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Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, II. Semester. II. Band.

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gaben der deutschen Verwaltung in dem neuerworbenen Elsaß-Lothringen
bildeten den Gegenstand gründlicher Abhandlungen. Erschöpfend wurde die
unerwartet zeitige und vollständige Ausbeute, welche die verschiedenen "Ent¬
hüllungen", für die geheime Geschichte der Vorjahre boten, dem Leser darge¬
legt. Eingehend beschäftigten sich die "Grenzboten" mit der Fülle politischer,
wirthschaftlicher und socialer Arbeit, welche im Innern unsres deutschen Staates
die alte Zeit der neuen noch hinterlassen hat; mancher in diesen Blättern zuerst
angeregte legislatorische Gedanke darf über kurz und lang seiner Verwirklichung
durch die Reichsgesetzgebung entgegensehen: so die Wünsche unsres Blattes in
Betreff eines einheitlichen Rechtes, und eines im besten Sinne modernen
Preßgesetzes für das deutsche Reich.

Ohne Furcht und Scheu vor irgend wem, unabhänig von dem
Machtwort irgend einerj Partei ebensowohl, als von den Vorurtheilen
der öffentlichen Meinung, ohne Phrase und ohne Rückhalt, haben die
"Grenzboten" auch in diesem Jahre gesagt und verkündet, was sie für
recht, für wahr, und der hohen Aufgabe der nationalen Presse Deutsch¬
lands geziemend und würdig hielten. Sie haben hierbei den vollen Zorn
und Haß geerntet jenes unnatürlichen Bündnisses der rothen und der
schwarzen Internationalen, welche mit ihrem ohnmächtigen Grimm dem moder¬
nen nationalen Kulturstaat unseres Volkes sich in den Weg werfen.
Mehr als einmal -- jedoch völlig vergeblich, ist versucht worden, die "Grenz¬
boten" durch gerichtliche Verfolgungen einzuschüchtern.

Die Pflege und Würdigung der Literatur und Kunst hat diese Zeitschrift
hinter der Reichhaltigkeit ihres politischen Inhalts keineswegs zurücktreten
lassen. Vielmehr hat sie den Erzeugnissen und Ergebnissen deutscher und
ausländischer Wissenschaft und Kunst auf allen Gebieten eifrige Sorgfalt
und Aufmerksamkeit geschenkt, und mehr als eine dieser Abhandlungen darf
wohl, nach der Gunst, welche sie beim deutschen Publikum gefunden haben,
auf bleibende Erinnerung rechnen.

Eine, nur die hervorragendsten Artikel des verflossenen Jahrganges be¬
rührende Aufzählung, wird auch den Nichtlesern die Reichhaltigkeit und Viel¬
seitigkeit der Grenzbotenhefte vor Augen führen.

Der Jahrgang 1871 der Grenzboten enthielt u. A.i


[Beginn Spaltensatz]

Politik und Völkerlcvcn:




[Spaltenumbruch]

deutschen Einheitskriege. Zur Frage der Münz-
reform. Deutsche Aufgaben in Elsaß - Lothrin-
gen. Die Hamburger Armenstiftungsfrage.
Der Tabak als Finanzartikcl in Deutschland-
Briefe eines Deutschen an einen Schweizer-
Nothwendige Reformen im Seetriegörecht. Karl
Vogt als Politiker. Der Luftballon im Völ¬
kerrecht. Das deutsche Kaiserthum. Die jesui-
tisch-klerikale Partei und das deutsche Reich-
Die Reichsgesetzgebung und die Lage der Rechts-


[Ende Spaltensatz]


gaben der deutschen Verwaltung in dem neuerworbenen Elsaß-Lothringen
bildeten den Gegenstand gründlicher Abhandlungen. Erschöpfend wurde die
unerwartet zeitige und vollständige Ausbeute, welche die verschiedenen „Ent¬
hüllungen", für die geheime Geschichte der Vorjahre boten, dem Leser darge¬
legt. Eingehend beschäftigten sich die „Grenzboten" mit der Fülle politischer,
wirthschaftlicher und socialer Arbeit, welche im Innern unsres deutschen Staates
die alte Zeit der neuen noch hinterlassen hat; mancher in diesen Blättern zuerst
angeregte legislatorische Gedanke darf über kurz und lang seiner Verwirklichung
durch die Reichsgesetzgebung entgegensehen: so die Wünsche unsres Blattes in
Betreff eines einheitlichen Rechtes, und eines im besten Sinne modernen
Preßgesetzes für das deutsche Reich.

Ohne Furcht und Scheu vor irgend wem, unabhänig von dem
Machtwort irgend einerj Partei ebensowohl, als von den Vorurtheilen
der öffentlichen Meinung, ohne Phrase und ohne Rückhalt, haben die
„Grenzboten" auch in diesem Jahre gesagt und verkündet, was sie für
recht, für wahr, und der hohen Aufgabe der nationalen Presse Deutsch¬
lands geziemend und würdig hielten. Sie haben hierbei den vollen Zorn
und Haß geerntet jenes unnatürlichen Bündnisses der rothen und der
schwarzen Internationalen, welche mit ihrem ohnmächtigen Grimm dem moder¬
nen nationalen Kulturstaat unseres Volkes sich in den Weg werfen.
Mehr als einmal — jedoch völlig vergeblich, ist versucht worden, die „Grenz¬
boten" durch gerichtliche Verfolgungen einzuschüchtern.

