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Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, II. Semeter. I. Band.

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welche nicht zur Verwendung im Felde kommen, sondern polizeiliche Funktio¬
nen haben, mit eingerechnet.

Die Friedensstärke der französischen Armee übertrifft also, vermöge der
längeren Präsenzzeit, die der norddeutschen; rechnet man aber der letzteren
die süddeutschen Truppen zu, so ist das Verhältniß umgekehrt.


4. Mobilmachung. Feldarmee.

Beide Armeen bedürfen, um sich auf Kriegsfuß zu setzen, der Einziehung
von Reserven.

Das norddeutsche Bataillon zählt im Kriege etwas über 1000 Mann,
gebraucht also etwa 460 Mann Reserven (die Garde, welche eine stärkere
Fciedenspräsenz hat, weniger), d. h. fast die Hälfte des ganzen Bestandes.

Geringer ist der Reservebedarf der Feldartillerie. Ihre Friedensstärke
(24.000 Mann), verglichen mit der Kriegsstärke (41.000 Mann und 1272
Geschütze) ergibt ein Verhältniß der Reserve zu den präsenten Mannschaften
von 2 : 3.

Die Cavallerie-Regimenter haben zunächst keinen Mann Reserve nöthig,
sie formiren aus den 5 Friedens-Schwadronen 4 Kriegs-Schwadronen; ihre
ausrückende Stärke (46.000 Mann) ist daher unter der Präsenzzahl (54,000).

Zu diesen

372,000 Mann Infanterie
46,000 " Cavallerie
41,000 " Artillerie

kommen:

8.000 " Pioniere
45,000 " Train.
Mann Geschütze
Summa der Norddeutschen (incl. 13.000 Offiziere): 525.000 1272
Badener: 17.000 54
Würtenberger: 22.000 54
Bayern:__68.000 192
_
- Summa der deutschen Feldarmee: 632.000 M. 1572 G.

In Frankreich ist das Verhältniß verwickelter.

Die Garde-Infanterie (excl. Zuaven): 15.900 Mann,
Garde-Cavallerie 6.000 "
Zuaven (incl. Garde) 10,900
Turcos 9.600 "
Fremdenlegion 2,700 "
lüdassLurs ä'^ckriyuv 4.500 "
Spahis 3.3V0 ,.
62,900 Mann

sind immer auf dem Kriegsetat.


welche nicht zur Verwendung im Felde kommen, sondern polizeiliche Funktio¬
nen haben, mit eingerechnet.

Die Friedensstärke der französischen Armee übertrifft also, vermöge der
längeren Präsenzzeit, die der norddeutschen; rechnet man aber der letzteren
die süddeutschen Truppen zu, so ist das Verhältniß umgekehrt.


4. Mobilmachung. Feldarmee.

Beide Armeen bedürfen, um sich auf Kriegsfuß zu setzen, der Einziehung
von Reserven.

Das norddeutsche Bataillon zählt im Kriege etwas über 1000 Mann,
gebraucht also etwa 460 Mann Reserven (die Garde, welche eine stärkere
Fciedenspräsenz hat, weniger), d. h. fast die Hälfte des ganzen Bestandes.

Geringer ist der Reservebedarf der Feldartillerie. Ihre Friedensstärke
(24.000 Mann), verglichen mit der Kriegsstärke (41.000 Mann und 1272
Geschütze) ergibt ein Verhältniß der Reserve zu den präsenten Mannschaften
von 2 : 3.

Die Cavallerie-Regimenter haben zunächst keinen Mann Reserve nöthig,
sie formiren aus den 5 Friedens-Schwadronen 4 Kriegs-Schwadronen; ihre
ausrückende Stärke (46.000 Mann) ist daher unter der Präsenzzahl (54,000).

Zu diesen

372,000 Mann Infanterie
46,000 „ Cavallerie
41,000 „ Artillerie

kommen:

8.000 „ Pioniere
45,000 „ Train.
Mann Geschütze
Summa der Norddeutschen (incl. 13.000 Offiziere): 525.000 1272
Badener: 17.000 54
Würtenberger: 22.000 54
Bayern:__68.000 192
_
- Summa der deutschen Feldarmee: 632.000 M. 1572 G.

In Frankreich ist das Verhältniß verwickelter.

Die Garde-Infanterie (excl. Zuaven): 15.900 Mann,
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Turcos 9.600 „
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[0342] welche nicht zur Verwendung im Felde kommen, sondern polizeiliche Funktio¬ nen haben, mit eingerechnet. Die Friedensstärke der französischen Armee übertrifft also, vermöge der längeren Präsenzzeit, die der norddeutschen; rechnet man aber der letzteren die süddeutschen Truppen zu, so ist das Verhältniß umgekehrt. 4. Mobilmachung. Feldarmee. Beide Armeen bedürfen, um sich auf Kriegsfuß zu setzen, der Einziehung von Reserven. Das norddeutsche Bataillon zählt im Kriege etwas über 1000 Mann, gebraucht also etwa 460 Mann Reserven (die Garde, welche eine stärkere Fciedenspräsenz hat, weniger), d. h. fast die Hälfte des ganzen Bestandes. Geringer ist der Reservebedarf der Feldartillerie. Ihre Friedensstärke (24.000 Mann), verglichen mit der Kriegsstärke (41.000 Mann und 1272 Geschütze) ergibt ein Verhältniß der Reserve zu den präsenten Mannschaften von 2 : 3. Die Cavallerie-Regimenter haben zunächst keinen Mann Reserve nöthig, sie formiren aus den 5 Friedens-Schwadronen 4 Kriegs-Schwadronen; ihre ausrückende Stärke (46.000 Mann) ist daher unter der Präsenzzahl (54,000). Zu diesen 372,000 Mann Infanterie 46,000 „ Cavallerie 41,000 „ Artillerie kommen: 8.000 „ Pioniere 45,000 „ Train. Mann Geschütze Summa der Norddeutschen (incl. 13.000 Offiziere): 525.000 1272 Badener: 17.000 54 Würtenberger: 22.000 54 Bayern:__68.000 192 _ - Summa der deutschen Feldarmee: 632.000 M. 1572 G. In Frankreich ist das Verhältniß verwickelter. Die Garde-Infanterie (excl. Zuaven): 15.900 Mann, Garde-Cavallerie 6.000 „ Zuaven (incl. Garde) 10,900 Turcos 9.600 „ Fremdenlegion 2,700 „ lüdassLurs ä'^ckriyuv 4.500 „ Spahis 3.3V0 ,. 62,900 Mann sind immer auf dem Kriegsetat.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, II. Semeter. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341811_124151/342>, abgerufen am 26.06.2024.