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Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, II. Semester. I. Band.

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sah end blonde Töchter der tugendhaften Germania sind und sein werden." --! --
Wenn also der Verführungsstrudel von Paris auch so manches arme deutsche
Kind dem Ruine entgegenführt, so wird von Rüstow Deutschland dafür ver¬
antwortlich gemacht und Germania, das Symbol unsres Vaterlandes, so zu
sagen als Hurenmutter dargestellt! --

In einem Züricher Blatte ward Rüstow verdientermaßen abgefertigt,
und mußte es ohne Gegenäußerung hinnehmen. Dafür benutzt er jetzt die
Gelegenheit, in dem letzten Hefte des Werkes, worin er wieder mit dem be¬
kannten kurzen Gedärme speculativer Schnelligkeit einen Krieg zu Gelde
macht, seinen Groll an den hiesigen Deutschen auszulassen. Zuerst hohn¬
lächelt er darüber, daß "Deutsche in Zürich es überhaupt für ein dringendes
Bedürfniß gehalten haben, ein deutsches Sieges- oder Friedensfest (wie es
später getauft ward) zu feiern." -- Man denke sich, um darüber urtheilen zu
können, den Gemüthszustand der Züricher Deutschen, als der Krieg erklärt
ward, als die für unbesieglich geltende französische Armee unter dem fieber¬
haften Jubel des ganzen gallischen Volkes daher gezogen kam, um den deut¬
schen Nachbar materiell und moralisch zu ruiniren, ihm geradezu den Hals
abzuschneiden, während Oestreich und Dänemark feindlich lauerten, zur Mit¬
hülfe im Abfertigen bereit. Die Gefahr für deutsches Land und Volk durch
feindlichen Einbruch, verlorene Schlachten, verheerte Länder, zerstörte Zukunft,
neu erhobene Zwietracht war groß; jeder Deutsche hat sie wie seine eigene
tief und brennend mitgefühlt; und um so schwüler und ängstlicher war's uns
hier im Herzen > als unsere Abgeschiedenheit von dem kriegerischen Treiben in
Deutschland uns nicht zerstreute und die Hoffnung stets von Neuem stärkte.--
Ein edler Mann, dessen Todestag wir diesen 3. August feierten, und dem
auch hier ein Ehrengedächtniß gestiftet sei, der Professor Volley in Zürich,
schon lange Schweizerbürger und in eidgenössischen Diensten und doch voll
treuer, selbstverständlicher Anhänglichkeit an das große deutsche Vaterland,
sagte damals eines Abends mit eigenthümlicher Ergriffenheit zu seinem
Freunde Joh. Scherr, der es berichtet: "Glaube nur, wenn Deutschland in
diesem Kriege unterliegt, so überlebe ich es nicht." -- Und nun kamen sie,
die glorreichen Siege, die lange wechselvolle Belagerung, die so lang ersehnte
Zusammenfassung Deutschlands zu Einheit und selbständiger Größe "und end¬
lich nach vielen Opfern der erkämpfte Friede. "In der Menschennatur liegt
es dann", sagte ganz passend eine kleine Züricher Tordalken-Brochüre, "sich
in einer Sache, die so nahe der Höhe des religiösen Gefühles steht, und in
dasselbe übergeht, sich mit den Gesinnungsgenossen gemeinschaftlich zu freuen;
nicht aber liegt es in der Natur dieser stürmisch froh erregten Gefühle, daß
man sie auf Flaschen ziehen kann zu späterem Gebrauche, oder daß sie in
einer eisigen Umgebung sich wie in Münchhausen's Posthorn schweigsam ver¬
dichten, bis zumÄufthauen in gelegener Zeit." -- Wie kann aber ein Rüstow
dieses beurtheilen? -- Bei seiner Lossagung von Deutschland ("Wir Schwei¬
zer" schreibt er jetzt immer), bei seiner ..sittlichen" "Vorliebe" für Frankreich,
bei dem ganzen neidischen, nörgelnden und hinterziehenden Tone seiner jüng¬
sten Scripturen, ist ja klar, daß ihm lieber gewesen wäre, von französi¬
schen Siegen berichten zu können. -- Das Bedürfniß persönlicher Mittheilung
empfinden aber selbst einsam große Seelen; darum bildete auch Rüstow einen
Club ihm ähnlich gesinnter "Deutschen". Aber nur etwa fünf fand er, die
zu ihm hielten. Sie mögen unbezeichnet bleiben; aber bezeichnend für den
Ton dieser deutschen "Zuwider-Wurzen" ist die gelegentliche Aeußerung des
Einen von ihnen: "Es freue ihn doch, daß die Franzosen wenigstens'eine
deutsche Fahne erobert hätten!" -- Von jener Fahne sprach der Schuft, die .


