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Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, I. Semester. II. Band.

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Versuche der unglücklichen Fürstin, in Paris oder Brüssel neue Anleihen aufzu¬
nehmen, scheiterten, war es mit dem Kaiserreich eigentlich schon ,u Ende.

Mindestens ebenso unglücklich fielen die Versuche zur Aufführung eines
staatlichen Neubaus, zur Versöhnung der hadernden Fraktionen und zur Be-
gründung einer Regierungspartei aus. Schon auf seiner ersten Rundreise hatte
der Kaiser sich davon überzeugt, daß es liberaler Reformen, vor allem energischer
Maßregeln gegen die schamlose Pfaffenwirtbschast bedürfe, um eine Art von
Ordnung ins Leben zu rufen. Aber es war die klerikal-konservative Partei
gewesen, die ihn und die Franzosen über das Meer gerufen hatte, auf welche
er sich stützte, und an deren Spitze Ms. Meglia. der rcinkevolle Nuntius des
Papstes stand -- es galt Umsicht und Mäßigung zu zeigen, wenn nicht alles ver¬
loren sein sollte. Da Meglia und der neuernannte Erzbischof de la Bastida
nicht mit sich handeln ließen, schob Max die Lösung der hochwichtigen Kircbenaüter-
frage, welche die Veranlassung zu dem Bürgerkriege gegeben, hinaus, um in der Folge
einen Mittelweg einzuschlagen und dadurch beide Parteien gleich unbefriedigt zu lassen.
Die Sympathien des Kaisers standen entschieden auf Seiten der gemäßigten
Liberalen, zu deren Programm sich auch die Oestreicher, welche dem Bruder
ihres Kaisers gefolgt waren, bekannten (die Gräfin Köllomz spricht sich über
den Klerus mit den wegwerfendsten Ausdrücken der Verachtung aus), der Cabi-
netschef Eloin und die übrigen Belgier neigten dagegen zu den Klerikalen, an
deren Spitze Almonte stand. Obgleich diese Letzteren sich seit der Enttäuschung
in der Kirchengüterfrage entschieden feindlich zeiattn. alaubte die Regierung sie
schonen und versöhnen zu müssen. Aus Rücksicht auf die Pfaffen begnügte der
Kaiser sich auch in Sachen der zweiten großen reformatorischen That, welche er
verheißen hatte, der Jndianeremancipatiön. mit halben Maßregeln, welche die
Herrschaft der Priester und Hacenderos über die Peones nur einschränkten,
nicht beseitigten. Während die Privileqirtcn dennoch grollten, der Nuntius sich
in maßlos heftigen Ausdrücken über die Regierung aussprach, verschwanden die
einflußreichsten und achtungswcrthcsten Häupter der Liberalen vom kaiserlichen
Hoflager und rüsteten die mit ihnen verbündeten Oestreicher zur Abreise. Die
Händel und Intriguen zwischen Mexikanern, Belgiern und Oestreichern, welche
den Hof zerrissen, pflanzten sich bald bis in die Reihen der Armee hinüber, die
immer zuchtloser und unzufriedener wurde; um ruhig schlafen zu können, mußte
der Kaiser trotz des Wiederauflebens der juaristischen Pronunciamentos (die den
Mißgriffen des Emancipationsgcsetzes auf dem Fuß folgten) seine Garden weg'
schicken, das Regiment der Kaiserin-Dragoner auslösen und den barschen, inso¬
lenten Vazaine um Besetzung der Wachen durch Zuavenabthcilungen ersuchen.

Während sich die innere Auflösung auf diese Weise mit unaufhaltsamer
Schnelligkeit vollzog, wurde von Außen'her der wahrhaft entscheidende Streich
gegen das Kaiserthum geführt. Die Unzufriedenheit seines Volks nöthigte Napoleon
den Dritten zur Verweigerung weiterer Geldhilfe und fernerer Truppensendungen,
mit dem Tode Leopolds des Ersten, des Vaters der Kaiserin Charlotte, war der letzte
moralische Halt gebrochen, den man in Europa gehabt hatte. Schon im Früh-
lahr 1863 erwies sichs. daß die allen weiteren Combinationen zu 'Grunde
"egende Rechnung auf den Sieg der Rebellen des Südens der großen Union
e>ne falsche gewesen war, daß die Morros-Doctrin und die kaiserlichen Sympa¬
thien für Jefferson Davis die siegreichen Republikaner Neuenglands zu ge¬
schworenen Feinden des jungen Kaiserreichs am stillen Ocean gemacht hatten.
-U>as von diesen zu erwarten' sei, wußte man in Sant Angel, noch bevor Herr
^coard in seiner bekannten Depesche vom 6. September 1865 die französische
Legierung davon benachrichtigt hatte, daß die Zeit der Abrechnung mit ihrer
neuesten Schöpfung gekommen sei und daß Volk und Regierung der Union sich


Versuche der unglücklichen Fürstin, in Paris oder Brüssel neue Anleihen aufzu¬
nehmen, scheiterten, war es mit dem Kaiserreich eigentlich schon ,u Ende.

