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Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. II. Band.

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47 Stück Fahrzeuge,*) die erst kürzlich reparirt. also eine Zusammensetzung
aus Altem und Neuem sind, 4"/<- Unterhaltungskosten;

29 Stück Fahrzeuge, die zwar brauchbar sind, aber nach wenigen Jahren
Ausbesserungen erfordern, 8°/o Unterhaltungskosten.

Diese Unterhaltungskosten, 3,91°/" im Durchschnitt, beziehen sich nur aus
den Rumpf der betreffenden Fahrzeuge, deren Herstellungswerth folgendermaßen
angesetzt ist:

49 Stück Bombenkanonen-Schaluppen zu . . . 784,343 Rdr.-rat.
12 " Landungs-Kanoncnschaluppen zu . . 195,324
78 " Kanonenjollen zu.......... 770,250
6 " Mörsersahrzeuge zu ......... 96,042
also zusammen auf 1,845,959 Rdr.-rat.

von welcher Summe 3,9l°/o -- 72,177 Rdr. während der nächsten Jahre zum
Unterhalt der Rumpfe jener Fahrzeuge erforderlich sind.

Was die Inventarien angeht, so ist die Commission der Ansicht, daß
diese durch Alter nicht so leiden, wie Schiffsrümpse, deshalb würden 2°/° des
Anschaffungswcrthes als Unterhaltungskosten genügen. Da Gewehre. Riemen¬
zeugstücke, Kojen, Cisternen und Proviantgesäße nicht mitgerechnet sind, betragen
die Anschaffungswerthe der Inventarien 794,032 Rdr., wovon 2°/o --
15.880 Rdr.

Die Unterhaltungskosten der Rumpfe und Inventarien betragen also zu¬
sammen 88,057 Rdr., wofür Reparaturen und Neubauten (im Ersatzwege) zu
beschaffen sind. Hierzu kommen aber noch 15,000 Rdr., welche die Commission
für nöthig hält, um die tägliche AbWartung der Fahrzeuge und Inventarien,
wie Lüftung, Schneeschaufcln bei den Schuppen und Vorratshäusern, Erneue¬
rung und Ausbesserung der Bettungen der Fahrzeuge, Aufstoßen. Reinhaltung
u. s. w. vornehmen zu können. Die Gesammtuntcrhaltungstosten für die
brauchbaren 145 Fahrzeuge belaufen sich also auf 103.057 Rdr.

Die im Gothenburger Depot befindlichen 12 Kanonenschaluppen und 14
Kanonenjvllen hat die Commission nicht besichtigt, da sie dies nicht für noth¬
wendig hielt. Sie verweist kurz auf das Flotten-Manual. Wahrscheinlich wer¬
den die Verhältnisse der Stockholmer Station auf jene ebenfalls zutreffend sein.

Es muß auch bei diesen Mittheilungen der Commission die vorgefaßte gün¬
stige Meinung derselben auffallen, welche sie von der Brauchbarkeit des Mate¬
rials hegt, das doch ein "Mittelalter" von über 30 Jahren hat. Außerdem
läßt der angegebene auffallend geringe Herstellungspreis der Fahrzeuge keinen
günstigen Schluß auf deren Material und Ausstattung zu. Die preußischen



*) 27 Stück kommen aber erst in diese Kmegorie, wenn die von der Commission vorge¬
schlagenen Ausbesserungen wirklich mit ihnen vorgenommen sind.

47 Stück Fahrzeuge,*) die erst kürzlich reparirt. also eine Zusammensetzung
aus Altem und Neuem sind, 4"/<- Unterhaltungskosten;

29 Stück Fahrzeuge, die zwar brauchbar sind, aber nach wenigen Jahren
Ausbesserungen erfordern, 8°/o Unterhaltungskosten.

Diese Unterhaltungskosten, 3,91°/» im Durchschnitt, beziehen sich nur aus
den Rumpf der betreffenden Fahrzeuge, deren Herstellungswerth folgendermaßen
angesetzt ist:

49 Stück Bombenkanonen-Schaluppen zu . . . 784,343 Rdr.-rat.
12 „ Landungs-Kanoncnschaluppen zu . . 195,324
78 „ Kanonenjollen zu.......... 770,250
6 „ Mörsersahrzeuge zu ......... 96,042
also zusammen auf 1,845,959 Rdr.-rat.

von welcher Summe 3,9l°/o — 72,177 Rdr. während der nächsten Jahre zum
Unterhalt der Rumpfe jener Fahrzeuge erforderlich sind.

Was die Inventarien angeht, so ist die Commission der Ansicht, daß
diese durch Alter nicht so leiden, wie Schiffsrümpse, deshalb würden 2°/° des
Anschaffungswcrthes als Unterhaltungskosten genügen. Da Gewehre. Riemen¬
zeugstücke, Kojen, Cisternen und Proviantgesäße nicht mitgerechnet sind, betragen
die Anschaffungswerthe der Inventarien 794,032 Rdr., wovon 2°/o —
15.880 Rdr.

Die Unterhaltungskosten der Rumpfe und Inventarien betragen also zu¬
sammen 88,057 Rdr., wofür Reparaturen und Neubauten (im Ersatzwege) zu
beschaffen sind. Hierzu kommen aber noch 15,000 Rdr., welche die Commission
für nöthig hält, um die tägliche AbWartung der Fahrzeuge und Inventarien,
wie Lüftung, Schneeschaufcln bei den Schuppen und Vorratshäusern, Erneue¬
rung und Ausbesserung der Bettungen der Fahrzeuge, Aufstoßen. Reinhaltung
u. s. w. vornehmen zu können. Die Gesammtuntcrhaltungstosten für die
brauchbaren 145 Fahrzeuge belaufen sich also auf 103.057 Rdr.

Die im Gothenburger Depot befindlichen 12 Kanonenschaluppen und 14
Kanonenjvllen hat die Commission nicht besichtigt, da sie dies nicht für noth¬
wendig hielt. Sie verweist kurz auf das Flotten-Manual. Wahrscheinlich wer¬
den die Verhältnisse der Stockholmer Station auf jene ebenfalls zutreffend sein.

Es muß auch bei diesen Mittheilungen der Commission die vorgefaßte gün¬
stige Meinung derselben auffallen, welche sie von der Brauchbarkeit des Mate¬
rials hegt, das doch ein „Mittelalter" von über 30 Jahren hat. Außerdem
läßt der angegebene auffallend geringe Herstellungspreis der Fahrzeuge keinen
günstigen Schluß auf deren Material und Ausstattung zu. Die preußischen



*) 27 Stück kommen aber erst in diese Kmegorie, wenn die von der Commission vorge¬
schlagenen Ausbesserungen wirklich mit ihnen vorgenommen sind.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341795_113779/300>, abgerufen am 06.01.2025.