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Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, I. Semester. II. Band.

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welche nicht in die Rechtssphäre fallen, gegen den Wunsch der Nordschlcswiger die
Mächte der Conferenz veranlassen sollten, auf einer Demarcationslinie nach Natio¬
nalitäten zu bestehen, so müssen sie wenigstens nicht verkennen, daß sie der Be-
völkerung, welche sie den Dünen überliefern, Gewalt anthun/

Was nun die Demarcationslinie selbst betrifft, so ist fast unnütz jetzt darüber
Erörterungen anzustellen, denn die Wahrscheinlichkeit ist geschwunden, das; aus
Basis der gegenwärtigen militärischen Erfolge und politischen Sachlage das Friedens-
werk zu Stande kommen wird. Wir haben am 26. Juni den Ausbruch der Feind¬
seligkeiten zu erwarten. Doch glauben wir die öffentliche Meinung in Deutschland
nicht falsch zu verstehen, wenn wir die Forderungen, welche die Deutsche" erheben
müssen , wie folgt, ausdrücken:

1) Wir wissen sehr wohl, daß nördlich von der flensburger Bucht die deutsche
Nationalität in der Minderheit ist. Aber die Linie von Flensburg ohne Athen und
die friesischen Inseln ist aus militärischen Gründen eine nnannehmbare Grenze. Durch
unsere Waffenerfolge haben wir zuverlässig ein Recht auf die Gegend von Düppel
gewonnen, wir können nicht dulden, daß die Gräber unserer tapfern Soldaten
in Feindes Hand fallen. Deshalb ist es die Linie Apcnrade-Tondern, auf welcher
wir bestehen. Was im Süden dieser Linie liegt, halten wir fest, und wir hallen
eine Abstimmung der Bevölkerung in diesem Theil nicht einmal für nöthig, so sehr wir
mit dem Princip einverstanden sind, und wie wenig wir Grund haben einer solchen
Forderung zu widerstreben.

2) Dagegen fordern wir für den Theil, welcher nördlich von Apcnrade-Tondern
liegt, Abstimmung der Bevölkerung. Wollen diese Nordschlcswiger Dänen werden,
gut. Dann ziehen wir den Strich und sorgen im Friedensvertrag, daß die Dent-
schen im Norden wegen der Sympathien, welche sie jetzt mit der deutschen Sache
gezeigt haben, vor neuer Rohheit und vor Gcwaltigung geschützt werde". Will die
Majorität des Nordens den Anschluß an ihre Landesgcnossen im Süden, so wollen
wir ihr Recht vertheidigen mit unserer letzten Kraft.

Ein Frieden, welcher deutsch und dänisch redende Schleswiger im Norden von
Avenrade-Flensburg wider ihre" Willen, ohne daß sie gehört worden, den Dünen
ausliefert, würde die Schleswig-holsteinische Frage nicht definitiv lösen, sondern
aufs Neue verwirren, und sie würde, wie eine schlecht geheilte Wunde bei erster
Gelegenheit wieder aufbrechen. Denn auch im Norden dieser Linie wurzelt deutsches
Wesen zu tief, als daß es durch den fanatischen Eiser der Dänen ausgerottet werden
könnte. Die stille und unvertilgbare Agitation, welche durch die realen Interessen
der Bevölkerung hervorgebracht wird, würde in der gemischten Bevölkerung durch
die realen Interessen des Landes unaufhörlich gegen Dänemark arbeiten, immer
wieder die Ansprüche der Deutschen stacheln, immer wieder den Zorn und Fanatismus
der Dänen aufregen. -- Es ist möglich, daß ein nördlicher Grenzstrieh Schleswigs
von dem Körper des Herzogthums getrennt, allmälig mit jüdischen und dänischen
Wesen zusammenwüchst. Dies, wir geben es zu, ist möglich, aber selbst dort nimmt
nicht nur die Einwanderung Deutscher, auch das Interesse an einer Verbindung
mit dem Süden alljährlich zu, je weiter die Cultur steigt, je größer die Abhängig¬
keit von den Capitalien des Südens wird. Bleibt aber die ganze Nordhälfte des
zerrissene" Herzogthums bei Dänemark, so werden nicht nur die Deutschen, die dort
fortan eine zahlreiche und erbitterte Minorität sind, anch die dünisch redenden
Schleswig" werden in eine Opposition gegen die kopenhagener Politik treten, welche
die alten Kämpfe in kleineren Maßstabe wiederhole" wird. Wir aber werden in
diesem Fall die Stunde erwarten, wo wir das ganze und volle Recht des Landes,
das uns jetzt durch den Zwang fremder Mächte verkürzt wird, in Anspruch "eb-
Men. Wir haben Eines in diesem Jahrhundert gelernt, und das ist uns zuweilen
von Fremden höhnend vorgeworfen worden: das Abwarten. Und die Deutschen


welche nicht in die Rechtssphäre fallen, gegen den Wunsch der Nordschlcswiger die
Mächte der Conferenz veranlassen sollten, auf einer Demarcationslinie nach Natio¬
nalitäten zu bestehen, so müssen sie wenigstens nicht verkennen, daß sie der Be-
völkerung, welche sie den Dünen überliefern, Gewalt anthun/

