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Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, I. Semester. II. Band.

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während die "Cadetten" der Marine den "Avantageurs" der Landarmee d. h.
den auf Beförderung zum Officier dienenden Gemeinen entsprechen.

Obwohl nun auf die Benennung der Chargen im Allgemeinen nicht
viel ankommt, so halten wir doch für zweckmäßig, daß man analog der Ein¬
richtung der dänischen Marine für die Seeofficiere von Hauptmannsrang die
Benennung Capitainlieutenant eingeführt hat, wie wir früher vorschlugen,
während dieselben vorher Lieutenants I. Classe hießen, und die Officiere von
Premierlieutenants- und Secondelieutenantsrang, Lieutenants II. Classe und
Fähnrichs zur See genannt wurden.

Die gemeinsame Uniform der Seeofficiere aller Classen besteht in wei߬
leinenem oder dunkelblauen Tuchbeinkleidern, in Gala mit goldener Treffe
oder weißen Casimirbeinkleidern mit goldener Tresse; dunkelblauer, in Gala
weißer Weste mit einer Reihe goldener Knöpfe und dunkelblauem Rock mit
zwei Reihen Goldknöpfen nach Civilschnitt. Zur Parade wird ein dunkel¬
blauer Frack in englischem Civilschnilt, mit zwei Reihen Goldknöpfen und
schwedischen Aufschlägen getragen, der bei Gala noch weiße Revers mit Gold¬
tressen und Goldtressen an einem Stehkragen zeigt, während bei kalter
Witterung ein dunkelblauer Ueberzieher mit zwei Reihen Goldknöpfen oder
ein dunkelblauer weißgefütterter Radmantel angelegt wird, und an Bord
auch das Tragen einer kurzen dunkelblauen Jacke gestattet ist. Kopfbedeckung
ist eine dunkelblaue Mütze mit schwarzem Schirm und breiter Goldtnsse, bei
Gala ein niedriger schwarzer dreieckiger Hut mit Goldagraffe und Silber¬
cordon, und bei den Admiralen noch mit einer breiten Goldtresse; Waffe der
krumme Marine.Schleppsäbel in Lederscheide, Schärpen existiren nicht. Als
Rangabzeichen dienen am Parade - wie am (Äalafrack gleichmäßig bei allen
Seeolficieren außer den Unterlieutenants, die auch keinen Galafrack haben,
goldene Epauletten mit Silberhaltern, gestickten Goldmond, Goldfeld und
Goldfranzen (dicken bei Flagg- und Stabsojficieren, dünnen Candillen bei
den Subalternen); im Felde ist ein unklarer Silberanker, mit einem Silber-
adler darüber bei den Admiralen, ohne einen solchen bei den Stabs- und
anderen Officieren, und die drei Classen jeder Kategorie sind wieder durch
2, 1 oder keinen Stern im Epaulettfelde unterschieden, währ'end die Capitain-
lieutenants zwei Sterne, die Lieutenants zur See keinen Stern, die Unter¬
lieutenants aber überhaupt keine Epauletten, sondern blos silbern-schwarze
Dragons und rechts goldene Fangschnüre am Paradefrack haben. Außer aus
den Schultern ist der Rangunterschied noch an den Aermelaufschlägen angegeben,
diese haben bei den Admiralen goldene Eichenlaubstickerei bez. eine sehr breite
Goldtresse, bei den Capitains zur See drei, beiden Corvettencapitains zwei,
bei den Capitainlieutenants und Lieutenants zur See eine schmale rundum¬
laufende Goldtresse, die den Unterlieutenants fehlt. Während die bisher


während die „Cadetten" der Marine den „Avantageurs" der Landarmee d. h.
den auf Beförderung zum Officier dienenden Gemeinen entsprechen.

Obwohl nun auf die Benennung der Chargen im Allgemeinen nicht
viel ankommt, so halten wir doch für zweckmäßig, daß man analog der Ein¬
richtung der dänischen Marine für die Seeofficiere von Hauptmannsrang die
Benennung Capitainlieutenant eingeführt hat, wie wir früher vorschlugen,
während dieselben vorher Lieutenants I. Classe hießen, und die Officiere von
Premierlieutenants- und Secondelieutenantsrang, Lieutenants II. Classe und
Fähnrichs zur See genannt wurden.

