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Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, II. Semester. II. Band.

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wird, glaubten wir allerdings mehr interessante Aeußerungen über jene in den
Briefen zu finden; von Politik und dem deutschen Berufe Preußens, an dem
Steffens mit felsenfesten Glauben hing, ist wenig die Rede, Die Briefe ent¬
halten im Ganzen nicht viel mehr als die Behandlung der nächstliegenden
literarischen Interessen, welche Autor und Verlagsbuchhändler pflegen, --
Die Ausstattung des Schriftchens ist gut, und willkommen die beigegebene
Bkdt. Photographie. .




Die kurze Erwähnung der folgenden Werke ist wegen Raummangels be¬
dauerlicher Weise unter der Weihnachtsbücherschau d. Bl. weggeblieben:

Schlosser's Weltgeschichte, das berühmteste Werk eines der frei¬
müthigster und ehrlichsten deutschen Forscher, welche jemals in Deutsehland
Geschichte lehrten, und fortgesetzt bis auf unsere Tage im Geiste des vor einem
Jahrzehnt verstorbenen Meisters, liegt in einer neuen stattlichen Volksausgabe
(90 Lieferungen zu 5 Sgr.) bis zur 26. Lieferung vor uns (Oberhausen a. d. Ruhr
und Leipzig, Ad. Spaarmann's Verlagsbuchhandlung) und kann jedem Deut¬
schen, der an sicherer Hand die weiten Gebiete der Geschichte des Menschen¬
geschlechtes durchschreiten will, warm empfohlen werden.

Nicht minder freudig aber erwähnen wir die Klassiker-Ausgaben
von Karl Prochaska in Teschen, vornehmlich die Werke Schillers und
Goethes. Namentlich die theureren Ausgaben Prochaska's --- die aber im
Vergleich zu den Preisen aus den Tagen des Cotta'schen Privilegiums immer
noch spottbillig sind -- verdienen unter der Massenproduction an Klassiker¬
ausgaben seit dem Falle jenes Privilegiums, sowohl wegen der typischen Sorg¬
falt, als wegen der Correctheit des Inhaltes und der Lesarten -- in Betreff
deren uns Cotta bekanntlich keineswegs verwöhnt hatte, besondere Beachtung.
Und die neue Antiqua-A usgabe Prochaska's von Schiller und G velde,
in welcher von Goethe's Werken erst Faust und Hermann und Dorothea,
Schillers Werke aber vollständig vorliegen, ist ein der beiden deutschen Geistes¬
heroen durchaus würdiges Prachtwerk. --






Verantwortlicher Redacteur: Hans Blum.
VeriM von F. L. Hcrvig. -- Druck von Hüthel <K Legler in Leipzig.

wird, glaubten wir allerdings mehr interessante Aeußerungen über jene in den
Briefen zu finden; von Politik und dem deutschen Berufe Preußens, an dem
Steffens mit felsenfesten Glauben hing, ist wenig die Rede, Die Briefe ent¬
halten im Ganzen nicht viel mehr als die Behandlung der nächstliegenden
literarischen Interessen, welche Autor und Verlagsbuchhändler pflegen, —
Die Ausstattung des Schriftchens ist gut, und willkommen die beigegebene
Bkdt. Photographie. .




Die kurze Erwähnung der folgenden Werke ist wegen Raummangels be¬
dauerlicher Weise unter der Weihnachtsbücherschau d. Bl. weggeblieben:

Schlosser's Weltgeschichte, das berühmteste Werk eines der frei¬
müthigster und ehrlichsten deutschen Forscher, welche jemals in Deutsehland
Geschichte lehrten, und fortgesetzt bis auf unsere Tage im Geiste des vor einem
Jahrzehnt verstorbenen Meisters, liegt in einer neuen stattlichen Volksausgabe
(90 Lieferungen zu 5 Sgr.) bis zur 26. Lieferung vor uns (Oberhausen a. d. Ruhr
und Leipzig, Ad. Spaarmann's Verlagsbuchhandlung) und kann jedem Deut¬
schen, der an sicherer Hand die weiten Gebiete der Geschichte des Menschen¬
geschlechtes durchschreiten will, warm empfohlen werden.

Nicht minder freudig aber erwähnen wir die Klassiker-Ausgaben
von Karl Prochaska in Teschen, vornehmlich die Werke Schillers und
Goethes. Namentlich die theureren Ausgaben Prochaska's -— die aber im
Vergleich zu den Preisen aus den Tagen des Cotta'schen Privilegiums immer
noch spottbillig sind — verdienen unter der Massenproduction an Klassiker¬
ausgaben seit dem Falle jenes Privilegiums, sowohl wegen der typischen Sorg¬
falt, als wegen der Correctheit des Inhaltes und der Lesarten — in Betreff
deren uns Cotta bekanntlich keineswegs verwöhnt hatte, besondere Beachtung.
Und die neue Antiqua-A usgabe Prochaska's von Schiller und G velde,
in welcher von Goethe's Werken erst Faust und Hermann und Dorothea,
Schillers Werke aber vollständig vorliegen, ist ein der beiden deutschen Geistes¬
heroen durchaus würdiges Prachtwerk. —






Verantwortlicher Redacteur: Hans Blum.
VeriM von F. L. Hcrvig. — Druck von Hüthel <K Legler in Leipzig.
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[0492] wird, glaubten wir allerdings mehr interessante Aeußerungen über jene in den Briefen zu finden; von Politik und dem deutschen Berufe Preußens, an dem Steffens mit felsenfesten Glauben hing, ist wenig die Rede, Die Briefe ent¬ halten im Ganzen nicht viel mehr als die Behandlung der nächstliegenden literarischen Interessen, welche Autor und Verlagsbuchhändler pflegen, — Die Ausstattung des Schriftchens ist gut, und willkommen die beigegebene Bkdt. Photographie. . Die kurze Erwähnung der folgenden Werke ist wegen Raummangels be¬ dauerlicher Weise unter der Weihnachtsbücherschau d. Bl. weggeblieben: Schlosser's Weltgeschichte, das berühmteste Werk eines der frei¬ müthigster und ehrlichsten deutschen Forscher, welche jemals in Deutsehland Geschichte lehrten, und fortgesetzt bis auf unsere Tage im Geiste des vor einem Jahrzehnt verstorbenen Meisters, liegt in einer neuen stattlichen Volksausgabe (90 Lieferungen zu 5 Sgr.) bis zur 26. Lieferung vor uns (Oberhausen a. d. Ruhr und Leipzig, Ad. Spaarmann's Verlagsbuchhandlung) und kann jedem Deut¬ schen, der an sicherer Hand die weiten Gebiete der Geschichte des Menschen¬ geschlechtes durchschreiten will, warm empfohlen werden. Nicht minder freudig aber erwähnen wir die Klassiker-Ausgaben von Karl Prochaska in Teschen, vornehmlich die Werke Schillers und Goethes. Namentlich die theureren Ausgaben Prochaska's -— die aber im Vergleich zu den Preisen aus den Tagen des Cotta'schen Privilegiums immer noch spottbillig sind — verdienen unter der Massenproduction an Klassiker¬ ausgaben seit dem Falle jenes Privilegiums, sowohl wegen der typischen Sorg¬ falt, als wegen der Correctheit des Inhaltes und der Lesarten — in Betreff deren uns Cotta bekanntlich keineswegs verwöhnt hatte, besondere Beachtung. Und die neue Antiqua-A usgabe Prochaska's von Schiller und G velde, in welcher von Goethe's Werken erst Faust und Hermann und Dorothea, Schillers Werke aber vollständig vorliegen, ist ein der beiden deutschen Geistes¬ heroen durchaus würdiges Prachtwerk. — Verantwortlicher Redacteur: Hans Blum. VeriM von F. L. Hcrvig. — Druck von Hüthel <K Legler in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341813_192299/492>, abgerufen am 11.02.2025.