sah end blonde Töchter der tugendhaften Germania sind und sein werden." —! —
Wenn also der Verführungsstrudel von Paris auch so manches arme deutsche
Kind dem Ruine entgegenführt, so wird von Rüstow Deutschland dafür ver¬
antwortlich gemacht und Germania, das Symbol unsres Vaterlandes, so zu
sagen als Hurenmutter dargestellt! —

In einem Züricher Blatte ward Rüstow verdientermaßen abgefertigt,
und mußte es ohne Gegenäußerung hinnehmen. Dafür benutzt er jetzt die
Gelegenheit, in dem letzten Hefte des Werkes, worin er wieder mit dem be¬
kannten kurzen Gedärme speculativer Schnelligkeit einen Krieg zu Gelde
macht, seinen Groll an den hiesigen Deutschen auszulassen. Zuerst hohn¬
lächelt er darüber, daß „Deutsche in Zürich es überhaupt für ein dringendes
Bedürfniß gehalten haben, ein deutsches Sieges- oder Friedensfest (wie es
später getauft ward) zu feiern." — Man denke sich, um darüber urtheilen zu
können, den Gemüthszustand der Züricher Deutschen, als der Krieg erklärt
ward, als die für unbesieglich geltende französische Armee unter dem fieber¬
haften Jubel des ganzen gallischen Volkes daher gezogen kam, um den deut¬
schen Nachbar materiell und moralisch zu ruiniren, ihm geradezu den Hals
abzuschneiden, während Oestreich und Dänemark feindlich lauerten, zur Mit¬
hülfe im Abfertigen bereit. Die Gefahr für deutsches Land und Volk durch
feindlichen Einbruch, verlorene Schlachten, verheerte Länder, zerstörte Zukunft,
neu erhobene Zwietracht war groß; jeder Deutsche hat sie wie seine eigene
tief und brennend mitgefühlt; und um so schwüler und ängstlicher war's uns
hier im Herzen > als unsere Abgeschiedenheit von dem kriegerischen Treiben in
Deutschland uns nicht zerstreute und die Hoffnung stets von Neuem stärkte.—
Ein edler Mann, dessen Todestag wir diesen 3. August feierten, und dem
auch hier ein Ehrengedächtniß gestiftet sei, der Professor Volley in Zürich,
schon lange Schweizerbürger und in eidgenössischen Diensten und doch voll
treuer, selbstverständlicher Anhänglichkeit an das große deutsche Vaterland,
sagte damals eines Abends mit eigenthümlicher Ergriffenheit zu seinem
Freunde Joh. Scherr, der es berichtet: „Glaube nur, wenn Deutschland in
diesem Kriege unterliegt, so überlebe ich es nicht." — Und nun kamen sie,
die glorreichen Siege, die lange wechselvolle Belagerung, die so lang ersehnte
Zusammenfassung Deutschlands zu Einheit und selbständiger Größe "und end¬
lich nach vielen Opfern der erkämpfte Friede. „In der Menschennatur liegt
es dann", sagte ganz passend eine kleine Züricher Tordalken-Brochüre, „sich
in einer Sache, die so nahe der Höhe des religiösen Gefühles steht, und in
dasselbe übergeht, sich mit den Gesinnungsgenossen gemeinschaftlich zu freuen;
nicht aber liegt es in der Natur dieser stürmisch froh erregten Gefühle, daß
man sie auf Flaschen ziehen kann zu späterem Gebrauche, oder daß sie in
einer eisigen Umgebung sich wie in Münchhausen's Posthorn schweigsam ver¬
dichten, bis zumÄufthauen in gelegener Zeit." — Wie kann aber ein Rüstow
dieses beurtheilen? — Bei seiner Lossagung von Deutschland („Wir Schwei¬
zer" schreibt er jetzt immer), bei seiner ..sittlichen" „Vorliebe" für Frankreich,
bei dem ganzen neidischen, nörgelnden und hinterziehenden Tone seiner jüng¬
sten Scripturen, ist ja klar, daß ihm lieber gewesen wäre, von französi¬
schen Siegen berichten zu können. — Das Bedürfniß persönlicher Mittheilung
empfinden aber selbst einsam große Seelen; darum bildete auch Rüstow einen
Club ihm ähnlich gesinnter „Deutschen". Aber nur etwa fünf fand er, die
zu ihm hielten. Sie mögen unbezeichnet bleiben; aber bezeichnend für den
Ton dieser deutschen „Zuwider-Wurzen" ist die gelegentliche Aeußerung des
Einen von ihnen: „Es freue ihn doch, daß die Franzosen wenigstens'eine
deutsche Fahne erobert hätten!" — Von jener Fahne sprach der Schuft, die .


