Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, II. Semester. II. Band.den Befehlen Garibaldi's gewesen, der ihn ganz besonders hochschätzt. Von Der Bürger Dombrowski hat auch im Kaukasus Krieg geführt, wo er, Der Bürger Dombrowski ist also unbestritten ein Kriegsmann und ein Die Erecutiv-Commission der Commune. Diese Erklärung wurde durch den Polen Kuszinski bestätigt, welcher an "Herr Redacteur! Ich lese in Ihrem schätzbaren Journale eine Notiz, welche den Bürger Der Bürger Dombrowski ist aber wirklich ein Pole. Gestatten Sie mir, August Kuszinski." Wir haben diese Documente hier wiedergegeben, weil aus ihnen hervor¬ Das "Journal Officiel" von Versailles hat die folgenden Mittheilungen "Eine von den Häuptern des Aufstandes zu Neuilly veröffentlichte Notiz Jaroslav Dombrowski ist in Krakau geboren. Er ist fünfundvierzig ") Abgesehen von diesem Vergleich der Pariser mit den Tscherkessen, ist diese Behauptung
völlig grundlos. DvmbrvwM hat den Kaukasus se> wenig gesehen wie den Himalaya, und der Krieg der Russen in jenem Gebirgslande war längst vor dem erstell Auftreten dieses Aben¬ teurers zu Ende. den Befehlen Garibaldi's gewesen, der ihn ganz besonders hochschätzt. Von Der Bürger Dombrowski hat auch im Kaukasus Krieg geführt, wo er, Der Bürger Dombrowski ist also unbestritten ein Kriegsmann und ein Die Erecutiv-Commission der Commune. Diese Erklärung wurde durch den Polen Kuszinski bestätigt, welcher an „Herr Redacteur! Ich lese in Ihrem schätzbaren Journale eine Notiz, welche den Bürger Der Bürger Dombrowski ist aber wirklich ein Pole. Gestatten Sie mir, August Kuszinski." Wir haben diese Documente hier wiedergegeben, weil aus ihnen hervor¬ Das „Journal Officiel" von Versailles hat die folgenden Mittheilungen „Eine von den Häuptern des Aufstandes zu Neuilly veröffentlichte Notiz Jaroslav Dombrowski ist in Krakau geboren. Er ist fünfundvierzig ") Abgesehen von diesem Vergleich der Pariser mit den Tscherkessen, ist diese Behauptung
völlig grundlos. DvmbrvwM hat den Kaukasus se> wenig gesehen wie den Himalaya, und der Krieg der Russen in jenem Gebirgslande war längst vor dem erstell Auftreten dieses Aben¬ teurers zu Ende. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0264" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/192565"/> <p xml:id="ID_1017" prev="#ID_1016"> den Befehlen Garibaldi's gewesen, der ihn ganz besonders hochschätzt. Von<lb/> dem Augenblick an, wo Garibaldi Befehlshaber der Vogesenarmee wurde, war<lb/> es seine erste Sorge, sich der Mitwirkung des Bürgers Dombrowski zu ver¬<lb/> sichern. Trochu weigerte sich, ihn aus Paris abreisen zu lassen und ließ ihn<lb/> sogar in's Gefängniß werfen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1018"> Der Bürger Dombrowski hat auch im Kaukasus Krieg geführt, wo er,<lb/> wie hier, die Unabhängigkeit einer Nation vertheidigte, welche von einem<lb/> unversöhnlichen Feinde bedroht war. *)</p><lb/> <p xml:id="ID_1019"> Der Bürger Dombrowski ist also unbestritten ein Kriegsmann und ein<lb/> der allgemeinen Republik ergebener Soldat.</p><lb/> <note type="bibl"> Die Erecutiv-Commission der Commune.</note><lb/> <p xml:id="ID_1020"> Diese Erklärung wurde durch den Polen Kuszinski bestätigt, welcher an<lb/> ein Pariser Blatt Folgendes schrieb:</p><lb/> <note type="salute"> „Herr Redacteur!</note><lb/> <p xml:id="ID_1021"> Ich lese in Ihrem schätzbaren Journale eine Notiz, welche den Bürger<lb/> Dombrowski betrifft und seine polnische Nationalität in Zweifel zieht.</p><lb/> <p xml:id="ID_1022"> Der Bürger Dombrowski ist aber wirklich ein Pole. Gestatten Sie mir,<lb/> hinzuzusetzen, daß er während der Epoche der letzten Jnsurrection Polens von<lb/> den russischen Behörden sehr gefürchtet war. Nach Sibirien transportirt,<lb/> wußte er sich zu befreien. Er durchwanderte mit Gefahr seines Lebens ganz<lb/> Nußland und kam 1863 in Frankreich an. Genehmigen Sie u. f. w.</p><lb/> <note type="bibl"> August Kuszinski."