Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, I. Semester. II. Band.Das Fräulein hieß Margret Segcßerin von Walhauvten, die genas eines Am Mittwoch nach S. Pauli Bekehrung (1464) nahm ich zum Weib der Danach starb meine liebe Hausfrau Dorothea Münsterlerin im Kindbett, Als ich meine Hausfrau, der Münsterlerin Tochter, nahm, da wohnte ich Ich kam auf den Salzstadel zu Weihnachten 14S6 und war noch darauf In dem Jahr, als ich aus den Salzstadel kam, auf Se. Michels Tag im °°) 16 Thlr. 10 Sgr. °°) Getreidcsteuer. °°) c, 100 Thlr, Scheune.
") Salzmagazin. zzurg Visein (Beseno) zwischen Trient und Roveredo, die vom Bischof von Trient zu Lehen ging. Das Fräulein hieß Margret Segcßerin von Walhauvten, die genas eines Am Mittwoch nach S. Pauli Bekehrung (1464) nahm ich zum Weib der Danach starb meine liebe Hausfrau Dorothea Münsterlerin im Kindbett, Als ich meine Hausfrau, der Münsterlerin Tochter, nahm, da wohnte ich Ich kam auf den Salzstadel zu Weihnachten 14S6 und war noch darauf In dem Jahr, als ich aus den Salzstadel kam, auf Se. Michels Tag im °°) 16 Thlr. 10 Sgr. °°) Getreidcsteuer. °°) c, 100 Thlr, Scheune.
») Salzmagazin. zzurg Visein (Beseno) zwischen Trient und Roveredo, die vom Bischof von Trient zu Lehen ging. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0232" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/190926"/> <p xml:id="ID_750"> Das Fräulein hieß Margret Segcßerin von Walhauvten, die genas eines<lb/> Sohnes in der Woche nach Bartholomä im 14S2, Jahr, der ward Jörglin ge¬<lb/> nannt, den ich aufgezogen und zur Schule habe gehen lasse» und im 1462, Jahr<lb/> hab ich ihn nach Kaufbeuren gelaßen zu einem Schulmeister und gebe für ihn<lb/> jedes Jahr 7 Gulden °°) Kostgeld. Darnach auf Dreikönig in dem 1453. Jahr<lb/> genas dieselbe Margret einer Tochter, die ward Hildgart genannt, die starb an<lb/> dem andern Tag danach und liegt zu Se. Ulrich begraben bei andern kleinen<lb/> Kindern.</p><lb/> <p xml:id="ID_751"> Am Mittwoch nach S. Pauli Bekehrung (1464) nahm ich zum Weib der<lb/> Münsterlerin, der Krämerin, Tochter, die hieß Dorothea, die war eine so fromme<lb/> und ehrbare Tochter, als es in der ganzen Stadt nur eine geben mochte; Gott<lb/> vom Himmel sei gedankt für seine göttliche Gnade, daß er mir 3 so fromme<lb/> Hausfrauen beschert hat. Diese meine liebe Hausfrau, Dorothea Münsterlerin,<lb/> hab ich gehabt in aller Freundschaft und Liebe 6 Jahre und sie hat 4 Kindlein<lb/> Von mir gehabt; der allmächtige Gott sei ihr ewiger Lohn und laße sie deß<lb/> genießen.</p><lb/> <p xml:id="ID_752"> Danach starb meine liebe Hausfrau Dorothea Münsterlerin im Kindbett,<lb/> als das Kind 10 Tage alt war, Gott vom Himmel sei ihr gnädig. Amen.<lb/> Geschah im 14S9. Jahr.</p><lb/> <p xml:id="ID_753"> Als ich meine Hausfrau, der Münsterlerin Tochter, nahm, da wohnte ich<lb/> in ihrem Haus, das am Judenberg gelegen ist und nahm damals das Korn¬<lb/> ungeld") ein und man gab mir dafür 43 si,°°) im J.ihr. Und ich blieb also<lb/> in meiner Schwieger Haus bei 3 Jahren, bis man das Kornungeld w'eder ab¬<lb/> ließ; dann zog ich in mein neues Haus in der Sachsengasse, das ich selber<lb/> gebaut hatte und bewohnte es ganz hinten und vorn und Stadel") und Garten.<lb/> Darin blieb ich bis ich auf den Salzstadcl°^) kam.</p><lb/> <p xml:id="ID_754"> Ich kam auf den Salzstadel zu Weihnachten 14S6 und war noch darauf<lb/> als man zählte 1462; wie lang ich aber noch darauf bleibe, das steht bei Gott.