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Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, I. Semester. I. Band.

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Zur Irage der internationalen Münzeinheit.
Bemerkungen zu der Denkschrift der Nordamerikanischen
Regierung an ihre Gesandten.
(Schluß.)

Der zuerst von Mr. Kelley ausgestellte Plan ging dahin, in folgender
Weise eine internationale Münzeinigung zu Stande zu bringen:


[Beginn Spaltensatz]
Jetzt enthalten:
Netto-Gr.
30
3 deutsche Goldkronen
29,ni,22->8
100 französische Goldfranken
30,<>g2k
20 amerikanische Dollars
30,^vo
1000 britische Pence Gold
29,28°,,,'.
4 Sovereigns (960 Pence)
29,,,"^
6 russische Halb-Jmverialen

[Spaltenumbruch]
Sie sollen künftig
meh alten:
. Netto-Gr.
Brutto-Gr.
33'/z
30
33'/z
30
33 Vg
30
33 Vz
30
33 Vz
30
33 Vz
30
[Ende Spaltensatz]
3Vz
2,2580"
2,720

Für den Fall, daß ein solcher Vorschlagwie wahrscheinlich,nicht an-
genommen werden sollte, wird jetzt von der Regierung vorgeschlagen, der im
Schreiben des Ministers enthaltenen Aufstellung gemäß, das Decigramm
Goldes (den zehnten Theil des Grammes, fast 3 Sgr. an Werth) als inter-
nationale Rechnungseinheit anzunehmen, und die bisherigen Goldmünzen
eines jeden Landes nur dahin zu modificiren, daß ihr Gewicht an feinem
Golde eine bestimmte Anzahl Decigramme ohne Bruch beträgt.

Unter welcher Form die Amerikaner aber auch die Begründung einer
internationalen Münzeinigung in Vorschlag bringen mögen, immer ist die
deutsche Krone von 10 Gramm feinen Goldes das Vollkom¬
mene, die einzige Münzeinheit der civilisirten Völker, welche
in ihrer bisherigen Gestalt beizubehalten sein würde.

In Betreff des dritten Punktes sagt das ministerielle Schreiben:


"Sie (die amerikanische Regierung) macht den Vorschlag, daß der inter¬
nationale Tauschwerth der Münzen durch die Quantität des darin
enthaltenen feinen Goldes bestimmt, und daß diese Quantität aus
der Außenseite nach einem gemeinsamen Normalgewichte ausgedrückt
werden solle."

Hierin liegt eine weitere Anerkennung des zuerst von deutschen Sach¬
verständigen in der Goldkrone angewandten Princips, daß dasjenige, worauf
es bei einer Geldmünze ankomme, ihr Gewicht an reinem Edelmetalle, und


Zur Irage der internationalen Münzeinheit.
Bemerkungen zu der Denkschrift der Nordamerikanischen
Regierung an ihre Gesandten.
(Schluß.)

Der zuerst von Mr. Kelley ausgestellte Plan ging dahin, in folgender
Weise eine internationale Münzeinigung zu Stande zu bringen:


[Beginn Spaltensatz]
Jetzt enthalten:
Netto-Gr.
30
3 deutsche Goldkronen
29,ni,22->8
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1000 britische Pence Gold
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6 russische Halb-Jmverialen

[Spaltenumbruch]
Sie sollen künftig
meh alten:
. Netto-Gr.
Brutto-Gr.
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[Ende Spaltensatz]
3Vz
2,2580«
2,720

Für den Fall, daß ein solcher Vorschlagwie wahrscheinlich,nicht an-
genommen werden sollte, wird jetzt von der Regierung vorgeschlagen, der im
Schreiben des Ministers enthaltenen Aufstellung gemäß, das Decigramm
Goldes (den zehnten Theil des Grammes, fast 3 Sgr. an Werth) als inter-
nationale Rechnungseinheit anzunehmen, und die bisherigen Goldmünzen
eines jeden Landes nur dahin zu modificiren, daß ihr Gewicht an feinem
Golde eine bestimmte Anzahl Decigramme ohne Bruch beträgt.

Unter welcher Form die Amerikaner aber auch die Begründung einer
internationalen Münzeinigung in Vorschlag bringen mögen, immer ist die
deutsche Krone von 10 Gramm feinen Goldes das Vollkom¬
mene, die einzige Münzeinheit der civilisirten Völker, welche
in ihrer bisherigen Gestalt beizubehalten sein würde.

In Betreff des dritten Punktes sagt das ministerielle Schreiben:


„Sie (die amerikanische Regierung) macht den Vorschlag, daß der inter¬
nationale Tauschwerth der Münzen durch die Quantität des darin
enthaltenen feinen Goldes bestimmt, und daß diese Quantität aus
der Außenseite nach einem gemeinsamen Normalgewichte ausgedrückt
werden solle."

Hierin liegt eine weitere Anerkennung des zuerst von deutschen Sach¬
verständigen in der Goldkrone angewandten Princips, daß dasjenige, worauf
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[0271] Zur Irage der internationalen Münzeinheit. Bemerkungen zu der Denkschrift der Nordamerikanischen Regierung an ihre Gesandten. (Schluß.) Der zuerst von Mr. Kelley ausgestellte Plan ging dahin, in folgender Weise eine internationale Münzeinigung zu Stande zu bringen: Jetzt enthalten: Netto-Gr. 30 3 deutsche Goldkronen 29,ni,22->8 100 französische Goldfranken 30,<>g2k 20 amerikanische Dollars 30,^vo 1000 britische Pence Gold 29,28°,,,'. 4 Sovereigns (960 Pence) 29,,,«^ 6 russische Halb-Jmverialen Sie sollen künftig meh alten: . Netto-Gr. Brutto-Gr. 33'/z 30 33'/z 30 33 Vg 30 33 Vz 30 33 Vz 30 33 Vz 30 3Vz 2,2580« 2,720 Für den Fall, daß ein solcher Vorschlagwie wahrscheinlich,nicht an- genommen werden sollte, wird jetzt von der Regierung vorgeschlagen, der im Schreiben des Ministers enthaltenen Aufstellung gemäß, das Decigramm Goldes (den zehnten Theil des Grammes, fast 3 Sgr. an Werth) als inter- nationale Rechnungseinheit anzunehmen, und die bisherigen Goldmünzen eines jeden Landes nur dahin zu modificiren, daß ihr Gewicht an feinem Golde eine bestimmte Anzahl Decigramme ohne Bruch beträgt. Unter welcher Form die Amerikaner aber auch die Begründung einer internationalen Münzeinigung in Vorschlag bringen mögen, immer ist die deutsche Krone von 10 Gramm feinen Goldes das Vollkom¬ mene, die einzige Münzeinheit der civilisirten Völker, welche in ihrer bisherigen Gestalt beizubehalten sein würde. In Betreff des dritten Punktes sagt das ministerielle Schreiben: „Sie (die amerikanische Regierung) macht den Vorschlag, daß der inter¬ nationale Tauschwerth der Münzen durch die Quantität des darin enthaltenen feinen Goldes bestimmt, und daß diese Quantität aus der Außenseite nach einem gemeinsamen Normalgewichte ausgedrückt werden solle." Hierin liegt eine weitere Anerkennung des zuerst von deutschen Sach¬ verständigen in der Goldkrone angewandten Princips, daß dasjenige, worauf es bei einer Geldmünze ankomme, ihr Gewicht an reinem Edelmetalle, und

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341813_125243/271>, abgerufen am 26.06.2024.