Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, I. Semester. I. Band.das Spiel sofort. In Wiesbaden wurde es nicht unterdrückt. In Eins lebte Die nassauischen Taunusbäder Schwalbach und Schlangenbad hatten früher 6. Das Fürstenthum Waldeck hat Spielbanken in Pyrmont und in Wildungen. Dieselben sind an einen 7. Die Hansastadt Lübeck hat eine Spielbank in Travemünde, ist indeß im gegenwärtigen Augenblicke da¬ Folgendes ist das statistische Ergebniß unserer Rundschau. Es bestehen 1) in Baden 1 2) - Hessen-Homburg 1 3) - Kurhessen 4 4) - Lübeck 1 5) - Mecklenburg 1 6) - Nassau 2 7) - Waldeck 2 im Ganzen 12 Hessen-Homburg. Kurhessen und Nassau haben aufgehört als Staaten zu Von den sieben Spielbanken, welche in diesen Ländern existiren, kommen das Spiel sofort. In Wiesbaden wurde es nicht unterdrückt. In Eins lebte Die nassauischen Taunusbäder Schwalbach und Schlangenbad hatten früher 6. Das Fürstenthum Waldeck hat Spielbanken in Pyrmont und in Wildungen. Dieselben sind an einen 7. Die Hansastadt Lübeck hat eine Spielbank in Travemünde, ist indeß im gegenwärtigen Augenblicke da¬ Folgendes ist das statistische Ergebniß unserer Rundschau. Es bestehen 1) in Baden 1 2) - Hessen-Homburg 1 3) - Kurhessen 4 4) - Lübeck 1 5) - Mecklenburg 1 6) - Nassau 2 7) - Waldeck 2 im Ganzen 12 Hessen-Homburg. Kurhessen und Nassau haben aufgehört als Staaten zu Von den sieben Spielbanken, welche in diesen Ländern existiren, kommen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0037" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/190196"/> <p xml:id="ID_73" prev="#ID_72"> das Spiel sofort. In Wiesbaden wurde es nicht unterdrückt. In Eins lebte<lb/> es später wieder auf. Die Militär- und Civilautoritätcn scheinen verschiedener<lb/> Meinung gewesen zu sein, die der letzteren — vorläufig nichts zu thun —<lb/> scheint gesiegt zu haben.</p><lb/> <p xml:id="ID_74"> Die nassauischen Taunusbäder Schwalbach und Schlangenbad hatten früher<lb/> auch Spielbanken. Seit Abschaffung derselben haben beide Bäder einen be¬<lb/> deutenden Aufschwung genommen. Derselbe würde noch weit größer gewesen<lb/> sein, wenn nicht das Monopol der herzoglichen Domänenverwaltung im Wege<lb/> gestanden hätte, die sich in den alleinigen Betrieb der Heilanstalten zu setzen<lb/> gewußt hat.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> 6. Das Fürstenthum Waldeck</head><lb/> <p xml:id="ID_75"> hat Spielbanken in Pyrmont und in Wildungen. Dieselben sind an einen<lb/> Franzosen Namens Fossard und an den bereits öfters genannten Jean de Wetters<lb/> verpachtet. In dem Pachtvertrag ist der Fall einer Unterdrückung der Spiele<lb/> durch den Bundestag oder was an dessen Stelle tritt vorgesehen. In diesem<lb/> Falle ist die Regierung berechtigt, ohne Ersatzleistung den Vertrag einseitig auf¬<lb/> zulösen. Der Pachtertrag fließt direct oder indirect in die Staatskasse, beläuft<lb/> sich indeß im Ganzen nur auf 7 — 8,000 Thaler. Das Spiel selbst hat be¬<lb/> scheidene Dimensionen und soll in einzelnen Jahren mit Unterbilanz „gearbeitet"<lb/> haben.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> 7. Die Hansastadt Lübeck</head><lb/> <p xml:id="ID_76"> hat eine Spielbank in Travemünde, ist indeß im gegenwärtigen Augenblicke da¬<lb/> mit beschäftigt, dieselbe zu beseitigen, weshalb füglich das bisherige nicht sehr<lb/> löbliche Treiben mit dem Mantel der christlichen Liebe bedeckt bleiben mag. —</p><lb/> <p xml:id="ID_77"> Folgendes ist das statistische Ergebniß unserer Rundschau. Es bestehen<lb/> dermalen noch Spielbanken in Deutschland:</p><lb/> <list> <item> 1) in Baden 1</item> <item> 2) - Hessen-Homburg 1</item> <item> 3) - Kurhessen 4</item> <item> 4) - Lübeck 1</item> <item> 5) - Mecklenburg 1</item> <item> 6) - Nassau 2</item> <item> 7) - Waldeck 2</item> <item> im Ganzen 12</item> </list><lb/> <p xml:id="ID_78"> Hessen-Homburg. Kurhessen und Nassau haben aufgehört als Staaten zu<lb/> existiren. Die dort concessionirten Spielbanken haben die Dynastien überlebt,<lb/> welche sie concesstvnirt haben. Die Frage ist, auf wie lange?</p><lb/> <p xml:id="ID_79" next="#ID_80"> Von den sieben Spielbanken, welche in diesen Ländern existiren, kommen</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0037]
das Spiel sofort. In Wiesbaden wurde es nicht unterdrückt. In Eins lebte
es später wieder auf. Die Militär- und Civilautoritätcn scheinen verschiedener
Meinung gewesen zu sein, die der letzteren — vorläufig nichts zu thun —
scheint gesiegt zu haben.
Die nassauischen Taunusbäder Schwalbach und Schlangenbad hatten früher
auch Spielbanken. Seit Abschaffung derselben haben beide Bäder einen be¬
deutenden Aufschwung genommen. Derselbe würde noch weit größer gewesen
sein, wenn nicht das Monopol der herzoglichen Domänenverwaltung im Wege
gestanden hätte, die sich in den alleinigen Betrieb der Heilanstalten zu setzen
gewußt hat.
6. Das Fürstenthum Waldeck
hat Spielbanken in Pyrmont und in Wildungen. Dieselben sind an einen
Franzosen Namens Fossard und an den bereits öfters genannten Jean de Wetters
verpachtet. In dem Pachtvertrag ist der Fall einer Unterdrückung der Spiele
durch den Bundestag oder was an dessen Stelle tritt vorgesehen. In diesem
Falle ist die Regierung berechtigt, ohne Ersatzleistung den Vertrag einseitig auf¬
zulösen. Der Pachtertrag fließt direct oder indirect in die Staatskasse, beläuft
sich indeß im Ganzen nur auf 7 — 8,000 Thaler. Das Spiel selbst hat be¬
scheidene Dimensionen und soll in einzelnen Jahren mit Unterbilanz „gearbeitet"
haben.
7. Die Hansastadt Lübeck
hat eine Spielbank in Travemünde, ist indeß im gegenwärtigen Augenblicke da¬
mit beschäftigt, dieselbe zu beseitigen, weshalb füglich das bisherige nicht sehr
löbliche Treiben mit dem Mantel der christlichen Liebe bedeckt bleiben mag. —
Folgendes ist das statistische Ergebniß unserer Rundschau. Es bestehen
dermalen noch Spielbanken in Deutschland:
1) in Baden 1
2) - Hessen-Homburg 1
3) - Kurhessen 4
4) - Lübeck 1
5) - Mecklenburg 1
6) - Nassau 2
7) - Waldeck 2
im Ganzen 12
Hessen-Homburg. Kurhessen und Nassau haben aufgehört als Staaten zu
existiren. Die dort concessionirten Spielbanken haben die Dynastien überlebt,
welche sie concesstvnirt haben. Die Frage ist, auf wie lange?
Von den sieben Spielbanken, welche in diesen Ländern existiren, kommen
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |