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Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, II. Semester. II. Band.

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heit --- einen Kreisbogen von c. 10 Meilen Länge ausmachen. Von den
Punkten dieses größeren Kreises würde die Enceinte der Stadt durchschnitt¬
lich mehr als eine halbe Meile, die eigentliche Stadt ^ bis 1 Meile in grader Linie
entfernt sein. Von Le Bourget z. B" welches noch in scharfer Feuerwirkung
der französischen Forts liegt/bis zum Platz der Tuilerien ist in grader Linie
eine Entfernung von l^/s Meile. Eine sichere Feuerwirkung unserer Positions¬
geschütze ist etwa noch auf 6000 Schritt, also ^ deutsche Meile, möglich, nur
einzelne Schüsse aus besonders schwerem und besonders dafür construirten
Geschütz und aus einzelnen Batterien würden in die innere Stadt reichen.
Daß bet solchen Verhältnissen ein "Bombardement" der inneren Stadt Paris
nur als ein Schreckmittel, nicht als wirklicher Zwang anwendbar wäre, ist
selbstverständlich. Soll es dafür nützen, so wird es nur als letzter Druck auf
eine entmuthigte. zur Uebergabe geneigte Bevölkerung gebraucht werden dürfen.
Trifft es nicht mit hochgestiegener Mutlosigkeit zusammen, so steht zu be¬
fürchten, daß der verhältnißmäßig geringe Schaden, den es anzurichten ver¬
mag, grade die entgegengesetzte Wirkung haben, und die Pariser zu neuem
Trotz verhärten würde. Es bleibt also nur, was mühevoller ist, aber mili¬
tärisch sicherer, ein Angriff der Festung in regelmäßiger Belagerung, denn
von einem Handstreich kann bei Paris nicht die Rede sein. Für solchen An¬
griff haben wir ca. 300 schwere Positionsgeschütze gegen mehr .als die zehn¬
fache Zahl in Paris, und ca. 215.000 Mann Belagerungstruppen gegen ca.
280,000 militärisch ausgebildete Vertheidiger, zu denen noch etwa 300.000
Arbeiter mit Haue und Schaufel gerechnet werden müssen. Die Forts sind
fast sämmtlich starke Werke; die Vertheidtgungskunst hat Vieles gethan die¬
selben durch Schanzen, Minen, Torpedos und Terrainhindernisse zu verstärken,
und wenn auch viel Abenteuer und Schwindel in den ZerstörungswerkzeuaM
der Pariser sein mag, so ist doch unsererseits jede Vorsicht geboten. Wir
haben also einige Forts zusammenzuschießen, dieselben im Nothfall durch
Sturm zu nehmen, und das gewonnene Terrain zu weiterem Angriff aus die
ausgesetzten Punkte der Enceinte zu benutzen. Die geringere Zahl unserer
Belagerungsgeschütze würde dafür kein Hinderniß fein, da wir dieselben auf
einzelne besonders angreifbare Punkte zu concentriren vermögen, der Bela¬
gerer hat bei solchem Angriff fast dieselben Vortheile, wie der Belagerte beim
Ausfall, die nämlich, daß er überlegene Kraft an einer Stelle zu sammeln
vermag. Aber eine andere Erwägung ist nicht abzuweisen, die im Kriege oft
die Operationen der Feldherrn gebieterisch beeinflußt. Jede Kraftäußerung
wirkt auf den Feind, solange seine Kraft nicht völlig gebrochen ist, als eine
Herausforderung, und hat zunächst eine acute Steigerung des Widerstandes
zur Folge, ähnlich wie in der Natur die Aufregung einer Elektricität eine
Spannung durch die entgegengesetzte erzeugt. An dem Tage, wo unser An¬
griffsobject zweifellos, ein energisches Vorgehen an bestimmter Stelle zu er¬
warten ist, wird auch der Feind all' seinen Scharfsinn und seine -- nicht
verächtlichen -- offensiven Mittel nach derselben Stelle richten. -- Es ist wohl
möglich, daß unser Obercommando ein solches Fixiren der Widerstandskraft,
und die dadurch dem "Feinde ermöglichte Sicherheit der Combinationen nicht
für zweckdienlich hält. Jetzt Sessel der Gegner, der schweigsam eingehegte,
tastend bald hier, bald dort hinaus, an dem zähen Widerstande verarbeitet
er seine bereits vorhandene active Kraft, aber seine Unsicherheit und unsere
Passivität tragen mehr dazu bei, ihn zu lahmen, als seinen Entschluß zu be¬
flügeln. Und unsere unthätige Wachsamkeit läßt unserem Verbündeten in
der Stadt, dem Mangel an Lebensmitteln, völlig Zeit, seine Arbeit zu thun,
während ein Angriff von unserer Seite zunächst wahrscheinlich neuen Fama-


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heit —- einen Kreisbogen von c. 10 Meilen Länge ausmachen. Von den
Punkten dieses größeren Kreises würde die Enceinte der Stadt durchschnitt¬
lich mehr als eine halbe Meile, die eigentliche Stadt ^ bis 1 Meile in grader Linie
entfernt sein. Von Le Bourget z. B„ welches noch in scharfer Feuerwirkung
der französischen Forts liegt/bis zum Platz der Tuilerien ist in grader Linie
eine Entfernung von l^/s Meile. Eine sichere Feuerwirkung unserer Positions¬
geschütze ist etwa noch auf 6000 Schritt, also ^ deutsche Meile, möglich, nur
einzelne Schüsse aus besonders schwerem und besonders dafür construirten
Geschütz und aus einzelnen Batterien würden in die innere Stadt reichen.
Daß bet solchen Verhältnissen ein „Bombardement" der inneren Stadt Paris
nur als ein Schreckmittel, nicht als wirklicher Zwang anwendbar wäre, ist
selbstverständlich. Soll es dafür nützen, so wird es nur als letzter Druck auf
eine entmuthigte. zur Uebergabe geneigte Bevölkerung gebraucht werden dürfen.
Trifft es nicht mit hochgestiegener Mutlosigkeit zusammen, so steht zu be¬
fürchten, daß der verhältnißmäßig geringe Schaden, den es anzurichten ver¬
mag, grade die entgegengesetzte Wirkung haben, und die Pariser zu neuem
Trotz verhärten würde. Es bleibt also nur, was mühevoller ist, aber mili¬
tärisch sicherer, ein Angriff der Festung in regelmäßiger Belagerung, denn
von einem Handstreich kann bei Paris nicht die Rede sein. Für solchen An¬
griff haben wir ca. 300 schwere Positionsgeschütze gegen mehr .als die zehn¬
fache Zahl in Paris, und ca. 215.000 Mann Belagerungstruppen gegen ca.
280,000 militärisch ausgebildete Vertheidiger, zu denen noch etwa 300.000
Arbeiter mit Haue und Schaufel gerechnet werden müssen. Die Forts sind
fast sämmtlich starke Werke; die Vertheidtgungskunst hat Vieles gethan die¬
selben durch Schanzen, Minen, Torpedos und Terrainhindernisse zu verstärken,
und wenn auch viel Abenteuer und Schwindel in den ZerstörungswerkzeuaM
der Pariser sein mag, so ist doch unsererseits jede Vorsicht geboten. Wir
haben also einige Forts zusammenzuschießen, dieselben im Nothfall durch
Sturm zu nehmen, und das gewonnene Terrain zu weiterem Angriff aus die
ausgesetzten Punkte der Enceinte zu benutzen. Die geringere Zahl unserer
Belagerungsgeschütze würde dafür kein Hinderniß fein, da wir dieselben auf
einzelne besonders angreifbare Punkte zu concentriren vermögen, der Bela¬
gerer hat bei solchem Angriff fast dieselben Vortheile, wie der Belagerte beim
Ausfall, die nämlich, daß er überlegene Kraft an einer Stelle zu sammeln
vermag. Aber eine andere Erwägung ist nicht abzuweisen, die im Kriege oft
die Operationen der Feldherrn gebieterisch beeinflußt. Jede Kraftäußerung
wirkt auf den Feind, solange seine Kraft nicht völlig gebrochen ist, als eine
Herausforderung, und hat zunächst eine acute Steigerung des Widerstandes
zur Folge, ähnlich wie in der Natur die Aufregung einer Elektricität eine
Spannung durch die entgegengesetzte erzeugt. An dem Tage, wo unser An¬
griffsobject zweifellos, ein energisches Vorgehen an bestimmter Stelle zu er¬
warten ist, wird auch der Feind all' seinen Scharfsinn und seine — nicht
verächtlichen — offensiven Mittel nach derselben Stelle richten. — Es ist wohl
möglich, daß unser Obercommando ein solches Fixiren der Widerstandskraft,
und die dadurch dem "Feinde ermöglichte Sicherheit der Combinationen nicht
für zweckdienlich hält. Jetzt Sessel der Gegner, der schweigsam eingehegte,
tastend bald hier, bald dort hinaus, an dem zähen Widerstande verarbeitet
er seine bereits vorhandene active Kraft, aber seine Unsicherheit und unsere
Passivität tragen mehr dazu bei, ihn zu lahmen, als seinen Entschluß zu be¬
flügeln. Und unsere unthätige Wachsamkeit läßt unserem Verbündeten in
der Stadt, dem Mangel an Lebensmitteln, völlig Zeit, seine Arbeit zu thun,
während ein Angriff von unserer Seite zunächst wahrscheinlich neuen Fama-