Was nun die Demarcationslinie selbst betrifft, so ist fast unnütz jetzt darüber
Erörterungen anzustellen, denn die Wahrscheinlichkeit ist geschwunden, das; aus
Basis der gegenwärtigen militärischen Erfolge und politischen Sachlage das Friedens-
werk zu Stande kommen wird. Wir haben am 26. Juni den Ausbruch der Feind¬
seligkeiten zu erwarten. Doch glauben wir die öffentliche Meinung in Deutschland
nicht falsch zu verstehen, wenn wir die Forderungen, welche die Deutsche» erheben
müssen , wie folgt, ausdrücken:

1) Wir wissen sehr wohl, daß nördlich von der flensburger Bucht die deutsche
Nationalität in der Minderheit ist. Aber die Linie von Flensburg ohne Athen und
die friesischen Inseln ist aus militärischen Gründen eine nnannehmbare Grenze. Durch
unsere Waffenerfolge haben wir zuverlässig ein Recht auf die Gegend von Düppel
gewonnen, wir können nicht dulden, daß die Gräber unserer tapfern Soldaten
in Feindes Hand fallen. Deshalb ist es die Linie Apcnrade-Tondern, auf welcher
wir bestehen. Was im Süden dieser Linie liegt, halten wir fest, und wir hallen
eine Abstimmung der Bevölkerung in diesem Theil nicht einmal für nöthig, so sehr wir
mit dem Princip einverstanden sind, und wie wenig wir Grund haben einer solchen
Forderung zu widerstreben.

2) Dagegen fordern wir für den Theil, welcher nördlich von Apcnrade-Tondern
liegt, Abstimmung der Bevölkerung. Wollen diese Nordschlcswiger Dänen werden,
gut. Dann ziehen wir den Strich und sorgen im Friedensvertrag, daß die Dent-
schen im Norden wegen der Sympathien, welche sie jetzt mit der deutschen Sache
gezeigt haben, vor neuer Rohheit und vor Gcwaltigung geschützt werde». Will die
Majorität des Nordens den Anschluß an ihre Landesgcnossen im Süden, so wollen
wir ihr Recht vertheidigen mit unserer letzten Kraft.

Ein Frieden, welcher deutsch und dänisch redende Schleswiger im Norden von
Avenrade-Flensburg wider ihre» Willen, ohne daß sie gehört worden, den Dünen
ausliefert, würde die Schleswig-holsteinische Frage nicht definitiv lösen, sondern
aufs Neue verwirren, und sie würde, wie eine schlecht geheilte Wunde bei erster
Gelegenheit wieder aufbrechen. Denn auch im Norden dieser Linie wurzelt deutsches
Wesen zu tief, als daß es durch den fanatischen Eiser der Dänen ausgerottet werden
könnte. Die stille und unvertilgbare Agitation, welche durch die realen Interessen
der Bevölkerung hervorgebracht wird, würde in der gemischten Bevölkerung durch
die realen Interessen des Landes unaufhörlich gegen Dänemark arbeiten, immer
wieder die Ansprüche der Deutschen stacheln, immer wieder den Zorn und Fanatismus
der Dänen aufregen. — Es ist möglich, daß ein nördlicher Grenzstrieh Schleswigs
von dem Körper des Herzogthums getrennt, allmälig mit jüdischen und dänischen
Wesen zusammenwüchst. Dies, wir geben es zu, ist möglich, aber selbst dort nimmt
nicht nur die Einwanderung Deutscher, auch das Interesse an einer Verbindung
mit dem Süden alljährlich zu, je weiter die Cultur steigt, je größer die Abhängig¬
keit von den Capitalien des Südens wird. Bleibt aber die ganze Nordhälfte des
zerrissene» Herzogthums bei Dänemark, so werden nicht nur die Deutschen, die dort
fortan eine zahlreiche und erbitterte Minorität sind, anch die dünisch redenden
Schleswig» werden in eine Opposition gegen die kopenhagener Politik treten, welche
die alten Kämpfe in kleineren Maßstabe wiederhole» wird. Wir aber werden in
diesem Fall die Stunde erwarten, wo wir das ganze und volle Recht des Landes,
das uns jetzt durch den Zwang fremder Mächte verkürzt wird, in Anspruch »eb-
Men. Wir haben Eines in diesem Jahrhundert gelernt, und das ist uns zuweilen
von Fremden höhnend vorgeworfen worden: das Abwarten. Und die Deutschen


