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Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band.

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dem der Nordarm des Rappahannock nördlich und westlich fließt, während der
Napidcm von Südwesten mündet. Zwei Meilen unterhalb der Vereinigung der
Flüsse überschreitet man den Rappahannock vermittelst einer Furt, weiche Uni¬
ted States Fort heißt. Acht Meilen oberhalb Fredericksburg befindet sich eine
andere Furt, Freemans Landing genannt: vier Meilen weiter hinab trifft man
eine dritte, als Banks Fort bezeichnet, während vor und neben Fredericksburg
selbst statt der beiden Brücken, welche einst den Fluß überspannten, in der
denkwürdigen Woche, von der wir reden, von den Unionistcn an verschiedenen
Stellen Pontonbrücken geschlagen waren. Gehen wir westwärts, so finden
wir, daß der Nordarm des Rappahannock an zwei Stellen, von denen Kellys
Fort die wichtigste ist, und der Napidcm ebenfalls an zwei Punkten, Elys
und Germannas Fort, überschritten werden kann. Das ganze Terrain von vier
Meilen westlich von Fredericksburg an bis weit über Chancellorsville hinaus
ist mit dichtem Urwald bedeckt, der theils aus Fichten, theils aus Eichen einer
besondern Art, die man hier "Black Jack" nennt, sowie aus Unterholz von
Chikopin besteht, welches für Jedermann mit Ausnahme von Füchsen und
Kaninchen undurchdringlich ist. Die düstre Waldeinöde, die sich südlich und
westlich von Chancellorsville gegen Orange Court House hinstreckt, ist mit vol¬
lem Recht "die Wildniß" genannt worden.

Bei Chancellorsville trifft mit den ebenerwähnten beiden Straßen eine
dritte zusammen, die nach Elys Fort am Napidan geht, und von der sich eine
halbe Meile von Chancellorsville eine vierte abzweigt, die nach United States
Fort am Rappahannock führt. Ferner, wenn man von Fredericksburg nach
Chancellorsville geht, verläßt acht Meilen von ersterem Orte den Knüppel¬
damm links ein Dorfweg, der südlich ausZ eine Eisengießerei, Catherine
Furnacc genannt, führt und dann, in die Wälder sich verlierend, uns fünf
Meilen von Chancellorsville und fünfzehn von Fredericksburg wieder auf den
Knüppeldamm zurückbringt. Dieser Dorfweg wird, da er bei Stonewall
Jacksons glänzender Flankenbewegung eine Rolle spielt, besonderer Beachtung
der Leser empfohlen.

Man sieht, daß die Operationen vor, während und nach der zweiten
Schlacht am Rappahannock es vorzüglich mit den fünfzehn Meilen Knüppel¬
damm zwischen Fredericksburg und Wilderneßhouse, mit den zehn Meilen
Chaussee zwischen Fredericksburg und Chancellorsville. dem Dorfweg nach dem
Eisenhammer, der Straße, die jenseits Chancellorsville nach Elys Fort am Napi¬
dan führt, und mit der Abzweigung derselben, die sich nach United States Fort
am Rappahannock wendet, zu thun hatten, und außerdem haben wir bei dem
Folgenden die genannten Furten, vorzüglich Elys, Kellys, Banks und vor
Allem United States Fort, uns gegenwärtig zu halten. Und nun lassen wir
die Tagcbuchsblätter der "Times" reden: ,


dem der Nordarm des Rappahannock nördlich und westlich fließt, während der
Napidcm von Südwesten mündet. Zwei Meilen unterhalb der Vereinigung der
Flüsse überschreitet man den Rappahannock vermittelst einer Furt, weiche Uni¬
ted States Fort heißt. Acht Meilen oberhalb Fredericksburg befindet sich eine
andere Furt, Freemans Landing genannt: vier Meilen weiter hinab trifft man
eine dritte, als Banks Fort bezeichnet, während vor und neben Fredericksburg
selbst statt der beiden Brücken, welche einst den Fluß überspannten, in der
denkwürdigen Woche, von der wir reden, von den Unionistcn an verschiedenen
Stellen Pontonbrücken geschlagen waren. Gehen wir westwärts, so finden
wir, daß der Nordarm des Rappahannock an zwei Stellen, von denen Kellys
Fort die wichtigste ist, und der Napidcm ebenfalls an zwei Punkten, Elys
und Germannas Fort, überschritten werden kann. Das ganze Terrain von vier
Meilen westlich von Fredericksburg an bis weit über Chancellorsville hinaus
ist mit dichtem Urwald bedeckt, der theils aus Fichten, theils aus Eichen einer
besondern Art, die man hier „Black Jack" nennt, sowie aus Unterholz von
Chikopin besteht, welches für Jedermann mit Ausnahme von Füchsen und
Kaninchen undurchdringlich ist. Die düstre Waldeinöde, die sich südlich und
westlich von Chancellorsville gegen Orange Court House hinstreckt, ist mit vol¬
lem Recht „die Wildniß" genannt worden.

