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Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, I. Semester. II. Band.

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Annexionen und das norddeutsche Parlament" von Wartensleben-Schwirsen;
"Die Neugestaltung Deutschlands mit dem prager Frieden" von G. Thaulow;
"Der Präger Friede als Grundlage, der Neugestaltung Deutschlands" von dem
badischen Abgeordneten v. Feder; "Schleswig-Holsteins Verbindung mit dem
preußischen Staat", "Kleine Staaten" von F. v. Stein-Kochberg; "Der Staat
und die Juden im norddeutschen Bund" von M. Levy; "Graf Bismarck und
die Legitimität der Dinge" von H. v. Gauvain; aber das größte Aufsehen
machte das schon in fünfter Auflage vorliegende Buch "Deutschland nach dem
Krieg 1866" von dem streitbaren Bischof von Mainz, W. v. Ketteler. Von
Hamburg gingen zwei Brochüren aus, die sich mit der Neugestaltung des deut¬
schen Handels beschäftigen "Der deutsche Handel und die beabsichtigte deutsche
Kriegsflotte" von N. D. Wichmann und "Die neue deutsche Flagge und deren
Bedeutung für die norddeutsche Handelsflotte". Durch den dem Parlamente
vorgelegten Verfassungsentmurf ist hervorgerufen "Annehmen oder ablehnen?"
Gleichzeitig mögen auch hier Hirths "Parlamentsalmanach" und das "Parlaments¬
tagebuch" >-- illustrirte Neichstagsbcrichte -- erwähnt sein. -- Wenden wir
uns nach Süddeutschland. "Ueber den Anschluß Süddeutschlands an den nord¬
deutschen Bund" heißt eine Münchener Brochure. Mit Bayern beschäftigen sich
"Bayern und das politische Programm des Fürsten Hohenloye"; "Freiherrn
von der Pfvrdtens Wirten und Wirkungen. Ein Beitrag zur Geschichte des
Jahres 1866"; "Bayerns natürliche Grenzen"; "Was wollen wir? Armee¬
reorganisation oder Armeedesorganisatio" ?" Von Baden handelt "Das Groß-
herzogthum Laden, der Kammerbeschlnß und die preußische Oberherrschaft" und
vom Givßhcrzogthum Hessen, jenem Muster unmöglicher staatlicher Verhältnisse
"Hessen und der norddeutsche Bund".

Während die "Deutsch-östreichische Revue", das Organ der deutschen Partei
ur Oestreich, den verdienstlichen Gedanken verkörpert, "was die Schwerter ge¬
trennt, zunächst wenigstens geistig dauernd aneinanderzuketten", sind es auch
einige Brochüren, die sich eingehender mit dem aus den Fugen weichenden
Kaiserstaat beschäftigen. Viel Tröstliches vermögen sie nicht zu holen. Es liegen
vor "Staat oder Nationalität. Eine östreichische Studie" von Poinz; "Die
wälschtiroiische Frage. Erörterungen und Ansichten mit Beziehung auf die
materiellen, geistigen und politischen Verhältnisse" und "Der.Zerfall Oestreichs.
Von einem Deutsch-Oestreicher".

Auch die Zeitgeschichte liefert dem Verleger noch reichliches Material. Außer
jenen Specialbcrichten über die Thätigkeit einzelner Armeecorps oder Regimenter
liegen Berichte von allgemeinerem Interesse vor, welche nebenbei auch für den
Geschichtschreiber von Werth sind. Die Geschichte der Sommermonate 1866
erzählen die mit hübschen Holzschnitten gezierten Werke "Der böhmische Krieg"
von G.Hiltl und "Von der Elbe bis zur Tauber. Der Feldzug der preußischen


Annexionen und das norddeutsche Parlament" von Wartensleben-Schwirsen;
„Die Neugestaltung Deutschlands mit dem prager Frieden" von G. Thaulow;
„Der Präger Friede als Grundlage, der Neugestaltung Deutschlands" von dem
badischen Abgeordneten v. Feder; „Schleswig-Holsteins Verbindung mit dem
preußischen Staat", „Kleine Staaten" von F. v. Stein-Kochberg; „Der Staat
und die Juden im norddeutschen Bund" von M. Levy; „Graf Bismarck und
die Legitimität der Dinge" von H. v. Gauvain; aber das größte Aufsehen
machte das schon in fünfter Auflage vorliegende Buch „Deutschland nach dem
Krieg 1866" von dem streitbaren Bischof von Mainz, W. v. Ketteler. Von
Hamburg gingen zwei Brochüren aus, die sich mit der Neugestaltung des deut¬
schen Handels beschäftigen „Der deutsche Handel und die beabsichtigte deutsche
Kriegsflotte" von N. D. Wichmann und „Die neue deutsche Flagge und deren
Bedeutung für die norddeutsche Handelsflotte". Durch den dem Parlamente
vorgelegten Verfassungsentmurf ist hervorgerufen „Annehmen oder ablehnen?"
Gleichzeitig mögen auch hier Hirths „Parlamentsalmanach" und das „Parlaments¬
tagebuch" >— illustrirte Neichstagsbcrichte — erwähnt sein. — Wenden wir
uns nach Süddeutschland. „Ueber den Anschluß Süddeutschlands an den nord¬
deutschen Bund" heißt eine Münchener Brochure. Mit Bayern beschäftigen sich
„Bayern und das politische Programm des Fürsten Hohenloye"; „Freiherrn
von der Pfvrdtens Wirten und Wirkungen. Ein Beitrag zur Geschichte des
Jahres 1866"; „Bayerns natürliche Grenzen"; „Was wollen wir? Armee¬
reorganisation oder Armeedesorganisatio» ?" Von Baden handelt „Das Groß-
herzogthum Laden, der Kammerbeschlnß und die preußische Oberherrschaft" und
vom Givßhcrzogthum Hessen, jenem Muster unmöglicher staatlicher Verhältnisse
„Hessen und der norddeutsche Bund".

