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Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, I. Semester. I. Band.

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aber die Beziehungen des Fürsten von Fürstenberg zur klerikalen Partei lan¬
deskundig; die ultramontane Falle war also über die Maßen plump gestellt
und die Folge war, daß Se. Durchlaucht gegen höchstihren Hofapotheker mit
4672 gegen 12,286 durchsielen. -- Wiederum einen erbaulichen Anblick bietet
der 3. Wahlkreis (Waldshut). Dort wurde im Jahre 1868 der Landtags¬
abgeordnete Hebting unter 17,921 Abstimmenden von 9384 gewählt, wäh¬
rend 8527 auf den ultramontanen Gegencandidaten fielen. Heuer stimmten
von 18,693 Abstimmenden 12,100 für Hebting, aber nur 6476 für den
ultramontanen v. Stohingen (früher Zollparlamentsabgeordneter für Kon¬
stanz). Wo sind die 2000'Männer der ..katholischen Volkspartei" geblieben?
Sollten sie sich sämmtlich der Wahl enthalten haben? Das ist doch ange¬
sichts der gewachsenen Zahl der Abstimmenden nicht gut denkbar. Nein,
die Wahrheit ist: in einem der finstersten Winkel der deutschen Erde, in jener
Ecke, die in dem berüchtigten Lande der Hohen ein wahres Eldorado der
deutschen Römlinge barg, auch dort ist der Tag hereingebrochen! -- Im 4.
Wahlkreise (Lörrach) hat v. Roggenbach im Vergleich zu den Zollparla¬
mentswahlen noch 1000 Stimmen gewonnen, während die ultramontane
Ziffer um fast 2000 gewichen ist, obschon ihr Träger kein geringerer ist, als
Heinrich von Gagern. Traurig zu sehen, wie der einst von der ganzen
Nation gefeierte Mann in seinen alten Tagen von den verkappten Feinden
des deutschen Staats als dkMon ä'hö8in benutzt wird! -- Aehnlich ist das
Resultat im 5. Bezirk (Freiburg), wo Fauler gegen 1868 noch wesent¬
lich gewonnen hat, während der berühmte Sonntagskalendermann Alb an
Stolz, Professor und ultramontaner Volksschriftsteller, seine Blößen mit
einem, um fast ein ganzes Tausend kürzeren Deckmantel verhüllen mußte, als
sein Vorgänger in der Niederlage. Der 6. Wahlkreis (Lahr), welcher vor 3
Jahren den'ultramontanen Roßhirt über den nationalliberalen Kiefer
mit einem Mehr von 9 Stimmen obsiegen ließ, legte diesmal eine Majorität
von 1653 Stimmen in Kiefer's Wagschale.-- Von besonderer Erbitterung
war der Kampf im 7. Wahlkreise (Offenburg). Dort stand dem national¬
liberalen Parteiführer Eckhard der ultramontane Parteiführer und katho¬
lischen Dekan Lender gegenüber. Da donnerten die Kanzeln, da lispelten
die Beichtstühle -- umsonst, Eckhard siegte mit 2507 Stimmen Majorität.

Soviel von dem Niedergang der ultramontanen Herrlichkeit.

Und damit könnte die Aufgabe dieses Berichtes eigentlich erledigt scheinen.
Denn die beiden anderen Parteien, welche außer der schon genannten im dies¬
jährigen Wahlkampfe in Baden noch in die Arena traten, die demokratische
und die nationalconservative, kommen für das Gesammtresultat kaum in Be¬
tracht. Nur die Niederwerfung der Demokratie speciell in der Stadt Mann¬
heim ist ein Factum, das den glänzendsten Siegen über die Mtramontanen
an die Seite gestellt werden kann. In der That, es war ein trauriges Ver¬
hältniß, daß die größte Stadt Badens, die Stadt, welche in der schönsten
Zeiten des badisch'en Verfassungslebens den Reigen geführt und selbst für
ganz Deutschland einmal die Bannerträgerin liberaler Gedanken gewesen, daß
diese Stadt der nationalen Strömung des Landes ziemlich fremd gegenüber¬
stand. Durch die ebenso unkluge, wie harte Reaction der fünfziger Jahre
war der freie Bürgersinn der unabhängigen Handelsstadt in eine verbitterte
Oppositionsstellung gedrängt, die sich später als querköpfige Prinzipienreiterei,
und seit 1866 in widerlichster Weise, aufgehetzt durch eine cynische Presse,
als fanatischer Preußenhaß brcitmachte. Die Anhänger der nationalen Sache,
wenigstens die allgemein Bekannten unter ihnen, waren meist Vertreter einer
äußerst matt liberalen Richtung, nicht geneigt, die Demokratie auf ihrem eigenen


