Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, I. Semester. II. Band.anzugreifen. In Suez geht das Gerücht, daß Menelek, König von Schoa, Die "Pakt-Malt-Gazette" brachte unterm 7. Febr. den Wortlaut eines Der Malta- und Alexandratelegraph vom 10. März besagte: "Nach Die nächsten.Nachrichten vom abyssinischen Kriegsschauplatz brachte die Die lang erwartete Zusammenkunft des Generals Sir Robert Napier 9*
anzugreifen. In Suez geht das Gerücht, daß Menelek, König von Schoa, Die „Pakt-Malt-Gazette" brachte unterm 7. Febr. den Wortlaut eines Der Malta- und Alexandratelegraph vom 10. März besagte: „Nach Die nächsten.Nachrichten vom abyssinischen Kriegsschauplatz brachte die Die lang erwartete Zusammenkunft des Generals Sir Robert Napier 9*
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0071" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/117603"/> <p xml:id="ID_235" prev="#ID_234"> anzugreifen. In Suez geht das Gerücht, daß Menelek, König von Schoa,<lb/> mit einer Armee von 40,000 Mann auf Magdala rücke.</p><lb/> <p xml:id="ID_236"> Die „Pakt-Malt-Gazette" brachte unterm 7. Febr. den Wortlaut eines<lb/> Briefes vom Lieutenant Prideaux, einem der abyssinischen Gefangenen in<lb/> Magdala, vom 23. Dez., worin mitgetheilt wird, daß sich der König Theo-<lb/> dorus in Waddela befinde, äußerst aufgebracht gegen alle Europäer sei und-<lb/> sie alle in Ketten zu legen drohe. Der Schreiber ist gleichzeitig der Ansicht,<lb/> daß die brittische Regierung viel zu viel Macht gegen Abhssinien entfaltet<lb/> habe. 3000 Mann würden vollständig genügt haben, den Feldzug schnell<lb/> und wirksam zu vollenden. Das Klima sei überschätzt und alle Gefahren<lb/> übertrieben worden. Von dem viel gefurchtsten Guire Wuam sei keine<lb/> Spur vorhanden.</p><lb/> <p xml:id="ID_237"> Der Malta- und Alexandratelegraph vom 10. März besagte: „Nach<lb/> Berichten aus Aden vom 26. Febr. hat sich das dort zeitweise stationirt<lb/> gewesene 10. bengalische Regiment wiederum eingeschifft, und begibt sich so¬<lb/> fort nach der Annesley Bay. Nach Briefen vom Kriegsschauplatz ist auch<lb/> Hobazpe, der Gegner des Königs Theodorus, im Vorrücken auf Magdala<lb/> begriffen.</p><lb/> <p xml:id="ID_238"> Die nächsten.Nachrichten vom abyssinischen Kriegsschauplatz brachte die<lb/> Times unterm 23. März in einem Telegramm aus Antoio vom 8. März,<lb/> nach welchem der Vortrab der Expeditonstruppen Attala, 20 Meilen nördlich<lb/> von Ashangis erreicht hatte. Die Straßen waren überaus schlecht. Der<lb/> Gesundheitszustand aber der Truppen war befriedigend. Der König Theo-<lb/> dorus erwartete die Engländer angeblich auf dem verschanzten Plateau<lb/> von Talanta. Auf diesem verschanzten Plateau des afrikanischen Bodens<lb/> werden also die Würfel zwischen England und Abyssinien fallen! — Die<lb/> letzten ausführlichen Nachrichten vom abyssinischen Kriegsschauplatz enthält<lb/> der nachstehende Bericht aus dem Hauptquartier Dengolo, 26. Febr.:</p><lb/> <p xml:id="ID_239" next="#ID_240"> Die lang erwartete Zusammenkunft des Generals Sir Robert Napier<lb/> mit dem Herrscher von Tigre, Fürsten Kassai, hat gestern stattgefunden.<lb/> Die Truppen, welche schon seit fünf Tagen in Bereitschaft standen, dieser<lb/> Zusammenkunft beizuwohnen, um derselben einen imposanten militärischen<lb/> Charakter zu verleihen, erhielten am Morgen des 25. den Befehl, nach Mon<lb/> Dergad, einer Ebene ungefähr fünf Meilen von Ab Abagi, in der Richtung<lb/> nach Howazen hin, abzumarschiren. Die Truppen bestanden aus 300 Mann<lb/> des 3. leichten Bombay-Cavallerie-Regiments, 200 Mann des 4. Königs-<lb/> Leibregiments, einer Batterie Artillerie, einer Abtheilung Ingenieure und<lb/> zwei Compagnieen des 10. Bombay-Infanterie-Regiments. Um 10 Uhr<lb/> langten die Truppen in der Ebene an. Kaum war ihre Formation in Pa¬<lb/> radeaufstellung vollendet, als auf der Spitze des gegenüber liegenden Hügels</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> 9*</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0071]
anzugreifen. In Suez geht das Gerücht, daß Menelek, König von Schoa,
mit einer Armee von 40,000 Mann auf Magdala rücke.