</p><lb/> <p xml:id="ID_755" next="#ID_756"> In dem Jahr, als ich aus den Salzstadel kam, auf Se. Michels Tag im<lb/> 14S6. Jahr, da lag Herzog Sigmund und mit ihm der Bischof von Trient vor<lb/> Bisin") mit vielem Volk; darauf saß ein Edelmann, genannt der Gradner;<lb/> der war des Herzogs Diener gewesen und war gar gewaltig in dem Land und<lb/> dem Herzog gar lieb. Es fügte sich bald danach, daß derselbe Gradner bei<lb/> dem Herrn verleumdet ward und der Herzog stellte ihm nach und hätte ihn<lb/> gern gefangen. Das ward nun der Gradner inne und säumte nicht länger<lb/> und sah. was er zu schaffen hatte und nahm überall von den besten Schlößcrn,<lb/> die der Herzog hatte, was darauf war von Geschütz und Vorräthen und führte</p><lb/> <note xml:id="FID_20" place="foot"> °°) 16 Thlr. 10 Sgr. °°) Getreidcsteuer. °°) c, 100 Thlr, Scheune.<lb/> ») Salzmagazin. zzurg Visein (Beseno) zwischen Trient und Roveredo, die vom Bischof<lb/> von Trient zu Lehen ging.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0232]
Das Fräulein hieß Margret Segcßerin von Walhauvten, die genas eines
Sohnes in der Woche nach Bartholomä im 14S2, Jahr, der ward Jörglin ge¬
nannt, den ich aufgezogen und zur Schule habe gehen lasse» und im 1462, Jahr
hab ich ihn nach Kaufbeuren gelaßen zu einem Schulmeister und gebe für ihn
jedes Jahr 7 Gulden °°) Kostgeld. Darnach auf Dreikönig in dem 1453. Jahr
genas dieselbe Margret einer Tochter, die ward Hildgart genannt, die starb an
dem andern Tag danach und liegt zu Se. Ulrich begraben bei andern kleinen
Kindern.
Am Mittwoch nach S. Pauli Bekehrung (1464) nahm ich zum Weib der
Münsterlerin, der Krämerin, Tochter, die hieß Dorothea, die war eine so fromme
und ehrbare Tochter, als es in der ganzen Stadt nur eine geben mochte; Gott
vom Himmel sei gedankt für seine göttliche Gnade, daß er mir 3 so fromme
Hausfrauen beschert hat. Diese meine liebe Hausfrau, Dorothea Münsterlerin,
hab ich gehabt in aller Freundschaft und Liebe 6 Jahre und sie hat 4 Kindlein
Von mir gehabt; der allmächtige Gott sei ihr ewiger Lohn und laße sie deß
genießen.
Danach starb meine liebe Hausfrau Dorothea Münsterlerin im Kindbett,
als das Kind 10 Tage alt war, Gott vom Himmel sei ihr gnädig. Amen.
Geschah im 14S9. Jahr.
Als ich meine Hausfrau, der Münsterlerin Tochter, nahm, da wohnte ich
in ihrem Haus, das am Judenberg gelegen ist und nahm damals das Korn¬
ungeld") ein und man gab mir dafür 43 si,°°) im J.ihr. Und ich blieb also
in meiner Schwieger Haus bei 3 Jahren, bis man das Kornungeld w'eder ab¬
ließ; dann zog ich in mein neues Haus in der Sachsengasse, das ich selber
gebaut hatte und bewohnte es ganz hinten und vorn und Stadel") und Garten.
Darin blieb ich bis ich auf den Salzstadcl°^) kam.
Ich kam auf den Salzstadel zu Weihnachten 14S6 und war noch darauf
als man zählte 1462; wie lang ich aber noch darauf bleibe, das steht bei Gott.
In dem Jahr, als ich aus den Salzstadel kam, auf Se. Michels Tag im
14S6. Jahr, da lag Herzog Sigmund und mit ihm der Bischof von Trient vor
Bisin") mit vielem Volk; darauf saß ein Edelmann, genannt der Gradner;
der war des Herzogs Diener gewesen und war gar gewaltig in dem Land und
dem Herzog gar lieb. Es fügte sich bald danach, daß derselbe Gradner bei
dem Herrn verleumdet ward und der Herzog stellte ihm nach und hätte ihn
gern gefangen. Das ward nun der Gradner inne und säumte nicht länger
und sah. was er zu schaffen hatte und nahm überall von den besten Schlößcrn,
die der Herzog hatte, was darauf war von Geschütz und Vorräthen und führte
°°) 16 Thlr. 10 Sgr. °°) Getreidcsteuer. °°) c, 100 Thlr, Scheune.
») Salzmagazin. zzurg Visein (Beseno) zwischen Trient und Roveredo, die vom Bischof
von Trient zu Lehen ging.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |