Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, I. Semester. II. Band.sind und das Princip der Matricularbeiträge für die kleineren Binnenstaaten Wir schließen mit einer warmen Empfehlung des Buchs, welches zu Aus der Württembergischen Kriegsgeschichte. Denkwürdigkeiten aus der württembergischen Kriegsgeschichte des 18. und 19. Jahr¬ Die Kriegsthaten der Armee eines deutschen Kleinstaats nehmen in der sind und das Princip der Matricularbeiträge für die kleineren Binnenstaaten Wir schließen mit einer warmen Empfehlung des Buchs, welches zu Aus der Württembergischen Kriegsgeschichte. Denkwürdigkeiten aus der württembergischen Kriegsgeschichte des 18. und 19. Jahr¬ Die Kriegsthaten der Armee eines deutschen Kleinstaats nehmen in der <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0108" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/120795"/> <p xml:id="ID_266" prev="#ID_265"> sind und das Princip der Matricularbeiträge für die kleineren Binnenstaaten<lb/> auf die Länge nicht erträglich ist. Diese Steigerung ist nur möglich durch<lb/> Vereinfachung des Tarifs und höhere Belastung der Artikel, welche stark<lb/> consumirt werden und doch nicht zu den unabweislichen Lebensbedürfnissen<lb/> namentlich der unteren Classen gehören. Nach dieser Methode erhebt England<lb/> von 12 Artikeln eine Zollrevenue von 25 Mill. Pfd. Se.; in diese Richtung<lb/> muß auch der deutsche Zollverein steuern.</p><lb/> <p xml:id="ID_267"> Wir schließen mit einer warmen Empfehlung des Buchs, welches zu<lb/> dieser Besprechung Anlaß gab; es hätte ihm, wie schon erwähnt, zum Vor¬<lb/> theil gereicht, wenn die politische Seite der Frage knapper behandelt wäre;<lb/> auch von den Ereignissen von 1866 gilt dies, denn eine Berücksichtigung der¬<lb/> selben schließt noch nicht die Nothwendigkeit einer Erzählung derselben ein, die<lb/> doch unvollständig bleiben muß. Im Ganzen aber ist das Merk eine tüchtige<lb/> Arbeit, durchdrungen von besonnenen Patriotismus und ausgeführt nach<lb/> den Gesichtspunkten geläuterter volkswirtschaftlicher Einsicht.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Aus der Württembergischen Kriegsgeschichte.</head><lb/> <p xml:id="ID_268"> Denkwürdigkeiten aus der württembergischen Kriegsgeschichte des 18. und 19. Jahr¬<lb/> hunderts, im Anschluß an die Geschichte des 8. Infanterieregiments von A. Pfister,<lb/> k. württemb. Oberlieutenant. Stuttgart, C. Grüninger 1868.</p><lb/> <p xml:id="ID_269" next="#ID_270"> Die Kriegsthaten der Armee eines deutschen Kleinstaats nehmen in der<lb/> Weltgeschichte eine bescheidene Stelle ein. Was sie für sich allein leisten konnte,<lb/> verliert sich in kleine Verhältnisse, und sofern sie an großen Weltbegeben¬<lb/> heiten sich betheiligte, that sie es nur eingereiht in ein größeres Ganzes und<lb/> in der Regel fehlt ihr selbst die Befriedigung, daß dieses größere Ganze die<lb/> Macht des Reichs war. Gleichgültig für die Sache des Vaterlands, öfters<lb/> ihr geradezu feindselig sind die Kriegszüge, für welche sie der Landesherr ver¬<lb/> wendet. Nicht einmal ein Staatszweck, viel weniger ein nationaler Zweck<lb/> steht im Hintergrund dieser Unternehmungen der Willkür, von welchen aus<lb/> immer das grellste Licht auf die Zeit der blühenden Territorialsouveraine-<lb/> täten fallen wird. Es sind deswegen mehr die inneren Verhältnisse dieser<lb/> kleinen Territorien, für welche auch deren auswärtige Actionen ihr besonderes<lb/> Interesse haben. Wie sich Fürst und Volk über diese Dinge zanken und</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0108]
sind und das Princip der Matricularbeiträge für die kleineren Binnenstaaten
auf die Länge nicht erträglich ist. Diese Steigerung ist nur möglich durch
Vereinfachung des Tarifs und höhere Belastung der Artikel, welche stark
consumirt werden und doch nicht zu den unabweislichen Lebensbedürfnissen
namentlich der unteren Classen gehören. Nach dieser Methode erhebt England
von 12 Artikeln eine Zollrevenue von 25 Mill. Pfd. Se.; in diese Richtung
muß auch der deutsche Zollverein steuern.
Wir schließen mit einer warmen Empfehlung des Buchs, welches zu
dieser Besprechung Anlaß gab; es hätte ihm, wie schon erwähnt, zum Vor¬
theil gereicht, wenn die politische Seite der Frage knapper behandelt wäre;
auch von den Ereignissen von 1866 gilt dies, denn eine Berücksichtigung der¬
selben schließt noch nicht die Nothwendigkeit einer Erzählung derselben ein, die
doch unvollständig bleiben muß. Im Ganzen aber ist das Merk eine tüchtige
Arbeit, durchdrungen von besonnenen Patriotismus und ausgeführt nach
den Gesichtspunkten geläuterter volkswirtschaftlicher Einsicht.
Aus der Württembergischen Kriegsgeschichte.
Denkwürdigkeiten aus der württembergischen Kriegsgeschichte des 18. und 19. Jahr¬
hunderts, im Anschluß an die Geschichte des 8. Infanterieregiments von A. Pfister,
k. württemb. Oberlieutenant. Stuttgart, C. Grüninger 1868.
Die Kriegsthaten der Armee eines deutschen Kleinstaats nehmen in der
Weltgeschichte eine bescheidene Stelle ein. Was sie für sich allein leisten konnte,
verliert sich in kleine Verhältnisse, und sofern sie an großen Weltbegeben¬
heiten sich betheiligte, that sie es nur eingereiht in ein größeres Ganzes und
in der Regel fehlt ihr selbst die Befriedigung, daß dieses größere Ganze die
Macht des Reichs war. Gleichgültig für die Sache des Vaterlands, öfters
ihr geradezu feindselig sind die Kriegszüge, für welche sie der Landesherr ver¬
wendet. Nicht einmal ein Staatszweck, viel weniger ein nationaler Zweck
steht im Hintergrund dieser Unternehmungen der Willkür, von welchen aus
immer das grellste Licht auf die Zeit der blühenden Territorialsouveraine-
täten fallen wird. Es sind deswegen mehr die inneren Verhältnisse dieser
kleinen Territorien, für welche auch deren auswärtige Actionen ihr besonderes
Interesse haben. Wie sich Fürst und Volk über diese Dinge zanken und
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