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Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. IV. Band.

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an, sei es auch an geringfügigsten Nebendingen. Ist nur einmal der Sinn
angeregt und thätig geworden, zum Geschmackvollen und Schönen durch-
zudringen, so ist das Beste schon gethan und alles Weitere vollbringt die Nö¬
thigung. Gleichviel, an welchem Ende angefangen wird: an jedem Punkte
läßt sich ein Archimedeshebcl einsetzen, der das Ganze in eine neue Richtung
hebt. Die Möglichkeit einer Besserung, die bei den Gliedern begonnen sich
endlich auf das Haupt erstreckt, ist es werth, daß Dilettantismus und Kunst-
gewerbe sich zu einer Verschwörung zusammentlnin, die darauf ausgeht, der Herr¬
schaft des Mißgeschmackcs in der landläufigen Architektur auf dem Wege von
unten nach oben und Von innen nach außen ein Ende zu machen. Aber auch
ohne diese Aussicht ist es Pflicht der -Kleinarbeit, die irgendwie im Dienst
der Künste steht, bei sich selber anzufangen mit der Erneuerung und Säuberung
des Geschmackes.

Soll das geschehen, so ist freilich Umkehr die Losung. oder zum mindesten
fürs erste starke Beschränkung desjenigen, was die kunstfleißigen Hände, be¬
sonders der Damen, heutzutage fast ausschließlich beschäftigt: der Wvllstickerei.
Diese alles verschlingende und verdrängende Sucht, deren Geheimniß fast nur
in der Bequemlichkeit beruht, hat die Erfindung, den Sinn für Mannigfaltig¬
keit in der Ausschmückung häuslicher Gegenstände und Geräthschaften in un¬
erhörter Weise abgestumpft. Es thut Noth, daß sich die Liebhaberei einmal
auf andere Felder begebe und in neuen Materialien versuche.

Eine in jeder Beziehung treffliche Anweisung und Aufgabensammlung da¬
zu begrüßen wir in Zahns "Musterbuch für häusliche Kunstarbeiten",
dessen erste Lieferung vor uns liegt. Es seht sich die Aufgabe, den Dilettanten der
bildenden Kunst Anregungen dazu zu geben, ihre Thätigkeit zur Ausführung
und zur Verzierung solcher Gegenstände anzuwenden , welche zugleich einem Be¬
dürfnisse des häuslichen Lehens dienen und vermöge ihres Materials sich zur
Aufnahme derartigen Schmuckes ohne Zwang eignen. Es wird hier ein Weg
gezeigt, wie selbst mit beschränktem Können selbständig oder in Anlehnung an
die gegebenen Muster Arbeiten hervorzubringen sind, deren eigentlicher Werth
eben darin besteht, daß sie auf bestimmte Stoffe übertragen werden. Obgleich
der Herausgeber (Custos am städtischen Museum zu Leipzig) später auch Muster
zu Stickereiarbeiten mitzutheilen beabsichtigt, lenkt er doch hier das Augenmerk
überwiegend auf wirkliche Zeichnungen, die entweder in Farbe auf Holz aus¬
zuführen oder in Stein zu ätzen, oder auf Glas, Thon und Papier zu über¬
tragen sind. Die Nennung der verschiedenen Materialien giebt einen Begriff
von der Ausdehnung des hier zum Anbau empfohlenen Feldes: der ganze Kos¬
mos des Nöthigen, Nützlichen, Brauchbaren avie des anmuthig Ueberflüssigen
und Ergötzlichen, was das Haus umschließt, ist hier inbegriffen, von Thür¬
füllungen, Schränken. Tischen u. s. w. bis herab zu Holztellern, Kästen, Blu¬
mentöpfen, Ampeln, Nippgeräthschaften'und allerhand anderen Quisquilien des
behaglichen Lu.ruf. Für jeden Gegenstand wird ein angemessenes Beiwerk dar¬
geboten, dessen Entwurf sofortige Eopie zuläßt, aber auch Raths genug enthält,
um eigener Erfindung eine würdige Nicbtuua zu ander. Die sinnige Wahl der
Zierrathe, die stets ans der Natur der Gegenstände heraus erfunden sind, giebt
dem äußeren Stilgefühl Nahrung und Anweisung, dessen Bestreben es sein muß,
die Gegenstände und ihre Decoration in Harmonie zu setzen. Die Zeichnungen
als solche aber fördern dann in eindringlicher Weise das innere Stilgefühl, den
Sinn für das Acchtschöne. für das rein und um seiner selbst willen Wohlgefällige.

In Summa: die rohe Nachahmung der Naturformen, das stümperhafte Antasten
der Kunstwerke soll unterbleiben: die Gewerbekunst und der Dilettantenfleiß werden
auf das ihnen eigenthümliche Gebiet wieder hingewiesen: auf die Ornamentik.


an, sei es auch an geringfügigsten Nebendingen. Ist nur einmal der Sinn
angeregt und thätig geworden, zum Geschmackvollen und Schönen durch-
zudringen, so ist das Beste schon gethan und alles Weitere vollbringt die Nö¬
thigung. Gleichviel, an welchem Ende angefangen wird: an jedem Punkte
läßt sich ein Archimedeshebcl einsetzen, der das Ganze in eine neue Richtung
hebt. Die Möglichkeit einer Besserung, die bei den Gliedern begonnen sich
endlich auf das Haupt erstreckt, ist es werth, daß Dilettantismus und Kunst-
gewerbe sich zu einer Verschwörung zusammentlnin, die darauf ausgeht, der Herr¬
schaft des Mißgeschmackcs in der landläufigen Architektur auf dem Wege von
unten nach oben und Von innen nach außen ein Ende zu machen. Aber auch
ohne diese Aussicht ist es Pflicht der -Kleinarbeit, die irgendwie im Dienst
der Künste steht, bei sich selber anzufangen mit der Erneuerung und Säuberung
des Geschmackes.

Soll das geschehen, so ist freilich Umkehr die Losung. oder zum mindesten
fürs erste starke Beschränkung desjenigen, was die kunstfleißigen Hände, be¬
sonders der Damen, heutzutage fast ausschließlich beschäftigt: der Wvllstickerei.
Diese alles verschlingende und verdrängende Sucht, deren Geheimniß fast nur
in der Bequemlichkeit beruht, hat die Erfindung, den Sinn für Mannigfaltig¬
keit in der Ausschmückung häuslicher Gegenstände und Geräthschaften in un¬
erhörter Weise abgestumpft. Es thut Noth, daß sich die Liebhaberei einmal
auf andere Felder begebe und in neuen Materialien versuche.

Eine in jeder Beziehung treffliche Anweisung und Aufgabensammlung da¬
zu begrüßen wir in Zahns „Musterbuch für häusliche Kunstarbeiten",
dessen erste Lieferung vor uns liegt. Es seht sich die Aufgabe, den Dilettanten der
bildenden Kunst Anregungen dazu zu geben, ihre Thätigkeit zur Ausführung
und zur Verzierung solcher Gegenstände anzuwenden , welche zugleich einem Be¬
dürfnisse des häuslichen Lehens dienen und vermöge ihres Materials sich zur
Aufnahme derartigen Schmuckes ohne Zwang eignen. Es wird hier ein Weg
gezeigt, wie selbst mit beschränktem Können selbständig oder in Anlehnung an
die gegebenen Muster Arbeiten hervorzubringen sind, deren eigentlicher Werth
eben darin besteht, daß sie auf bestimmte Stoffe übertragen werden. Obgleich
der Herausgeber (Custos am städtischen Museum zu Leipzig) später auch Muster
zu Stickereiarbeiten mitzutheilen beabsichtigt, lenkt er doch hier das Augenmerk
überwiegend auf wirkliche Zeichnungen, die entweder in Farbe auf Holz aus¬
zuführen oder in Stein zu ätzen, oder auf Glas, Thon und Papier zu über¬
tragen sind. Die Nennung der verschiedenen Materialien giebt einen Begriff
von der Ausdehnung des hier zum Anbau empfohlenen Feldes: der ganze Kos¬
mos des Nöthigen, Nützlichen, Brauchbaren avie des anmuthig Ueberflüssigen
und Ergötzlichen, was das Haus umschließt, ist hier inbegriffen, von Thür¬
füllungen, Schränken. Tischen u. s. w. bis herab zu Holztellern, Kästen, Blu¬
mentöpfen, Ampeln, Nippgeräthschaften'und allerhand anderen Quisquilien des
behaglichen Lu.ruf. Für jeden Gegenstand wird ein angemessenes Beiwerk dar¬
geboten, dessen Entwurf sofortige Eopie zuläßt, aber auch Raths genug enthält,
um eigener Erfindung eine würdige Nicbtuua zu ander. Die sinnige Wahl der
Zierrathe, die stets ans der Natur der Gegenstände heraus erfunden sind, giebt
dem äußeren Stilgefühl Nahrung und Anweisung, dessen Bestreben es sein muß,
die Gegenstände und ihre Decoration in Harmonie zu setzen. Die Zeichnungen
als solche aber fördern dann in eindringlicher Weise das innere Stilgefühl, den
Sinn für das Acchtschöne. für das rein und um seiner selbst willen Wohlgefällige.

In Summa: die rohe Nachahmung der Naturformen, das stümperhafte Antasten
der Kunstwerke soll unterbleiben: die Gewerbekunst und der Dilettantenfleiß werden
auf das ihnen eigenthümliche Gebiet wieder hingewiesen: auf die Ornamentik.


