Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 25, 1866, II. Semester. III. Band.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
13) Ummendorf.Rgbez.Magdeburg.i.d.Größev.5.310 - 30 . . 15,009Thlr.
14) Kreyschau - Merseburg - 5.237 - 25 . . 14,640 .
15) Blumenberg - Magdeburg " 1.220 - 73 - - 14.010 -

Diese 15 Domänen geben einen Pachtertrag von 291,827 Thlr.; davon
9 im Regierungsbezirk Magdeburg 191,082 Thlr.. wie denn der Regierungs¬
bezirk Magdeburg überhaupt mit 75 Vorwerken und 136,284 Morgen über
11 "/o des gesammten Domänenareals umsaßt, und 476,784 Thlr. an Pachtzins,
d. h. 20"/o des Gesammtertrags der Domänen abwirft.

Außerdem zahlen noch eine Domäne im Regierungsbezirk Danzig (Raths¬
tube), eine im Regierungsbezirk Frankfurt (Gorgast), sechs im Regierungsbezirk
Magdeburg (Ampfort, Calpe. Eilenstedt, Haus Gröningen, Homburg und
Mulmkc), und drei im Regierungsbezirk Merseburg (Giebichenstein, Friedeburg
und Sittichenbach) mehr als 10,000 Thlr., indem die Pachtpreise zwischen
13,220 Thlr. (für Gorgast) und 10,538 Thlr. (für Giebichenstein) schwanken.
Letzteres Gut, Giebichenstein, galt früher, als zu demselben noch eine Menge
später verkaufter Mühlen, Vorwerke, Zehnten und Gefälle gehörten, für die
ertragsreichste Domäne, deren Pachtzins im Volksmunde auf einen Ducaten für
jede Stunde (also circa 28,000 Thlr. jährlich) angegeben wurde.

Der relativ höchste Pachtertrag wird bei der Domäne Etgersleben mit
13,39 Thlr. pro Morgen erzielt, dann folgen die Domänen Blumenberg und
Wanzleben mit 11.46 und 11,16 Thlr., Eilenstedt mit 7,56 Thlr., Sittichen¬
bach mit 6,61 Thlr., Friedrichsaue mit 6,56 Thlr. und Oschersleben mit
6,11 Thlr. pro Morgen; den relativ niedrigsten Pachtzins geben die Domänen
Kleinhof (Regierungsbezirk Königsberg) mit 18 Sgr. 4 Pf., Brakupöhnen
(Regierungsbezirk Gumbinnen) mit 18 Sgr. 3'/--Pf. und Dußnik (Regierungs¬
bezirk Posen) mit 14 Sgr. 5 Pf. pro Morgen.

Diese enorme Steigerung der Pachtpreise findet theilweise ihre Erklärung
in der seit dem Abschlüsse der früheren Pachtverträge infolge einer intensiverer
Cultur, sowie durch Ausführung von Meliorationen. Drainirungen :c. ein¬
getretenen Erhöhung der Ertragsfähigkeit der Güter; sodann namentlich in der
Preissteigerung aller Bodenerzeugnisse, resp, dem allgemeinen Sinken des Geld¬
werths; bei einzelnen Domänen ist die durch die Anlage von Zuckerfabriken A.
herbeigeführte Möglichkeit einer ganz außergewöhnlichen Nutzung für die Höhe
des Pachtzinses bestimmend gewesen, wie insbesondere die oben erwähnte ex¬
orbitante Vermehrung der Pachterträge der Domänen Wanzleben, Blumenverg
und Etgersleben in der Verpachtung derselben an Zuckerfabrikanten ihren Grund
hat. Ein wesentlicher Antheil an dieser Steigerung der Pachtpreise dürfte aber
auch dem Umstände zuzuschreiben sein, daß von den früher vielfach stattgefun¬
denen Verpachtungen unter der Hand neuerdings gänzlich Abstand genommen
wird, die Domänen vielmehr für eine mäßige Dauer der Pachtperiodcn (meist


13) Ummendorf.Rgbez.Magdeburg.i.d.Größev.5.310 - 30 . . 15,009Thlr.
14) Kreyschau - Merseburg - 5.237 - 25 . . 14,640 .
15) Blumenberg - Magdeburg » 1.220 - 73 - - 14.010 -

Diese 15 Domänen geben einen Pachtertrag von 291,827 Thlr.; davon
9 im Regierungsbezirk Magdeburg 191,082 Thlr.. wie denn der Regierungs¬
bezirk Magdeburg überhaupt mit 75 Vorwerken und 136,284 Morgen über
11 "/o des gesammten Domänenareals umsaßt, und 476,784 Thlr. an Pachtzins,
d. h. 20"/o des Gesammtertrags der Domänen abwirft.

Außerdem zahlen noch eine Domäne im Regierungsbezirk Danzig (Raths¬
tube), eine im Regierungsbezirk Frankfurt (Gorgast), sechs im Regierungsbezirk
Magdeburg (Ampfort, Calpe. Eilenstedt, Haus Gröningen, Homburg und
Mulmkc), und drei im Regierungsbezirk Merseburg (Giebichenstein, Friedeburg
und Sittichenbach) mehr als 10,000 Thlr., indem die Pachtpreise zwischen
13,220 Thlr. (für Gorgast) und 10,538 Thlr. (für Giebichenstein) schwanken.
Letzteres Gut, Giebichenstein, galt früher, als zu demselben noch eine Menge
später verkaufter Mühlen, Vorwerke, Zehnten und Gefälle gehörten, für die
ertragsreichste Domäne, deren Pachtzins im Volksmunde auf einen Ducaten für
jede Stunde (also circa 28,000 Thlr. jährlich) angegeben wurde.

Der relativ höchste Pachtertrag wird bei der Domäne Etgersleben mit
13,39 Thlr. pro Morgen erzielt, dann folgen die Domänen Blumenberg und
Wanzleben mit 11.46 und 11,16 Thlr., Eilenstedt mit 7,56 Thlr., Sittichen¬
bach mit 6,61 Thlr., Friedrichsaue mit 6,56 Thlr. und Oschersleben mit
6,11 Thlr. pro Morgen; den relativ niedrigsten Pachtzins geben die Domänen
Kleinhof (Regierungsbezirk Königsberg) mit 18 Sgr. 4 Pf., Brakupöhnen
(Regierungsbezirk Gumbinnen) mit 18 Sgr. 3'/--Pf. und Dußnik (Regierungs¬
bezirk Posen) mit 14 Sgr. 5 Pf. pro Morgen.

Diese enorme Steigerung der Pachtpreise findet theilweise ihre Erklärung
in der seit dem Abschlüsse der früheren Pachtverträge infolge einer intensiverer
Cultur, sowie durch Ausführung von Meliorationen. Drainirungen :c. ein¬
getretenen Erhöhung der Ertragsfähigkeit der Güter; sodann namentlich in der
Preissteigerung aller Bodenerzeugnisse, resp, dem allgemeinen Sinken des Geld¬
werths; bei einzelnen Domänen ist die durch die Anlage von Zuckerfabriken A.
herbeigeführte Möglichkeit einer ganz außergewöhnlichen Nutzung für die Höhe
des Pachtzinses bestimmend gewesen, wie insbesondere die oben erwähnte ex¬
orbitante Vermehrung der Pachterträge der Domänen Wanzleben, Blumenverg
und Etgersleben in der Verpachtung derselben an Zuckerfabrikanten ihren Grund
hat. Ein wesentlicher Antheil an dieser Steigerung der Pachtpreise dürfte aber
auch dem Umstände zuzuschreiben sein, daß von den früher vielfach stattgefun¬
denen Verpachtungen unter der Hand neuerdings gänzlich Abstand genommen
wird, die Domänen vielmehr für eine mäßige Dauer der Pachtperiodcn (meist


