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Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, I. Semester. I. Band.

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tung der Glaubensfreiheit des Landes an die Prätensionen der Jesuiten und
Ultramontanen, mit einem Worte die Mainz-Darmstädter Convention. Gleich¬
zeitig wurde in zwölf Jahren, bis zum "Oppositionslandtag" von 1862
das Menschenmögliche versucht, um durch Denunciationen und Beförderungen,
Maßregelung und Spionage das tüchtige Beamtenthum von Grund aus zu
verderben und zu feiler Sklaverei herabzuwürdigen. Noch in unvergessener Er¬
innerung steht, was das Ministerium Dalwigk in den zwei Jahrzehnten seines
Bestehens auf dem Gebiete der "Deutschen Politik" geleistet hat. Auf den
Dresdener Conferenzen widersetzt sich Dalwigk, unter russischem Einfluß, der
dualistischen Spitze; er bringt unter Allen der erste dem Kaiser Napoleon nach
dem Staatsstreich seinen ehrfurchtsvollen Glückwunsch dar; 1859 ist Dalwigk
enthusiastischer Theilnehmer der Würzburger Conferenzen, nachdem er 1853 unter
den "Bambergern" nach seiner schwachen Kraft die Sprengung des Zollvereins ver¬
sucht hat. Auf dem Fürstentag in Frankfurt, am Bundestag von 1851--1866,
in der Schleswig-holsteinschen Frage, in all den Fragen, welche das Jahr 1866 her¬
beiführten, und natürlich im Krieg von 1866 selbst, überall steht das Ministerium
Dalwigk auf östreichischer Seite', unter den Feinden Preußens, unter den er¬
bittertsten Widersachern der deutschenEinheit. -- Man hätte glauben sollen, ein
so ausdauernder Feind aller nationalen Wünsche und Strebungen der Deutschen
werde schon durch eine gewisse Selbstachtung dazu getrieben werden, von seinein
Posten zurück zu treten/nachdem das blutige Urtheil des Jahres 1866 über seine
Thorheit gesprochen war. Dieser Glaube ist bis heute getäuscht worden. Mit der¬
selben Unverfrorenheit, mit welcher Herr v. Dalwigk bis. 1866 undeutsche
Politik trieb, muthete er uns zu, von 1866 ab an seine "Bundestreue", an
seinen aufrichtigen Eifer für das gemeinsame Vaterland und die Ausbildung der
deutschen Verfassung zu glauben. Wir haben bis 1870, bis zum Ausbruche
des Krieges, klare Beweise erhalten von dieser Dalwigk'schen Bundestreue.
Seine Widersetzlichkeit gegen die Befugnisse der Zollvereinsbehörden hat zum
größten Tag des Zollparlaments geführt. In jeder Frage, in welcher nach
seiner Ansicht die Competenz des Norddeutschen Bundes und des Zollparla¬
ments bezweifelt werden konnte, hat er sie bezweifelt, die Ausdehnung der
Bundesgesetzgebung verzögert. Das wiederholt fast einstimmig ausgesprochene
Verlangen unserer Landesvertretung nach sofortigen Eintritt Gesammthessens
in den Norddeutschen Bund hat er keck mißachtet, und dadurch bisher einen
unerträglich verschiedenen Rechtszustand der beiden Landeshälften geschaffen.,

Bei Ausbruch des Krieges wich man lediglich der Noth und dem Drang
der Umstände, nachdem man kurz vorher noch auf zwei Achseln zu tragen
versucht hatte und gegen den französischen Gesandten übergefällig gewesen
war. Auch die Versailler Verträge waren hessischerseits rein der Ausfluß der
bitter empfundenen Ueberzeugung, daß man nur so und nicht anders weiter
existiren konnte. Nichts in der Haltung unseres Premiers läßt darauf schließen,
daß er sich bekehrt, wie patriotisch auch die Versicherungen klingen mögen,
die man gelegentlich von ihm zu hören bekommt. Er ist zu alt geworden,
particularistische Auffassung der Verhältnisse und Ereignisse ist ihm zu sehr
zur andern Natur geworden, als daß ein nüchtern denkender und nicht gar
zu gutmüthiger Beurtheiler hoffen könnte, von ihm Förderung der Institu¬
tionen, die 1866 und 1870 für Deutschland geschaffen wurden, ehrliches und
rückhaltsloses Mitarbeiten am Ausbau unsrer Reichsverfassung im nationalen
Sinne zu erleben. Nichts deutet wenigstens bis jetzt darauf hin. Allerdings
ist geschehen, wozu man sich in Versailles anheischig gemacht. Aber der Geist
der Verwaltung ist durchaus derselbe wie früher geblieben, alle einflußreichen
Stellen sind nach wie vor mit Trägern des alten Systems, mit Ultramon-


