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Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. III. Band.

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gelegen als gearbeitet, es konnte in zwei Monaten erreichen, was in einem halben
Jahre gewonnen wurde. Für die Vorbereitungen des Krieges und für alle seine
Bedürfnisse darf man nickt sparen, im Gcgeniheil, hier muß nicht nur für den
allernächsten Zweck, sondern für alle Eventualitäten reichlich gesorgt werden, damit
im Falle des Bedarfs die Mittel zur Hand sind. Ein Versäumniß ist hier viel kost¬
barer, als die anscheinende Verschwendung in der Vorbereitung. Als Beleg dafür
diene, daß die verbündeten Armeen bei dem Einrücken in Schleswig, trotz der Dannc-
werke und der Düppclstellung keinen Belagernngstrain bereit hatten und sast zwei
Monate vor Düppel liegen mussten, ehe dieser genügend zur Stelle war, während
Napoleon 1859 das gesammte Material aus Strastburg herbeigeführt hatte, als er
vor dem Festungsvicrcck nach einem einmoncitlichen Feldzug den Frieden von Villa-
franca schloß. Im Kriege geht es, wie in der industrieller, Welt/nickt die Arbeits¬
kraft allein, auch die Große des disponibel" Capitals entscheidet den Erfolg, und das
aufgewandte größere Capital liefert billigere Waare als jede noch so fleißige Hand¬
arbeit. Oestreich und Preußen haben von vornherein zu geringes Capital an den
Krieg gewandt, wie die Forderungen an die betreffenden Landtage im Vergleich mit
den wirklich gebrauchten Millionen beweisen. Dänemark dagegen hat sein Geld ver¬
schwendet, indem es in den Danncwerken Festnngslinien sür diesen Krieg baute, denen
die hinreichende Mannschaft zur Vertheidigung fehlte.
-

Wir würden genau dieselbe unnütze Verschwendung verschulden, wenn wir aus
Rendsburg eine große deutsche Bundesfestung bauten; denn wir haben sür einen
großen Krieg nickt einen Mann guter Truppen zu ihrer Besetzung übrig. Doch,
wenn auel der Krieg vielleicht zu theuer geworden ist. wir wollen zufrieden fein,
weil das Resultat gut, und weil deutsche Ehre, die in Schleswig-Holstein verpfändet
war, ausgelöst ist. Die Kosten dieses Krieges sollten aber nicht die Herzogthümer.
sondern das große Deutschland tragen; denn haben die übrigen Staaten bis dahin
nur gesprochen, so sollte erwartet werden, daß jetzt, wo es nur darauf ankommt,
die gepflückte Frucht in Empfang zu nehmen, sie auch deren Preis gern zahlen
und sich wenigstens dadurch an der Handlung betheiligen werden.'

Allerdings hat Preußens Auftrete" in Rendsburg eine starke Mißstimmung in
die Geister gebracht, aber wir hoffen, daß diese vorübergehen wird, wenn man erst
die Sache ruhiger betrachtet. Ganz abgesehen von den Excessen und Reibungen, die
in Rendsburg vorgefallen sind, muß es als ein militärischer Fehler bezeichnet wer¬
den, daß die Verbündeten von der Etappenstraße, der Lebensader der Armee, nicht
von Anfang an vollen Besitz genommen haben. Keine kriegsgewohnte Armee der
Welt hätte Punkte wie Rendsburg und Altona in den Händen fremder Truppen
gelassen. Vom soldatischen Standpunkt ans muß der Satz- "Wer nicht für mich
ist, ist gegen mich" stets voll zur Geltung gebracht werden.

Die bösen Folgen des Krieges werden nur die invalid gewordenen Soldaten
tragen. Möge das Vaterland an ihnen seine Pflicht erfüllen, und möge dabei der
vielen -- mitten in der Blüthe ihrer Jahre stehenden und in ihrer ganzen Existenz
gebrochenen Lieutenants nicht vergessen werden, für welche das Gesetz bis jetzt die
verhältnißmäßig geringste Unterstützung auswirft. Oestreich gewährt den durch Ver¬
wundung dienstunfähig gewordenen Offizieren die Ansprüche von zehn Jahre längerer
Dienstzeit, Preußen hat auch diese geringe und manchmal nichts gewährende'Be¬
vorzugung nicht ausgesprochen.

Hier aber soll heut derer gedacht werden, denen im Kriege und wohl noch
für einige Zeit die Aufgabe zufällt, dje unglücklichen Opfer der Gefechte und der
Fatiguen, die Verwundeten und Kranken zu behandeln, der Aerzte. Wir wollen
uns dabei wie bisher besonders an die preußische Armee halten. Die medi¬
cinische Wissenschaft ist erst in den letzten Decennien zu einer wirklichen Wissen¬
schaft geworden. Im bürgerlichen Leben hat diese Umwandlung sich natur-


gelegen als gearbeitet, es konnte in zwei Monaten erreichen, was in einem halben
Jahre gewonnen wurde. Für die Vorbereitungen des Krieges und für alle seine
Bedürfnisse darf man nickt sparen, im Gcgeniheil, hier muß nicht nur für den
allernächsten Zweck, sondern für alle Eventualitäten reichlich gesorgt werden, damit
im Falle des Bedarfs die Mittel zur Hand sind. Ein Versäumniß ist hier viel kost¬
barer, als die anscheinende Verschwendung in der Vorbereitung. Als Beleg dafür
diene, daß die verbündeten Armeen bei dem Einrücken in Schleswig, trotz der Dannc-
werke und der Düppclstellung keinen Belagernngstrain bereit hatten und sast zwei
Monate vor Düppel liegen mussten, ehe dieser genügend zur Stelle war, während
Napoleon 1859 das gesammte Material aus Strastburg herbeigeführt hatte, als er
vor dem Festungsvicrcck nach einem einmoncitlichen Feldzug den Frieden von Villa-
franca schloß. Im Kriege geht es, wie in der industrieller, Welt/nickt die Arbeits¬
kraft allein, auch die Große des disponibel» Capitals entscheidet den Erfolg, und das
aufgewandte größere Capital liefert billigere Waare als jede noch so fleißige Hand¬
arbeit. Oestreich und Preußen haben von vornherein zu geringes Capital an den
Krieg gewandt, wie die Forderungen an die betreffenden Landtage im Vergleich mit
den wirklich gebrauchten Millionen beweisen. Dänemark dagegen hat sein Geld ver¬
schwendet, indem es in den Danncwerken Festnngslinien sür diesen Krieg baute, denen
die hinreichende Mannschaft zur Vertheidigung fehlte.
-

Wir würden genau dieselbe unnütze Verschwendung verschulden, wenn wir aus
Rendsburg eine große deutsche Bundesfestung bauten; denn wir haben sür einen
großen Krieg nickt einen Mann guter Truppen zu ihrer Besetzung übrig. Doch,
wenn auel der Krieg vielleicht zu theuer geworden ist. wir wollen zufrieden fein,
weil das Resultat gut, und weil deutsche Ehre, die in Schleswig-Holstein verpfändet
war, ausgelöst ist. Die Kosten dieses Krieges sollten aber nicht die Herzogthümer.
sondern das große Deutschland tragen; denn haben die übrigen Staaten bis dahin
nur gesprochen, so sollte erwartet werden, daß jetzt, wo es nur darauf ankommt,
die gepflückte Frucht in Empfang zu nehmen, sie auch deren Preis gern zahlen
und sich wenigstens dadurch an der Handlung betheiligen werden.'

Allerdings hat Preußens Auftrete» in Rendsburg eine starke Mißstimmung in
die Geister gebracht, aber wir hoffen, daß diese vorübergehen wird, wenn man erst
die Sache ruhiger betrachtet. Ganz abgesehen von den Excessen und Reibungen, die
in Rendsburg vorgefallen sind, muß es als ein militärischer Fehler bezeichnet wer¬
den, daß die Verbündeten von der Etappenstraße, der Lebensader der Armee, nicht
von Anfang an vollen Besitz genommen haben. Keine kriegsgewohnte Armee der
Welt hätte Punkte wie Rendsburg und Altona in den Händen fremder Truppen
gelassen. Vom soldatischen Standpunkt ans muß der Satz- „Wer nicht für mich
ist, ist gegen mich" stets voll zur Geltung gebracht werden.

Die bösen Folgen des Krieges werden nur die invalid gewordenen Soldaten
tragen. Möge das Vaterland an ihnen seine Pflicht erfüllen, und möge dabei der
vielen — mitten in der Blüthe ihrer Jahre stehenden und in ihrer ganzen Existenz
gebrochenen Lieutenants nicht vergessen werden, für welche das Gesetz bis jetzt die
verhältnißmäßig geringste Unterstützung auswirft. Oestreich gewährt den durch Ver¬
wundung dienstunfähig gewordenen Offizieren die Ansprüche von zehn Jahre längerer
Dienstzeit, Preußen hat auch diese geringe und manchmal nichts gewährende'Be¬
vorzugung nicht ausgesprochen.

Hier aber soll heut derer gedacht werden, denen im Kriege und wohl noch
für einige Zeit die Aufgabe zufällt, dje unglücklichen Opfer der Gefechte und der
Fatiguen, die Verwundeten und Kranken zu behandeln, der Aerzte. Wir wollen
uns dabei wie bisher besonders an die preußische Armee halten. Die medi¬
cinische Wissenschaft ist erst in den letzten Decennien zu einer wirklichen Wissen¬
schaft geworden. Im bürgerlichen Leben hat diese Umwandlung sich natur-


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341799_189094/285>, abgerufen am 28.09.2024.