</note><lb/> <p xml:id="ID_1023"> Wir haben diese Documente hier wiedergegeben, weil aus ihnen hervor¬<lb/> geht, daß die „weise Partei" der polnischen Emigration oder die aristokra¬<lb/> tische Clique derselben den Versuch gemacht hat, den Generalissimus der<lb/> Commune in einen russischen Unterthan zu verwandeln, während er in Wirk¬<lb/> lichkeit ein polnischer Refugic war.</p><lb/> <p xml:id="ID_1024"> Das „Journal Officiel" von Versailles hat die folgenden Mittheilungen<lb/> in Betreff Dombrowski's gebracht:</p><lb/> <p xml:id="ID_1025"> „Eine von den Häuptern des Aufstandes zu Neuilly veröffentlichte Notiz<lb/> versucht die Beunruhigungen zu zerstreuen, welche die Ernennung des Aus¬<lb/> länders Dombrowski zum Platzcommandanten hervorgerufen hat. Wir find<lb/> in der Lage, über diese Persönlichkeit Mittheilungen zu machen, welche die<lb/> Menschen, die im Hotel de Ville sitzen, in ihrem wahren Lichte zeigen werden-</p><lb/> <p xml:id="ID_1026" next="#ID_1027"> Jaroslav Dombrowski ist in Krakau geboren. Er ist fünfundvierzig<lb/> Jahre alt. 1863, während der polnischen Jnsurrection. kämpfte er mit dem<lb/> Grade eines Obersten mit. Im Jahre 186S in einen Proceß wegen des Ver-</p><lb/> <note xml:id="FID_22" place="foot"> ") Abgesehen von diesem Vergleich der Pariser mit den Tscherkessen, ist diese Behauptung<lb/> völlig grundlos. DvmbrvwM hat den Kaukasus se> wenig gesehen wie den Himalaya, und<lb/> der Krieg der Russen in jenem Gebirgslande war längst vor dem erstell Auftreten dieses Aben¬<lb/> teurers zu Ende.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0264]
den Befehlen Garibaldi's gewesen, der ihn ganz besonders hochschätzt. Von
dem Augenblick an, wo Garibaldi Befehlshaber der Vogesenarmee wurde, war
es seine erste Sorge, sich der Mitwirkung des Bürgers Dombrowski zu ver¬
sichern. Trochu weigerte sich, ihn aus Paris abreisen zu lassen und ließ ihn
sogar in's Gefängniß werfen.
Der Bürger Dombrowski hat auch im Kaukasus Krieg geführt, wo er,
wie hier, die Unabhängigkeit einer Nation vertheidigte, welche von einem
unversöhnlichen Feinde bedroht war. *)
Der Bürger Dombrowski ist also unbestritten ein Kriegsmann und ein
der allgemeinen Republik ergebener Soldat.
Die Erecutiv-Commission der Commune.
Diese Erklärung wurde durch den Polen Kuszinski bestätigt, welcher an
ein Pariser Blatt Folgendes schrieb:
„Herr Redacteur!
Ich lese in Ihrem schätzbaren Journale eine Notiz, welche den Bürger
Dombrowski betrifft und seine polnische Nationalität in Zweifel zieht.
Der Bürger Dombrowski ist aber wirklich ein Pole. Gestatten Sie mir,
hinzuzusetzen, daß er während der Epoche der letzten Jnsurrection Polens von
den russischen Behörden sehr gefürchtet war. Nach Sibirien transportirt,
wußte er sich zu befreien. Er durchwanderte mit Gefahr seines Lebens ganz
Nußland und kam 1863 in Frankreich an. Genehmigen Sie u. f. w.
August Kuszinski."
Wir haben diese Documente hier wiedergegeben, weil aus ihnen hervor¬
geht, daß die „weise Partei" der polnischen Emigration oder die aristokra¬
tische Clique derselben den Versuch gemacht hat, den Generalissimus der
Commune in einen russischen Unterthan zu verwandeln, während er in Wirk¬
lichkeit ein polnischer Refugic war.
Das „Journal Officiel" von Versailles hat die folgenden Mittheilungen
in Betreff Dombrowski's gebracht:
„Eine von den Häuptern des Aufstandes zu Neuilly veröffentlichte Notiz
versucht die Beunruhigungen zu zerstreuen, welche die Ernennung des Aus¬
länders Dombrowski zum Platzcommandanten hervorgerufen hat. Wir find
in der Lage, über diese Persönlichkeit Mittheilungen zu machen, welche die
Menschen, die im Hotel de Ville sitzen, in ihrem wahren Lichte zeigen werden-
Jaroslav Dombrowski ist in Krakau geboren. Er ist fünfundvierzig
Jahre alt. 1863, während der polnischen Jnsurrection. kämpfte er mit dem
Grade eines Obersten mit. Im Jahre 186S in einen Proceß wegen des Ver-
") Abgesehen von diesem Vergleich der Pariser mit den Tscherkessen, ist diese Behauptung
völlig grundlos. DvmbrvwM hat den Kaukasus se> wenig gesehen wie den Himalaya, und
der Krieg der Russen in jenem Gebirgslande war längst vor dem erstell Auftreten dieses Aben¬
teurers zu Ende.
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