tung der Glaubensfreiheit des Landes an die Prätensionen der Jesuiten und
Ultramontanen, mit einem Worte die Mainz-Darmstädter Convention. Gleich¬
zeitig wurde in zwölf Jahren, bis zum „Oppositionslandtag" von 1862
das Menschenmögliche versucht, um durch Denunciationen und Beförderungen,
Maßregelung und Spionage das tüchtige Beamtenthum von Grund aus zu
verderben und zu feiler Sklaverei herabzuwürdigen. Noch in unvergessener Er¬
innerung steht, was das Ministerium Dalwigk in den zwei Jahrzehnten seines
Bestehens auf dem Gebiete der „Deutschen Politik" geleistet hat. Auf den
Dresdener Conferenzen widersetzt sich Dalwigk, unter russischem Einfluß, der
dualistischen Spitze; er bringt unter Allen der erste dem Kaiser Napoleon nach
dem Staatsstreich seinen ehrfurchtsvollen Glückwunsch dar; 1859 ist Dalwigk
enthusiastischer Theilnehmer der Würzburger Conferenzen, nachdem er 1853 unter
den „Bambergern" nach seiner schwachen Kraft die Sprengung des Zollvereins ver¬
sucht hat. Auf dem Fürstentag in Frankfurt, am Bundestag von 1851—1866,
in der Schleswig-holsteinschen Frage, in all den Fragen, welche das Jahr 1866 her¬
beiführten, und natürlich im Krieg von 1866 selbst, überall steht das Ministerium
Dalwigk auf östreichischer Seite', unter den Feinden Preußens, unter den er¬
bittertsten Widersachern der deutschenEinheit. — Man hätte glauben sollen, ein
so ausdauernder Feind aller nationalen Wünsche und Strebungen der Deutschen
werde schon durch eine gewisse Selbstachtung dazu getrieben werden, von seinein
Posten zurück zu treten/nachdem das blutige Urtheil des Jahres 1866 über seine
Thorheit gesprochen war. Dieser Glaube ist bis heute getäuscht worden. Mit der¬
selben Unverfrorenheit, mit welcher Herr v. Dalwigk bis. 1866 undeutsche
Politik trieb, muthete er uns zu, von 1866 ab an seine „Bundestreue", an
seinen aufrichtigen Eifer für das gemeinsame Vaterland und die Ausbildung der
deutschen Verfassung zu glauben. Wir haben bis 1870, bis zum Ausbruche
des Krieges, klare Beweise erhalten von dieser Dalwigk'schen Bundestreue.
Seine Widersetzlichkeit gegen die Befugnisse der Zollvereinsbehörden hat zum
größten Tag des Zollparlaments geführt. In jeder Frage, in welcher nach
seiner Ansicht die Competenz des Norddeutschen Bundes und des Zollparla¬
ments bezweifelt werden konnte, hat er sie bezweifelt, die Ausdehnung der
Bundesgesetzgebung verzögert. Das wiederholt fast einstimmig ausgesprochene
Verlangen unserer Landesvertretung nach sofortigen Eintritt Gesammthessens
in den Norddeutschen Bund hat er keck mißachtet, und dadurch bisher einen
unerträglich verschiedenen Rechtszustand der beiden Landeshälften geschaffen.,

Bei Ausbruch des Krieges wich man lediglich der Noth und dem Drang
der Umstände, nachdem man kurz vorher noch auf zwei Achseln zu tragen
versucht hatte und gegen den französischen Gesandten übergefällig gewesen
war. Auch die Versailler Verträge waren hessischerseits rein der Ausfluß der
bitter empfundenen Ueberzeugung, daß man nur so und nicht anders weiter
existiren konnte. Nichts in der Haltung unseres Premiers läßt darauf schließen,
daß er sich bekehrt, wie patriotisch auch die Versicherungen klingen mögen,
die man gelegentlich von ihm zu hören bekommt. Er ist zu alt geworden,
particularistische Auffassung der Verhältnisse und Ereignisse ist ihm zu sehr
zur andern Natur geworden, als daß ein nüchtern denkender und nicht gar
zu gutmüthiger Beurtheiler hoffen könnte, von ihm Förderung der Institu¬
tionen, die 1866 und 1870 für Deutschland geschaffen wurden, ehrliches und
rückhaltsloses Mitarbeiten am Ausbau unsrer Reichsverfassung im nationalen
Sinne zu erleben. Nichts deutet wenigstens bis jetzt darauf hin. Allerdings
ist geschehen, wozu man sich in Versailles anheischig gemacht. Aber der Geist
der Verwaltung ist durchaus derselbe wie früher geblieben, alle einflußreichen
Stellen sind nach wie vor mit Trägern des alten Systems, mit Ultramon-


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[0331] tung der Glaubensfreiheit des Landes an die Prätensionen der Jesuiten und Ultramontanen, mit einem Worte die Mainz-Darmstädter Convention. Gleich¬ zeitig wurde in zwölf Jahren, bis zum „Oppositionslandtag" von 1862 das Menschenmögliche versucht, um durch Denunciationen und Beförderungen, Maßregelung und Spionage das tüchtige Beamtenthum von Grund aus zu verderben und zu feiler Sklaverei herabzuwürdigen. Noch in unvergessener Er¬ innerung steht, was das Ministerium Dalwigk in den zwei Jahrzehnten seines Bestehens auf dem Gebiete der „Deutschen Politik" geleistet hat. Auf den Dresdener Conferenzen widersetzt sich Dalwigk, unter russischem Einfluß, der dualistischen Spitze; er bringt unter Allen der erste dem Kaiser Napoleon nach dem Staatsstreich seinen ehrfurchtsvollen Glückwunsch dar; 1859 ist Dalwigk enthusiastischer Theilnehmer der Würzburger Conferenzen, nachdem er 1853 unter den „Bambergern" nach seiner schwachen Kraft die Sprengung des Zollvereins ver¬ sucht hat. Auf dem Fürstentag in Frankfurt, am Bundestag von 1851—1866, in der Schleswig-holsteinschen Frage, in all den Fragen, welche das Jahr 1866 her¬ beiführten, und natürlich im Krieg von 1866 selbst, überall steht das Ministerium Dalwigk auf östreichischer Seite', unter den Feinden Preußens, unter den er¬ bittertsten Widersachern der deutschenEinheit. — Man hätte glauben sollen, ein so ausdauernder Feind aller nationalen Wünsche und Strebungen der Deutschen werde schon durch eine gewisse Selbstachtung dazu getrieben werden, von seinein Posten zurück zu treten/nachdem das blutige Urtheil des Jahres 1866 über seine Thorheit gesprochen war. Dieser Glaube ist bis heute getäuscht worden. Mit der¬ selben Unverfrorenheit, mit welcher Herr v. Dalwigk bis. 1866 undeutsche Politik trieb, muthete er uns zu, von 1866 ab an seine „Bundestreue", an seinen aufrichtigen Eifer für das gemeinsame Vaterland und die Ausbildung der deutschen Verfassung zu glauben. Wir haben bis 1870, bis zum Ausbruche des Krieges, klare Beweise erhalten von dieser Dalwigk'schen Bundestreue. Seine Widersetzlichkeit gegen die Befugnisse der Zollvereinsbehörden hat zum größten Tag des Zollparlaments geführt. In jeder Frage, in welcher nach seiner Ansicht die Competenz des Norddeutschen Bundes und des Zollparla¬ ments bezweifelt werden konnte, hat er sie bezweifelt, die Ausdehnung der Bundesgesetzgebung verzögert. Das wiederholt fast einstimmig ausgesprochene Verlangen unserer Landesvertretung nach sofortigen Eintritt Gesammthessens in den Norddeutschen Bund hat er keck mißachtet, und dadurch bisher einen unerträglich verschiedenen Rechtszustand der beiden Landeshälften geschaffen., Bei Ausbruch des Krieges wich man lediglich der Noth und dem Drang der Umstände, nachdem man kurz vorher noch auf zwei Achseln zu tragen versucht hatte und gegen den französischen Gesandten übergefällig gewesen war. Auch die Versailler Verträge waren hessischerseits rein der Ausfluß der bitter empfundenen Ueberzeugung, daß man nur so und nicht anders weiter existiren konnte. Nichts in der Haltung unseres Premiers läßt darauf schließen, daß er sich bekehrt, wie patriotisch auch die Versicherungen klingen mögen, die man gelegentlich von ihm zu hören bekommt. Er ist zu alt geworden, particularistische Auffassung der Verhältnisse und Ereignisse ist ihm zu sehr zur andern Natur geworden, als daß ein nüchtern denkender und nicht gar zu gutmüthiger Beurtheiler hoffen könnte, von ihm Förderung der Institu¬ tionen, die 1866 und 1870 für Deutschland geschaffen wurden, ehrliches und rückhaltsloses Mitarbeiten am Ausbau unsrer Reichsverfassung im nationalen Sinne zu erleben. Nichts deutet wenigstens bis jetzt darauf hin. Allerdings ist geschehen, wozu man sich in Versailles anheischig gemacht. Aber der Geist der Verwaltung ist durchaus derselbe wie früher geblieben, alle einflußreichen Stellen sind nach wie vor mit Trägern des alten Systems, mit Ultramon-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341813_125243/331>, abgerufen am 26.06.2024.