Bei Chancellorsville trifft mit den ebenerwähnten beiden Straßen eine
dritte zusammen, die nach Elys Fort am Napidan geht, und von der sich eine
halbe Meile von Chancellorsville eine vierte abzweigt, die nach United States
Fort am Rappahannock führt. Ferner, wenn man von Fredericksburg nach
Chancellorsville geht, verläßt acht Meilen von ersterem Orte den Knüppel¬
damm links ein Dorfweg, der südlich ausZ eine Eisengießerei, Catherine
Furnacc genannt, führt und dann, in die Wälder sich verlierend, uns fünf
Meilen von Chancellorsville und fünfzehn von Fredericksburg wieder auf den
Knüppeldamm zurückbringt. Dieser Dorfweg wird, da er bei Stonewall
Jacksons glänzender Flankenbewegung eine Rolle spielt, besonderer Beachtung
der Leser empfohlen.

Man sieht, daß die Operationen vor, während und nach der zweiten
Schlacht am Rappahannock es vorzüglich mit den fünfzehn Meilen Knüppel¬
damm zwischen Fredericksburg und Wilderneßhouse, mit den zehn Meilen
Chaussee zwischen Fredericksburg und Chancellorsville. dem Dorfweg nach dem
Eisenhammer, der Straße, die jenseits Chancellorsville nach Elys Fort am Napi¬
dan führt, und mit der Abzweigung derselben, die sich nach United States Fort
am Rappahannock wendet, zu thun hatten, und außerdem haben wir bei dem
Folgenden die genannten Furten, vorzüglich Elys, Kellys, Banks und vor
Allem United States Fort, uns gegenwärtig zu halten. Und nun lassen wir
die Tagcbuchsblätter der „Times" reden: ,


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[0498] dem der Nordarm des Rappahannock nördlich und westlich fließt, während der Napidcm von Südwesten mündet. Zwei Meilen unterhalb der Vereinigung der Flüsse überschreitet man den Rappahannock vermittelst einer Furt, weiche Uni¬ ted States Fort heißt. Acht Meilen oberhalb Fredericksburg befindet sich eine andere Furt, Freemans Landing genannt: vier Meilen weiter hinab trifft man eine dritte, als Banks Fort bezeichnet, während vor und neben Fredericksburg selbst statt der beiden Brücken, welche einst den Fluß überspannten, in der denkwürdigen Woche, von der wir reden, von den Unionistcn an verschiedenen Stellen Pontonbrücken geschlagen waren. Gehen wir westwärts, so finden wir, daß der Nordarm des Rappahannock an zwei Stellen, von denen Kellys Fort die wichtigste ist, und der Napidcm ebenfalls an zwei Punkten, Elys und Germannas Fort, überschritten werden kann. Das ganze Terrain von vier Meilen westlich von Fredericksburg an bis weit über Chancellorsville hinaus ist mit dichtem Urwald bedeckt, der theils aus Fichten, theils aus Eichen einer besondern Art, die man hier „Black Jack" nennt, sowie aus Unterholz von Chikopin besteht, welches für Jedermann mit Ausnahme von Füchsen und Kaninchen undurchdringlich ist. Die düstre Waldeinöde, die sich südlich und westlich von Chancellorsville gegen Orange Court House hinstreckt, ist mit vol¬ lem Recht „die Wildniß" genannt worden. Bei Chancellorsville trifft mit den ebenerwähnten beiden Straßen eine dritte zusammen, die nach Elys Fort am Napidan geht, und von der sich eine halbe Meile von Chancellorsville eine vierte abzweigt, die nach United States Fort am Rappahannock führt. Ferner, wenn man von Fredericksburg nach Chancellorsville geht, verläßt acht Meilen von ersterem Orte den Knüppel¬ damm links ein Dorfweg, der südlich ausZ eine Eisengießerei, Catherine Furnacc genannt, führt und dann, in die Wälder sich verlierend, uns fünf Meilen von Chancellorsville und fünfzehn von Fredericksburg wieder auf den Knüppeldamm zurückbringt. Dieser Dorfweg wird, da er bei Stonewall Jacksons glänzender Flankenbewegung eine Rolle spielt, besonderer Beachtung der Leser empfohlen. Man sieht, daß die Operationen vor, während und nach der zweiten Schlacht am Rappahannock es vorzüglich mit den fünfzehn Meilen Knüppel¬ damm zwischen Fredericksburg und Wilderneßhouse, mit den zehn Meilen Chaussee zwischen Fredericksburg und Chancellorsville. dem Dorfweg nach dem Eisenhammer, der Straße, die jenseits Chancellorsville nach Elys Fort am Napi¬ dan führt, und mit der Abzweigung derselben, die sich nach United States Fort am Rappahannock wendet, zu thun hatten, und außerdem haben wir bei dem Folgenden die genannten Furten, vorzüglich Elys, Kellys, Banks und vor Allem United States Fort, uns gegenwärtig zu halten. Und nun lassen wir die Tagcbuchsblätter der „Times" reden: ,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341797_360476/498>, abgerufen am 19.10.2024.