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Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. II. Band.

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Dnstigheten ist nothdürftig soweit zu unterhalten, daß es flott bleibt und auf
der Rhede von Carlscrona als Krankenschiff oder Casernenfahrzeug verwendet
werden kann, doch sind alle seine Ausrüstungsgegenstände abzuliefern. Das
Linienschiff Fäderneslandet ist, was den Rumpf betrifft, nothdürftig zu unter¬
halten, um als Außenschiff Verwendung zu finden. Das Linienschiff Maniig-
heten ist nicht flott zu erhalten, sondern zu verkaufen oder zu zerschlagen. Die
Fregatte Desir6e, in Anbetracht ihrer hervorragenden Eigenschaften als Segel¬
fahrzeug, ist bis auf Weiteres zu unterhalten. Von der Fregatte Götheborg
ist nur der Rumpf nothdürftig zu unterhalten, um bis auf Weiteres als Kran¬
ken-, Casernen- und Außenschiff oder auch als Kohienniederlage benutzt werden
zu können; der Zubehör ist abzuliefern. Die Fregatten Josephine, Eugenie und
Nvrrköping sind mit Rumpf und Inventarien bis aus Weiteres in dienstfä¬
higem Zustande zu unterhalten.

Die zur Ermöglichung der oben gewünschten Maßregeln nöthigen "jähr¬
lichen" Unterhaltungskosten der Kriegsschiffe hat die Commission für Rumpf
und Zimmcrmannsinventarien, sowie,für Artillerie und Takelage besonders ab¬
geschätzt. , ^,

Die Unterhaltungskosten des Rumpfes eines Fahrzeuges sind dabei auf
die praktischen Erfahrungen gegründet, welche man in den letzten 20--30 Jah¬
ren machte, also gewissermaßen Durchschnittssummen*); die Kosten für Artillerie
und Takelungsinvcntarien sowohl in der Voraussetzung der Aufbewahrung in
den Depots als der ununterbrochenen Dienstleistung konnten nur nach den von
der Werstverwaltung aufgestellten Grundsätzen abgeschätzt werden. Die Un¬
gleichheit der Untcrhaltungssummen hat ihre Ursache theils in der Größe, in dem
Alter, in dem größeren oder geringeren Werthe des Fahrzeugs, theils auch, be¬
sonders bei den kleineren Fregatten, in der häufigeren Benutzung zu effektiven
Seedienste.

Die Kostenanschläge sind wie folgt:
1. Für das Linienschiff Carl der Dreizehnte.
Rdr.-rat.
Rumpf .......... . >. . . . .! . . . . . . 250
Für Pumpen, Verdauen ?c............... 360
2. Für das Linienschiff Försigtigheten.
Rumpf und Inventarien............... 2792
Artillerie in den Depots liegend............. 460
in ununterbrochener Dienstleistung........ 5661


*) Diese Schätzung ist aber zu günstig, denn aus den Reparaturkosten wahrend der ersten
S0 Jahre eines Kriegsschiffes kann man keinen Durchschnittssajz für die zweiten SV Jahre
ziehen, da hr diesen der Verfall des Fahrzeugs bedeutend schneller ror sich geht als in jenen.

Dnstigheten ist nothdürftig soweit zu unterhalten, daß es flott bleibt und auf
der Rhede von Carlscrona als Krankenschiff oder Casernenfahrzeug verwendet
werden kann, doch sind alle seine Ausrüstungsgegenstände abzuliefern. Das
Linienschiff Fäderneslandet ist, was den Rumpf betrifft, nothdürftig zu unter¬
halten, um als Außenschiff Verwendung zu finden. Das Linienschiff Maniig-
heten ist nicht flott zu erhalten, sondern zu verkaufen oder zu zerschlagen. Die
Fregatte Desir6e, in Anbetracht ihrer hervorragenden Eigenschaften als Segel¬
fahrzeug, ist bis auf Weiteres zu unterhalten. Von der Fregatte Götheborg
ist nur der Rumpf nothdürftig zu unterhalten, um bis auf Weiteres als Kran¬
ken-, Casernen- und Außenschiff oder auch als Kohienniederlage benutzt werden
zu können; der Zubehör ist abzuliefern. Die Fregatten Josephine, Eugenie und
Nvrrköping sind mit Rumpf und Inventarien bis aus Weiteres in dienstfä¬
higem Zustande zu unterhalten.

Die zur Ermöglichung der oben gewünschten Maßregeln nöthigen „jähr¬
lichen" Unterhaltungskosten der Kriegsschiffe hat die Commission für Rumpf
und Zimmcrmannsinventarien, sowie,für Artillerie und Takelage besonders ab¬
geschätzt. , ^,

Die Unterhaltungskosten des Rumpfes eines Fahrzeuges sind dabei auf
die praktischen Erfahrungen gegründet, welche man in den letzten 20—30 Jah¬
ren machte, also gewissermaßen Durchschnittssummen*); die Kosten für Artillerie
und Takelungsinvcntarien sowohl in der Voraussetzung der Aufbewahrung in
den Depots als der ununterbrochenen Dienstleistung konnten nur nach den von
der Werstverwaltung aufgestellten Grundsätzen abgeschätzt werden. Die Un¬
gleichheit der Untcrhaltungssummen hat ihre Ursache theils in der Größe, in dem
Alter, in dem größeren oder geringeren Werthe des Fahrzeugs, theils auch, be¬
sonders bei den kleineren Fregatten, in der häufigeren Benutzung zu effektiven
Seedienste.

Die Kostenanschläge sind wie folgt:
1. Für das Linienschiff Carl der Dreizehnte.
Rdr.-rat.
Rumpf .......... . >. . . . .! . . . . . . 250
Für Pumpen, Verdauen ?c............... 360
2. Für das Linienschiff Försigtigheten.
Rumpf und Inventarien............... 2792
Artillerie in den Depots liegend............. 460
in ununterbrochener Dienstleistung........ 5661


*) Diese Schätzung ist aber zu günstig, denn aus den Reparaturkosten wahrend der ersten
S0 Jahre eines Kriegsschiffes kann man keinen Durchschnittssajz für die zweiten SV Jahre
ziehen, da hr diesen der Verfall des Fahrzeugs bedeutend schneller ror sich geht als in jenen.
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[0295] Dnstigheten ist nothdürftig soweit zu unterhalten, daß es flott bleibt und auf der Rhede von Carlscrona als Krankenschiff oder Casernenfahrzeug verwendet werden kann, doch sind alle seine Ausrüstungsgegenstände abzuliefern. Das Linienschiff Fäderneslandet ist, was den Rumpf betrifft, nothdürftig zu unter¬ halten, um als Außenschiff Verwendung zu finden. Das Linienschiff Maniig- heten ist nicht flott zu erhalten, sondern zu verkaufen oder zu zerschlagen. Die Fregatte Desir6e, in Anbetracht ihrer hervorragenden Eigenschaften als Segel¬ fahrzeug, ist bis auf Weiteres zu unterhalten. Von der Fregatte Götheborg ist nur der Rumpf nothdürftig zu unterhalten, um bis auf Weiteres als Kran¬ ken-, Casernen- und Außenschiff oder auch als Kohienniederlage benutzt werden zu können; der Zubehör ist abzuliefern. Die Fregatten Josephine, Eugenie und Nvrrköping sind mit Rumpf und Inventarien bis aus Weiteres in dienstfä¬ higem Zustande zu unterhalten. Die zur Ermöglichung der oben gewünschten Maßregeln nöthigen „jähr¬ lichen" Unterhaltungskosten der Kriegsschiffe hat die Commission für Rumpf und Zimmcrmannsinventarien, sowie,für Artillerie und Takelage besonders ab¬ geschätzt. , ^, Die Unterhaltungskosten des Rumpfes eines Fahrzeuges sind dabei auf die praktischen Erfahrungen gegründet, welche man in den letzten 20—30 Jah¬ ren machte, also gewissermaßen Durchschnittssummen*); die Kosten für Artillerie und Takelungsinvcntarien sowohl in der Voraussetzung der Aufbewahrung in den Depots als der ununterbrochenen Dienstleistung konnten nur nach den von der Werstverwaltung aufgestellten Grundsätzen abgeschätzt werden. Die Un¬ gleichheit der Untcrhaltungssummen hat ihre Ursache theils in der Größe, in dem Alter, in dem größeren oder geringeren Werthe des Fahrzeugs, theils auch, be¬ sonders bei den kleineren Fregatten, in der häufigeren Benutzung zu effektiven Seedienste. Die Kostenanschläge sind wie folgt: 1. Für das Linienschiff Carl der Dreizehnte. Rdr.-rat. Rumpf .......... . >. . . . .! . . . . . . 250 Für Pumpen, Verdauen ?c............... 360 2. Für das Linienschiff Försigtigheten. Rumpf und Inventarien............... 2792 Artillerie in den Depots liegend............. 460 in ununterbrochener Dienstleistung........ 5661 *) Diese Schätzung ist aber zu günstig, denn aus den Reparaturkosten wahrend der ersten S0 Jahre eines Kriegsschiffes kann man keinen Durchschnittssajz für die zweiten SV Jahre ziehen, da hr diesen der Verfall des Fahrzeugs bedeutend schneller ror sich geht als in jenen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341795_113779/295>, abgerufen am 08.01.2025.