Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, I. Semester. I. Band.die als Aufenthaltsort für die Besatzung dienen sollen, zeigen sich kleinere Das Oberdeck, welches die Batterie nachoben hin abschließt und rings die als Aufenthaltsort für die Besatzung dienen sollen, zeigen sich kleinere Das Oberdeck, welches die Batterie nachoben hin abschließt und rings <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0149" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/117155"/> <p xml:id="ID_411" prev="#ID_410"> die als Aufenthaltsort für die Besatzung dienen sollen, zeigen sich kleinere<lb/> Pforten mit Glasfenstern.'</p><lb/> <p xml:id="ID_412" next="#ID_413"> Das Oberdeck, welches die Batterie nachoben hin abschließt und rings<lb/> von einer niedrigen Brüstung umschlossen wird, bietet außer den darauf ver¬<lb/> streuten 10 Booten des Schiffs nichts auffallendes. Das Deck ist völlig<lb/> glatt, ohne Erhöhung, hinten ohne Schanze, indem es hier spitzbogig<lb/> endigt; auf dem Deck befindet sich hinten das Steuerrad, dicht unter dem un¬<lb/> geheuer langen Giekbaum des Besahnsegels, welcher sogar noch über die<lb/> äußerste Spitze des Heath hinwegragt. Aus der Mittellinie des Decks<lb/> streben die 3 außerordentlich hoch und stolz getakelten Masten empor.<lb/> Quer vor dem hintersten, dem Kreuznaht, läuft auf mannshohen Eisen¬<lb/> säulen eine Commandobrücke über das ganze Deck hinweg, die in ihrer<lb/> Mitte ein offenbar ungepanzertes achteckiges Commandanten- oder Compaß-<lb/> häuschen trägt, und mit ihren Enden sogar noch über den Bord heraus¬<lb/> ragt und halbkreisförmig abschließt, damit der Commandirende jede Flanke<lb/> des Schiffs bequem übersehen kann. Unter diesen Enden der Commando¬<lb/> brücke scheint man zwei gepanzerte halbrunde Thürme anbringen zu wollen,<lb/> die Consolen ähnlich aus der Wand herausstehn, wie bei den neuen fran¬<lb/> zösischen Typen „Marengo" und „Alma". In jeden dieser Thürme soll ein<lb/> Pivotgeschütz hineinkommen und dann wie von einer Festungs - Caponniere<lb/> aus die ganze Schiffsseite durch seitliche Bestreichung nach hinten und nach<lb/> der Flanke beschützen. Vor der Commandobrücke, aber bedeutend weiter nach<lb/> vorn, erhebt sich der Großmast und dann die beiden hohen, weißen, vor<lb/> einander stehenden Schornsteine der Maschine zwischen denen sich eine zweite<lb/> gleiche Commandobrücke von Bord zu Bord zieht. In nächster Nähe kommt<lb/> sodann der Fockmast mit seiner ganzen ungeheuren Masse stehenden Tau¬<lb/> werks, und schließlich folgt die Vorrichtung sür Aufstellung der Bugbatterie.<lb/> Den vorderen Theil des Oberdecks nimmt nämlich eine eigenthümlich gestal¬<lb/> tete Back ein. Bekanntlich ist die Back bei gewöhnlichen Schiffen ein Ver¬<lb/> schlag, welcher dadurch gebildet wird, daß die vordere Spitze des Oberdecks,<lb/> welche schon durch eine mannshohe Brüstung auf beiden Flanken und vorn<lb/> umfaßt wird, nach hinten durch eine Querwand abgeschnitten und nach oben<lb/> durch ein leichtes Deck geschlossen wird. Auf dem „König Wilhelm", ist aber<lb/> die abschneidende Querwand nicht gerade, sondern hat in der Mitte eine<lb/> Ausbiegung nach vorn, um nicht an den hier stehenden Fockmast zu treffen;<lb/> sie reicht auch vorn nicht bis zur Spitze des Fahrzeugs, sondern ist hier<lb/> durch eine flach gewölbte Panzerwand abgeschlossen, sodaß der vorderste spitze<lb/> Theil des Oberdecks ganz ohne Brüstung (blos mit einem niedrigen Eisen¬<lb/> stabgeländer) dahin läuft und den Kanonen der gepanzerten Querwand<lb/> freies Schußfeld läßt. In der Back befindet sich nämlich eine starke Bug-</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0149]
die als Aufenthaltsort für die Besatzung dienen sollen, zeigen sich kleinere
Pforten mit Glasfenstern.'