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[0402] an, sei es auch an geringfügigsten Nebendingen. Ist nur einmal der Sinn angeregt und thätig geworden, zum Geschmackvollen und Schönen durch- zudringen, so ist das Beste schon gethan und alles Weitere vollbringt die Nö¬ thigung. Gleichviel, an welchem Ende angefangen wird: an jedem Punkte läßt sich ein Archimedeshebcl einsetzen, der das Ganze in eine neue Richtung hebt. Die Möglichkeit einer Besserung, die bei den Gliedern begonnen sich endlich auf das Haupt erstreckt, ist es werth, daß Dilettantismus und Kunst- gewerbe sich zu einer Verschwörung zusammentlnin, die darauf ausgeht, der Herr¬ schaft des Mißgeschmackcs in der landläufigen Architektur auf dem Wege von unten nach oben und Von innen nach außen ein Ende zu machen. Aber auch ohne diese Aussicht ist es Pflicht der -Kleinarbeit, die irgendwie im Dienst der Künste steht, bei sich selber anzufangen mit der Erneuerung und Säuberung des Geschmackes. Soll das geschehen, so ist freilich Umkehr die Losung. oder zum mindesten fürs erste starke Beschränkung desjenigen, was die kunstfleißigen Hände, be¬ sonders der Damen, heutzutage fast ausschließlich beschäftigt: der Wvllstickerei. Diese alles verschlingende und verdrängende Sucht, deren Geheimniß fast nur in der Bequemlichkeit beruht, hat die Erfindung, den Sinn für Mannigfaltig¬ keit in der Ausschmückung häuslicher Gegenstände und Geräthschaften in un¬ erhörter Weise abgestumpft. Es thut Noth, daß sich die Liebhaberei einmal auf andere Felder begebe und in neuen Materialien versuche. Eine in jeder Beziehung treffliche Anweisung und Aufgabensammlung da¬ zu begrüßen wir in Zahns „Musterbuch für häusliche Kunstarbeiten", dessen erste Lieferung vor uns liegt. Es seht sich die Aufgabe, den Dilettanten der bildenden Kunst Anregungen dazu zu geben, ihre Thätigkeit zur Ausführung und zur Verzierung solcher Gegenstände anzuwenden , welche zugleich einem Be¬ dürfnisse des häuslichen Lehens dienen und vermöge ihres Materials sich zur Aufnahme derartigen Schmuckes ohne Zwang eignen. Es wird hier ein Weg gezeigt, wie selbst mit beschränktem Können selbständig oder in Anlehnung an die gegebenen Muster Arbeiten hervorzubringen sind, deren eigentlicher Werth eben darin besteht, daß sie auf bestimmte Stoffe übertragen werden. Obgleich der Herausgeber (Custos am städtischen Museum zu Leipzig) später auch Muster zu Stickereiarbeiten mitzutheilen beabsichtigt, lenkt er doch hier das Augenmerk überwiegend auf wirkliche Zeichnungen, die entweder in Farbe auf Holz aus¬ zuführen oder in Stein zu ätzen, oder auf Glas, Thon und Papier zu über¬ tragen sind. Die Nennung der verschiedenen Materialien giebt einen Begriff von der Ausdehnung des hier zum Anbau empfohlenen Feldes: der ganze Kos¬ mos des Nöthigen, Nützlichen, Brauchbaren avie des anmuthig Ueberflüssigen und Ergötzlichen, was das Haus umschließt, ist hier inbegriffen, von Thür¬ füllungen, Schränken. Tischen u. s. w. bis herab zu Holztellern, Kästen, Blu¬ mentöpfen, Ampeln, Nippgeräthschaften'und allerhand anderen Quisquilien des behaglichen Lu.ruf. Für jeden Gegenstand wird ein angemessenes Beiwerk dar¬ geboten, dessen Entwurf sofortige Eopie zuläßt, aber auch Raths genug enthält, um eigener Erfindung eine würdige Nicbtuua zu ander. Die sinnige Wahl der Zierrathe, die stets ans der Natur der Gegenstände heraus erfunden sind, giebt dem äußeren Stilgefühl Nahrung und Anweisung, dessen Bestreben es sein muß, die Gegenstände und ihre Decoration in Harmonie zu setzen. Die Zeichnungen als solche aber fördern dann in eindringlicher Weise das innere Stilgefühl, den Sinn für das Acchtschöne. für das rein und um seiner selbst willen Wohlgefällige. In Summa: die rohe Nachahmung der Naturformen, das stümperhafte Antasten der Kunstwerke soll unterbleiben: die Gewerbekunst und der Dilettantenfleiß werden auf das ihnen eigenthümliche Gebiet wieder hingewiesen: auf die Ornamentik.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341799_360480/402>, abgerufen am 26.06.2024.