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[0487] welche nicht in die Rechtssphäre fallen, gegen den Wunsch der Nordschlcswiger die Mächte der Conferenz veranlassen sollten, auf einer Demarcationslinie nach Natio¬ nalitäten zu bestehen, so müssen sie wenigstens nicht verkennen, daß sie der Be- völkerung, welche sie den Dünen überliefern, Gewalt anthun/ Was nun die Demarcationslinie selbst betrifft, so ist fast unnütz jetzt darüber Erörterungen anzustellen, denn die Wahrscheinlichkeit ist geschwunden, das; aus Basis der gegenwärtigen militärischen Erfolge und politischen Sachlage das Friedens- werk zu Stande kommen wird. Wir haben am 26. Juni den Ausbruch der Feind¬ seligkeiten zu erwarten. Doch glauben wir die öffentliche Meinung in Deutschland nicht falsch zu verstehen, wenn wir die Forderungen, welche die Deutsche» erheben müssen , wie folgt, ausdrücken: 1) Wir wissen sehr wohl, daß nördlich von der flensburger Bucht die deutsche Nationalität in der Minderheit ist. Aber die Linie von Flensburg ohne Athen und die friesischen Inseln ist aus militärischen Gründen eine nnannehmbare Grenze. Durch unsere Waffenerfolge haben wir zuverlässig ein Recht auf die Gegend von Düppel gewonnen, wir können nicht dulden, daß die Gräber unserer tapfern Soldaten in Feindes Hand fallen. Deshalb ist es die Linie Apcnrade-Tondern, auf welcher wir bestehen. Was im Süden dieser Linie liegt, halten wir fest, und wir hallen eine Abstimmung der Bevölkerung in diesem Theil nicht einmal für nöthig, so sehr wir mit dem Princip einverstanden sind, und wie wenig wir Grund haben einer solchen Forderung zu widerstreben. 2) Dagegen fordern wir für den Theil, welcher nördlich von Apcnrade-Tondern liegt, Abstimmung der Bevölkerung. Wollen diese Nordschlcswiger Dänen werden, gut. Dann ziehen wir den Strich und sorgen im Friedensvertrag, daß die Dent- schen im Norden wegen der Sympathien, welche sie jetzt mit der deutschen Sache gezeigt haben, vor neuer Rohheit und vor Gcwaltigung geschützt werde». Will die Majorität des Nordens den Anschluß an ihre Landesgcnossen im Süden, so wollen wir ihr Recht vertheidigen mit unserer letzten Kraft. Ein Frieden, welcher deutsch und dänisch redende Schleswiger im Norden von Avenrade-Flensburg wider ihre» Willen, ohne daß sie gehört worden, den Dünen ausliefert, würde die Schleswig-holsteinische Frage nicht definitiv lösen, sondern aufs Neue verwirren, und sie würde, wie eine schlecht geheilte Wunde bei erster Gelegenheit wieder aufbrechen. Denn auch im Norden dieser Linie wurzelt deutsches Wesen zu tief, als daß es durch den fanatischen Eiser der Dänen ausgerottet werden könnte. Die stille und unvertilgbare Agitation, welche durch die realen Interessen der Bevölkerung hervorgebracht wird, würde in der gemischten Bevölkerung durch die realen Interessen des Landes unaufhörlich gegen Dänemark arbeiten, immer wieder die Ansprüche der Deutschen stacheln, immer wieder den Zorn und Fanatismus der Dänen aufregen. — Es ist möglich, daß ein nördlicher Grenzstrieh Schleswigs von dem Körper des Herzogthums getrennt, allmälig mit jüdischen und dänischen Wesen zusammenwüchst. Dies, wir geben es zu, ist möglich, aber selbst dort nimmt nicht nur die Einwanderung Deutscher, auch das Interesse an einer Verbindung mit dem Süden alljährlich zu, je weiter die Cultur steigt, je größer die Abhängig¬ keit von den Capitalien des Südens wird. Bleibt aber die ganze Nordhälfte des zerrissene» Herzogthums bei Dänemark, so werden nicht nur die Deutschen, die dort fortan eine zahlreiche und erbitterte Minorität sind, anch die dünisch redenden Schleswig» werden in eine Opposition gegen die kopenhagener Politik treten, welche die alten Kämpfe in kleineren Maßstabe wiederhole» wird. Wir aber werden in diesem Fall die Stunde erwarten, wo wir das ganze und volle Recht des Landes, das uns jetzt durch den Zwang fremder Mächte verkürzt wird, in Anspruch »eb- Men. Wir haben Eines in diesem Jahrhundert gelernt, und das ist uns zuweilen von Fremden höhnend vorgeworfen worden: das Abwarten. Und die Deutschen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341799_188560/487>, abgerufen am 23.07.2024.