Während die „Deutsch-östreichische Revue", das Organ der deutschen Partei
ur Oestreich, den verdienstlichen Gedanken verkörpert, „was die Schwerter ge¬
trennt, zunächst wenigstens geistig dauernd aneinanderzuketten", sind es auch
einige Brochüren, die sich eingehender mit dem aus den Fugen weichenden
Kaiserstaat beschäftigen. Viel Tröstliches vermögen sie nicht zu holen. Es liegen
vor „Staat oder Nationalität. Eine östreichische Studie" von Poinz; „Die
wälschtiroiische Frage. Erörterungen und Ansichten mit Beziehung auf die
materiellen, geistigen und politischen Verhältnisse" und „Der.Zerfall Oestreichs.
Von einem Deutsch-Oestreicher".

Auch die Zeitgeschichte liefert dem Verleger noch reichliches Material. Außer
jenen Specialbcrichten über die Thätigkeit einzelner Armeecorps oder Regimenter
liegen Berichte von allgemeinerem Interesse vor, welche nebenbei auch für den
Geschichtschreiber von Werth sind. Die Geschichte der Sommermonate 1866
erzählen die mit hübschen Holzschnitten gezierten Werke „Der böhmische Krieg"
von G.Hiltl und „Von der Elbe bis zur Tauber. Der Feldzug der preußischen


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[0072] Annexionen und das norddeutsche Parlament" von Wartensleben-Schwirsen; „Die Neugestaltung Deutschlands mit dem prager Frieden" von G. Thaulow; „Der Präger Friede als Grundlage, der Neugestaltung Deutschlands" von dem badischen Abgeordneten v. Feder; „Schleswig-Holsteins Verbindung mit dem preußischen Staat", „Kleine Staaten" von F. v. Stein-Kochberg; „Der Staat und die Juden im norddeutschen Bund" von M. Levy; „Graf Bismarck und die Legitimität der Dinge" von H. v. Gauvain; aber das größte Aufsehen machte das schon in fünfter Auflage vorliegende Buch „Deutschland nach dem Krieg 1866" von dem streitbaren Bischof von Mainz, W. v. Ketteler. Von Hamburg gingen zwei Brochüren aus, die sich mit der Neugestaltung des deut¬ schen Handels beschäftigen „Der deutsche Handel und die beabsichtigte deutsche Kriegsflotte" von N. D. Wichmann und „Die neue deutsche Flagge und deren Bedeutung für die norddeutsche Handelsflotte". Durch den dem Parlamente vorgelegten Verfassungsentmurf ist hervorgerufen „Annehmen oder ablehnen?" Gleichzeitig mögen auch hier Hirths „Parlamentsalmanach" und das „Parlaments¬ tagebuch" >— illustrirte Neichstagsbcrichte — erwähnt sein. — Wenden wir uns nach Süddeutschland. „Ueber den Anschluß Süddeutschlands an den nord¬ deutschen Bund" heißt eine Münchener Brochure. Mit Bayern beschäftigen sich „Bayern und das politische Programm des Fürsten Hohenloye"; „Freiherrn von der Pfvrdtens Wirten und Wirkungen. Ein Beitrag zur Geschichte des Jahres 1866"; „Bayerns natürliche Grenzen"; „Was wollen wir? Armee¬ reorganisation oder Armeedesorganisatio» ?" Von Baden handelt „Das Groß- herzogthum Laden, der Kammerbeschlnß und die preußische Oberherrschaft" und vom Givßhcrzogthum Hessen, jenem Muster unmöglicher staatlicher Verhältnisse „Hessen und der norddeutsche Bund". Während die „Deutsch-östreichische Revue", das Organ der deutschen Partei ur Oestreich, den verdienstlichen Gedanken verkörpert, „was die Schwerter ge¬ trennt, zunächst wenigstens geistig dauernd aneinanderzuketten", sind es auch einige Brochüren, die sich eingehender mit dem aus den Fugen weichenden Kaiserstaat beschäftigen. Viel Tröstliches vermögen sie nicht zu holen. Es liegen vor „Staat oder Nationalität. Eine östreichische Studie" von Poinz; „Die wälschtiroiische Frage. Erörterungen und Ansichten mit Beziehung auf die materiellen, geistigen und politischen Verhältnisse" und „Der.Zerfall Oestreichs. Von einem Deutsch-Oestreicher". Auch die Zeitgeschichte liefert dem Verleger noch reichliches Material. Außer jenen Specialbcrichten über die Thätigkeit einzelner Armeecorps oder Regimenter liegen Berichte von allgemeinerem Interesse vor, welche nebenbei auch für den Geschichtschreiber von Werth sind. Die Geschichte der Sommermonate 1866 erzählen die mit hübschen Holzschnitten gezierten Werke „Der böhmische Krieg" von G.Hiltl und „Von der Elbe bis zur Tauber. Der Feldzug der preußischen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341805_349917/72>, abgerufen am 03.07.2024.