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Die Grenzboten. Jg. 25, 1866, II. Semester. IV. Band.

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Jahrhundert. Ein biographischer Versuch" von H. Feuerbach, "Denkwürdigkeiten
des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel. Von ihm selbst dictirt. Aus dem Fran-
zösischen übersetzt. Mit einer Einleitung" von K. Bernhardt, "Ulrich Zwingli,
nach den urkundlichen Quellen" von I. C. Mörikofer, 1. Thl. und "Winckel-
mann. Sein Leben, seine Werke und seine Zeitgenossen", von Carl Justi.
1. Band.

Zur Memoirenliteratur ist wohl am besten zu zählen: "Erinnerungen seit
mehr als sechzig Jahren", von Escher.

Einiger "Gesammelter Schriften", die theils zum ersten Mal, theils in
neuen Ausgaben erscheinen, möchte ich noch kurz gedenken. Es sind: "Glaub¬
rechts ausgewählte Schriften". ,. Friccius hinterlassene Schriften nebst einer
Lebensskizze desselben". Von H. Beitzke, "Gesammte Schriften von I. K. A. Mu-
säus. Herausgegeben und mit Einleitung versehen " von Dr. M. Müller, und
"Auswahl dramatischer Werke" von Kotzebue.

Nach mag hier der "Briefwechsel zwischen Goethe und Kaspar Graf von
Sternberg", herausgegeben von F. Th. Bratranek eine Stelle finden. Nicht nur
für Musiker interessant sind auch "Musikerbriefe von L. Rost. Eine Sammlung
Briefe Von C. W. v. Gluck, PH. E. Bach. I. Havdn, C. M. v. Weber und
F. Mendelssohn-Bartholdy" und "Gesammelte Aufsätze über Musik" von Otto
Jahr.

- Wer übergeht auf das heitere Gebiet der Belletristik, der thue das mit
einem gewissen Zagen.

Wie viele Dichter in Sedez oder Duodez schmachten auf den Hauptlagern
der Verleger dem Tag des Makulirtwerdens und der Papiermühle entgegen
und wie mancher Verleger könnte, allerdings in anderm Sinne, sagen: "Gott,
warum gabst du mir Lieder?" Immer wird sich aber der anständige Buchhändler
vor Verlag von sogenannter Belletristik wahren, wie sie höchstens durch Colpor¬
tage an den Mann zu bringe" ist. -Futter für Leihbibliotheken, wie es in Berlin
am üppigsten gedeiht. Derartige Belletristik aufzuführen kann ich wenigstens
hier sparen.

Von deutschen Originalromanen nenne ich u. a.: "In Reih und Glied",
von F. Spielhagen, ö Bde., "Aus Andalusien. Erzählungen von P. Stein".
2 Bde., "Elise" und Hedwig", von der Verfasserin von "Stolz und Still",
"C. von Bolanden, historische Novellen über Friedrich den Zweiten und seine
Zeit", 4. Band. "Novellen" von L. Rosen, "Schloß Ehrenstein und seine Be¬
wohner". Eine Erzählung aus unserer Zeit von L. v. Cornitz. "Ein Verlornes
Glück" Von Stephan Milow, "Drei Weihnachtsabende". Eine Erzählung von


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Jahrhundert. Ein biographischer Versuch" von H. Feuerbach, „Denkwürdigkeiten
des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel. Von ihm selbst dictirt. Aus dem Fran-
zösischen übersetzt. Mit einer Einleitung" von K. Bernhardt, „Ulrich Zwingli,
nach den urkundlichen Quellen" von I. C. Mörikofer, 1. Thl. und „Winckel-
mann. Sein Leben, seine Werke und seine Zeitgenossen", von Carl Justi.
1. Band.

Zur Memoirenliteratur ist wohl am besten zu zählen: „Erinnerungen seit
mehr als sechzig Jahren", von Escher.

Einiger „Gesammelter Schriften", die theils zum ersten Mal, theils in
neuen Ausgaben erscheinen, möchte ich noch kurz gedenken. Es sind: „Glaub¬
rechts ausgewählte Schriften". ,. Friccius hinterlassene Schriften nebst einer
Lebensskizze desselben". Von H. Beitzke, „Gesammte Schriften von I. K. A. Mu-
säus. Herausgegeben und mit Einleitung versehen " von Dr. M. Müller, und
„Auswahl dramatischer Werke" von Kotzebue.

Nach mag hier der „Briefwechsel zwischen Goethe und Kaspar Graf von
Sternberg", herausgegeben von F. Th. Bratranek eine Stelle finden. Nicht nur
für Musiker interessant sind auch „Musikerbriefe von L. Rost. Eine Sammlung
Briefe Von C. W. v. Gluck, PH. E. Bach. I. Havdn, C. M. v. Weber und
F. Mendelssohn-Bartholdy" und „Gesammelte Aufsätze über Musik" von Otto
Jahr.

- Wer übergeht auf das heitere Gebiet der Belletristik, der thue das mit
einem gewissen Zagen.

Wie viele Dichter in Sedez oder Duodez schmachten auf den Hauptlagern
der Verleger dem Tag des Makulirtwerdens und der Papiermühle entgegen
und wie mancher Verleger könnte, allerdings in anderm Sinne, sagen: „Gott,
warum gabst du mir Lieder?" Immer wird sich aber der anständige Buchhändler
vor Verlag von sogenannter Belletristik wahren, wie sie höchstens durch Colpor¬
tage an den Mann zu bringe» ist. -Futter für Leihbibliotheken, wie es in Berlin
am üppigsten gedeiht. Derartige Belletristik aufzuführen kann ich wenigstens
hier sparen.

Von deutschen Originalromanen nenne ich u. a.: „In Reih und Glied",
von F. Spielhagen, ö Bde., „Aus Andalusien. Erzählungen von P. Stein".
2 Bde., „Elise" und Hedwig", von der Verfasserin von „Stolz und Still",
„C. von Bolanden, historische Novellen über Friedrich den Zweiten und seine
Zeit", 4. Band. „Novellen" von L. Rosen, „Schloß Ehrenstein und seine Be¬
wohner". Eine Erzählung aus unserer Zeit von L. v. Cornitz. „Ein Verlornes
Glück" Von Stephan Milow, „Drei Weihnachtsabende". Eine Erzählung von


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[0507] Jahrhundert. Ein biographischer Versuch" von H. Feuerbach, „Denkwürdigkeiten des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel. Von ihm selbst dictirt. Aus dem Fran- zösischen übersetzt. Mit einer Einleitung" von K. Bernhardt, „Ulrich Zwingli, nach den urkundlichen Quellen" von I. C. Mörikofer, 1. Thl. und „Winckel- mann. Sein Leben, seine Werke und seine Zeitgenossen", von Carl Justi. 1. Band. Zur Memoirenliteratur ist wohl am besten zu zählen: „Erinnerungen seit mehr als sechzig Jahren", von Escher. Einiger „Gesammelter Schriften", die theils zum ersten Mal, theils in neuen Ausgaben erscheinen, möchte ich noch kurz gedenken. Es sind: „Glaub¬ rechts ausgewählte Schriften". ,. Friccius hinterlassene Schriften nebst einer Lebensskizze desselben". Von H. Beitzke, „Gesammte Schriften von I. K. A. Mu- säus. Herausgegeben und mit Einleitung versehen " von Dr. M. Müller, und „Auswahl dramatischer Werke" von Kotzebue. Nach mag hier der „Briefwechsel zwischen Goethe und Kaspar Graf von Sternberg", herausgegeben von F. Th. Bratranek eine Stelle finden. Nicht nur für Musiker interessant sind auch „Musikerbriefe von L. Rost. Eine Sammlung Briefe Von C. W. v. Gluck, PH. E. Bach. I. Havdn, C. M. v. Weber und F. Mendelssohn-Bartholdy" und „Gesammelte Aufsätze über Musik" von Otto Jahr. - Wer übergeht auf das heitere Gebiet der Belletristik, der thue das mit einem gewissen Zagen. Wie viele Dichter in Sedez oder Duodez schmachten auf den Hauptlagern der Verleger dem Tag des Makulirtwerdens und der Papiermühle entgegen und wie mancher Verleger könnte, allerdings in anderm Sinne, sagen: „Gott, warum gabst du mir Lieder?" Immer wird sich aber der anständige Buchhändler vor Verlag von sogenannter Belletristik wahren, wie sie höchstens durch Colpor¬ tage an den Mann zu bringe» ist. -Futter für Leihbibliotheken, wie es in Berlin am üppigsten gedeiht. Derartige Belletristik aufzuführen kann ich wenigstens hier sparen. Von deutschen Originalromanen nenne ich u. a.: „In Reih und Glied", von F. Spielhagen, ö Bde., „Aus Andalusien. Erzählungen von P. Stein". 2 Bde., „Elise" und Hedwig", von der Verfasserin von „Stolz und Still", „C. von Bolanden, historische Novellen über Friedrich den Zweiten und seine Zeit", 4. Band. „Novellen" von L. Rosen, „Schloß Ehrenstein und seine Be¬ wohner". Eine Erzählung aus unserer Zeit von L. v. Cornitz. „Ein Verlornes Glück" Von Stephan Milow, „Drei Weihnachtsabende". Eine Erzählung von 60*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 25, 1866, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341803_286147/507>, abgerufen am 04.07.2024.