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0128" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/285716"/>
          <list>
            <item> 13) Ummendorf.Rgbez.Magdeburg.i.d.Größev.5.310 - 30 .  . 15,009Thlr.</item>
            <item> 14) Kreyschau   -  Merseburg   -    5.237 - 25 .  . 14,640 .</item>
            <item> 15) Blumenberg -  Magdeburg   »    1.220 - 73 -  - 14.010 -</item>
          </list><lb/>
          <p xml:id="ID_376"> Diese 15 Domänen geben einen Pachtertrag von 291,827 Thlr.; davon<lb/>
9 im Regierungsbezirk Magdeburg 191,082 Thlr.. wie denn der Regierungs¬<lb/>
bezirk Magdeburg überhaupt mit 75 Vorwerken und 136,284 Morgen über<lb/>
11 "/o des gesammten Domänenareals umsaßt, und 476,784 Thlr. an Pachtzins,<lb/>
d. h. 20"/o des Gesammtertrags der Domänen abwirft.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_377"> Außerdem zahlen noch eine Domäne im Regierungsbezirk Danzig (Raths¬<lb/>
tube), eine im Regierungsbezirk Frankfurt (Gorgast), sechs im Regierungsbezirk<lb/>
Magdeburg (Ampfort, Calpe. Eilenstedt, Haus Gröningen, Homburg und<lb/>
Mulmkc), und drei im Regierungsbezirk Merseburg (Giebichenstein, Friedeburg<lb/>
und Sittichenbach) mehr als 10,000 Thlr., indem die Pachtpreise zwischen<lb/>
13,220 Thlr. (für Gorgast) und 10,538 Thlr. (für Giebichenstein) schwanken.<lb/>
Letzteres Gut, Giebichenstein, galt früher, als zu demselben noch eine Menge<lb/>
später verkaufter Mühlen, Vorwerke, Zehnten und Gefälle gehörten, für die<lb/>
ertragsreichste Domäne, deren Pachtzins im Volksmunde auf einen Ducaten für<lb/>
jede Stunde (also circa 28,000 Thlr. jährlich) angegeben wurde.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_378"> Der relativ höchste Pachtertrag wird bei der Domäne Etgersleben mit<lb/>
13,39 Thlr. pro Morgen erzielt, dann folgen die Domänen Blumenberg und<lb/>
Wanzleben mit 11.46 und 11,16 Thlr., Eilenstedt mit 7,56 Thlr., Sittichen¬<lb/>
bach mit 6,61 Thlr., Friedrichsaue mit 6,56 Thlr. und Oschersleben mit<lb/>
6,11 Thlr. pro Morgen; den relativ niedrigsten Pachtzins geben die Domänen<lb/>
Kleinhof (Regierungsbezirk Königsberg) mit 18 Sgr. 4 Pf., Brakupöhnen<lb/>
(Regierungsbezirk Gumbinnen) mit 18 Sgr. 3'/--Pf. und Dußnik (Regierungs¬<lb/>
bezirk Posen) mit 14 Sgr. 5 Pf. pro Morgen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_379" next="#ID_380"> Diese enorme Steigerung der Pachtpreise findet theilweise ihre Erklärung<lb/>
in der seit dem Abschlüsse der früheren Pachtverträge infolge einer intensiverer<lb/>
Cultur, sowie durch Ausführung von Meliorationen. Drainirungen :c. ein¬<lb/>
getretenen Erhöhung der Ertragsfähigkeit der Güter; sodann namentlich in der<lb/>
Preissteigerung aller Bodenerzeugnisse, resp, dem allgemeinen Sinken des Geld¬<lb/>
werths; bei einzelnen Domänen ist die durch die Anlage von Zuckerfabriken A.<lb/>
herbeigeführte Möglichkeit einer ganz außergewöhnlichen Nutzung für die Höhe<lb/>
des Pachtzinses bestimmend gewesen, wie insbesondere die oben erwähnte ex¬<lb/>
orbitante Vermehrung der Pachterträge der Domänen Wanzleben, Blumenverg<lb/>
und Etgersleben in der Verpachtung derselben an Zuckerfabrikanten ihren Grund<lb/>
hat. Ein wesentlicher Antheil an dieser Steigerung der Pachtpreise dürfte aber<lb/>
auch dem Umstände zuzuschreiben sein, daß von den früher vielfach stattgefun¬<lb/>
