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Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, II. Semester. II. Band.

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tige Commissionen sind sie nicht gewählt; die Wahl des I)r. Schinder (der sich
zu ihnen hielt) in eine Commission, haben sie bitter übel genommen, die
Diätenlosigkeit drückt auf mehr als eine ihrer berechtigten Eigenthümlichkeiten;
am Ende erfüllt sich das geflügelte Wort des Äbg. G., daß sie nächtens Alle
nach Hause reisen würden! Das wäre sehr schade. Denn die dundcstreuen
Sachsen würden dann nur durch die vier reactionären Liberainativnalen (wie die
"Zukunft" sagt) und den !reiconservativcn Herrn von Zehner vertreten sein,
da auch die Bundestreue der Herren Bebel und Schraps jeii bald 8 Tagen dahin
ins "Geschäft" zog. Und dann vor Allem: wer würde sie wieder ausstoßen jene
Beust-Töne heiligen sächsische" Schmerzes über den Verfall deutscher Freiheit und
die unerträgliche Militärwirthschaft, -- wer würde noch mir dem Abg. Günther
(in der Adreßdebatte) sich bei jedem nationalen Schritt beklagen über die Auf¬
reißung alter Wunden, wie man die politische Medizin des vorigen Jahres zu
bezeichnen liebt. Es wäre beklagenswerte, wenn der Versuch aufgegeben würde,
das theure Pflänzchen des sächsischen Parlamentarismus ur dem unwirth¬
lichen Sande der Mark zu fristen. Ein nur zu dankbares Volk schaut den Thaten
dieser Selbstüberwindung heute noch zu; aber eine schwarze Ahnung fragt: wird
es auch später der Fall sein, wenn irgend ein Naturereignis) die Physiognomie
des Dresdner Landtags umgestaltet, von dessen gesitteter Höflichkeit die Temva-
ratur des berliner Reichstags so unbehaglich absticht?

Von den Bundesstaatlich-Constitutionellen zu der äußersten Linken ist
nur ein Schritt. Hier sitzen auf dem höchste" Berge die beiden Präsidenten des
Allgem. Deutschen Arbeitervereins, die Apostel der Staatshllse, Finsterling und
v. Schweitzer. Ihr Schisma und ihr heiliger gegenseitiger Zorn ist symbolisch
angedeutet durch einen leeren Sitz zwischen Beiden. Wenn Frauen -- wie
billig -- passive Wählbarkeit besäßen, könnte die leere Bank passend besetzt
werden. Forsterling hat bisher zweimal gesprochen. Das erste Mal, bei der
Adreßdebatte, erschöpfte er sich in einer mit großer Virtuosität hervorgebrachten
-- leider durch obligates Klingeln und Unterbrechen seitens des Präsidenten
und ungeheurer Heiterkeit des Hauses getrübten -- Permutation und Combi¬
nation der Worte "Ferdinand Lasalle," "Fichte." "Föderalismus" und "Ar¬
beiter" und gestern bei der Debatte über das Salzgcsetz dcbulirre er mir der
Versicherung, daß er den vierten Stand hier vertrete, was sich die gute Stadt
Chemnitz, die ihn hierher geschickt hat, merken mag. Von Schweitzec werden wir
nächstens bei Berathung über den Lasterschen Antrag auf Aufhebung der Wucher¬
ische zu hören bekommen, die er bei Darlehen bis zu 100 Thlr. beibehalten
wissen will. Wahrend Herr Försterling, seinen politischen Doctrinen zuwider
Persönlich den Eindruck wackerer Einfachheit macht, fällt es dem Hause schwer,
seinen Gegenman" als Kollegen zu respectiren. In Erinnerung gewisser Antece-
dentien vom Frankfurter Schützenfeste her soll man mit der 'Absicht umgehen,
bei seinem Austreten den Sitzungssaal en mssso zu verlassen.

Beim ersten constituircnde" Reichstag waren die Plätze der unerwähnten
Abgeordneten von Bebel und Schraps besessen, die nun zwei Bande weiter
vorn mit den Herren Götz und Liebknecht zusammcnsitze", welche Sachsen ihnen
zum Succurs sandte. Sie bilden eine Fraction für sich, das moderne Geschlecht
des Kleon. Bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit schnarren sie
ihren Wortschatz an Schlagwörtern ab, von' der ZweitheUung Deutschlands,
dem Verrath Preußens an den Völkern Oestreichs und an Luxemburg :c. Das
was ihnen jeweilig durch die Geschäftsordnung und den wachsamen Präsidenten
an ihrer Rede geschenkt wird, ist dann andern Tags in der Sächsischen Zeitung
zu lesen.