Mindestens ebenso unglücklich fielen die Versuche zur Aufführung eines
staatlichen Neubaus, zur Versöhnung der hadernden Fraktionen und zur Be-
gründung einer Regierungspartei aus. Schon auf seiner ersten Rundreise hatte
der Kaiser sich davon überzeugt, daß es liberaler Reformen, vor allem energischer
Maßregeln gegen die schamlose Pfaffenwirtbschast bedürfe, um eine Art von
Ordnung ins Leben zu rufen. Aber es war die klerikal-konservative Partei
gewesen, die ihn und die Franzosen über das Meer gerufen hatte, auf welche
er sich stützte, und an deren Spitze Ms. Meglia. der rcinkevolle Nuntius des
Papstes stand — es galt Umsicht und Mäßigung zu zeigen, wenn nicht alles ver¬
loren sein sollte. Da Meglia und der neuernannte Erzbischof de la Bastida
nicht mit sich handeln ließen, schob Max die Lösung der hochwichtigen Kircbenaüter-
frage, welche die Veranlassung zu dem Bürgerkriege gegeben, hinaus, um in der Folge
einen Mittelweg einzuschlagen und dadurch beide Parteien gleich unbefriedigt zu lassen.
Die Sympathien des Kaisers standen entschieden auf Seiten der gemäßigten
Liberalen, zu deren Programm sich auch die Oestreicher, welche dem Bruder
ihres Kaisers gefolgt waren, bekannten (die Gräfin Köllomz spricht sich über
den Klerus mit den wegwerfendsten Ausdrücken der Verachtung aus), der Cabi-
netschef Eloin und die übrigen Belgier neigten dagegen zu den Klerikalen, an
deren Spitze Almonte stand. Obgleich diese Letzteren sich seit der Enttäuschung
in der Kirchengüterfrage entschieden feindlich zeiattn. alaubte die Regierung sie
schonen und versöhnen zu müssen. Aus Rücksicht auf die Pfaffen begnügte der
Kaiser sich auch in Sachen der zweiten großen reformatorischen That, welche er
verheißen hatte, der Jndianeremancipatiön. mit halben Maßregeln, welche die
Herrschaft der Priester und Hacenderos über die Peones nur einschränkten,
nicht beseitigten. Während die Privileqirtcn dennoch grollten, der Nuntius sich
in maßlos heftigen Ausdrücken über die Regierung aussprach, verschwanden die
einflußreichsten und achtungswcrthcsten Häupter der Liberalen vom kaiserlichen
Hoflager und rüsteten die mit ihnen verbündeten Oestreicher zur Abreise. Die
Händel und Intriguen zwischen Mexikanern, Belgiern und Oestreichern, welche
den Hof zerrissen, pflanzten sich bald bis in die Reihen der Armee hinüber, die
immer zuchtloser und unzufriedener wurde; um ruhig schlafen zu können, mußte
der Kaiser trotz des Wiederauflebens der juaristischen Pronunciamentos (die den
Mißgriffen des Emancipationsgcsetzes auf dem Fuß folgten) seine Garden weg'
schicken, das Regiment der Kaiserin-Dragoner auslösen und den barschen, inso¬
lenten Vazaine um Besetzung der Wachen durch Zuavenabthcilungen ersuchen.

Während sich die innere Auflösung auf diese Weise mit unaufhaltsamer
Schnelligkeit vollzog, wurde von Außen'her der wahrhaft entscheidende Streich
gegen das Kaiserthum geführt. Die Unzufriedenheit seines Volks nöthigte Napoleon
den Dritten zur Verweigerung weiterer Geldhilfe und fernerer Truppensendungen,
mit dem Tode Leopolds des Ersten, des Vaters der Kaiserin Charlotte, war der letzte
moralische Halt gebrochen, den man in Europa gehabt hatte. Schon im Früh-
lahr 1863 erwies sichs. daß die allen weiteren Combinationen zu 'Grunde
"egende Rechnung auf den Sieg der Rebellen des Südens der großen Union
e>ne falsche gewesen war, daß die Morros-Doctrin und die kaiserlichen Sympa¬
thien für Jefferson Davis die siegreichen Republikaner Neuenglands zu ge¬
schworenen Feinden des jungen Kaiserreichs am stillen Ocean gemacht hatten.
-U>as von diesen zu erwarten' sei, wußte man in Sant Angel, noch bevor Herr
^coard in seiner bekannten Depesche vom 6. September 1865 die französische
Legierung davon benachrichtigt hatte, daß die Zeit der Abrechnung mit ihrer
neuesten Schöpfung gekommen sei und daß Volk und Regierung der Union sich


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[0527] Versuche der unglücklichen Fürstin, in Paris oder Brüssel neue Anleihen aufzu¬ nehmen, scheiterten, war es mit dem Kaiserreich eigentlich schon ,u Ende. Mindestens ebenso unglücklich fielen die Versuche zur Aufführung eines staatlichen Neubaus, zur Versöhnung der hadernden Fraktionen und zur Be- gründung einer Regierungspartei aus. Schon auf seiner ersten Rundreise hatte der Kaiser sich davon überzeugt, daß es liberaler Reformen, vor allem energischer Maßregeln gegen die schamlose Pfaffenwirtbschast bedürfe, um eine Art von Ordnung ins Leben zu rufen. Aber es war die klerikal-konservative Partei gewesen, die ihn und die Franzosen über das Meer gerufen hatte, auf welche er sich stützte, und an deren Spitze Ms. Meglia. der rcinkevolle Nuntius des Papstes stand — es galt Umsicht und Mäßigung zu zeigen, wenn nicht alles ver¬ loren sein sollte. Da Meglia und der neuernannte Erzbischof de la Bastida nicht mit sich handeln ließen, schob Max die Lösung der hochwichtigen Kircbenaüter- frage, welche die Veranlassung zu dem Bürgerkriege gegeben, hinaus, um in der Folge einen Mittelweg einzuschlagen und dadurch beide Parteien gleich unbefriedigt zu lassen. Die Sympathien des Kaisers standen entschieden auf Seiten der gemäßigten Liberalen, zu deren Programm sich auch die Oestreicher, welche dem Bruder ihres Kaisers gefolgt waren, bekannten (die Gräfin Köllomz spricht sich über den Klerus mit den wegwerfendsten Ausdrücken der Verachtung aus), der Cabi- netschef Eloin und die übrigen Belgier neigten dagegen zu den Klerikalen, an deren Spitze Almonte stand. Obgleich diese Letzteren sich seit der Enttäuschung in der Kirchengüterfrage entschieden feindlich zeiattn. alaubte die Regierung sie schonen und versöhnen zu müssen. Aus Rücksicht auf die Pfaffen begnügte der Kaiser sich auch in Sachen der zweiten großen reformatorischen That, welche er verheißen hatte, der Jndianeremancipatiön. mit halben Maßregeln, welche die Herrschaft der Priester und Hacenderos über die Peones nur einschränkten, nicht beseitigten. Während die Privileqirtcn dennoch grollten, der Nuntius sich in maßlos heftigen Ausdrücken über die Regierung aussprach, verschwanden die einflußreichsten und achtungswcrthcsten Häupter der Liberalen vom kaiserlichen Hoflager und rüsteten die mit ihnen verbündeten Oestreicher zur Abreise. Die Händel und Intriguen zwischen Mexikanern, Belgiern und Oestreichern, welche den Hof zerrissen, pflanzten sich bald bis in die Reihen der Armee hinüber, die immer zuchtloser und unzufriedener wurde; um ruhig schlafen zu können, mußte der Kaiser trotz des Wiederauflebens der juaristischen Pronunciamentos (die den Mißgriffen des Emancipationsgcsetzes auf dem Fuß folgten) seine Garden weg' schicken, das Regiment der Kaiserin-Dragoner auslösen und den barschen, inso¬ lenten Vazaine um Besetzung der Wachen durch Zuavenabthcilungen ersuchen. Während sich die innere Auflösung auf diese Weise mit unaufhaltsamer Schnelligkeit vollzog, wurde von Außen'her der wahrhaft entscheidende Streich gegen das Kaiserthum geführt. Die Unzufriedenheit seines Volks nöthigte Napoleon den Dritten zur Verweigerung weiterer Geldhilfe und fernerer Truppensendungen, mit dem Tode Leopolds des Ersten, des Vaters der Kaiserin Charlotte, war der letzte moralische Halt gebrochen, den man in Europa gehabt hatte. Schon im Früh- lahr 1863 erwies sichs. daß die allen weiteren Combinationen zu 'Grunde "egende Rechnung auf den Sieg der Rebellen des Südens der großen Union e>ne falsche gewesen war, daß die Morros-Doctrin und die kaiserlichen Sympa¬ thien für Jefferson Davis die siegreichen Republikaner Neuenglands zu ge¬ schworenen Feinden des jungen Kaiserreichs am stillen Ocean gemacht hatten. -U>as von diesen zu erwarten' sei, wußte man in Sant Angel, noch bevor Herr ^coard in seiner bekannten Depesche vom 6. September 1865 die französische Legierung davon benachrichtigt hatte, daß die Zeit der Abrechnung mit ihrer neuesten Schöpfung gekommen sei und daß Volk und Regierung der Union sich

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341805_349917/527>, abgerufen am 01.07.2024.