Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. IV. Band.Kriegsgebiet für die nächsten Jahre ermöglichte. -- In Ostkentucky begann im Der nächste Grenzstaat Virginia theilte sich von Anbeginn zwischen Süd Der nächste Kriegsschauplatz in Ostvirginicn ist der am wenigsten lhaten- Kriegsgebiet für die nächsten Jahre ermöglichte. — In Ostkentucky begann im Der nächste Grenzstaat Virginia theilte sich von Anbeginn zwischen Süd Der nächste Kriegsschauplatz in Ostvirginicn ist der am wenigsten lhaten- <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0458" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/190082"/> <p xml:id="ID_1536" prev="#ID_1535"> Kriegsgebiet für die nächsten Jahre ermöglichte. — In Ostkentucky begann im<lb/> October ein kleiner Krieg ohne große Entscheidung, aber überaus verwüstend,<lb/> der nur durch den Winter eine Unterbrechung fand. Erst im Laufe dieser<lb/> Kämpfe traten die Regierungen von Kentuckv und Tennessee entschieden zur<lb/> Conföderation über.</p><lb/> <p xml:id="ID_1537"> Der nächste Grenzstaat Virginia theilte sich von Anbeginn zwischen Süd<lb/> und Nord und zwar in der Art. daß der im N. W. des Felsengebirges ge¬<lb/> legene Theil unter einer in Wherling stationirten Legislatur bei der Union blieb,<lb/> der ganze Rest aber mit der Hauptstadt Richmond dem Süden zufiel. Die<lb/> Regierung zu Richmond entsandte Anfang Juni Truppen zur Unterwerfung<lb/> des Nordwestens, welchem Versuche Lincoln durch Entsendung von Streit-<lb/> kräften unter dem Oberbefehl des Gif. Mac Clellan begegnete. Mit Unterstützung<lb/> der Einwohner gelang es diesem, den Gegner zu werfen und bei Rich-Moun-<lb/> tain am 11. Jul, einen nach der amerikanischen Presse glänzenden S>eg über<lb/> den E. Gi. Pegram zu gewinnen, der ihn in den Besitz des ganzen treuen<lb/> Westvirginien brachte und ihn in dem nahen, noch durch kein Bictonaschießen<lb/> erfreuten Washington zum berühmtesten General der Union machte. Die Größe<lb/> und Energie dieser Von circa 8000 Unionisten gegen 3000 Conföderirte in einer<lb/> mangelhaft verschanzten Stellung geschlagenen Schlacht ist daran zu ermessen,<lb/> daß nach den nordstaatlichen Berichten die Union 11 Todte und 35 Verwundete,<lb/> die Confödcrirten 135 Todte und 100 Gefangene hatte». Der unglückliche<lb/> Ausfall der acht Tage später beginnenden Schlacht bei Bull-Nun brachte Mac<lb/> Clellan an die Spitze der Hauptarmee und machte seinen bisherigen Unterführer<lb/> Rvsencrans zu seinem Nachfolger. Ihm gegenüber trat an Pegrams Stelle der<lb/> C. Gi. Flvyd. Es kam nun in den westlichen Thälern der Felsengebirge noch<lb/> zu kleinen Gefechten, von denen das bedeutendste das am 10. September bei<lb/> Carnifex Ferry war und in welchem die sogenannte „deutsche Brigade" unter<lb/> Mac Croll ihren Ruf gründete; aber sie änderten nichts in dem allgemeinen<lb/> Verhältniß. Wcstvirgima blieb ein eigner Staat der Union.</p><lb/> <p xml:id="ID_1538" next="#ID_1539"> Der nächste Kriegsschauplatz in Ostvirginicn ist der am wenigsten lhaten-<lb/> reiche, aber doch der bedeutendste, weil er mit dem Gang der politischen Ent¬<lb/> wicklung in nächster Beziehung steht. Von Ende April an sammelten sich die<lb/> beiderseitigen Armeen an der Grenze von Virginien und warfen gegenseitig<lb/> Erde zwischen sich und den Feind, statt demselben zu Leibe zu gehn. Auf dem<lb/> rechten Flügel bei Harpersferry commandirte der siebzigjährige Gi. Patterson circa<lb/> 20.000 Mann, in der Mitte bei Washington Gi. Mac Dowcll angeblich 50.000<lb/> und auf dem linken Flügel bei Fort Monroe und Hampton Gi. Builer ungefähr<lb/> 5060 Mann. Die Gefechtöthätigkeit dieser drei Corps, welche die Hauptstreit-<lb/> krästc der Union ausmachten, beschränkte sich aus kleine Necognvseirungen,<lb/> Patrouillen, Fouragirungsgefechte u. tgi. — Die Armee des Südens, unter</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0458]
Kriegsgebiet für die nächsten Jahre ermöglichte. — In Ostkentucky begann im
October ein kleiner Krieg ohne große Entscheidung, aber überaus verwüstend,
der nur durch den Winter eine Unterbrechung fand. Erst im Laufe dieser
Kämpfe traten die Regierungen von Kentuckv und Tennessee entschieden zur
Conföderation über.
Der nächste Grenzstaat Virginia theilte sich von Anbeginn zwischen Süd
und Nord und zwar in der Art. daß der im N. W. des Felsengebirges ge¬
legene Theil unter einer in Wherling stationirten Legislatur bei der Union blieb,
der ganze Rest aber mit der Hauptstadt Richmond dem Süden zufiel. Die
Regierung zu Richmond entsandte Anfang Juni Truppen zur Unterwerfung
des Nordwestens, welchem Versuche Lincoln durch Entsendung von Streit-
kräften unter dem Oberbefehl des Gif. Mac Clellan begegnete. Mit Unterstützung
der Einwohner gelang es diesem, den Gegner zu werfen und bei Rich-Moun-
tain am 11. Jul, einen nach der amerikanischen Presse glänzenden S>eg über
den E. Gi. Pegram zu gewinnen, der ihn in den Besitz des ganzen treuen
Westvirginien brachte und ihn in dem nahen, noch durch kein Bictonaschießen
erfreuten Washington zum berühmtesten General der Union machte. Die Größe
und Energie dieser Von circa 8000 Unionisten gegen 3000 Conföderirte in einer
mangelhaft verschanzten Stellung geschlagenen Schlacht ist daran zu ermessen,
daß nach den nordstaatlichen Berichten die Union 11 Todte und 35 Verwundete,
die Confödcrirten 135 Todte und 100 Gefangene hatte». Der unglückliche
Ausfall der acht Tage später beginnenden Schlacht bei Bull-Nun brachte Mac
Clellan an die Spitze der Hauptarmee und machte seinen bisherigen Unterführer
Rvsencrans zu seinem Nachfolger. Ihm gegenüber trat an Pegrams Stelle der
C. Gi. Flvyd. Es kam nun in den westlichen Thälern der Felsengebirge noch
zu kleinen Gefechten, von denen das bedeutendste das am 10. September bei
Carnifex Ferry war und in welchem die sogenannte „deutsche Brigade" unter
Mac Croll ihren Ruf gründete; aber sie änderten nichts in dem allgemeinen
Verhältniß. Wcstvirgima blieb ein eigner Staat der Union.
Der nächste Kriegsschauplatz in Ostvirginicn ist der am wenigsten lhaten-
reiche, aber doch der bedeutendste, weil er mit dem Gang der politischen Ent¬
wicklung in nächster Beziehung steht. Von Ende April an sammelten sich die
beiderseitigen Armeen an der Grenze von Virginien und warfen gegenseitig
Erde zwischen sich und den Feind, statt demselben zu Leibe zu gehn. Auf dem
rechten Flügel bei Harpersferry commandirte der siebzigjährige Gi. Patterson circa
20.000 Mann, in der Mitte bei Washington Gi. Mac Dowcll angeblich 50.000
und auf dem linken Flügel bei Fort Monroe und Hampton Gi. Builer ungefähr
5060 Mann. Die Gefechtöthätigkeit dieser drei Corps, welche die Hauptstreit-
krästc der Union ausmachten, beschränkte sich aus kleine Necognvseirungen,
Patrouillen, Fouragirungsgefechte u. tgi. — Die Armee des Südens, unter
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |