Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band.stum bis in die innersten Gemächer der Helena vor. Anfangs ob seiner Keckheit Die preußische Expedition nach Ostasien in den Jahren 1859 bis 1862. Ans dem Tagebuche von I. Krcyhcr, ehemaligem Schiffsprcdiger an Bord S. M. S. Arcona. Hamburg, Agentur des Rauben Hauses. 428 S. Wiewohl über Ostasien und die preußische Erpedition dahin in Zeitschriften und Notizen. -- Von dem bülauschcn Sammelwerk "Geheime Geschichten Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch. Verlag von F. L, Herdig. -- Druck von C. E. Elbert in Leipzig. stum bis in die innersten Gemächer der Helena vor. Anfangs ob seiner Keckheit Die preußische Expedition nach Ostasien in den Jahren 1859 bis 1862. Ans dem Tagebuche von I. Krcyhcr, ehemaligem Schiffsprcdiger an Bord S. M. S. Arcona. Hamburg, Agentur des Rauben Hauses. 428 S. Wiewohl über Ostasien und die preußische Erpedition dahin in Zeitschriften und Notizen. — Von dem bülauschcn Sammelwerk „Geheime Geschichten Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch. Verlag von F. L, Herdig. — Druck von C. E. Elbert in Leipzig. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0444" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/188471"/> <p xml:id="ID_1401" prev="#ID_1400"> stum bis in die innersten Gemächer der Helena vor. Anfangs ob seiner Keckheit<lb/> gescholten, weiß er sich endlich doch Gehör zu verschaffen und sich ihr als Prinzen<lb/> von Geblüt, der heftig in sie verliebt, zu erkennen zu geben. In rührenden Wor¬<lb/> ten fleht er um Verzeihung wegen seiner Zudringlichkeit und um Stillung seines<lb/> Verlangens. Helena, „überwunden von der Ueberzeugung des hohen Ranges ihres<lb/> Anbeters und zugleich von dessen mächtigem Liebesfeuer, wirft sich auf ihr Lager<lb/> und macht aus ihre» Armen eine Liebcskette um des Paris Hals, und indem sie<lb/> einander küssen, schließt Amor die Bettvorhänge und verläßt das Zimmer."</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Die preußische Expedition nach Ostasien in den Jahren 1859 bis<lb/> 1862. Ans dem Tagebuche von I. Krcyhcr, ehemaligem Schiffsprcdiger an Bord<lb/> S. M. S. Arcona. Hamburg, Agentur des Rauben Hauses. 428 S.</head><lb/> <p xml:id="ID_1402"> Wiewohl über Ostasien und die preußische Erpedition dahin in Zeitschriften und<lb/> besondern Reisebeschreibungen bereits hinreichend berichtet scheint, ist dieses Tagebuch<lb/> doch nicht überflüssig, da es durch seine Mittheilungen über die religiösen Zustünde<lb/> der betreffenden Völker manche Lücke ausfüllt und auch sonst das Eine und Andre<lb/> ergänzt. Von besonderem Interesse sind die Berichte über den Besuch des Verfassers<lb/> in Peking und über die neueste Geschichte des himmlischen Reichs. Doch theilen<lb/> wir die sehr günstige Ansicht desselben über die Taiping-Rebellen und ihr Christen¬<lb/> thum nicht, sind vielmehr im Wesentliche» der Meinung der „Times" über den Auf¬<lb/> stand, welche die Taipings für Gesindel erklärt uno damit nach Allein, was wir von<lb/> ihnen wissen, nur wenig übertreibt. England und Frankreich haben daher vollkom¬<lb/> men recht daran gethan, daß sie die kaiserliche Regierung gegen die Rebellen unter¬<lb/> stützten, mit denen sich kein geordneter Verkehr herstellen ließ, und deren Christen¬<lb/> thum (der Hauptgrund, welchen der Verfasser für sie geltend macht) nur eine Car-<lb/> rikatur des Originals ist. Der Missionär Roberts ist kein gültiger Gewährsmann;<lb/> denn abgesehen davon, daß Missionare, wenn sie über ihre Erfolge ans religiösem<lb/> Gebiet sprechen, immer mit Vorsicht aufzunehmen sind, ist dieser überdies noch ein<lb/> unklarer schwärmerischer Kopf mit vorgefaßten Meinungen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1403"> Notizen. — Von dem bülauschcn Sammelwerk „Geheime Geschichten<lb/> und räthselhafte Menschen" (Leipzig, Brockhaus), erscheint eine zweite wohl¬<lb/> feile Ausgabe, von der uns die ersten zwei Bände vorliegen. — Meyers „Neues<lb/> Co n v er sativ n s lcrikv n " zweite Auflage (Hildburghausen, Bibliographisches<lb/> Institut) ist jetzt bis zur 94 Lieferung — Artikel Dodona — ausgegeben. — Das<lb/> im gleichen Verlag erscheinende Kartenwerk M e pe r s H n n dall as der neuesten<lb/> Er theses reib u n g", auf 50 Lieferungen, jede zu zwei Blättern berechnet, ist bis<lb/> zur 18. Lieferung in unsern Händen. Wir wiederholen unsre frühere Empfehlung<lb/> der beide» letztere» Unternehmen, die beide in ihrer Art recht brauchbar, mindestens<lb/> preiswürdig sind.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch.<lb/> Verlag von F. L, Herdig. — Druck von C. E. Elbert in Leipzig.</note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0444]
stum bis in die innersten Gemächer der Helena vor. Anfangs ob seiner Keckheit
gescholten, weiß er sich endlich doch Gehör zu verschaffen und sich ihr als Prinzen
von Geblüt, der heftig in sie verliebt, zu erkennen zu geben. In rührenden Wor¬
ten fleht er um Verzeihung wegen seiner Zudringlichkeit und um Stillung seines
Verlangens. Helena, „überwunden von der Ueberzeugung des hohen Ranges ihres
Anbeters und zugleich von dessen mächtigem Liebesfeuer, wirft sich auf ihr Lager
und macht aus ihre» Armen eine Liebcskette um des Paris Hals, und indem sie
einander küssen, schließt Amor die Bettvorhänge und verläßt das Zimmer."
Die preußische Expedition nach Ostasien in den Jahren 1859 bis
1862. Ans dem Tagebuche von I. Krcyhcr, ehemaligem Schiffsprcdiger an Bord
S. M. S. Arcona. Hamburg, Agentur des Rauben Hauses. 428 S.
Wiewohl über Ostasien und die preußische Erpedition dahin in Zeitschriften und
besondern Reisebeschreibungen bereits hinreichend berichtet scheint, ist dieses Tagebuch
doch nicht überflüssig, da es durch seine Mittheilungen über die religiösen Zustünde
der betreffenden Völker manche Lücke ausfüllt und auch sonst das Eine und Andre
ergänzt. Von besonderem Interesse sind die Berichte über den Besuch des Verfassers
in Peking und über die neueste Geschichte des himmlischen Reichs. Doch theilen
wir die sehr günstige Ansicht desselben über die Taiping-Rebellen und ihr Christen¬
thum nicht, sind vielmehr im Wesentliche» der Meinung der „Times" über den Auf¬
stand, welche die Taipings für Gesindel erklärt uno damit nach Allein, was wir von
ihnen wissen, nur wenig übertreibt. England und Frankreich haben daher vollkom¬
men recht daran gethan, daß sie die kaiserliche Regierung gegen die Rebellen unter¬
stützten, mit denen sich kein geordneter Verkehr herstellen ließ, und deren Christen¬
thum (der Hauptgrund, welchen der Verfasser für sie geltend macht) nur eine Car-
rikatur des Originals ist. Der Missionär Roberts ist kein gültiger Gewährsmann;
denn abgesehen davon, daß Missionare, wenn sie über ihre Erfolge ans religiösem
Gebiet sprechen, immer mit Vorsicht aufzunehmen sind, ist dieser überdies noch ein
unklarer schwärmerischer Kopf mit vorgefaßten Meinungen.
Notizen. — Von dem bülauschcn Sammelwerk „Geheime Geschichten
und räthselhafte Menschen" (Leipzig, Brockhaus), erscheint eine zweite wohl¬
feile Ausgabe, von der uns die ersten zwei Bände vorliegen. — Meyers „Neues
Co n v er sativ n s lcrikv n " zweite Auflage (Hildburghausen, Bibliographisches
Institut) ist jetzt bis zur 94 Lieferung — Artikel Dodona — ausgegeben. — Das
im gleichen Verlag erscheinende Kartenwerk M e pe r s H n n dall as der neuesten
Er theses reib u n g", auf 50 Lieferungen, jede zu zwei Blättern berechnet, ist bis
zur 18. Lieferung in unsern Händen. Wir wiederholen unsre frühere Empfehlung
der beide» letztere» Unternehmen, die beide in ihrer Art recht brauchbar, mindestens
preiswürdig sind.
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