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[0483] heit —- einen Kreisbogen von c. 10 Meilen Länge ausmachen. Von den Punkten dieses größeren Kreises würde die Enceinte der Stadt durchschnitt¬ lich mehr als eine halbe Meile, die eigentliche Stadt ^ bis 1 Meile in grader Linie entfernt sein. Von Le Bourget z. B„ welches noch in scharfer Feuerwirkung der französischen Forts liegt/bis zum Platz der Tuilerien ist in grader Linie eine Entfernung von l^/s Meile. Eine sichere Feuerwirkung unserer Positions¬ geschütze ist etwa noch auf 6000 Schritt, also ^ deutsche Meile, möglich, nur einzelne Schüsse aus besonders schwerem und besonders dafür construirten Geschütz und aus einzelnen Batterien würden in die innere Stadt reichen. Daß bet solchen Verhältnissen ein „Bombardement" der inneren Stadt Paris nur als ein Schreckmittel, nicht als wirklicher Zwang anwendbar wäre, ist selbstverständlich. Soll es dafür nützen, so wird es nur als letzter Druck auf eine entmuthigte. zur Uebergabe geneigte Bevölkerung gebraucht werden dürfen. Trifft es nicht mit hochgestiegener Mutlosigkeit zusammen, so steht zu be¬ fürchten, daß der verhältnißmäßig geringe Schaden, den es anzurichten ver¬ mag, grade die entgegengesetzte Wirkung haben, und die Pariser zu neuem Trotz verhärten würde. Es bleibt also nur, was mühevoller ist, aber mili¬ tärisch sicherer, ein Angriff der Festung in regelmäßiger Belagerung, denn von einem Handstreich kann bei Paris nicht die Rede sein. Für solchen An¬ griff haben wir ca. 300 schwere Positionsgeschütze gegen mehr .als die zehn¬ fache Zahl in Paris, und ca. 215.000 Mann Belagerungstruppen gegen ca. 280,000 militärisch ausgebildete Vertheidiger, zu denen noch etwa 300.000 Arbeiter mit Haue und Schaufel gerechnet werden müssen. Die Forts sind fast sämmtlich starke Werke; die Vertheidtgungskunst hat Vieles gethan die¬ selben durch Schanzen, Minen, Torpedos und Terrainhindernisse zu verstärken, und wenn auch viel Abenteuer und Schwindel in den ZerstörungswerkzeuaM der Pariser sein mag, so ist doch unsererseits jede Vorsicht geboten. Wir haben also einige Forts zusammenzuschießen, dieselben im Nothfall durch Sturm zu nehmen, und das gewonnene Terrain zu weiterem Angriff aus die ausgesetzten Punkte der Enceinte zu benutzen. Die geringere Zahl unserer Belagerungsgeschütze würde dafür kein Hinderniß fein, da wir dieselben auf einzelne besonders angreifbare Punkte zu concentriren vermögen, der Bela¬ gerer hat bei solchem Angriff fast dieselben Vortheile, wie der Belagerte beim Ausfall, die nämlich, daß er überlegene Kraft an einer Stelle zu sammeln vermag. Aber eine andere Erwägung ist nicht abzuweisen, die im Kriege oft die Operationen der Feldherrn gebieterisch beeinflußt. Jede Kraftäußerung wirkt auf den Feind, solange seine Kraft nicht völlig gebrochen ist, als eine Herausforderung, und hat zunächst eine acute Steigerung des Widerstandes zur Folge, ähnlich wie in der Natur die Aufregung einer Elektricität eine Spannung durch die entgegengesetzte erzeugt. An dem Tage, wo unser An¬ griffsobject zweifellos, ein energisches Vorgehen an bestimmter Stelle zu er¬ warten ist, wird auch der Feind all' seinen Scharfsinn und seine — nicht verächtlichen — offensiven Mittel nach derselben Stelle richten. — Es ist wohl möglich, daß unser Obercommando ein solches Fixiren der Widerstandskraft, und die dadurch dem "Feinde ermöglichte Sicherheit der Combinationen nicht für zweckdienlich hält. Jetzt Sessel der Gegner, der schweigsam eingehegte, tastend bald hier, bald dort hinaus, an dem zähen Widerstande verarbeitet er seine bereits vorhandene active Kraft, aber seine Unsicherheit und unsere Passivität tragen mehr dazu bei, ihn zu lahmen, als seinen Entschluß zu be¬ flügeln. Und unsere unthätige Wachsamkeit läßt unserem Verbündeten in der Stadt, dem Mangel an Lebensmitteln, völlig Zeit, seine Arbeit zu thun, während ein Angriff von unserer Seite zunächst wahrscheinlich neuen Fama- 60*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341811_124705/483>, abgerufen am 22.12.2024.