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[0483] sah end blonde Töchter der tugendhaften Germania sind und sein werden." —! — Wenn also der Verführungsstrudel von Paris auch so manches arme deutsche Kind dem Ruine entgegenführt, so wird von Rüstow Deutschland dafür ver¬ antwortlich gemacht und Germania, das Symbol unsres Vaterlandes, so zu sagen als Hurenmutter dargestellt! — In einem Züricher Blatte ward Rüstow verdientermaßen abgefertigt, und mußte es ohne Gegenäußerung hinnehmen. Dafür benutzt er jetzt die Gelegenheit, in dem letzten Hefte des Werkes, worin er wieder mit dem be¬ kannten kurzen Gedärme speculativer Schnelligkeit einen Krieg zu Gelde macht, seinen Groll an den hiesigen Deutschen auszulassen. Zuerst hohn¬ lächelt er darüber, daß „Deutsche in Zürich es überhaupt für ein dringendes Bedürfniß gehalten haben, ein deutsches Sieges- oder Friedensfest (wie es später getauft ward) zu feiern." — Man denke sich, um darüber urtheilen zu können, den Gemüthszustand der Züricher Deutschen, als der Krieg erklärt ward, als die für unbesieglich geltende französische Armee unter dem fieber¬ haften Jubel des ganzen gallischen Volkes daher gezogen kam, um den deut¬ schen Nachbar materiell und moralisch zu ruiniren, ihm geradezu den Hals abzuschneiden, während Oestreich und Dänemark feindlich lauerten, zur Mit¬ hülfe im Abfertigen bereit. Die Gefahr für deutsches Land und Volk durch feindlichen Einbruch, verlorene Schlachten, verheerte Länder, zerstörte Zukunft, neu erhobene Zwietracht war groß; jeder Deutsche hat sie wie seine eigene tief und brennend mitgefühlt; und um so schwüler und ängstlicher war's uns hier im Herzen > als unsere Abgeschiedenheit von dem kriegerischen Treiben in Deutschland uns nicht zerstreute und die Hoffnung stets von Neuem stärkte.— Ein edler Mann, dessen Todestag wir diesen 3. August feierten, und dem auch hier ein Ehrengedächtniß gestiftet sei, der Professor Volley in Zürich, schon lange Schweizerbürger und in eidgenössischen Diensten und doch voll treuer, selbstverständlicher Anhänglichkeit an das große deutsche Vaterland, sagte damals eines Abends mit eigenthümlicher Ergriffenheit zu seinem Freunde Joh. Scherr, der es berichtet: „Glaube nur, wenn Deutschland in diesem Kriege unterliegt, so überlebe ich es nicht." — Und nun kamen sie, die glorreichen Siege, die lange wechselvolle Belagerung, die so lang ersehnte Zusammenfassung Deutschlands zu Einheit und selbständiger Größe "und end¬ lich nach vielen Opfern der erkämpfte Friede. „In der Menschennatur liegt es dann", sagte ganz passend eine kleine Züricher Tordalken-Brochüre, „sich in einer Sache, die so nahe der Höhe des religiösen Gefühles steht, und in dasselbe übergeht, sich mit den Gesinnungsgenossen gemeinschaftlich zu freuen; nicht aber liegt es in der Natur dieser stürmisch froh erregten Gefühle, daß man sie auf Flaschen ziehen kann zu späterem Gebrauche, oder daß sie in einer eisigen Umgebung sich wie in Münchhausen's Posthorn schweigsam ver¬ dichten, bis zumÄufthauen in gelegener Zeit." — Wie kann aber ein Rüstow dieses beurtheilen? — Bei seiner Lossagung von Deutschland („Wir Schwei¬ zer" schreibt er jetzt immer), bei seiner ..sittlichen" „Vorliebe" für Frankreich, bei dem ganzen neidischen, nörgelnden und hinterziehenden Tone seiner jüng¬ sten Scripturen, ist ja klar, daß ihm lieber gewesen wäre, von französi¬ schen Siegen berichten zu können. — Das Bedürfniß persönlicher Mittheilung empfinden aber selbst einsam große Seelen; darum bildete auch Rüstow einen Club ihm ähnlich gesinnter „Deutschen". Aber nur etwa fünf fand er, die zu ihm hielten. Sie mögen unbezeichnet bleiben; aber bezeichnend für den Ton dieser deutschen „Zuwider-Wurzen" ist die gelegentliche Aeußerung des Einen von ihnen: „Es freue ihn doch, daß die Franzosen wenigstens'eine deutsche Fahne erobert hätten!" — Von jener Fahne sprach der Schuft, die .

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341813_126315/483>, abgerufen am 24.07.2024.