Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, II. Semester. I. Band.Innsbruck erschienen. "Drei Monate kriegsrechtlicher Haft in Oestreich während Besonderes reich ist diesmal der Bericht an Geschichtswerken. Quellen¬ Grenzboten lit. 1867, 24
Innsbruck erschienen. „Drei Monate kriegsrechtlicher Haft in Oestreich während Besonderes reich ist diesmal der Bericht an Geschichtswerken. Quellen¬ Grenzboten lit. 1867, 24
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Innsbruck erschienen. „Drei Monate kriegsrechtlicher Haft in Oestreich während
des Sommers 1866" von F. Brunck. Auch erwähne ich hier am besten das
verdienstvolle und beachtenswerthe Buch „Unter dem rothen Kreuz: Fremde und
eigene Erfahrungen auf böhmischer Erde und den Schlachtfeldern der Neuzeit"
von I. Naundorff. Die „Geschichte des Feldzuges 1866 in Italien" erzählt
mit Benutzung authentischer Quellen A. Hold, während eine berliner Schrift
vom norddeutschen Bund in seiner bisherigen Entwicklung und den Bündniß-
verträgen Preußens mit den süddeutschen Staaten handelt. Auch die „Euro,
päische Chronik vom 1. Mai 1865 bis Ende April 1867" von F. W. Ghillany
und der siebente Jahrgang des „Europäischen Geschichtskalenders" von H. Schult-
heß mögen hier genannt sein. Aus der Reihe illustrirter Werke sind hervor¬
zuheben die zweiten Bände der bei dem Verleger des „Daheim" erschienenen
Werke „Der böhmische Krieg" von G. Hiltl und „Von der Elbe bis zur Tauber",
beide in Großactav und I. I. Webers „Jllustrirte Kriegschronik", ein statt¬
licher Band in Folio mit vortrefflichen Holzschnitten und gutem Texte.
Besonderes reich ist diesmal der Bericht an Geschichtswerken. Quellen¬
forschungen, wie Bearbeitungen für gebildete Leser. Um zunächst in das Alter¬
thum zurückzugreifen, ist die Weber-Holtzmannsche „Geschichte des Volkes Israel"
in zwei Bänden zu nennen, die. aus der großen Weberschen Weltgeschichte
herausgewachsen, doch ein selbständiges, historisch abgeschlossenes Ganzes bildet
und mit dem Moment schließt, in welchem der religiöse Schwerpunkt von
Jerusalem nach Rom übergeht. Als Beitrag zur Alterthumskunde im Rhein¬
lande mag auch hier die Schrift „Die römische Wasserleitung aus der Eifel nach
Köln" von C. A. Eick genannt sein. Nochmals kehren wir dann zu den Juden
zurück, indem wir S. Haenles „Geschichte der Juden im ehemaligen Fürsten-
thum Ansbach" erwähnen. Bernhardts „Geschichte Roms von Valerian bis zu
Dioeletians Tode" zeichnet in ihrem ersten vorliegenden Bande den allmäligen
Verfall der römischen Macht, indem sie mit den Anfängen Valerians beginnt
und zunächst mit dem Tode des Cäsars Carin in der Schlacht bei Margus
(284 n. C.) Wider Diocletian endigt. In drei Bänden wird das Ganze vollendet
sein. Ebenso liegt von einer „Geschichte der Stadt und Landschaft Bern" von
Waitenwyl von Diesbach der erste Band (13. Jahrhundert) vor. I. G. Les.
manu giebt eine „Vollständige Geschichte des Herzogthums Zweibrücken und
seiner Fürsten, der Stamm- und Voreltern des k. bayerischen Hauses", während
A. Wohlwill in seiner Schrift „Die Anfänge der landständischen Verfassung im
Bisthum Lüttich" einen Beitrag zur Geschichte des deutschen Verfassungslebens
liefert. Zur Kenntniß der Geschichte des Reformationszcitaltcrs, sowie der sich
an dasselbe reisenden polnischen und religiösen Wirren vermag zunächst bei¬
zutragen: G. I. Th. Laus „Geschichte der Einführung der Reformation in den
Herzogthümern Schleswig-Holstein bis zum Ende des sechszehnten Jahrhunderts",
Grenzboten lit. 1867, 24
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