Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, I. Semester. II. Band.Vergnügen übernehme daher bei Ew. Wohlgeb. lieben kleinem Sohne Pathen- Goethe. Im Jahre 1824 wurde Kosegarten wieder nach Greifswald berufen "Ew. Wohlgeb. kann nicht anders als versichern, daß Ihre Entfernung "Möge indeß, was wir bei dieser Veränderung verlieren, dem Allge¬ "In diesem Falle ist mir jedoch besonders angenehm, daß ich etwas zu "Sollte ich in der Folge irgend etwas Angenehmes erzeigen können, I. W. Goethe." "Das Beste wünschend ergebenst Otto Jahr. Verantwortliche Redacteure: Gustav Frchtag u. Julius Eckardt. Verlag von F. L. Herbig. -- Druck von Huthel Segler in Leipzig. -) Der Brief findet sich mit kleinen Abweichungen und vom Sept. datirr auch bei Vogel, Goethe in amtlichen Verhältnissen S. 132. ") Kos-garder hatte im Nov. 1818 durch Goethes Vermittelung das arabische Wörterbuch
Kauns von der weim'arschen Bibliothek entliehen. - Vergnügen übernehme daher bei Ew. Wohlgeb. lieben kleinem Sohne Pathen- Goethe. Im Jahre 1824 wurde Kosegarten wieder nach Greifswald berufen „Ew. Wohlgeb. kann nicht anders als versichern, daß Ihre Entfernung „Möge indeß, was wir bei dieser Veränderung verlieren, dem Allge¬ „In diesem Falle ist mir jedoch besonders angenehm, daß ich etwas zu „Sollte ich in der Folge irgend etwas Angenehmes erzeigen können, I. W. Goethe." „Das Beste wünschend ergebenst Otto Jahr. Verantwortliche Redacteure: Gustav Frchtag u. Julius Eckardt. Verlag von F. L. Herbig. — Druck von Huthel Segler in Leipzig. -) Der Brief findet sich mit kleinen Abweichungen und vom Sept. datirr auch bei Vogel, Goethe in amtlichen Verhältnissen S. 132. ") Kos-garder hatte im Nov. 1818 durch Goethes Vermittelung das arabische Wörterbuch
Kauns von der weim'arschen Bibliothek entliehen. - <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0404" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/117936"/> <p xml:id="ID_1278" prev="#ID_1277"> Vergnügen übernehme daher bei Ew. Wohlgeb. lieben kleinem Sohne Pathen-<lb/> pflicht und bedaure nur, daß die strenge Witterung mich abhält, meine treuen<lb/> Gesinnungen gegenwärtig zu betheuern. Möge bald ein freundliches Früh-<lb/> lingswetter uns zusammenführen und ich Sie mit der anmuthigen Gattin,<lb/> der ich mich bestens empfehle, und dem aufblühenden Knaben wohl und<lb/> munter begrüßen. Für das mir erzeigte ehrenvolle Zutrauen herzlich<lb/> dankbar ergebenst'</p><lb/> <note type="bibl"> Goethe.</note><lb/> <p xml:id="ID_1279"> Im Jahre 1824 wurde Kosegarten wieder nach Greifswald berufen<lb/> und folgte dem Rufe in die Vaterstadt. Goethe nahm in folgendem Briefe*)<lb/> von ihm Abschied (6. Sept. 1824) :</p><lb/> <p xml:id="ID_1280"> „Ew. Wohlgeb. kann nicht anders als versichern, daß Ihre Entfernung<lb/> von Jena mir sehr leid thut, sowohl um der Academie als um meiner selbst<lb/> willen; denn wenn ich auch seit einiger Zeit Gedanken und Bemühungen<lb/> dem Orient zuzuwenden unterlassen mußte, so werd ich durch Herrn Prof.<lb/> Bopp's Bearbeitung mehrerer Stellen aus dem Mahabharata wieder dorthin<lb/> gerufen, wobei ich mir denn manche belehrende Unterhaltung mit Ew. Wohlgeb.<lb/> zu versprechen hatte."</p><lb/> <p xml:id="ID_1281"> „Möge indeß, was wir bei dieser Veränderung verlieren, dem Allge¬<lb/> meinen zum Nutzen, besonders auch Ihnen selbst in der Nähe von Freunden,<lb/> Familien- und Landesverwandten zum allerbesten gereichen."</p><lb/> <p xml:id="ID_1282"> „In diesem Falle ist mir jedoch besonders angenehm, daß ich etwas zu<lb/> Ihrer Zufriedenheit und Förderung Ihrer Studien und Arbeiten beitragen<lb/> kann. Wollen Sie beykommendes Blatt unterschreiben und den etwaigen<lb/> früheren Empfangschein zurücknehmen, auch seiner Zeit die Rücksendung des<lb/> Werks mir unmittelbar gefällig melden, so wird dieses kleine Geschäft voll¬<lb/> kommen abgethan seyn."