Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, I. Semester. I. Band.kömmlichen Begriffen rechtmäßig erworben haben und Wohl die Hoffnung hegen So viel zur glimpflichen Erwiederung auf die Stockholmer Erbauungsschrift. Akts Schwaben. Der Eindruck, den die Generaldebatte des norddeutschen Parlaments hier Erst an diesen Debatten, die für ganz Deutschland, wenn auch nicht von kömmlichen Begriffen rechtmäßig erworben haben und Wohl die Hoffnung hegen So viel zur glimpflichen Erwiederung auf die Stockholmer Erbauungsschrift. Akts Schwaben. Der Eindruck, den die Generaldebatte des norddeutschen Parlaments hier Erst an diesen Debatten, die für ganz Deutschland, wenn auch nicht von <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0516" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/190675"/> <p xml:id="ID_1709" prev="#ID_1708"> kömmlichen Begriffen rechtmäßig erworben haben und Wohl die Hoffnung hegen<lb/> dürfen, auch widerstrebende Elemente auf die Dauer mit dem Leben in unserer<lb/> Gemeinschaft auszusöhnen. Und wir meinen, daß es ihnen und uns zu Nutz<lb/> und Frommen gereiche.</p><lb/> <p xml:id="ID_1710"> So viel zur glimpflichen Erwiederung auf die Stockholmer Erbauungsschrift.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Akts Schwaben.</head><lb/> <p xml:id="ID_1711"> Der Eindruck, den die Generaldebatte des norddeutschen Parlaments hier<lb/> im Süden hervorgebracht hat, ist ein mächtiger. Hat man dem Zusammentritt<lb/> des Parlaments vorherrschend mit skeptischen Bedenken entgegengesehen, waren<lb/> selbst die Freunde nicht ohne Besorgniß. daß die Stimme der Volksvertretung,<lb/> durch keine gesetzliche Competenz gesichert, in dem durch die Waffen geschaffenen<lb/> Werk nur schwer zur Geltung gelangen werde, so hat nun der rasche energische<lb/> Zug der Geschäftsbehandlung, die Abwesenheit allen rhetorischen Prunks, der<lb/> ernste von allen Seiten kundgegebene Wille, auf der wie immer mangelhaften<lb/> Grundlage zu einem Abschlüsse zu gelangen, und endlich die im Lauf der De¬<lb/> batte bedeutend gestiegene Aussicht auf eine Verständigung über wesentliche<lb/> Abänderungen im liberalen Sinn die Geister in eine Spannung versetzt, die<lb/> mit jedem Tage wuchs und mit jedem Tage zuversichtlicher werden durfte. Eine<lb/> größere Anschauung bildet sich an den größeren Verhältnissen, welche sichtlich<lb/> das nationale Werk nimmt. Je rascher die Verständigung in Berlin gelingt,<lb/> um so mehr wird man sich im Süden überzeugen, daß die Constituirung des<lb/> norddeutschen Bundes das richtige Mittel ist, die Schaffung eines gesammt-<lb/> deutschen Organismus einzuleiten. Je kräftiger die Führung, um so williger<lb/> wird man ihr folgen. Und so unerläßlich auch in unsern Augen die Einfüh¬<lb/> rung wirklich constitutioneller Befugnisse des Parlaments ist, so wenig würden<lb/> wir doch Dank wissen, wenn der Streit über ein Mehr oder Weniger von ver¬<lb/> fassungsmäßigen Attributen, über einen höheren oder geringeren Grad formeller<lb/> Vollendung der Verfassung die Arbeit scheitern machte.</p><lb/> <p xml:id="ID_1712" next="#ID_1713"> Erst an diesen Debatten, die für ganz Deutschland, wenn auch nicht von<lb/> den Vertretern ganz Deutschlands geführt werden, ist es vollends recht zum</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0516]
kömmlichen Begriffen rechtmäßig erworben haben und Wohl die Hoffnung hegen
dürfen, auch widerstrebende Elemente auf die Dauer mit dem Leben in unserer
Gemeinschaft auszusöhnen. Und wir meinen, daß es ihnen und uns zu Nutz
und Frommen gereiche.
So viel zur glimpflichen Erwiederung auf die Stockholmer Erbauungsschrift.
Akts Schwaben.
Der Eindruck, den die Generaldebatte des norddeutschen Parlaments hier
im Süden hervorgebracht hat, ist ein mächtiger. Hat man dem Zusammentritt
des Parlaments vorherrschend mit skeptischen Bedenken entgegengesehen, waren
selbst die Freunde nicht ohne Besorgniß. daß die Stimme der Volksvertretung,
durch keine gesetzliche Competenz gesichert, in dem durch die Waffen geschaffenen
Werk nur schwer zur Geltung gelangen werde, so hat nun der rasche energische
Zug der Geschäftsbehandlung, die Abwesenheit allen rhetorischen Prunks, der
ernste von allen Seiten kundgegebene Wille, auf der wie immer mangelhaften
Grundlage zu einem Abschlüsse zu gelangen, und endlich die im Lauf der De¬
batte bedeutend gestiegene Aussicht auf eine Verständigung über wesentliche
Abänderungen im liberalen Sinn die Geister in eine Spannung versetzt, die
mit jedem Tage wuchs und mit jedem Tage zuversichtlicher werden durfte. Eine
größere Anschauung bildet sich an den größeren Verhältnissen, welche sichtlich
das nationale Werk nimmt. Je rascher die Verständigung in Berlin gelingt,
um so mehr wird man sich im Süden überzeugen, daß die Constituirung des
norddeutschen Bundes das richtige Mittel ist, die Schaffung eines gesammt-
deutschen Organismus einzuleiten. Je kräftiger die Führung, um so williger
wird man ihr folgen. Und so unerläßlich auch in unsern Augen die Einfüh¬
rung wirklich constitutioneller Befugnisse des Parlaments ist, so wenig würden
wir doch Dank wissen, wenn der Streit über ein Mehr oder Weniger von ver¬
fassungsmäßigen Attributen, über einen höheren oder geringeren Grad formeller
Vollendung der Verfassung die Arbeit scheitern machte.
Erst an diesen Debatten, die für ganz Deutschland, wenn auch nicht von
den Vertretern ganz Deutschlands geführt werden, ist es vollends recht zum
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |