Die Grenzboten. Jg. 25, 1866, II. Semester. IV. Band.Man wird dadurch Süddeutschland nicht gewinnen, aber man wird wenig¬ Neue Kunstblätter. Eine höchst wichtige Anwendung der Photographie' dieses demokratischesten Aehnliches gilt von dem Unternehmen, einzelne Kostbarkeiten der Kupfer¬ Aus dem Atelier von Hans Hanfstängl in Dresden, dessen Erzeug¬ Man wird dadurch Süddeutschland nicht gewinnen, aber man wird wenig¬ Neue Kunstblätter. Eine höchst wichtige Anwendung der Photographie' dieses demokratischesten Aehnliches gilt von dem Unternehmen, einzelne Kostbarkeiten der Kupfer¬ Aus dem Atelier von Hans Hanfstängl in Dresden, dessen Erzeug¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0382" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/286530"/> <p xml:id="ID_1118"> Man wird dadurch Süddeutschland nicht gewinnen, aber man wird wenig¬<lb/> stens' die Aeußerungen der Abneigung und geheime Wünsche zu anständiger<lb/> Zurückhaltung bändigen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Neue Kunstblätter.</head><lb/> <p xml:id="ID_1119"> Eine höchst wichtige Anwendung der Photographie' dieses demokratischesten<lb/> aller Neproductionsmittel, vor welchem wenigstens fcicultativ alle Erzeugnisse der<lb/> Kunst wie der Natur gleiches Recht haben, ist die Copie von Handzeichnungen.<lb/> Keine Frage, daß Kunstbeschreibung und Kunstgeschichte von dieser Vcrvielfäl-<lb/> tigungsart in demselben Sinne eine neue Epoche datiren, wie die Historio¬<lb/> graphie von der systematischen, diplomatisch genauen Herausgabe der Urkunden.<lb/> Mit Dank und Stolz verdienen daher Unternehmungen solcher Art registnrt zu<lb/> werden, besonders wenn sie mit so viel Geschmack und Sorgfalt geleitet sind,<lb/> wie das vor uns liegende Werk aus dem Verlage von Alphons Dürr in<lb/> Leipzig: „Fünfzig Photographien nach Handzeichnungen älterer<lb/> Meister aus der Sammlung Sr. k. H. des Großherzogs Karl<lb/> Alexander von Sachsen. Herausgegeben von Dr. Hugo v. Ritgen."<lb/> Jeder Kunstfreund und Forscher, welcher das treffliche weimarische Cabinet kennt,<lb/> wird diese durchweg gelungene Reproduction, die sich dem Jigermeierschcn Unter¬<lb/> nehmen der Wiedergabe der wiener Albrecht-Galerie würdig an die Seite stellt,<lb/> freudig begrüßen. In den bisher erschienenen fünf Lieferungen zu je fünf<lb/> Blatt finden sich namentlich Rafael, Michelangelo, Lionardo und van Dyck ver¬<lb/> treten. Wird auch die Stilkntik voraussichtlich das eine oder andere Original<lb/> des Nimbus seiner Benennung entkleiden, so darf doch nicht vergessen werden,<lb/> daß eben solche Publicationen es sind, welche diesen wichtigen Untersuchungen<lb/> das Material liefern, indem sie konstante Beobachtung der Unica dieser Gat¬<lb/> tung ermöglichen. —</p><lb/> <p xml:id="ID_1120"> Aehnliches gilt von dem Unternehmen, einzelne Kostbarkeiten der Kupfer¬<lb/> stechkunst, die durch ihre große Seltenheit um die Popularität gekommen sind,<lb/> auf photographischem Wege wieder zugänglich zu.machen. Hierzu beizutragen<lb/> ist Absicht der Llroix ä'estAmxss rares et preeisusss ac la eolleetiori vru-<lb/> Zuliu aus dem nämlichen Verlage, deren sechs erste Blätter u. a. Arbeiten des<lb/> Meister L. 3., des Mstr. Von Landshut, M. Schongauers und Marc Antons<lb/> bringen. —</p><lb/> <p xml:id="ID_1121" next="#ID_1122"> Aus dem Atelier von Hans Hanfstängl in Dresden, dessen Erzeug¬<lb/> nissen wir schon öfter die Aufmerksamkeit unserer Leser zuzuwenden Veranlassung</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0382]
Man wird dadurch Süddeutschland nicht gewinnen, aber man wird wenig¬
stens' die Aeußerungen der Abneigung und geheime Wünsche zu anständiger
Zurückhaltung bändigen.
Neue Kunstblätter.
Eine höchst wichtige Anwendung der Photographie' dieses demokratischesten
aller Neproductionsmittel, vor welchem wenigstens fcicultativ alle Erzeugnisse der
Kunst wie der Natur gleiches Recht haben, ist die Copie von Handzeichnungen.
Keine Frage, daß Kunstbeschreibung und Kunstgeschichte von dieser Vcrvielfäl-
tigungsart in demselben Sinne eine neue Epoche datiren, wie die Historio¬
graphie von der systematischen, diplomatisch genauen Herausgabe der Urkunden.
Mit Dank und Stolz verdienen daher Unternehmungen solcher Art registnrt zu
werden, besonders wenn sie mit so viel Geschmack und Sorgfalt geleitet sind,
wie das vor uns liegende Werk aus dem Verlage von Alphons Dürr in
Leipzig: „Fünfzig Photographien nach Handzeichnungen älterer
Meister aus der Sammlung Sr. k. H. des Großherzogs Karl
Alexander von Sachsen. Herausgegeben von Dr. Hugo v. Ritgen."
Jeder Kunstfreund und Forscher, welcher das treffliche weimarische Cabinet kennt,
wird diese durchweg gelungene Reproduction, die sich dem Jigermeierschcn Unter¬
nehmen der Wiedergabe der wiener Albrecht-Galerie würdig an die Seite stellt,
freudig begrüßen. In den bisher erschienenen fünf Lieferungen zu je fünf
Blatt finden sich namentlich Rafael, Michelangelo, Lionardo und van Dyck ver¬
treten. Wird auch die Stilkntik voraussichtlich das eine oder andere Original
des Nimbus seiner Benennung entkleiden, so darf doch nicht vergessen werden,
daß eben solche Publicationen es sind, welche diesen wichtigen Untersuchungen
das Material liefern, indem sie konstante Beobachtung der Unica dieser Gat¬
tung ermöglichen. —
Aehnliches gilt von dem Unternehmen, einzelne Kostbarkeiten der Kupfer¬
stechkunst, die durch ihre große Seltenheit um die Popularität gekommen sind,
auf photographischem Wege wieder zugänglich zu.machen. Hierzu beizutragen
ist Absicht der Llroix ä'estAmxss rares et preeisusss ac la eolleetiori vru-
Zuliu aus dem nämlichen Verlage, deren sechs erste Blätter u. a. Arbeiten des
Meister L. 3., des Mstr. Von Landshut, M. Schongauers und Marc Antons
bringen. —
Aus dem Atelier von Hans Hanfstängl in Dresden, dessen Erzeug¬
nissen wir schon öfter die Aufmerksamkeit unserer Leser zuzuwenden Veranlassung
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |