Die Grenzboten. Jg. 31, 1872, I. Semester. II. Band.interessanter Beleg für die Lebhaftigkeit des literarischen Verkehrs in Deutsch¬ Von Wichtigkeit ist auch der Postanweisungsverkehr, jene überaus be¬ Den Schluß dieser Aufstellung möge eine vergleichende Uebersicht des Grenzlwten II. 1872.39
interessanter Beleg für die Lebhaftigkeit des literarischen Verkehrs in Deutsch¬ Von Wichtigkeit ist auch der Postanweisungsverkehr, jene überaus be¬ Den Schluß dieser Aufstellung möge eine vergleichende Uebersicht des Grenzlwten II. 1872.39
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0313" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/127709"/> <p xml:id="ID_1011" prev="#ID_1010"> interessanter Beleg für die Lebhaftigkeit des literarischen Verkehrs in Deutsch¬<lb/> land. Sogenannter äeacl letters (definitiv unbestellbar gebliebener Briefe)<lb/> wurden 170,968 gezählt (0,<>5 Procent der internen Briefe.) An Packereien<lb/> und Geldsendungen sind im Inlande 41,309,028 Stück befördert (1870 nur<lb/> 57.346,344); nach und vom Auslande: 4,040,992 Stück. Das Gewicht der<lb/> Packete betrug 229,437,432 Pfund (1870 nur 189,484,734 Pfund.) Der de-<lb/> clarirte Werth der Geldsendungen belief sich auf 3.015,833,238 Thaler;<lb/> eine enorme Summe circulirt also alljährlich ohne Unterlaß auf den Posten<lb/> hin und her. Bon den Packereien bewegen sich bis zum Gewichte von<lb/> 1 Pfd. 15,2 Procent der Gesammtzcchl, über 1—2 Pfd. ^- 12,» Procent,<lb/> über 2—3 9,?. über 3—4 8,», über 4—5 7,z, über 5—6 Pfd.<lb/> 6,z, über 6—7 ^- 4,« Procent; in der Scala von 10—15 Pfd. tritt eine<lb/> Steigerung auf 11 Procent ein, die höheren Gewichtsscalen über 20 Pfd. weisen<lb/> im Durchschnitt 2,g Procent auf. An Assecuranzgebühr für Geldsendungen<lb/> wurden 1.408,352 Thaler eingenommen, Ziffern, aus welchen sich interessante<lb/> Streiflichter über die Möglichkeit und Zweckmäßigkeit einer Reform des Post-<lb/> tarifs in Deutschland ergeben.</p><lb/> <p xml:id="ID_1012"> Von Wichtigkeit ist auch der Postanweisungsverkehr, jene überaus be¬<lb/> queme Form für den Geldumsatz. Die Zahl der im Reichspostgebiete ausge¬<lb/> lieferten Postanweisungen belief sich aus 9,988,849 (1870^9,565,331) Stück;<lb/> der darauf vermittelte Geldumsatz betrug: 117,571,711 Thaler (1870 —<lb/> 114,115,449 Thaler). Nach Süddeutschland und den Auslande (Konstanti¬<lb/> nopel, Belgien. Dänemark. Großbritannien seit 1 Februar 1871, Italien,<lb/> seit August 1871, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, Schweiz,<lb/> und den Vereinigten Staaten) sind 530,070 Postanweisungen über insge¬<lb/> sammt 7,001,024 Thaler befördert worden. Der Verkehr mit PostVorschüssen<lb/> beziffert sich auf 11,228,760 Thaler, derjenige mit Postmandaten auf 615,234<lb/> Thaler. Mit den Posten reisten 5,916,629 Personen. Die Finanzergebnisse<lb/> der Post waren: Gesammteinnahme: 25,991,640 Thaler, Gesammt-Ausgabe<lb/> 22,522,389 Thaler, Ueber schuß: 3,469,251 Thaler. Von der Ausgabe<lb/> bezogen: das Beamten-Personal 6,175,726 Thlr., die Unterbeamten 3,442,400<lb/> die Landbriefträger 1,470,506 Thaler. Es kosteten die Postwagen: 1,213,035<lb/> Thaler, das Postfuhrwesen: 5,429,032 Thaler.</p><lb/> <p xml:id="ID_1013"> Den Schluß dieser Aufstellung möge eine vergleichende Uebersicht des<lb/> Postverkehrs unserer größeren Städte für das Jahr 1871 bilden.</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzlwten II. 1872.39</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0313]
interessanter Beleg für die Lebhaftigkeit des literarischen Verkehrs in Deutsch¬
land. Sogenannter äeacl letters (definitiv unbestellbar gebliebener Briefe)
wurden 170,968 gezählt (0,<>5 Procent der internen Briefe.) An Packereien
und Geldsendungen sind im Inlande 41,309,028 Stück befördert (1870 nur
57.346,344); nach und vom Auslande: 4,040,992 Stück. Das Gewicht der
Packete betrug 229,437,432 Pfund (1870 nur 189,484,734 Pfund.) Der de-
clarirte Werth der Geldsendungen belief sich auf 3.015,833,238 Thaler;
eine enorme Summe circulirt also alljährlich ohne Unterlaß auf den Posten
hin und her. Bon den Packereien bewegen sich bis zum Gewichte von
1 Pfd. 15,2 Procent der Gesammtzcchl, über 1—2 Pfd. ^- 12,» Procent,
über 2—3 9,?. über 3—4 8,», über 4—5 7,z, über 5—6 Pfd.
6,z, über 6—7 ^- 4,« Procent; in der Scala von 10—15 Pfd. tritt eine
Steigerung auf 11 Procent ein, die höheren Gewichtsscalen über 20 Pfd. weisen
im Durchschnitt 2,g Procent auf. An Assecuranzgebühr für Geldsendungen
wurden 1.408,352 Thaler eingenommen, Ziffern, aus welchen sich interessante
Streiflichter über die Möglichkeit und Zweckmäßigkeit einer Reform des Post-
tarifs in Deutschland ergeben.
Von Wichtigkeit ist auch der Postanweisungsverkehr, jene überaus be¬
queme Form für den Geldumsatz. Die Zahl der im Reichspostgebiete ausge¬
lieferten Postanweisungen belief sich aus 9,988,849 (1870^9,565,331) Stück;
der darauf vermittelte Geldumsatz betrug: 117,571,711 Thaler (1870 —
114,115,449 Thaler). Nach Süddeutschland und den Auslande (Konstanti¬
nopel, Belgien. Dänemark. Großbritannien seit 1 Februar 1871, Italien,
seit August 1871, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, Schweiz,
und den Vereinigten Staaten) sind 530,070 Postanweisungen über insge¬
sammt 7,001,024 Thaler befördert worden. Der Verkehr mit PostVorschüssen
beziffert sich auf 11,228,760 Thaler, derjenige mit Postmandaten auf 615,234
Thaler. Mit den Posten reisten 5,916,629 Personen. Die Finanzergebnisse
der Post waren: Gesammteinnahme: 25,991,640 Thaler, Gesammt-Ausgabe
22,522,389 Thaler, Ueber schuß: 3,469,251 Thaler. Von der Ausgabe
bezogen: das Beamten-Personal 6,175,726 Thlr., die Unterbeamten 3,442,400
die Landbriefträger 1,470,506 Thaler. Es kosteten die Postwagen: 1,213,035
Thaler, das Postfuhrwesen: 5,429,032 Thaler.
Den Schluß dieser Aufstellung möge eine vergleichende Uebersicht des
Postverkehrs unserer größeren Städte für das Jahr 1871 bilden.
Grenzlwten II. 1872.39
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