Die gemeinsame Uniform der Seeofficiere aller Classen besteht in wei߬
leinenem oder dunkelblauen Tuchbeinkleidern, in Gala mit goldener Treffe
oder weißen Casimirbeinkleidern mit goldener Tresse; dunkelblauer, in Gala
weißer Weste mit einer Reihe goldener Knöpfe und dunkelblauem Rock mit
zwei Reihen Goldknöpfen nach Civilschnitt. Zur Parade wird ein dunkel¬
blauer Frack in englischem Civilschnilt, mit zwei Reihen Goldknöpfen und
schwedischen Aufschlägen getragen, der bei Gala noch weiße Revers mit Gold¬
tressen und Goldtressen an einem Stehkragen zeigt, während bei kalter
Witterung ein dunkelblauer Ueberzieher mit zwei Reihen Goldknöpfen oder
ein dunkelblauer weißgefütterter Radmantel angelegt wird, und an Bord
auch das Tragen einer kurzen dunkelblauen Jacke gestattet ist. Kopfbedeckung
ist eine dunkelblaue Mütze mit schwarzem Schirm und breiter Goldtnsse, bei
Gala ein niedriger schwarzer dreieckiger Hut mit Goldagraffe und Silber¬
cordon, und bei den Admiralen noch mit einer breiten Goldtresse; Waffe der
krumme Marine.Schleppsäbel in Lederscheide, Schärpen existiren nicht. Als
Rangabzeichen dienen am Parade - wie am (Äalafrack gleichmäßig bei allen
Seeolficieren außer den Unterlieutenants, die auch keinen Galafrack haben,
goldene Epauletten mit Silberhaltern, gestickten Goldmond, Goldfeld und
Goldfranzen (dicken bei Flagg- und Stabsojficieren, dünnen Candillen bei
den Subalternen); im Felde ist ein unklarer Silberanker, mit einem Silber-
adler darüber bei den Admiralen, ohne einen solchen bei den Stabs- und
anderen Officieren, und die drei Classen jeder Kategorie sind wieder durch
2, 1 oder keinen Stern im Epaulettfelde unterschieden, währ'end die Capitain-
lieutenants zwei Sterne, die Lieutenants zur See keinen Stern, die Unter¬
lieutenants aber überhaupt keine Epauletten, sondern blos silbern-schwarze
Dragons und rechts goldene Fangschnüre am Paradefrack haben. Außer aus
den Schultern ist der Rangunterschied noch an den Aermelaufschlägen angegeben,
diese haben bei den Admiralen goldene Eichenlaubstickerei bez. eine sehr breite
Goldtresse, bei den Capitains zur See drei, beiden Corvettencapitains zwei,
bei den Capitainlieutenants und Lieutenants zur See eine schmale rundum¬
laufende Goldtresse, die den Unterlieutenants fehlt. Während die bisher


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[0276] während die „Cadetten" der Marine den „Avantageurs" der Landarmee d. h. den auf Beförderung zum Officier dienenden Gemeinen entsprechen. Obwohl nun auf die Benennung der Chargen im Allgemeinen nicht viel ankommt, so halten wir doch für zweckmäßig, daß man analog der Ein¬ richtung der dänischen Marine für die Seeofficiere von Hauptmannsrang die Benennung Capitainlieutenant eingeführt hat, wie wir früher vorschlugen, während dieselben vorher Lieutenants I. Classe hießen, und die Officiere von Premierlieutenants- und Secondelieutenantsrang, Lieutenants II. Classe und Fähnrichs zur See genannt wurden. Die gemeinsame Uniform der Seeofficiere aller Classen besteht in wei߬ leinenem oder dunkelblauen Tuchbeinkleidern, in Gala mit goldener Treffe oder weißen Casimirbeinkleidern mit goldener Tresse; dunkelblauer, in Gala weißer Weste mit einer Reihe goldener Knöpfe und dunkelblauem Rock mit zwei Reihen Goldknöpfen nach Civilschnitt. Zur Parade wird ein dunkel¬ blauer Frack in englischem Civilschnilt, mit zwei Reihen Goldknöpfen und schwedischen Aufschlägen getragen, der bei Gala noch weiße Revers mit Gold¬ tressen und Goldtressen an einem Stehkragen zeigt, während bei kalter Witterung ein dunkelblauer Ueberzieher mit zwei Reihen Goldknöpfen oder ein dunkelblauer weißgefütterter Radmantel angelegt wird, und an Bord auch das Tragen einer kurzen dunkelblauen Jacke gestattet ist. Kopfbedeckung ist eine dunkelblaue Mütze mit schwarzem Schirm und breiter Goldtnsse, bei Gala ein niedriger schwarzer dreieckiger Hut mit Goldagraffe und Silber¬ cordon, und bei den Admiralen noch mit einer breiten Goldtresse; Waffe der krumme Marine.Schleppsäbel in Lederscheide, Schärpen existiren nicht. Als Rangabzeichen dienen am Parade - wie am (Äalafrack gleichmäßig bei allen Seeolficieren außer den Unterlieutenants, die auch keinen Galafrack haben, goldene Epauletten mit Silberhaltern, gestickten Goldmond, Goldfeld und Goldfranzen (dicken bei Flagg- und Stabsojficieren, dünnen Candillen bei den Subalternen); im Felde ist ein unklarer Silberanker, mit einem Silber- adler darüber bei den Admiralen, ohne einen solchen bei den Stabs- und anderen Officieren, und die drei Classen jeder Kategorie sind wieder durch 2, 1 oder keinen Stern im Epaulettfelde unterschieden, währ'end die Capitain- lieutenants zwei Sterne, die Lieutenants zur See keinen Stern, die Unter¬ lieutenants aber überhaupt keine Epauletten, sondern blos silbern-schwarze Dragons und rechts goldene Fangschnüre am Paradefrack haben. Außer aus den Schultern ist der Rangunterschied noch an den Aermelaufschlägen angegeben, diese haben bei den Admiralen goldene Eichenlaubstickerei bez. eine sehr breite Goldtresse, bei den Capitains zur See drei, beiden Corvettencapitains zwei, bei den Capitainlieutenants und Lieutenants zur See eine schmale rundum¬ laufende Goldtresse, die den Unterlieutenants fehlt. Während die bisher

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341809_120686/276>, abgerufen am 24.07.2024.