denen Verpachtungen unter der Hand neuerdings gänzlich Abstand genommen<lb/>
wird, die Domänen vielmehr für eine mäßige Dauer der Pachtperiodcn (meist</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0128] 13) Ummendorf.Rgbez.Magdeburg.i.d.Größev.5.310 - 30 . . 15,009Thlr. 14) Kreyschau - Merseburg - 5.237 - 25 . . 14,640 . 15) Blumenberg - Magdeburg » 1.220 - 73 - - 14.010 - Diese 15 Domänen geben einen Pachtertrag von 291,827 Thlr.; davon 9 im Regierungsbezirk Magdeburg 191,082 Thlr.. wie denn der Regierungs¬ bezirk Magdeburg überhaupt mit 75 Vorwerken und 136,284 Morgen über 11 "/o des gesammten Domänenareals umsaßt, und 476,784 Thlr. an Pachtzins, d. h. 20"/o des Gesammtertrags der Domänen abwirft. Außerdem zahlen noch eine Domäne im Regierungsbezirk Danzig (Raths¬ tube), eine im Regierungsbezirk Frankfurt (Gorgast), sechs im Regierungsbezirk Magdeburg (Ampfort, Calpe. Eilenstedt, Haus Gröningen, Homburg und Mulmkc), und drei im Regierungsbezirk Merseburg (Giebichenstein, Friedeburg und Sittichenbach) mehr als 10,000 Thlr., indem die Pachtpreise zwischen 13,220 Thlr. (für Gorgast) und 10,538 Thlr. (für Giebichenstein) schwanken. Letzteres Gut, Giebichenstein, galt früher, als zu demselben noch eine Menge später verkaufter Mühlen, Vorwerke, Zehnten und Gefälle gehörten, für die ertragsreichste Domäne, deren Pachtzins im Volksmunde auf einen Ducaten für jede Stunde (also circa 28,000 Thlr. jährlich) angegeben wurde. Der relativ höchste Pachtertrag wird bei der Domäne Etgersleben mit 13,39 Thlr. pro Morgen erzielt, dann folgen die Domänen Blumenberg und Wanzleben mit 11.46 und 11,16 Thlr., Eilenstedt mit 7,56 Thlr., Sittichen¬ bach mit 6,61 Thlr., Friedrichsaue mit 6,56 Thlr. und Oschersleben mit 6,11 Thlr. pro Morgen; den relativ niedrigsten Pachtzins geben die Domänen Kleinhof (Regierungsbezirk Königsberg) mit 18 Sgr. 4 Pf., Brakupöhnen (Regierungsbezirk Gumbinnen) mit 18 Sgr. 3'/--Pf. und Dußnik (Regierungs¬ bezirk Posen) mit 14 Sgr. 5 Pf. pro Morgen. Diese enorme Steigerung der Pachtpreise findet theilweise ihre Erklärung in der seit dem Abschlüsse der früheren Pachtverträge infolge einer intensiverer Cultur, sowie durch Ausführung von Meliorationen. Drainirungen :c. ein¬ getretenen Erhöhung der Ertragsfähigkeit der Güter; sodann namentlich in der Preissteigerung aller Bodenerzeugnisse, resp, dem allgemeinen Sinken des Geld¬ werths; bei einzelnen Domänen ist die durch die Anlage von Zuckerfabriken A. herbeigeführte Möglichkeit einer ganz außergewöhnlichen Nutzung für die Höhe des Pachtzinses bestimmend gewesen, wie insbesondere die oben erwähnte ex¬ orbitante Vermehrung der Pachterträge der Domänen Wanzleben, Blumenverg und Etgersleben in der Verpachtung derselben an Zuckerfabrikanten ihren Grund hat. Ein wesentlicher Antheil an dieser Steigerung der Pachtpreise dürfte aber auch dem Umstände zuzuschreiben sein, daß von den früher vielfach stattgefun¬ denen Verpachtungen unter der Hand neuerdings gänzlich Abstand genommen wird, die Domänen vielmehr für eine mäßige Dauer der Pachtperiodcn (meist

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341803_285587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341803_285587/128
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 25, 1866, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341803_285587/128>, abgerufen am 15.01.2025.