Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, II. Semester. II. Band.und Herwesens leuchten lasse. Viele deutsche Blätter zeigen sich verwundert und "1.6 eolouel Rusto^v, ?ruijLien ä'origine, mens nüturg-Il^e Luisse, Wir finden in dieser Stelle am bezeichnendsten die Worte: "est as retour Die Vermuthung, daß Herr Rüstow von Herrn Thiers vielleicht in den Jerüner Iriefe. Es ist wieder still geworden, fast so still als im hohen Sommer, wo die und Herwesens leuchten lasse. Viele deutsche Blätter zeigen sich verwundert und „1.6 eolouel Rusto^v, ?ruijLien ä'origine, mens nüturg-Il^e Luisse, Wir finden in dieser Stelle am bezeichnendsten die Worte: „est as retour Die Vermuthung, daß Herr Rüstow von Herrn Thiers vielleicht in den Jerüner Iriefe. Es ist wieder still geworden, fast so still als im hohen Sommer, wo die <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0484" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/192785"/> <p xml:id="ID_1758" prev="#ID_1757"> und Herwesens leuchten lasse. Viele deutsche Blätter zeigen sich verwundert und<lb/> indignirt darüber, daß ein geborener Deutscher und ehemaliger preuß. Officier<lb/> auf diese Weise nach seinen schwachen Kräften dazu beiträgt, gegen seine<lb/> eigene Heimath den Tag der Rache, den man jenseit der Vogesen so leidenschaft¬<lb/> lich herbeisehnt, in den bekannten fünf oder zehn Jahren möglich zu machen.<lb/> Wir theilen diese Verwunderang keineswegs. Auch über Rüstow's „Krieg<lb/> um die Rheingrenze" sind wir niemals verwundert gewesen — wir haben<lb/> weit mehr Erstaunen darüber empfunden, daß es Deutsche gab, die dieses seit<lb/> langer Zeit Schimpflichste literarische Erzeugniß sich anschafften, welches die<lb/> deutsche Muttersprache mißbraucht, um Deutschland zu besiegeln. Wir un¬<lb/> sererseits konnten durch keine Leistung des Herrn Rüstow mehr überrascht<lb/> werden, seitdem wir uns im Besitze des Pariser Journals ,,1'niLtoire" vom 22.<lb/> August 1870 befanden, in welchem die dritte der officiellen Nachrichten<lb/> also lautet:</p><lb/> <p xml:id="ID_1759"> „1.6 eolouel Rusto^v, ?ruijLien ä'origine, mens nüturg-Il^e Luisse,<lb/> et Mi avait ete tort utile an in^reeuiil Niet pour sou tlÄViüI<lb/> ne travstornuMon ac 1'u,rupe krg-n^iiise, «se ac retour Z, I'iiriL."</p><lb/> <p xml:id="ID_1760"> Wir finden in dieser Stelle am bezeichnendsten die Worte: „est as retour<lb/> n,?aris," da durch dieselben die längstgeahnte Thatsache, daß Herr Rüstow<lb/> der ihm zur Gewohnheit gewordenen Vaterlandslosigkeit durch Verlegung<lb/> seines Schwerpunktes nach Paris ein Ziel setzen werde, schon am 22. August<lb/> 1870 officielle Bestätigung findet.</p><lb/> <p xml:id="ID_1761"> Die Vermuthung, daß Herr Rüstow von Herrn Thiers vielleicht in den<lb/> Gerichtshof über die ehrenwvrtbrüchigen französischen Officiere als Sachverstän¬<lb/> diger werde berufen werden, vermögen wir nicht zu bestätigen. Dagegen ist<lb/> sicher, daß sein Buch „der Krieg um die Rheingrenze" in's Französische, Hol¬<lb/> ländische, Englische, Italienische übersetzt ist; nur — in's Deutsche ist es un¬<lb/><note type="byline"> 1'.</note> übersetzbar. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Jerüner Iriefe.</head><lb/> <p xml:id="ID_1762" next="#ID_1763"> Es ist wieder still geworden, fast so still als im hohen Sommer, wo die<lb/> Politik die preußische Hauptstadt ganz verlassen zu haben schien. Der Reichskanzler<lb/> hütet das Haus und der preußische Landtag hütet sich vor Ueverstürzungen,</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0484]
und Herwesens leuchten lasse. Viele deutsche Blätter zeigen sich verwundert und
indignirt darüber, daß ein geborener Deutscher und ehemaliger preuß. Officier
auf diese Weise nach seinen schwachen Kräften dazu beiträgt, gegen seine
eigene Heimath den Tag der Rache, den man jenseit der Vogesen so leidenschaft¬
lich herbeisehnt, in den bekannten fünf oder zehn Jahren möglich zu machen.
Wir theilen diese Verwunderang keineswegs. Auch über Rüstow's „Krieg
um die Rheingrenze" sind wir niemals verwundert gewesen — wir haben
weit mehr Erstaunen darüber empfunden, daß es Deutsche gab, die dieses seit
langer Zeit Schimpflichste literarische Erzeugniß sich anschafften, welches die
deutsche Muttersprache mißbraucht, um Deutschland zu besiegeln. Wir un¬
sererseits konnten durch keine Leistung des Herrn Rüstow mehr überrascht
werden, seitdem wir uns im Besitze des Pariser Journals ,,1'niLtoire" vom 22.
August 1870 befanden, in welchem die dritte der officiellen Nachrichten
also lautet:
„1.6 eolouel Rusto^v, ?ruijLien ä'origine, mens nüturg-Il^e Luisse,
et Mi avait ete tort utile an in^reeuiil Niet pour sou tlÄViüI
ne travstornuMon ac 1'u,rupe krg-n^iiise, «se ac retour Z, I'iiriL."
Wir finden in dieser Stelle am bezeichnendsten die Worte: „est as retour
n,?aris," da durch dieselben die längstgeahnte Thatsache, daß Herr Rüstow
der ihm zur Gewohnheit gewordenen Vaterlandslosigkeit durch Verlegung
seines Schwerpunktes nach Paris ein Ziel setzen werde, schon am 22. August
1870 officielle Bestätigung findet.
Die Vermuthung, daß Herr Rüstow von Herrn Thiers vielleicht in den
Gerichtshof über die ehrenwvrtbrüchigen französischen Officiere als Sachverstän¬
diger werde berufen werden, vermögen wir nicht zu bestätigen. Dagegen ist
sicher, daß sein Buch „der Krieg um die Rheingrenze" in's Französische, Hol¬
ländische, Englische, Italienische übersetzt ist; nur — in's Deutsche ist es un¬
1'. übersetzbar.
Jerüner Iriefe.
Es ist wieder still geworden, fast so still als im hohen Sommer, wo die
Politik die preußische Hauptstadt ganz verlassen zu haben schien. Der Reichskanzler
hütet das Haus und der preußische Landtag hütet sich vor Ueverstürzungen,
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