Das Oberdeck, welches die Batterie nachoben hin abschließt und rings
von einer niedrigen Brüstung umschlossen wird, bietet außer den darauf ver¬
streuten 10 Booten des Schiffs nichts auffallendes. Das Deck ist völlig
glatt, ohne Erhöhung, hinten ohne Schanze, indem es hier spitzbogig
endigt; auf dem Deck befindet sich hinten das Steuerrad, dicht unter dem un¬
geheuer langen Giekbaum des Besahnsegels, welcher sogar noch über die
äußerste Spitze des Heath hinwegragt. Aus der Mittellinie des Decks
streben die 3 außerordentlich hoch und stolz getakelten Masten empor.
Quer vor dem hintersten, dem Kreuznaht, läuft auf mannshohen Eisen¬
säulen eine Commandobrücke über das ganze Deck hinweg, die in ihrer
Mitte ein offenbar ungepanzertes achteckiges Commandanten- oder Compaß-
häuschen trägt, und mit ihren Enden sogar noch über den Bord heraus¬
ragt und halbkreisförmig abschließt, damit der Commandirende jede Flanke
des Schiffs bequem übersehen kann. Unter diesen Enden der Commando¬
brücke scheint man zwei gepanzerte halbrunde Thürme anbringen zu wollen,
die Consolen ähnlich aus der Wand herausstehn, wie bei den neuen fran¬
zösischen Typen „Marengo" und „Alma". In jeden dieser Thürme soll ein
Pivotgeschütz hineinkommen und dann wie von einer Festungs - Caponniere
aus die ganze Schiffsseite durch seitliche Bestreichung nach hinten und nach
der Flanke beschützen. Vor der Commandobrücke, aber bedeutend weiter nach
vorn, erhebt sich der Großmast und dann die beiden hohen, weißen, vor
einander stehenden Schornsteine der Maschine zwischen denen sich eine zweite
gleiche Commandobrücke von Bord zu Bord zieht. In nächster Nähe kommt
sodann der Fockmast mit seiner ganzen ungeheuren Masse stehenden Tau¬
werks, und schließlich folgt die Vorrichtung sür Aufstellung der Bugbatterie.
Den vorderen Theil des Oberdecks nimmt nämlich eine eigenthümlich gestal¬
tete Back ein. Bekanntlich ist die Back bei gewöhnlichen Schiffen ein Ver¬
schlag, welcher dadurch gebildet wird, daß die vordere Spitze des Oberdecks,
welche schon durch eine mannshohe Brüstung auf beiden Flanken und vorn
umfaßt wird, nach hinten durch eine Querwand abgeschnitten und nach oben
durch ein leichtes Deck geschlossen wird. Auf dem „König Wilhelm", ist aber
die abschneidende Querwand nicht gerade, sondern hat in der Mitte eine
Ausbiegung nach vorn, um nicht an den hier stehenden Fockmast zu treffen;
sie reicht auch vorn nicht bis zur Spitze des Fahrzeugs, sondern ist hier
durch eine flach gewölbte Panzerwand abgeschlossen, sodaß der vorderste spitze
Theil des Oberdecks ganz ohne Brüstung (blos mit einem niedrigen Eisen¬
stabgeländer) dahin läuft und den Kanonen der gepanzerten Querwand
freies Schußfeld läßt. In der Back befindet sich nämlich eine starke Bug-
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