aber die Beziehungen des Fürsten von Fürstenberg zur klerikalen Partei lan¬
deskundig; die ultramontane Falle war also über die Maßen plump gestellt
und die Folge war, daß Se. Durchlaucht gegen höchstihren Hofapotheker mit
4672 gegen 12,286 durchsielen. — Wiederum einen erbaulichen Anblick bietet
der 3. Wahlkreis (Waldshut). Dort wurde im Jahre 1868 der Landtags¬
abgeordnete Hebting unter 17,921 Abstimmenden von 9384 gewählt, wäh¬
rend 8527 auf den ultramontanen Gegencandidaten fielen. Heuer stimmten
von 18,693 Abstimmenden 12,100 für Hebting, aber nur 6476 für den
ultramontanen v. Stohingen (früher Zollparlamentsabgeordneter für Kon¬
stanz). Wo sind die 2000'Männer der ..katholischen Volkspartei" geblieben?
Sollten sie sich sämmtlich der Wahl enthalten haben? Das ist doch ange¬
sichts der gewachsenen Zahl der Abstimmenden nicht gut denkbar. Nein,
die Wahrheit ist: in einem der finstersten Winkel der deutschen Erde, in jener
Ecke, die in dem berüchtigten Lande der Hohen ein wahres Eldorado der
deutschen Römlinge barg, auch dort ist der Tag hereingebrochen! — Im 4.
Wahlkreise (Lörrach) hat v. Roggenbach im Vergleich zu den Zollparla¬
mentswahlen noch 1000 Stimmen gewonnen, während die ultramontane
Ziffer um fast 2000 gewichen ist, obschon ihr Träger kein geringerer ist, als
Heinrich von Gagern. Traurig zu sehen, wie der einst von der ganzen
Nation gefeierte Mann in seinen alten Tagen von den verkappten Feinden
des deutschen Staats als dkMon ä'hö8in benutzt wird! — Aehnlich ist das
Resultat im 5. Bezirk (Freiburg), wo Fauler gegen 1868 noch wesent¬
lich gewonnen hat, während der berühmte Sonntagskalendermann Alb an
Stolz, Professor und ultramontaner Volksschriftsteller, seine Blößen mit
einem, um fast ein ganzes Tausend kürzeren Deckmantel verhüllen mußte, als
sein Vorgänger in der Niederlage. Der 6. Wahlkreis (Lahr), welcher vor 3
Jahren den'ultramontanen Roßhirt über den nationalliberalen Kiefer
mit einem Mehr von 9 Stimmen obsiegen ließ, legte diesmal eine Majorität
von 1653 Stimmen in Kiefer's Wagschale.— Von besonderer Erbitterung
war der Kampf im 7. Wahlkreise (Offenburg). Dort stand dem national¬
liberalen Parteiführer Eckhard der ultramontane Parteiführer und katho¬
lischen Dekan Lender gegenüber. Da donnerten die Kanzeln, da lispelten
die Beichtstühle — umsonst, Eckhard siegte mit 2507 Stimmen Majorität.

Soviel von dem Niedergang der ultramontanen Herrlichkeit.

Und damit könnte die Aufgabe dieses Berichtes eigentlich erledigt scheinen.
Denn die beiden anderen Parteien, welche außer der schon genannten im dies¬
jährigen Wahlkampfe in Baden noch in die Arena traten, die demokratische
und die nationalconservative, kommen für das Gesammtresultat kaum in Be¬
tracht. Nur die Niederwerfung der Demokratie speciell in der Stadt Mann¬
heim ist ein Factum, das den glänzendsten Siegen über die Mtramontanen
an die Seite gestellt werden kann. In der That, es war ein trauriges Ver¬
hältniß, daß die größte Stadt Badens, die Stadt, welche in der schönsten
Zeiten des badisch'en Verfassungslebens den Reigen geführt und selbst für
ganz Deutschland einmal die Bannerträgerin liberaler Gedanken gewesen, daß
diese Stadt der nationalen Strömung des Landes ziemlich fremd gegenüber¬
stand. Durch die ebenso unkluge, wie harte Reaction der fünfziger Jahre
war der freie Bürgersinn der unabhängigen Handelsstadt in eine verbitterte
Oppositionsstellung gedrängt, die sich später als querköpfige Prinzipienreiterei,
und seit 1866 in widerlichster Weise, aufgehetzt durch eine cynische Presse,
als fanatischer Preußenhaß brcitmachte. Die Anhänger der nationalen Sache,
wenigstens die allgemein Bekannten unter ihnen, waren meist Vertreter einer
äußerst matt liberalen Richtung, nicht geneigt, die Demokratie auf ihrem eigenen


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341813_125243/531>, abgerufen am 22.07.2024.