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Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, I. Semester. I. Band.

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2700,3 Mill

Wenn diese Zusammenstellung für das

Sterling-System5433 Millionen Thaler
Dollar-System .2700
Franken-System2646
Thaler- und Gulden-System . . 2139

jährlicher Ein- und Ausführen an Werth ergibt, so folgt wenigstens so viel
daraus, daß auch vor dem gegenwärtigen Kriege es ein durchaus irrthüm¬
licher Gesichtspunkt war, wenn Mancher bei dem sogenannten lateinischen
Münzbunde (der Ländergruppe des Frankensystems) ein handelspolitisches
Uebergewicht zu sehen glaubte, welches ihm sämmtliche übrigen Verkehrsvölker
hätte zuführen müssen.

Drei für die endgültige Entscheidung der internationalen Münzsrage
sehr wichtige Punkte werden im vorliegenden Schriftstücke für alle Zukunft
festgestellt, nämlich-

1) die Herrschaft der reinen Goldwährung,
2) diejenige des metrischen Münzsystems,
3) die Erkenntniß, daß die richtige Grundlage für alle internationalen
Münzverträge die Gewichtsmenge des in den Goldmünzen enthaltenen
feinen Edelmetalls sei, ohne Rücksicht auf die werthlose Kupferbei-
Mischung.

Jn Bezug auf den ersten Punkt sagt das Schreiben: "Endlich aber ist
unumgänglich nöthig, daß man ausschließlich der reinen Goldwährung
Geltung verschaffe. Frankreich hält sich noch an die Doppelwährung; aber
nach der Ueberzeugung der Regierung der Bereinigten Staaten wird nicht
möglich sein, eine universelle Münzeinigung auf Grundlage
der Doppelwährung herzustellen. Die Resolution des Senates be¬
zweckt lediglich einen Schriftwechsel für Münzeinigung auf Grund der Gold¬
währung. "

Was den zweiten Punkt anbetrifft, so ist klar, daß die Regierung
der Vereinigten Staaten hierbei an keinem leidenschaftlichen Eifer für die


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Wenn diese Zusammenstellung für das

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Dollar-System .2700
Franken-System2646
Thaler- und Gulden-System . . 2139

jährlicher Ein- und Ausführen an Werth ergibt, so folgt wenigstens so viel
daraus, daß auch vor dem gegenwärtigen Kriege es ein durchaus irrthüm¬
licher Gesichtspunkt war, wenn Mancher bei dem sogenannten lateinischen
Münzbunde (der Ländergruppe des Frankensystems) ein handelspolitisches
Uebergewicht zu sehen glaubte, welches ihm sämmtliche übrigen Verkehrsvölker
hätte zuführen müssen.

Drei für die endgültige Entscheidung der internationalen Münzsrage
sehr wichtige Punkte werden im vorliegenden Schriftstücke für alle Zukunft
festgestellt, nämlich-

1) die Herrschaft der reinen Goldwährung,
2) diejenige des metrischen Münzsystems,
3) die Erkenntniß, daß die richtige Grundlage für alle internationalen
Münzverträge die Gewichtsmenge des in den Goldmünzen enthaltenen
feinen Edelmetalls sei, ohne Rücksicht auf die werthlose Kupferbei-
Mischung.

Jn Bezug auf den ersten Punkt sagt das Schreiben: „Endlich aber ist
unumgänglich nöthig, daß man ausschließlich der reinen Goldwährung
Geltung verschaffe. Frankreich hält sich noch an die Doppelwährung; aber
nach der Ueberzeugung der Regierung der Bereinigten Staaten wird nicht
möglich sein, eine universelle Münzeinigung auf Grundlage
der Doppelwährung herzustellen. Die Resolution des Senates be¬
zweckt lediglich einen Schriftwechsel für Münzeinigung auf Grund der Gold¬
währung. "

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341813_125243/234>, abgerufen am 28.09.2024.