Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, I. Semester. I. Band.Bon den genannten Schiffen befinden sich im Augenblick außerhalb der Seit dem Jahre 1861 ist der Zuwachs unserer Flotte an Schiffen be¬ Bon den genannten Schiffen befinden sich im Augenblick außerhalb der Seit dem Jahre 1861 ist der Zuwachs unserer Flotte an Schiffen be¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0354" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/117358"/> <p xml:id="ID_1167"> Bon den genannten Schiffen befinden sich im Augenblick außerhalb der<lb/> deutschen Gewässer die folgenden: „Vineta" in Japan, wo sie für den<lb/> Schutz des Handels wohlthätig wirkt, Lob von fremden Nationen erntet,<lb/> auch die Bemannung eines fremden Dampfers gerettet hat; „Hertha",<lb/> „Medusa und „Blitz" im Mittelmeer, wo sie jüngst die französische Cor-<lb/> vette „Roland" vor der Strandung retteten und den kretaschen Flücht¬<lb/> lingen Schutz gewährten. „Niobe" ist auf einer Uebungsfahrt in West¬<lb/> indien, „Rover" und „Moskito" auf einer eben solchen in den spanischen<lb/> Gewässern, und endlich drei andere Schiffe sind in England, nämlich<lb/> „Augusta" (auf der Fahrt nach Mexiko begriffen) und „Friedrich Carl"<lb/> (aus der Fahrt nach Kiel begriffen) in Reparatur, sowie „Wilhelm" im Bau.<lb/> (Er wird im März von Stapel laufen als ein Zuwachs zur Marine, um<lb/> den uns die Franzosen gewaltig beneiden.) Die übrigen Schiffe sind in<lb/> deutschen Häfen, und zwar, abgesehen von „Prinz Adalbert", „Königin<lb/> Marie", „Loreley" und 2 Kanonenbooten („Basilisk", „Wolf"), welche nach<lb/> ihrer Nordseevermessung in Geestemünde überwintern, sämmtlich in Kiel,<lb/> Danzig oder Stralsund; in Danzig steht außerdem die „Elisabeth" auf Stapel,<lb/> und ebenso ist dort die „Grille" behufs einer umfassenden Reparatur aufge«<lb/> schuppt, d. h. auf das Land gezogen. Sie soll auch neue Kessel erhalten,<lb/> für welche die Lieferung bereits ausgeschrieben ist. Da ist zu wünschen, daß<lb/> die Kessel eine niedrigere Construction erhalten als früher, damit dieselben<lb/> nicht mehr über die Wasserlinie ragen und bei Verwendung des Schiffs im<lb/> Gefecht, für den Fall, daß feindliche Kugeln den Rumpf einschlagen, nicht<lb/> die Sicherheit des ganzen Fahrzeugs gefährden. — Uebrigens ist auch die<lb/> Höhe der Untermasten der „Augusta", die wir früher bei Besprechung des<lb/> „Friedrich Carl" als übermäßig bezeichneten, infolge der Erfahrungen des<lb/> letzten Sturmes bei der Reparatur in England verringert worden.</p><lb/> <p xml:id="ID_1168" next="#ID_1169"> Seit dem Jahre 1861 ist der Zuwachs unserer Flotte an Schiffen be¬<lb/> deutend gewesen. Die Cadettenfregatte „Niobe", die Schiffsjungenbriggs<lb/> „Rover" und „Moskito", die beiden gedeckten Corvetten „Vineta" (28) und<lb/> „Hertha" (28). die Corvetten „Augusta" (14), „Victoria" (14) und „Me¬<lb/> dusa" (17), der Radaviso „Preußischer Adler" (4), die Panzerfahrzeuge „Ar-<lb/> minius" (4) und „Prinz Adalbert" (3), die Kanonenboote I. Cl. „Blitz" (3),<lb/> „Basilisk" (3), „Drache" (3), „Meteor" (3). die beiden Panzerfregatten<lb/> „Kronprinz" (16) und „Friedrich Carl" (16), der Transportdampfer „Rhein"<lb/> sind erst seitdem dazugekommen, und noch sind, wie erwähnt, die gedeckte<lb/> Corvette „Elisabeth" (28) sans der königlichen Werft in Danzig und die<lb/> Panzersregatte „Wilhelm" (23) ^in England) im Bau. während für dieses<lb/> Jahr der Bau noch einer Segelbrigg in Aussicht genommen ist. Die Ma¬<lb/> rine hat also in den letzten 6 Jahren eine ganz stattliche Vermehrung er-</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0354]
Bon den genannten Schiffen befinden sich im Augenblick außerhalb der
deutschen Gewässer die folgenden: „Vineta" in Japan, wo sie für den
Schutz des Handels wohlthätig wirkt, Lob von fremden Nationen erntet,
auch die Bemannung eines fremden Dampfers gerettet hat; „Hertha",
„Medusa und „Blitz" im Mittelmeer, wo sie jüngst die französische Cor-
vette „Roland" vor der Strandung retteten und den kretaschen Flücht¬
lingen Schutz gewährten. „Niobe" ist auf einer Uebungsfahrt in West¬
indien, „Rover" und „Moskito" auf einer eben solchen in den spanischen
Gewässern, und endlich drei andere Schiffe sind in England, nämlich
„Augusta" (auf der Fahrt nach Mexiko begriffen) und „Friedrich Carl"
(aus der Fahrt nach Kiel begriffen) in Reparatur, sowie „Wilhelm" im Bau.
(Er wird im März von Stapel laufen als ein Zuwachs zur Marine, um
den uns die Franzosen gewaltig beneiden.) Die übrigen Schiffe sind in
deutschen Häfen, und zwar, abgesehen von „Prinz Adalbert", „Königin
Marie", „Loreley" und 2 Kanonenbooten („Basilisk", „Wolf"), welche nach
ihrer Nordseevermessung in Geestemünde überwintern, sämmtlich in Kiel,
Danzig oder Stralsund; in Danzig steht außerdem die „Elisabeth" auf Stapel,
und ebenso ist dort die „Grille" behufs einer umfassenden Reparatur aufge«
schuppt, d. h. auf das Land gezogen. Sie soll auch neue Kessel erhalten,
für welche die Lieferung bereits ausgeschrieben ist. Da ist zu wünschen, daß
die Kessel eine niedrigere Construction erhalten als früher, damit dieselben
nicht mehr über die Wasserlinie ragen und bei Verwendung des Schiffs im
Gefecht, für den Fall, daß feindliche Kugeln den Rumpf einschlagen, nicht
die Sicherheit des ganzen Fahrzeugs gefährden. — Uebrigens ist auch die
Höhe der Untermasten der „Augusta", die wir früher bei Besprechung des
„Friedrich Carl" als übermäßig bezeichneten, infolge der Erfahrungen des
letzten Sturmes bei der Reparatur in England verringert worden.
Seit dem Jahre 1861 ist der Zuwachs unserer Flotte an Schiffen be¬
deutend gewesen. Die Cadettenfregatte „Niobe", die Schiffsjungenbriggs
„Rover" und „Moskito", die beiden gedeckten Corvetten „Vineta" (28) und
„Hertha" (28). die Corvetten „Augusta" (14), „Victoria" (14) und „Me¬
dusa" (17), der Radaviso „Preußischer Adler" (4), die Panzerfahrzeuge „Ar-
minius" (4) und „Prinz Adalbert" (3), die Kanonenboote I. Cl. „Blitz" (3),
„Basilisk" (3), „Drache" (3), „Meteor" (3). die beiden Panzerfregatten
„Kronprinz" (16) und „Friedrich Carl" (16), der Transportdampfer „Rhein"
sind erst seitdem dazugekommen, und noch sind, wie erwähnt, die gedeckte
Corvette „Elisabeth" (28) sans der königlichen Werft in Danzig und die
Panzersregatte „Wilhelm" (23) ^in England) im Bau. während für dieses
Jahr der Bau noch einer Segelbrigg in Aussicht genommen ist. Die Ma¬
rine hat also in den letzten 6 Jahren eine ganz stattliche Vermehrung er-
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