Die Grenzboten. Jg. 31, 1872, II. Semester. I. Band.unterbrochen, bis 1817 der große indische Ausbruch erfolgte. Macpherson Ueisen zu Anfang des vorigen Jahrhunderts. Mitgetheilt von Max von Eelking. II. Reise nach Zerbst, Leipzig und Berlin. ^uno 1705 den 25. September reisete ich wiederum mit Mr. Papa nach Des Morgens um 6 Uhr machten wir uns wieder von dannen. Bei unterbrochen, bis 1817 der große indische Ausbruch erfolgte. Macpherson Ueisen zu Anfang des vorigen Jahrhunderts. Mitgetheilt von Max von Eelking. II. Reise nach Zerbst, Leipzig und Berlin. ^uno 1705 den 25. September reisete ich wiederum mit Mr. Papa nach Des Morgens um 6 Uhr machten wir uns wieder von dannen. Bei <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0146" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/128074"/> <p xml:id="ID_419" prev="#ID_418"> unterbrochen, bis 1817 der große indische Ausbruch erfolgte. Macpherson<lb/> führt aber zahlreiche Epidemien in Indien an, die diesem an Intensität gleich¬<lb/><note type="byline"> Richard Andree.</note> kamen. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Ueisen zu Anfang des vorigen Jahrhunderts.<lb/><note type="byline"> Mitgetheilt von Max von Eelking.</note> II.<lb/> Reise nach Zerbst, Leipzig und Berlin.</head><lb/> <p xml:id="ID_420"> ^uno 1705 den 25. September reisete ich wiederum mit Mr. Papa nach<lb/> erhaltener Ordre Jhro hochfürstlichen Durchlaucht von Anhalt-Zerbst, daß er<lb/> die 6000 Thaler hochfürstlicher Jever'sche Gulden, so wir erst durch unsern<lb/> Consul Joh. Daniel Nauman von Jever hatten holen lassen, selber möchte<lb/> herauf bringen, denn Jhro Durchlaucht wollten ihn wegen des Einen oder<lb/> Andern selber sprechen, von Bremen nach Zerbst. Weil nun die Wildheit (?)<lb/> an dem Tage eben zusammen und die Stadtthore nicht eher als Abends auf¬<lb/> gemacht wurden, so wollte Papa nicht gern draußen schlafen und dadurch all-<lb/> hier die Zeit versäumen, sondern resolvirte sich dahin, daß ich des Abends um<lb/> 6 Uhr mit dem Consul Nauman und einem um geringes Geld erhaltenen Holz¬<lb/> wagen mit dem Thorschließer voranfahren sollten, da wir denn unter Be¬<lb/> gleitung der beiden Cousins Bahren bis vors Thor hinaus gingen. Darauf<lb/> setzten wir uns zu Wagen und vor unserer alten Magd Thüre ladeten wir<lb/> die Pistolen und zündeten die erste Pfeife Taback an, weil uns sonsten bei<lb/> einfallender Finsterniß hätte der Schlaf überfallen mögen. Nach Ausrauchen<lb/> der Pfeifen fingen wir an als Waldvögelchen zu singen; ehe wir uns aber<lb/> versahen, bekamen wir noch zwei Wagens zur Compagnie, woraus ein artiger<lb/> alter Mann und ein garstig versoffen Weib sich befunden, welche sich über<lb/> unser Musiaue belustigten und bei unserer Ankunft zu Achen bedankten. Wir<lb/> wollten unseren Abtritt gerne in Wichmans Hause nehmen, allein es war da<lb/> so voll Hamburger Passagiere, daß wir nach einem halbstündigen Warten ab¬<lb/> ziehen mußten und in dem andern Wirthshaus unser Quartier nehmen.<lb/> Nachdem wir den Wagen mit dem Geld ins Haus gebracht, setzten wir uns<lb/> ans Feuer und nach vollbrachter kleiner Mahlzeit nahmen wir auf Anmahnen<lb/> der alten versoffenen Frauen noch eine Pfeife heraus, da sie denn auch eine<lb/> Pfeife ordentlicher Weise mit schmauchte und uns dabei viel Kurzweil machte,<lb/> bis wir endlich zum Strohlager eileten, um einige Stunden zu schlafen.</p><lb/> <p xml:id="ID_421" next="#ID_422"> Des Morgens um 6 Uhr machten wir uns wieder von dannen. Bei</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0146]
unterbrochen, bis 1817 der große indische Ausbruch erfolgte. Macpherson
führt aber zahlreiche Epidemien in Indien an, die diesem an Intensität gleich¬
Richard Andree. kamen.
Ueisen zu Anfang des vorigen Jahrhunderts.
Mitgetheilt von Max von Eelking. II.
Reise nach Zerbst, Leipzig und Berlin.
^uno 1705 den 25. September reisete ich wiederum mit Mr. Papa nach
erhaltener Ordre Jhro hochfürstlichen Durchlaucht von Anhalt-Zerbst, daß er
die 6000 Thaler hochfürstlicher Jever'sche Gulden, so wir erst durch unsern
Consul Joh. Daniel Nauman von Jever hatten holen lassen, selber möchte
herauf bringen, denn Jhro Durchlaucht wollten ihn wegen des Einen oder
Andern selber sprechen, von Bremen nach Zerbst. Weil nun die Wildheit (?)
an dem Tage eben zusammen und die Stadtthore nicht eher als Abends auf¬
gemacht wurden, so wollte Papa nicht gern draußen schlafen und dadurch all-
hier die Zeit versäumen, sondern resolvirte sich dahin, daß ich des Abends um
6 Uhr mit dem Consul Nauman und einem um geringes Geld erhaltenen Holz¬
wagen mit dem Thorschließer voranfahren sollten, da wir denn unter Be¬
gleitung der beiden Cousins Bahren bis vors Thor hinaus gingen. Darauf
setzten wir uns zu Wagen und vor unserer alten Magd Thüre ladeten wir
die Pistolen und zündeten die erste Pfeife Taback an, weil uns sonsten bei
einfallender Finsterniß hätte der Schlaf überfallen mögen. Nach Ausrauchen
der Pfeifen fingen wir an als Waldvögelchen zu singen; ehe wir uns aber
versahen, bekamen wir noch zwei Wagens zur Compagnie, woraus ein artiger
alter Mann und ein garstig versoffen Weib sich befunden, welche sich über
unser Musiaue belustigten und bei unserer Ankunft zu Achen bedankten. Wir
wollten unseren Abtritt gerne in Wichmans Hause nehmen, allein es war da
so voll Hamburger Passagiere, daß wir nach einem halbstündigen Warten ab¬
ziehen mußten und in dem andern Wirthshaus unser Quartier nehmen.
Nachdem wir den Wagen mit dem Geld ins Haus gebracht, setzten wir uns
ans Feuer und nach vollbrachter kleiner Mahlzeit nahmen wir auf Anmahnen
der alten versoffenen Frauen noch eine Pfeife heraus, da sie denn auch eine
Pfeife ordentlicher Weise mit schmauchte und uns dabei viel Kurzweil machte,
bis wir endlich zum Strohlager eileten, um einige Stunden zu schlafen.
Des Morgens um 6 Uhr machten wir uns wieder von dannen. Bei
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |