Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, II. Semester. II. Band.Leute, so nicht wissen, was Furcht des Regiments und wie die erhalten wer¬ "Zum anderen sollen und wollen sich I. F. G. aller guten Tugenden "Auf der Reise sollen und wollen I. F. G. gegen die verordneten Ge¬ "Da die Universität Wittenverg nicht unterlassen wird, I. F. G. mit "I- F- G. werden sich auch des Herrn Vaters letzter Ermahnung erin¬ "Zur Pflege ihrer Gesundheit sollen I. F. G. sich alles unordentlichen "Der Hofmeister hat darauf zu sehn, daß Küche und Keller zur rech¬ "Auch hat der Hofmeister fleißig Acht auf I. F. G. zu geben, sie zu Leute, so nicht wissen, was Furcht des Regiments und wie die erhalten wer¬ „Zum anderen sollen und wollen sich I. F. G. aller guten Tugenden „Auf der Reise sollen und wollen I. F. G. gegen die verordneten Ge¬ „Da die Universität Wittenverg nicht unterlassen wird, I. F. G. mit „I- F- G. werden sich auch des Herrn Vaters letzter Ermahnung erin¬ „Zur Pflege ihrer Gesundheit sollen I. F. G. sich alles unordentlichen „Der Hofmeister hat darauf zu sehn, daß Küche und Keller zur rech¬ „Auch hat der Hofmeister fleißig Acht auf I. F. G. zu geben, sie zu <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0015" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/192315"/> <p xml:id="ID_26" prev="#ID_25"> Leute, so nicht wissen, was Furcht des Regiments und wie die erhalten wer¬<lb/> den müsse, abwenden lassen.</p><lb/> <p xml:id="ID_27"> „Zum anderen sollen und wollen sich I. F. G. aller guten Tugenden<lb/> und fürstlichen Sitten befleißigen, sich nicht zur Unflätigkeit in Kleidern,<lb/> Saufen und anderem unordentlichen Leben bewegen lassen und nicht bald fol¬<lb/> gen, was etwa ein Unverständiger vornimmt — sondern viel mehr Acht haben<lb/> auf verständige, weise Leute, dieselben gern hören und ihren Lehren folgen,<lb/> damit I. F. G. bei Fremden Ruhm und gutes Lob empfangen mögen; sich<lb/> auch dermaßen fürstlich und gnädiglich gegen derselben Diener, die es mit<lb/> I. F. G. unterthänig und treulich meinen, verhalten, daß zur Klage keine<lb/> Ursache gegeben werde, sondern männiglich I. F. G. zu dienen Lust und<lb/> Liebe habe.</p><lb/> <p xml:id="ID_28"> „Auf der Reise sollen und wollen I. F. G. gegen die verordneten Ge¬<lb/> leitsleute Wohlwollen zeigen und ihnen, sobald sie an den Wagen kommen,<lb/> die Faust geben, sich gnädiglich gegen sie geberden und allzeit zum Mahl for¬<lb/> dern und über Tisch fein sittsamlich sein. Auch sollen I. F. G. sich des<lb/> Redens gewöhnen, nicht immer stillschweigend bei fremden Leuten sitzen, doch<lb/> der Reden und Worte gute Acht haben.</p><lb/> <p xml:id="ID_29"> „Da die Universität Wittenverg nicht unterlassen wird, I. F. G. mit<lb/> besonderer Reverentie und Ehrerbietung zu empfangen, so sollen I. F. G.<lb/> Allen, die sie begrüßen werden, die Faust geben und sich ihnen geneigt zeigen.<lb/> Auch soll Herzog Ernst Ludwig sich mit einer von ihm selbst zu entwerfenden<lb/> lateinischen Antwort gefaßt halten. Das wird ihm zu Anfang guten Ruhm<lb/> und Namen machen.</p><lb/> <p xml:id="ID_30"> „I- F- G. werden sich auch des Herrn Vaters letzter Ermahnung erin¬<lb/> nern und ohne gemeinsamen Rath der zur Regierung Verordneten in deren<lb/> Abwesenheit niemals etwas versprechen, verschreiben oder vergeben.</p><lb/> <p xml:id="ID_31"> „Zur Pflege ihrer Gesundheit sollen I. F. G. sich alles unordentlichen<lb/> Essens und Trinkens enthalten.</p><lb/> <p xml:id="ID_32"> „Der Hofmeister hat darauf zu sehn, daß Küche und Keller zur rech¬<lb/> ten Zeit geöffnet werden, nicht den ganzen Tag offen stehn, was dem Gesinde<lb/> zum Fressen und Saufen Ursach geben würde.</p><lb/> <p xml:id="ID_33" next="#ID_34"> „Auch hat der Hofmeister fleißig Acht auf I. F. G. zu geben, sie zu<lb/> allem christlichen und tugendsamen Leben und Wandel anzuhalten, und oft¬<lb/> mals dazu zu vermahnen. Solchen treuen Erinnerungen sollen I. F. G.<lb/> gern folgen und dieselben nicht ungnädig vermerken. Zudem soll der Hof¬<lb/> meister fleißig Aufsicht haben, daß I. F. G. vor allem Schaden, so viel ihm<lb/> zu thun möglich, behütet bleiben, — daß Niemandem Leichtfertiges zu ihnen<lb/> gestattet werde, damit sie in Gottesfurcht und göttlicher reiner Lehre, guten<lb/> fürstlichen Sitten und Leibes Gesundheit nicht einigen Schaden und Abbruch</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0015]
Leute, so nicht wissen, was Furcht des Regiments und wie die erhalten wer¬
den müsse, abwenden lassen.