Die „Pakt-Malt-Gazette" brachte unterm 7. Febr. den Wortlaut eines
Briefes vom Lieutenant Prideaux, einem der abyssinischen Gefangenen in
Magdala, vom 23. Dez., worin mitgetheilt wird, daß sich der König Theo-
dorus in Waddela befinde, äußerst aufgebracht gegen alle Europäer sei und-
sie alle in Ketten zu legen drohe. Der Schreiber ist gleichzeitig der Ansicht,
daß die brittische Regierung viel zu viel Macht gegen Abhssinien entfaltet
habe. 3000 Mann würden vollständig genügt haben, den Feldzug schnell
und wirksam zu vollenden. Das Klima sei überschätzt und alle Gefahren
übertrieben worden. Von dem viel gefurchtsten Guire Wuam sei keine
Spur vorhanden.
Der Malta- und Alexandratelegraph vom 10. März besagte: „Nach
Berichten aus Aden vom 26. Febr. hat sich das dort zeitweise stationirt
gewesene 10. bengalische Regiment wiederum eingeschifft, und begibt sich so¬
fort nach der Annesley Bay. Nach Briefen vom Kriegsschauplatz ist auch
Hobazpe, der Gegner des Königs Theodorus, im Vorrücken auf Magdala
begriffen.
Die nächsten.Nachrichten vom abyssinischen Kriegsschauplatz brachte die
Times unterm 23. März in einem Telegramm aus Antoio vom 8. März,
nach welchem der Vortrab der Expeditonstruppen Attala, 20 Meilen nördlich
von Ashangis erreicht hatte. Die Straßen waren überaus schlecht. Der
Gesundheitszustand aber der Truppen war befriedigend. Der König Theo-
dorus erwartete die Engländer angeblich auf dem verschanzten Plateau
von Talanta. Auf diesem verschanzten Plateau des afrikanischen Bodens
werden also die Würfel zwischen England und Abyssinien fallen! — Die
letzten ausführlichen Nachrichten vom abyssinischen Kriegsschauplatz enthält
der nachstehende Bericht aus dem Hauptquartier Dengolo, 26. Febr.:
Die lang erwartete Zusammenkunft des Generals Sir Robert Napier
mit dem Herrscher von Tigre, Fürsten Kassai, hat gestern stattgefunden.
Die Truppen, welche schon seit fünf Tagen in Bereitschaft standen, dieser
Zusammenkunft beizuwohnen, um derselben einen imposanten militärischen
Charakter zu verleihen, erhielten am Morgen des 25. den Befehl, nach Mon
Dergad, einer Ebene ungefähr fünf Meilen von Ab Abagi, in der Richtung
nach Howazen hin, abzumarschiren. Die Truppen bestanden aus 300 Mann
des 3. leichten Bombay-Cavallerie-Regiments, 200 Mann des 4. Königs-
Leibregiments, einer Batterie Artillerie, einer Abtheilung Ingenieure und
zwei Compagnieen des 10. Bombay-Infanterie-Regiments. Um 10 Uhr
langten die Truppen in der Ebene an. Kaum war ihre Formation in Pa¬
radeaufstellung vollendet, als auf der Spitze des gegenüber liegenden Hügels
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