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Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, II. Semester. I. Band.

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bis 1864 mit besonderer Berücksichtigung der hauptsächlichsten Friedensverträge bringt,
deren Hauptartikcl in der Sprache der Originale mitgetheilt werden.


Deutsche Geschichte im Zeitalter der französischen Revolution.
Von Sigismund Stern. Leipzig, F. A. Brockhaus. 1865.

Lescfrüchte aus Sybel, Hauffer, Pertz, Droysen u. a. in die Form von Vor¬
lesungen gebracht, geschickt verbunden, anschaulich vorgetragen, eigene Urtheile nicht
darunter.


Die Erstürmung der Bastille am 14. Juli 1789. Nach einer hand¬
schriftlichen Mittheilung von Paul v. Vojanowski. Weimar, H. Bostan. 1865.
67. S. 8.

Eine sehr ins Einzelne gehende, ungemein lebendige Schilderung des Bastillen -
Sturms von einem Augenzeugen aus den Memoiren Pitras von Lyon, welcher 1789
zu den pariser Wählern gehörte. Das Original befindet sich im großherzoglichen
Archiv zu Oldenburg in der aus Briefen an den Herzog Peter Friedrich Ludwig be¬
stehenden und nach dem Ableben desselben zu einem Ganzen geordneten "Kevus
lit>t.6ro,ire als ?aris°'. Die Anführer der Bastillenstürmcr waren Helle, ein Offizier
vom Regiment der Königin, und Hulin, ein Freund der Fran von Staöl, der später
(1813) Gouverneur von Berlin war.


Der Sturz des weströmischen Reichs dur es ti e d c ut sah e n Söldner
von Reinhold Pallmann. Weimar. Verlag von H. Bostan. 1864.

Eine Geschichte Odoakcrs und der von ihm geführten Rugier und Heruler bis
jun Untergang Odoakers durch Theodorich, aus gründlicher Forschung beruhend,
aber nur für gelehrte Fachgenossen geschrieben.


Die Stadt der Intelligenz. Von Schmidt-Weißenfels. Berlin,
Verlag von Oswald Sechagen. 1865.

Feuillctonartikcl über das Leben und Treib"" in Berlin, dessen Aeußerlichkeiten
ziemlich hübsch geschildert sind. Wo der Verfasser sich über die Sphäre der Kon¬
ditoreien, Schcnkwirthschaftcn und Theater hinaus wagt, will sein Referat nicht viel
bedeuten, und wo er sich im Ton der Satire über politische Gegenstände versucht,
läuft es meist auf Plattheiten hinaus.


Aus Paris. Beiträge zur Charakteristik des gegenwärtigen Frankreichs von
Paul Lindau. Stuttgart, Verlag von A. Kröner. 1865, 229 S. 8.

Eine gute, auf Studium und eigene Erfahrung sich gründende Kenntniß des
französischen Wesens und Lebens lassen den Verfasser mancherlei Neues sagen, und
der Geist des Feuilletons, den er in nicht gewöhnlichem Maße besitzt, läßt ihn das
Neue auch in amüsanter Weise sagen. Recht gut ist, was er über die Parteien,
den Chauvinismus und über den gesellschaftlichen Verkehr des heutigen Paris mit¬
theilt. Sehr interessant ist seine ausführliche Charakteristik der Rachel. Auch was
" über Victor Hugo, Scribe und Flaubcrts Romane sagt, läßt sich seinem wescnt-
wichen Inhalt nach unterschreiben. Ganz besonders hübsch endlich ist sein letztes


bis 1864 mit besonderer Berücksichtigung der hauptsächlichsten Friedensverträge bringt,
deren Hauptartikcl in der Sprache der Originale mitgetheilt werden.


Deutsche Geschichte im Zeitalter der französischen Revolution.
Von Sigismund Stern. Leipzig, F. A. Brockhaus. 1865.

Lescfrüchte aus Sybel, Hauffer, Pertz, Droysen u. a. in die Form von Vor¬
lesungen gebracht, geschickt verbunden, anschaulich vorgetragen, eigene Urtheile nicht
darunter.


Die Erstürmung der Bastille am 14. Juli 1789. Nach einer hand¬
schriftlichen Mittheilung von Paul v. Vojanowski. Weimar, H. Bostan. 1865.
67. S. 8.

Eine sehr ins Einzelne gehende, ungemein lebendige Schilderung des Bastillen -
Sturms von einem Augenzeugen aus den Memoiren Pitras von Lyon, welcher 1789
zu den pariser Wählern gehörte. Das Original befindet sich im großherzoglichen
Archiv zu Oldenburg in der aus Briefen an den Herzog Peter Friedrich Ludwig be¬
stehenden und nach dem Ableben desselben zu einem Ganzen geordneten „Kevus
lit>t.6ro,ire als ?aris°'. Die Anführer der Bastillenstürmcr waren Helle, ein Offizier
vom Regiment der Königin, und Hulin, ein Freund der Fran von Staöl, der später
(1813) Gouverneur von Berlin war.


Der Sturz des weströmischen Reichs dur es ti e d c ut sah e n Söldner
von Reinhold Pallmann. Weimar. Verlag von H. Bostan. 1864.