„Zum anderen sollen und wollen sich I. F. G. aller guten Tugenden
und fürstlichen Sitten befleißigen, sich nicht zur Unflätigkeit in Kleidern,
Saufen und anderem unordentlichen Leben bewegen lassen und nicht bald fol¬
gen, was etwa ein Unverständiger vornimmt — sondern viel mehr Acht haben
auf verständige, weise Leute, dieselben gern hören und ihren Lehren folgen,
damit I. F. G. bei Fremden Ruhm und gutes Lob empfangen mögen; sich
auch dermaßen fürstlich und gnädiglich gegen derselben Diener, die es mit
I. F. G. unterthänig und treulich meinen, verhalten, daß zur Klage keine
Ursache gegeben werde, sondern männiglich I. F. G. zu dienen Lust und
Liebe habe.
„Auf der Reise sollen und wollen I. F. G. gegen die verordneten Ge¬
leitsleute Wohlwollen zeigen und ihnen, sobald sie an den Wagen kommen,
die Faust geben, sich gnädiglich gegen sie geberden und allzeit zum Mahl for¬
dern und über Tisch fein sittsamlich sein. Auch sollen I. F. G. sich des
Redens gewöhnen, nicht immer stillschweigend bei fremden Leuten sitzen, doch
der Reden und Worte gute Acht haben.
„Da die Universität Wittenverg nicht unterlassen wird, I. F. G. mit
besonderer Reverentie und Ehrerbietung zu empfangen, so sollen I. F. G.
Allen, die sie begrüßen werden, die Faust geben und sich ihnen geneigt zeigen.
Auch soll Herzog Ernst Ludwig sich mit einer von ihm selbst zu entwerfenden
lateinischen Antwort gefaßt halten. Das wird ihm zu Anfang guten Ruhm
und Namen machen.
„I- F- G. werden sich auch des Herrn Vaters letzter Ermahnung erin¬
nern und ohne gemeinsamen Rath der zur Regierung Verordneten in deren
Abwesenheit niemals etwas versprechen, verschreiben oder vergeben.
„Zur Pflege ihrer Gesundheit sollen I. F. G. sich alles unordentlichen
Essens und Trinkens enthalten.
„Der Hofmeister hat darauf zu sehn, daß Küche und Keller zur rech¬
ten Zeit geöffnet werden, nicht den ganzen Tag offen stehn, was dem Gesinde
zum Fressen und Saufen Ursach geben würde.
„Auch hat der Hofmeister fleißig Acht auf I. F. G. zu geben, sie zu
allem christlichen und tugendsamen Leben und Wandel anzuhalten, und oft¬
mals dazu zu vermahnen. Solchen treuen Erinnerungen sollen I. F. G.
gern folgen und dieselben nicht ungnädig vermerken. Zudem soll der Hof¬
meister fleißig Aufsicht haben, daß I. F. G. vor allem Schaden, so viel ihm
zu thun möglich, behütet bleiben, — daß Niemandem Leichtfertiges zu ihnen
gestattet werde, damit sie in Gottesfurcht und göttlicher reiner Lehre, guten
fürstlichen Sitten und Leibes Gesundheit nicht einigen Schaden und Abbruch
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