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Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, I. Semester. II. Band.

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gegenwärtig 1 Admiral (Prinz Adalbert), 1 Viceadmiral (Jachmann). 2 Contre-
admirale (Kühn und Heide), während der Flottenentwickelungsplan 1 Admiral,
2 Vice- und 2 Contreadmirale in Aussicht nimmt. An Gehalt bezieht der
Admiral 4600 (früher 5000 Thlr.) und an Repräsentationskosten als Chef des
Ooercommandos der Marine 2400 (früher 2000 Thlr.), der Viceadmiral
4400 Thlr, (der gegenwärtige zugleich als Director des Marinedepartements
im Ganzen 6100 Thlr.) und der Contreadmiral 3300 Thlr. -- Dasjenige
Schiff, welches einen Flaggofficier an Bord hat. führt eine kleine weiße
Flagge mit großem schwarzem Kreuz, die Commandoflagge, am Top des
Großmasts, des Fockmasts oder des hintersten, des Kreuzmasts. je nachdem
der betreffende Officier Admiral, Vice- oder Contreadmiral ist, genau wie
bei allen anderen seefahrenden Nationen.

Als Stabsofficiere folgen in der norddeutschen Marine die Capitains
zur See mit Oberstenrang*), nach dem diesjährigen (1869) Etat 7, im Flotten¬
entwickelungsplan 16. von denen nur 11 nicht in Verwaltungsstellen ver¬
wandt erscheinen; und die Corvettencapitains mit Oberstlieutenants- oder
jetzt nur Majorsrang, gegenwärtig 17, und im Flottenentwickelungsplan
33, von denen nur 24 nicht in Verwaltungsstellen Dienst thun. Diese
Officiersclassen. welche im Range hinter dem Admiralen folgen, heißen in
den verschiedenen Flotten verschieden: in England carMius (Ro^s-I 5sg,vz?)
und commimäers, in Frankreich eaxitaink-z of-isseau und as trs-
Mtw, in Oestreich Linienschiffscapitaine u. f. w. Uebrigens sind, was im
Publicum nicht durchweg bekannt ist, diese Benennungen nur Bezeichnung
der Charge, nicht der Function: der Corvettencapitain commandirt keines¬
wegs immer eine Corvette, sondern er kann ebensogut ein Panzerfahrzeug,
eine Kanonenbootdivision oder eine Fregatte befehligen, und eine gedeckte
Corvette wird wieder meist von einem höheren Officier commandirt.

Als dritte Rangstufe der Seeofficiere folgen in der norddeutschen Marine
die Capitainlieutenants mit Hauptmannsrang, gegenwärtig 39, im Flotten¬
entwickelungsplan 60, wovon 44 im unmittelbaren Flottendienst und 6 in
Verwaltungsstellen, dann die Lieutenants zur See mit Premierlieutenantsrang,
gegenwärtig 61, und im Flotlenentwickelungsplan 86, wovon 75 im un¬
mittelbaren Flottendienst und die Unterlieutenants zur See mit Seconde-
lieutenantsrang. gegenwärtig 61, und im Flottenentwickelungsplan 66. Es
zählt also das ganze Seeosficiercorps gegenwärtig 168 Officiere im Flot¬
tenentwickelungsplan 256; wozu jetzt noch 100 "Seecadetten" treten, etwa
den Fähnrichs der Landarmee entsprechend, 80 im Floltenentwickelungsplan,



') Die drei Capitains zur See II. Classe haben Oberstlieutcnantsmng, nach einer neuen
Bestimmung.
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gegenwärtig 1 Admiral (Prinz Adalbert), 1 Viceadmiral (Jachmann). 2 Contre-
admirale (Kühn und Heide), während der Flottenentwickelungsplan 1 Admiral,
2 Vice- und 2 Contreadmirale in Aussicht nimmt. An Gehalt bezieht der
Admiral 4600 (früher 5000 Thlr.) und an Repräsentationskosten als Chef des
Ooercommandos der Marine 2400 (früher 2000 Thlr.), der Viceadmiral
4400 Thlr, (der gegenwärtige zugleich als Director des Marinedepartements
im Ganzen 6100 Thlr.) und der Contreadmiral 3300 Thlr. — Dasjenige
Schiff, welches einen Flaggofficier an Bord hat. führt eine kleine weiße
Flagge mit großem schwarzem Kreuz, die Commandoflagge, am Top des
Großmasts, des Fockmasts oder des hintersten, des Kreuzmasts. je nachdem
der betreffende Officier Admiral, Vice- oder Contreadmiral ist, genau wie
bei allen anderen seefahrenden Nationen.

Als Stabsofficiere folgen in der norddeutschen Marine die Capitains
zur See mit Oberstenrang*), nach dem diesjährigen (1869) Etat 7, im Flotten¬
entwickelungsplan 16. von denen nur 11 nicht in Verwaltungsstellen ver¬
wandt erscheinen; und die Corvettencapitains mit Oberstlieutenants- oder
jetzt nur Majorsrang, gegenwärtig 17, und im Flottenentwickelungsplan
33, von denen nur 24 nicht in Verwaltungsstellen Dienst thun. Diese
Officiersclassen. welche im Range hinter dem Admiralen folgen, heißen in
den verschiedenen Flotten verschieden: in England carMius (Ro^s-I 5sg,vz?)
und commimäers, in Frankreich eaxitaink-z of-isseau und as trs-
Mtw, in Oestreich Linienschiffscapitaine u. f. w. Uebrigens sind, was im
Publicum nicht durchweg bekannt ist, diese Benennungen nur Bezeichnung
der Charge, nicht der Function: der Corvettencapitain commandirt keines¬
wegs immer eine Corvette, sondern er kann ebensogut ein Panzerfahrzeug,
eine Kanonenbootdivision oder eine Fregatte befehligen, und eine gedeckte
Corvette wird wieder meist von einem höheren Officier commandirt.

Als dritte Rangstufe der Seeofficiere folgen in der norddeutschen Marine
die Capitainlieutenants mit Hauptmannsrang, gegenwärtig 39, im Flotten¬
entwickelungsplan 60, wovon 44 im unmittelbaren Flottendienst und 6 in
Verwaltungsstellen, dann die Lieutenants zur See mit Premierlieutenantsrang,
gegenwärtig 61, und im Flotlenentwickelungsplan 86, wovon 75 im un¬
mittelbaren Flottendienst und die Unterlieutenants zur See mit Seconde-
lieutenantsrang. gegenwärtig 61, und im Flottenentwickelungsplan 66. Es
zählt also das ganze Seeosficiercorps gegenwärtig 168 Officiere im Flot¬
tenentwickelungsplan 256; wozu jetzt noch 100 „Seecadetten" treten, etwa
den Fähnrichs der Landarmee entsprechend, 80 im Floltenentwickelungsplan,



') Die drei Capitains zur See II. Classe haben Oberstlieutcnantsmng, nach einer neuen
Bestimmung.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341809_120686/275>, abgerufen am 04.07.2024.