Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. II. Band.wurde, vorzüglich in Holland und Frankreich, eine Sammlung vorgenommen, Sehr charakteristisch für die Bedeutung des Vereins ist sodann, daß der¬ Endlich gehören hierher die Vermächtnisse an die Gustav-Adolf-Stiftung, "Wie viel Grund," bemerkt der Berichterstatter, "liegt in dem Allen zu Wir haben zu zeigen versucht, daß der Gustav-Adolf-Verein zu einer wirt¬ Wir haben aber zugleich erkennen lassen, daß er noch nicht die Großmacht Vielfältig noch sind die Bemühungen, allgemeinere Betheiligung an der wurde, vorzüglich in Holland und Frankreich, eine Sammlung vorgenommen, Sehr charakteristisch für die Bedeutung des Vereins ist sodann, daß der¬ Endlich gehören hierher die Vermächtnisse an die Gustav-Adolf-Stiftung, „Wie viel Grund," bemerkt der Berichterstatter, „liegt in dem Allen zu Wir haben zu zeigen versucht, daß der Gustav-Adolf-Verein zu einer wirt¬ Wir haben aber zugleich erkennen lassen, daß er noch nicht die Großmacht Vielfältig noch sind die Bemühungen, allgemeinere Betheiligung an der <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0520" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/114300"/> <p xml:id="ID_1681" prev="#ID_1680"> wurde, vorzüglich in Holland und Frankreich, eine Sammlung vorgenommen,<lb/> die eine Summe von 30,000 Francs ergab, und durch welche von einem Comits<lb/> in Basel im Einvernehmen mit dem - Centralvorstand des Gustav-Adolf-Vereins<lb/> ein Fonds zu ausreichender und dauernder Unterstützung der Wittwen armer<lb/> mährischer Pfarrer und Lehrer gegründet wurde.</p><lb/> <p xml:id="ID_1682"> Sehr charakteristisch für die Bedeutung des Vereins ist sodann, daß der¬<lb/> selbe, auch wo er mit seinen Mitteln noch nicht nachdrücklich zu helfen im Stande<lb/> ist, darum angegangen wird, nur mit einer geringen Summe und seinem Na¬<lb/> men einzutreten, indem sich dann die nöthigen Gelder schon auf anderm Wege<lb/> beschaffen lassen würden. Ein Beispiel davon war die Bitte des englischen<lb/> Geistlichen Pendleton sür die Waldensertolonie Rohano in Südamerika, der die<lb/> für dieselbe nöthigen Geldmittel in England aufbrachte und von dem Lerem<lb/> ,nur wünschte, daß er seine Theilnahme an diesem Unternehmen bezeuge, weil<lb/> dies dessen Gedeihen fördern werde.</p><lb/> <p xml:id="ID_1683"> Endlich gehören hierher die Vermächtnisse an die Gustav-Adolf-Stiftung,<lb/> deren in dem letzten Verwaltungsjahre wieder 19, im Gesammtbetrage von<lb/> 7400 Thalern (240 Thlr. mehr als im Vorjahr) gestiftet worden' sind.</p><lb/> <p xml:id="ID_1684"> „Wie viel Grund," bemerkt der Berichterstatter, „liegt in dem Allen zu<lb/> der Zuversicht, daß die große Bewegung, welche auf die Erhaltung der äußer¬<lb/> lich und damit so ost auch innerlich gefährdeten Theile der evangelischen Kirche<lb/> (in nicht evangelischen Gegenden) gerichtet ist, und welche jedenfalls durch die<lb/> Wirksamkeit des Gustav-Adolf-Vereins zuerst hervorgerufen worden ist, ihren<lb/> gesegneten Fortgang haben wird, wie sie ihn bisher gehabt hat, immer mehr<lb/> anwachsend und sich verbreitend in dem Maß, als die vorhandene Noth immer<lb/> mehr erkannt und die Nothwendigkeit sowie das Bewußtsein der Verpflichtung,<lb/> ihr abzuhelfen, immer einleuchtender wird."</p><lb/> <p xml:id="ID_1685"> Wir haben zu zeigen versucht, daß der Gustav-Adolf-Verein zu einer wirt¬<lb/> lichen Macht erwachsen ist, daß er unmittelbar wie mittelbar sehr Bedeuten¬<lb/> des geleistet hat, daß er seine helfende, stützende und bauende Hand weit über<lb/> die Länder der protestantischen Diaspora ausstreckt, daß. von Jahr zu Jahr der<lb/> Wipfel des mit seiner Gründung gepflanzten Baumes neue Zweige treibt, seine<lb/> Zweige reichere Früchte bringen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1686"> Wir haben aber zugleich erkennen lassen, daß er noch nicht die Großmacht<lb/> ist, die er sein sollte, daß seine jährlichen Leistungen noch weit bedeutender<lb/> werden müssen, wenn der Noth der Glaubensgenossen in der Zerstreuung rasch<lb/> und dauernd abgeholfen werden soll. Noch sind zahlreiche Protestanten, welche<lb/> seine helfende Hand füllen, ihm Material zu seinem Bau zutragen könnten und<lb/> dies nicht thun. ' Noch ist viel Raum zu neuen Zweigen, noch strecken Viele<lb/> bittend die Hände empor nach seinen Früchten.</p><lb/> <p xml:id="ID_1687" next="#ID_1688"> Vielfältig noch sind die Bemühungen, allgemeinere Betheiligung an der</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0520]
wurde, vorzüglich in Holland und Frankreich, eine Sammlung vorgenommen,
die eine Summe von 30,000 Francs ergab, und durch welche von einem Comits
in Basel im Einvernehmen mit dem - Centralvorstand des Gustav-Adolf-Vereins
ein Fonds zu ausreichender und dauernder Unterstützung der Wittwen armer
mährischer Pfarrer und Lehrer gegründet wurde.
Sehr charakteristisch für die Bedeutung des Vereins ist sodann, daß der¬
selbe, auch wo er mit seinen Mitteln noch nicht nachdrücklich zu helfen im Stande
ist, darum angegangen wird, nur mit einer geringen Summe und seinem Na¬
men einzutreten, indem sich dann die nöthigen Gelder schon auf anderm Wege
beschaffen lassen würden. Ein Beispiel davon war die Bitte des englischen
Geistlichen Pendleton sür die Waldensertolonie Rohano in Südamerika, der die
für dieselbe nöthigen Geldmittel in England aufbrachte und von dem Lerem
,nur wünschte, daß er seine Theilnahme an diesem Unternehmen bezeuge, weil
dies dessen Gedeihen fördern werde.
Endlich gehören hierher die Vermächtnisse an die Gustav-Adolf-Stiftung,
deren in dem letzten Verwaltungsjahre wieder 19, im Gesammtbetrage von
7400 Thalern (240 Thlr. mehr als im Vorjahr) gestiftet worden' sind.
„Wie viel Grund," bemerkt der Berichterstatter, „liegt in dem Allen zu
der Zuversicht, daß die große Bewegung, welche auf die Erhaltung der äußer¬
lich und damit so ost auch innerlich gefährdeten Theile der evangelischen Kirche
(in nicht evangelischen Gegenden) gerichtet ist, und welche jedenfalls durch die
Wirksamkeit des Gustav-Adolf-Vereins zuerst hervorgerufen worden ist, ihren
gesegneten Fortgang haben wird, wie sie ihn bisher gehabt hat, immer mehr
anwachsend und sich verbreitend in dem Maß, als die vorhandene Noth immer
mehr erkannt und die Nothwendigkeit sowie das Bewußtsein der Verpflichtung,
ihr abzuhelfen, immer einleuchtender wird."
Wir haben zu zeigen versucht, daß der Gustav-Adolf-Verein zu einer wirt¬
lichen Macht erwachsen ist, daß er unmittelbar wie mittelbar sehr Bedeuten¬
des geleistet hat, daß er seine helfende, stützende und bauende Hand weit über
die Länder der protestantischen Diaspora ausstreckt, daß. von Jahr zu Jahr der
Wipfel des mit seiner Gründung gepflanzten Baumes neue Zweige treibt, seine
Zweige reichere Früchte bringen.
Wir haben aber zugleich erkennen lassen, daß er noch nicht die Großmacht
ist, die er sein sollte, daß seine jährlichen Leistungen noch weit bedeutender
werden müssen, wenn der Noth der Glaubensgenossen in der Zerstreuung rasch
und dauernd abgeholfen werden soll. Noch sind zahlreiche Protestanten, welche
seine helfende Hand füllen, ihm Material zu seinem Bau zutragen könnten und
dies nicht thun. ' Noch ist viel Raum zu neuen Zweigen, noch strecken Viele
bittend die Hände empor nach seinen Früchten.
Vielfältig noch sind die Bemühungen, allgemeinere Betheiligung an der
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