Eine Geschichte Odoakcrs und der von ihm geführten Rugier und Heruler bis
jun Untergang Odoakers durch Theodorich, aus gründlicher Forschung beruhend,
aber nur für gelehrte Fachgenossen geschrieben.


Die Stadt der Intelligenz. Von Schmidt-Weißenfels. Berlin,
Verlag von Oswald Sechagen. 1865.

Feuillctonartikcl über das Leben und Treib«» in Berlin, dessen Aeußerlichkeiten
ziemlich hübsch geschildert sind. Wo der Verfasser sich über die Sphäre der Kon¬
ditoreien, Schcnkwirthschaftcn und Theater hinaus wagt, will sein Referat nicht viel
bedeuten, und wo er sich im Ton der Satire über politische Gegenstände versucht,
läuft es meist auf Plattheiten hinaus.


Aus Paris. Beiträge zur Charakteristik des gegenwärtigen Frankreichs von
Paul Lindau. Stuttgart, Verlag von A. Kröner. 1865, 229 S. 8.

Eine gute, auf Studium und eigene Erfahrung sich gründende Kenntniß des
französischen Wesens und Lebens lassen den Verfasser mancherlei Neues sagen, und
der Geist des Feuilletons, den er in nicht gewöhnlichem Maße besitzt, läßt ihn das
Neue auch in amüsanter Weise sagen. Recht gut ist, was er über die Parteien,
den Chauvinismus und über den gesellschaftlichen Verkehr des heutigen Paris mit¬
theilt. Sehr interessant ist seine ausführliche Charakteristik der Rachel. Auch was
» über Victor Hugo, Scribe und Flaubcrts Romane sagt, läßt sich seinem wescnt-
wichen Inhalt nach unterschreiben. Ganz besonders hübsch endlich ist sein letztes


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[0297] bis 1864 mit besonderer Berücksichtigung der hauptsächlichsten Friedensverträge bringt, deren Hauptartikcl in der Sprache der Originale mitgetheilt werden. Deutsche Geschichte im Zeitalter der französischen Revolution. Von Sigismund Stern. Leipzig, F. A. Brockhaus. 1865. Lescfrüchte aus Sybel, Hauffer, Pertz, Droysen u. a. in die Form von Vor¬ lesungen gebracht, geschickt verbunden, anschaulich vorgetragen, eigene Urtheile nicht darunter. Die Erstürmung der Bastille am 14. Juli 1789. Nach einer hand¬ schriftlichen Mittheilung von Paul v. Vojanowski. Weimar, H. Bostan. 1865. 67. S. 8. Eine sehr ins Einzelne gehende, ungemein lebendige Schilderung des Bastillen - Sturms von einem Augenzeugen aus den Memoiren Pitras von Lyon, welcher 1789 zu den pariser Wählern gehörte. Das Original befindet sich im großherzoglichen Archiv zu Oldenburg in der aus Briefen an den Herzog Peter Friedrich Ludwig be¬ stehenden und nach dem Ableben desselben zu einem Ganzen geordneten „Kevus lit>t.6ro,ire als ?aris°'. Die Anführer der Bastillenstürmcr waren Helle, ein Offizier vom Regiment der Königin, und Hulin, ein Freund der Fran von Staöl, der später (1813) Gouverneur von Berlin war. Der Sturz des weströmischen Reichs dur es ti e d c ut sah e n Söldner von Reinhold Pallmann. Weimar. Verlag von H. Bostan. 1864. Eine Geschichte Odoakcrs und der von ihm geführten Rugier und Heruler bis jun Untergang Odoakers durch Theodorich, aus gründlicher Forschung beruhend, aber nur für gelehrte Fachgenossen geschrieben. Die Stadt der Intelligenz. Von Schmidt-Weißenfels. Berlin, Verlag von Oswald Sechagen. 1865. Feuillctonartikcl über das Leben und Treib«» in Berlin, dessen Aeußerlichkeiten ziemlich hübsch geschildert sind. Wo der Verfasser sich über die Sphäre der Kon¬ ditoreien, Schcnkwirthschaftcn und Theater hinaus wagt, will sein Referat nicht viel bedeuten, und wo er sich im Ton der Satire über politische Gegenstände versucht, läuft es meist auf Plattheiten hinaus. Aus Paris. Beiträge zur Charakteristik des gegenwärtigen Frankreichs von Paul Lindau. Stuttgart, Verlag von A. Kröner. 1865, 229 S. 8. Eine gute, auf Studium und eigene Erfahrung sich gründende Kenntniß des französischen Wesens und Lebens lassen den Verfasser mancherlei Neues sagen, und der Geist des Feuilletons, den er in nicht gewöhnlichem Maße besitzt, läßt ihn das Neue auch in amüsanter Weise sagen. Recht gut ist, was er über die Parteien, den Chauvinismus und über den gesellschaftlichen Verkehr des heutigen Paris mit¬ theilt. Sehr interessant ist seine ausführliche Charakteristik der Rachel. Auch was » über Victor Hugo, Scribe und Flaubcrts Romane sagt, läßt sich seinem wescnt- wichen Inhalt nach unterschreiben. Ganz besonders hübsch endlich ist sein letztes

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341801_283352/297>, abgerufen am 15.01.2025.