**)</p><lb/> <p xml:id="ID_1283"> „Sollte ich in der Folge irgend etwas Angenehmes erzeigen können,<lb/> so wird es mich sehr erfreuen, auch dadurch die Fortdauer meiner Dankbar¬<lb/> keit zu beweisen, die ich empfinden muß, wenn ich der Gefälligkeit gedenke,<lb/> welche Sie mir erzeigten, zur Zeit, da ich als Fremdling mit großer Neigung<lb/> im Osten wandelte, dabey aber eines treuen Wegegesährten und Dolmet¬<lb/> schers zu bedürfen freimüthig bekennen mußte."</p><lb/> <note type="closer"><note type="bibl"> I. W. Goethe."</note> „Das Beste wünschend ergebenst </note><lb/> <note type="byline"> Otto Jahr.</note><lb/> <note xml:id="FID_40" place="foot"> -) Der Brief findet sich mit kleinen Abweichungen und vom Sept. datirr auch bei Vogel,<lb/> Goethe in amtlichen Verhältnissen S. 132.</note><lb/> <note xml:id="FID_41" place="foot"> ") Kos-garder hatte im Nov. 1818 durch Goethes Vermittelung das arabische Wörterbuch<lb/> Kauns von der weim'arschen Bibliothek entliehen. -</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Verantwortliche Redacteure: Gustav Frchtag u. Julius Eckardt.<lb/> Verlag von F. L. Herbig. — Druck von Huthel Segler in Leipzig.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0404]
Vergnügen übernehme daher bei Ew. Wohlgeb. lieben kleinem Sohne Pathen-
pflicht und bedaure nur, daß die strenge Witterung mich abhält, meine treuen
Gesinnungen gegenwärtig zu betheuern. Möge bald ein freundliches Früh-
lingswetter uns zusammenführen und ich Sie mit der anmuthigen Gattin,
der ich mich bestens empfehle, und dem aufblühenden Knaben wohl und
munter begrüßen. Für das mir erzeigte ehrenvolle Zutrauen herzlich
dankbar ergebenst'
Goethe.
Im Jahre 1824 wurde Kosegarten wieder nach Greifswald berufen
und folgte dem Rufe in die Vaterstadt. Goethe nahm in folgendem Briefe*)
von ihm Abschied (6. Sept. 1824) :
„Ew. Wohlgeb. kann nicht anders als versichern, daß Ihre Entfernung
von Jena mir sehr leid thut, sowohl um der Academie als um meiner selbst
willen; denn wenn ich auch seit einiger Zeit Gedanken und Bemühungen
dem Orient zuzuwenden unterlassen mußte, so werd ich durch Herrn Prof.
Bopp's Bearbeitung mehrerer Stellen aus dem Mahabharata wieder dorthin
gerufen, wobei ich mir denn manche belehrende Unterhaltung mit Ew. Wohlgeb.
zu versprechen hatte."
„Möge indeß, was wir bei dieser Veränderung verlieren, dem Allge¬
meinen zum Nutzen, besonders auch Ihnen selbst in der Nähe von Freunden,
Familien- und Landesverwandten zum allerbesten gereichen."
„In diesem Falle ist mir jedoch besonders angenehm, daß ich etwas zu
Ihrer Zufriedenheit und Förderung Ihrer Studien und Arbeiten beitragen
kann. Wollen Sie beykommendes Blatt unterschreiben und den etwaigen
früheren Empfangschein zurücknehmen, auch seiner Zeit die Rücksendung des
Werks mir unmittelbar gefällig melden, so wird dieses kleine Geschäft voll¬
kommen abgethan seyn."**)
„Sollte ich in der Folge irgend etwas Angenehmes erzeigen können,
so wird es mich sehr erfreuen, auch dadurch die Fortdauer meiner Dankbar¬
keit zu beweisen, die ich empfinden muß, wenn ich der Gefälligkeit gedenke,
welche Sie mir erzeigten, zur Zeit, da ich als Fremdling mit großer Neigung
im Osten wandelte, dabey aber eines treuen Wegegesährten und Dolmet¬
schers zu bedürfen freimüthig bekennen mußte."
I. W. Goethe." „Das Beste wünschend ergebenst
Otto Jahr.
Verantwortliche Redacteure: Gustav Frchtag u. Julius Eckardt.
Verlag von F. L. Herbig. — Druck von Huthel Segler in Leipzig.
-) Der Brief findet sich mit kleinen Abweichungen und vom Sept. datirr auch bei Vogel,
Goethe in amtlichen Verhältnissen S. 132.
") Kos-garder hatte im Nov. 1818 durch Goethes Vermittelung das arabische Wörterbuch
Kauns von der weim'arschen Bibliothek entliehen. -
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