Die Bänke vor diesen lustigen Personen, die freilich mürrisch genug drein-


tige Commissionen sind sie nicht gewählt; die Wahl des I)r. Schinder (der sich
zu ihnen hielt) in eine Commission, haben sie bitter übel genommen, die
Diätenlosigkeit drückt auf mehr als eine ihrer berechtigten Eigenthümlichkeiten;
am Ende erfüllt sich das geflügelte Wort des Äbg. G., daß sie nächtens Alle
nach Hause reisen würden! Das wäre sehr schade. Denn die dundcstreuen
Sachsen würden dann nur durch die vier reactionären Liberainativnalen (wie die
„Zukunft" sagt) und den !reiconservativcn Herrn von Zehner vertreten sein,
da auch die Bundestreue der Herren Bebel und Schraps jeii bald 8 Tagen dahin
ins „Geschäft" zog. Und dann vor Allem: wer würde sie wieder ausstoßen jene
Beust-Töne heiligen sächsische» Schmerzes über den Verfall deutscher Freiheit und
die unerträgliche Militärwirthschaft, — wer würde noch mir dem Abg. Günther
(in der Adreßdebatte) sich bei jedem nationalen Schritt beklagen über die Auf¬
reißung alter Wunden, wie man die politische Medizin des vorigen Jahres zu
bezeichnen liebt. Es wäre beklagenswerte, wenn der Versuch aufgegeben würde,
das theure Pflänzchen des sächsischen Parlamentarismus ur dem unwirth¬
lichen Sande der Mark zu fristen. Ein nur zu dankbares Volk schaut den Thaten
dieser Selbstüberwindung heute noch zu; aber eine schwarze Ahnung fragt: wird
es auch später der Fall sein, wenn irgend ein Naturereignis) die Physiognomie
des Dresdner Landtags umgestaltet, von dessen gesitteter Höflichkeit die Temva-
ratur des berliner Reichstags so unbehaglich absticht?

Von den Bundesstaatlich-Constitutionellen zu der äußersten Linken ist
nur ein Schritt. Hier sitzen auf dem höchste» Berge die beiden Präsidenten des
Allgem. Deutschen Arbeitervereins, die Apostel der Staatshllse, Finsterling und
v. Schweitzer. Ihr Schisma und ihr heiliger gegenseitiger Zorn ist symbolisch
angedeutet durch einen leeren Sitz zwischen Beiden. Wenn Frauen — wie
billig — passive Wählbarkeit besäßen, könnte die leere Bank passend besetzt
werden. Forsterling hat bisher zweimal gesprochen. Das erste Mal, bei der
Adreßdebatte, erschöpfte er sich in einer mit großer Virtuosität hervorgebrachten
— leider durch obligates Klingeln und Unterbrechen seitens des Präsidenten
und ungeheurer Heiterkeit des Hauses getrübten — Permutation und Combi¬
nation der Worte „Ferdinand Lasalle," „Fichte." „Föderalismus" und „Ar¬
beiter" und gestern bei der Debatte über das Salzgcsetz dcbulirre er mir der
Versicherung, daß er den vierten Stand hier vertrete, was sich die gute Stadt
Chemnitz, die ihn hierher geschickt hat, merken mag. Von Schweitzec werden wir
nächstens bei Berathung über den Lasterschen Antrag auf Aufhebung der Wucher¬
ische zu hören bekommen, die er bei Darlehen bis zu 100 Thlr. beibehalten
wissen will. Wahrend Herr Försterling, seinen politischen Doctrinen zuwider
Persönlich den Eindruck wackerer Einfachheit macht, fällt es dem Hause schwer,
seinen Gegenman» als Kollegen zu respectiren. In Erinnerung gewisser Antece-
dentien vom Frankfurter Schützenfeste her soll man mit der 'Absicht umgehen,
bei seinem Austreten den Sitzungssaal en mssso zu verlassen.

Beim ersten constituircnde» Reichstag waren die Plätze der unerwähnten
Abgeordneten von Bebel und Schraps besessen, die nun zwei Bande weiter
vorn mit den Herren Götz und Liebknecht zusammcnsitze», welche Sachsen ihnen
zum Succurs sandte. Sie bilden eine Fraction für sich, das moderne Geschlecht
des Kleon. Bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit schnarren sie
ihren Wortschatz an Schlagwörtern ab, von' der ZweitheUung Deutschlands,
dem Verrath Preußens an den Völkern Oestreichs und an Luxemburg :c. Das
was ihnen jeweilig durch die Geschäftsordnung und den wachsamen Präsidenten
an ihrer Rede geschenkt wird, ist dann andern Tags in der Sächsischen Zeitung
zu lesen.

Die Bänke vor diesen lustigen Personen, die freilich mürrisch genug drein-


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[0083] tige Commissionen sind sie nicht gewählt; die Wahl des I)r. Schinder (der sich zu ihnen hielt) in eine Commission, haben sie bitter übel genommen, die Diätenlosigkeit drückt auf mehr als eine ihrer berechtigten Eigenthümlichkeiten; am Ende erfüllt sich das geflügelte Wort des Äbg. G., daß sie nächtens Alle nach Hause reisen würden! Das wäre sehr schade. Denn die dundcstreuen Sachsen würden dann nur durch die vier reactionären Liberainativnalen (wie die „Zukunft" sagt) und den !reiconservativcn Herrn von Zehner vertreten sein, da auch die Bundestreue der Herren Bebel und Schraps jeii bald 8 Tagen dahin ins „Geschäft" zog. Und dann vor Allem: wer würde sie wieder ausstoßen jene Beust-Töne heiligen sächsische» Schmerzes über den Verfall deutscher Freiheit und die unerträgliche Militärwirthschaft, — wer würde noch mir dem Abg. Günther (in der Adreßdebatte) sich bei jedem nationalen Schritt beklagen über die Auf¬ reißung alter Wunden, wie man die politische Medizin des vorigen Jahres zu bezeichnen liebt. Es wäre beklagenswerte, wenn der Versuch aufgegeben würde, das theure Pflänzchen des sächsischen Parlamentarismus ur dem unwirth¬ lichen Sande der Mark zu fristen. Ein nur zu dankbares Volk schaut den Thaten dieser Selbstüberwindung heute noch zu; aber eine schwarze Ahnung fragt: wird es auch später der Fall sein, wenn irgend ein Naturereignis) die Physiognomie des Dresdner Landtags umgestaltet, von dessen gesitteter Höflichkeit die Temva- ratur des berliner Reichstags so unbehaglich absticht? Von den Bundesstaatlich-Constitutionellen zu der äußersten Linken ist nur ein Schritt. Hier sitzen auf dem höchste» Berge die beiden Präsidenten des Allgem. Deutschen Arbeitervereins, die Apostel der Staatshllse, Finsterling und v. Schweitzer. Ihr Schisma und ihr heiliger gegenseitiger Zorn ist symbolisch angedeutet durch einen leeren Sitz zwischen Beiden. Wenn Frauen — wie billig — passive Wählbarkeit besäßen, könnte die leere Bank passend besetzt werden. Forsterling hat bisher zweimal gesprochen. Das erste Mal, bei der Adreßdebatte, erschöpfte er sich in einer mit großer Virtuosität hervorgebrachten — leider durch obligates Klingeln und Unterbrechen seitens des Präsidenten und ungeheurer Heiterkeit des Hauses getrübten — Permutation und Combi¬ nation der Worte „Ferdinand Lasalle," „Fichte." „Föderalismus" und „Ar¬ beiter" und gestern bei der Debatte über das Salzgcsetz dcbulirre er mir der Versicherung, daß er den vierten Stand hier vertrete, was sich die gute Stadt Chemnitz, die ihn hierher geschickt hat, merken mag. Von Schweitzec werden wir nächstens bei Berathung über den Lasterschen Antrag auf Aufhebung der Wucher¬ ische zu hören bekommen, die er bei Darlehen bis zu 100 Thlr. beibehalten wissen will. Wahrend Herr Försterling, seinen politischen Doctrinen zuwider Persönlich den Eindruck wackerer Einfachheit macht, fällt es dem Hause schwer, seinen Gegenman» als Kollegen zu respectiren. In Erinnerung gewisser Antece- dentien vom Frankfurter Schützenfeste her soll man mit der 'Absicht umgehen, bei seinem Austreten den Sitzungssaal en mssso zu verlassen. Beim ersten constituircnde» Reichstag waren die Plätze der unerwähnten Abgeordneten von Bebel und Schraps besessen, die nun zwei Bande weiter vorn mit den Herren Götz und Liebknecht zusammcnsitze», welche Sachsen ihnen zum Succurs sandte. Sie bilden eine Fraction für sich, das moderne Geschlecht des Kleon. Bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit schnarren sie ihren Wortschatz an Schlagwörtern ab, von' der ZweitheUung Deutschlands, dem Verrath Preußens an den Völkern Oestreichs und an Luxemburg :c. Das was ihnen jeweilig durch die Geschäftsordnung und den wachsamen Präsidenten an ihrer Rede geschenkt wird, ist dann andern Tags in der Sächsischen Zeitung zu lesen. Die Bänke vor diesen lustigen Personen, die freilich mürrisch genug drein-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341805_349919/83>, abgerufen am 28.09.2024.