Die Pflege und Würdigung der Literatur und Kunst hat diese Zeitschrift
hinter der Reichhaltigkeit ihres politischen Inhalts keineswegs zurücktreten
lassen. Vielmehr hat sie den Erzeugnissen und Ergebnissen deutscher und
ausländischer Wissenschaft und Kunst auf allen Gebieten eifrige Sorgfalt
und Aufmerksamkeit geschenkt, und mehr als eine dieser Abhandlungen darf
wohl, nach der Gunst, welche sie beim deutschen Publikum gefunden haben,
auf bleibende Erinnerung rechnen.

Eine, nur die hervorragendsten Artikel des verflossenen Jahrganges be¬
rührende Aufzählung, wird auch den Nichtlesern die Reichhaltigkeit und Viel¬
seitigkeit der Grenzbotenhefte vor Augen führen.

Der Jahrgang 1871 der Grenzboten enthielt u. A.i


[Beginn Spaltensatz]

Politik und Völkerlcvcn:




[Spaltenumbruch]

deutschen Einheitskriege. Zur Frage der Münz-
reform. Deutsche Aufgaben in Elsaß - Lothrin-
gen. Die Hamburger Armenstiftungsfrage.
Der Tabak als Finanzartikcl in Deutschland-
Briefe eines Deutschen an einen Schweizer-
Nothwendige Reformen im Seetriegörecht. Karl
Vogt als Politiker. Der Luftballon im Völ¬
kerrecht. Das deutsche Kaiserthum. Die jesui-
tisch-klerikale Partei und das deutsche Reich-
Die Reichsgesetzgebung und die Lage der Rechts-


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[0410] gaben der deutschen Verwaltung in dem neuerworbenen Elsaß-Lothringen bildeten den Gegenstand gründlicher Abhandlungen. Erschöpfend wurde die unerwartet zeitige und vollständige Ausbeute, welche die verschiedenen „Ent¬ hüllungen", für die geheime Geschichte der Vorjahre boten, dem Leser darge¬ legt. Eingehend beschäftigten sich die „Grenzboten" mit der Fülle politischer, wirthschaftlicher und socialer Arbeit, welche im Innern unsres deutschen Staates die alte Zeit der neuen noch hinterlassen hat; mancher in diesen Blättern zuerst angeregte legislatorische Gedanke darf über kurz und lang seiner Verwirklichung durch die Reichsgesetzgebung entgegensehen: so die Wünsche unsres Blattes in Betreff eines einheitlichen Rechtes, und eines im besten Sinne modernen Preßgesetzes für das deutsche Reich. Ohne Furcht und Scheu vor irgend wem, unabhänig von dem Machtwort irgend einerj Partei ebensowohl, als von den Vorurtheilen der öffentlichen Meinung, ohne Phrase und ohne Rückhalt, haben die „Grenzboten" auch in diesem Jahre gesagt und verkündet, was sie für recht, für wahr, und der hohen Aufgabe der nationalen Presse Deutsch¬ lands geziemend und würdig hielten. Sie haben hierbei den vollen Zorn und Haß geerntet jenes unnatürlichen Bündnisses der rothen und der schwarzen Internationalen, welche mit ihrem ohnmächtigen Grimm dem moder¬ nen nationalen Kulturstaat unseres Volkes sich in den Weg werfen. Mehr als einmal — jedoch völlig vergeblich, ist versucht worden, die „Grenz¬ boten" durch gerichtliche Verfolgungen einzuschüchtern. Die Pflege und Würdigung der Literatur und Kunst hat diese Zeitschrift hinter der Reichhaltigkeit ihres politischen Inhalts keineswegs zurücktreten lassen. Vielmehr hat sie den Erzeugnissen und Ergebnissen deutscher und ausländischer Wissenschaft und Kunst auf allen Gebieten eifrige Sorgfalt und Aufmerksamkeit geschenkt, und mehr als eine dieser Abhandlungen darf wohl, nach der Gunst, welche sie beim deutschen Publikum gefunden haben, auf bleibende Erinnerung rechnen. Eine, nur die hervorragendsten Artikel des verflossenen Jahrganges be¬ rührende Aufzählung, wird auch den Nichtlesern die Reichhaltigkeit und Viel¬ seitigkeit der Grenzbotenhefte vor Augen führen. Der Jahrgang 1871 der Grenzboten enthielt u. A.i Politik und Völkerlcvcn: deutschen Einheitskriege. Zur Frage der Münz- reform. Deutsche Aufgaben in Elsaß - Lothrin- gen. Die Hamburger Armenstiftungsfrage. Der Tabak als Finanzartikcl in Deutschland- Briefe eines Deutschen an einen Schweizer- Nothwendige Reformen im Seetriegörecht. Karl Vogt als Politiker. Der Luftballon im Völ¬ kerrecht. Das deutsche Kaiserthum. Die jesui- tisch-klerikale Partei und das deutsche Reich- Die Reichsgesetzgebung und die Lage der Rechts-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341813_192299/410>, abgerufen am 05.02.2025.