Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. II. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

peitscht, dann mit Theer bestrichen und mit Federn bestreut eine Stunde auf
einer Tonne vor der Wache ausgestellt und zuletzt mit einem I) gebrandmarkt
zu werden. Wer sich als Rekrut meldet, erhält im Frieden 12, im Kriege 30
bis 200 Dollars. Handgeld. Zum Eintritt in die Armee sind erforderlich ein
Alter zwischen 18 und 85 Jahren, 5 Fuß 6 Zoll Höhe und ein gesunder Kör¬
per. . Die gewöhnliche Capitulationszcit ist fünf Jahre, im Kriege, wo die
Gewordenen Freiwilligen-Regimenter bilden, in der Regel nur ein Jahr. Nach
Ablauf der Kapitulation erhält der Wiedereintretende außer neuem Handgelde
Anspruch auf eine Zulage und nach der Verabschiedung 180 Acker Land. In
Kriegszeiten wird mehr bewilligt. Indeß ist der Soldat schon in gewöhn¬
lichen Zeiten sehr gut gestellt, indem er monatlich 7, nach Verlauf eines Viertel¬
jahres 10 Dollars Löhnung, vollständige Bekleidung und eine tägliche Nation von
1'/" Pfund Rind- oder V" Pfund Schweinefleisch,' 18 Unzen Vrot oder Mehl,
1 Pinke Rum oder Whiskey, sowie Salz. Essig, Lichte und sogar Kautabak
in genügender Menge erhält. Ein Korporal bekommt 12, ein Feldwebel 16
Dollars Monatssold, ein Unterarzt nach zehnjähriger Dienstzeit einen monat¬
lichen Gehalt, der mit Einschluß der Nationen, der Fourage für ein Pferd
und der Vergütung für einen Diener 98 Dollars beträgt, ein Oberarzt nach
Verlauf einer gleichen Dienstzeit einen Monatsgehalt von 140 Dollars. Die
Gage des Lieutuants ist bei der Artillerie und Infanterie monatlich (mit Hin¬
zurechnung von Rationen, Fourage u. s. w.) 64, die des Hauptmanns 79,
die des Majors 129, die des Obersten 166 Dollars; bei der Cavallerie erhält
der Lieutnant 89, der Rittmeister 106, der Major 141, der Oberst 183, bei
den Ingenieurs der Lieutnant 81, der Hauptmann 98, der Major 141, der
Oberst 183 Dollars monatlich. Ein Brigadegeneral bezieht monatlich 104
Dollars Gage, 12 Rationen (Z. 20 Cents) Fourage für 3 Pferde (24 Dollars
monatlich) und Vergütung für 3 Diener, im Ganzen jährlich 2952 Dollars,
ein Generalmajor 200 Dollars Monatsgage, 15 Nationen, Fourage für 3
Pferde und Auslösung für 4 Diener, im Ganzen jährlich 4512 Dollars, d. h-
etwa 6320 Thaler Preußisch. Sämmtliche Offiziere unter Generalsrang sind
berechtigt, von fünf zu fünf Jahren Zulage zu ihrer Gage zu verlangen, die
ihnen, wenn nichts gegen sie vorliegt, nicht verweigert werden darf.

Das ganze Heer steht unter dem Befehl eines Generalmajors, welcher
in Washington residirt. Die Stelle bekleidet jetzt Winsield Scott, bekannt als
Sieger im Kriege mit Mexico. Das Hauptquartier der Armee war bisher in
Neuyork. Im Uebrigen vertheilt sich dieselbe über 8 Departements, von denen
das erste das ganze Gebiet östlich vom Mississippi umfaßt und sein Hauptquar¬
tier zu Trop im Staate Neuyork hat, das zweite Iowa, Missouri, Arkansas
und ein Stück von Louisiana in sich begreift und sein Hauptquartier in Se.
Louis hat. Das dritte umfaßt das Gebiet Nebraska und den neuen Staat


peitscht, dann mit Theer bestrichen und mit Federn bestreut eine Stunde auf
einer Tonne vor der Wache ausgestellt und zuletzt mit einem I) gebrandmarkt
zu werden. Wer sich als Rekrut meldet, erhält im Frieden 12, im Kriege 30
bis 200 Dollars. Handgeld. Zum Eintritt in die Armee sind erforderlich ein
Alter zwischen 18 und 85 Jahren, 5 Fuß 6 Zoll Höhe und ein gesunder Kör¬
per. . Die gewöhnliche Capitulationszcit ist fünf Jahre, im Kriege, wo die
Gewordenen Freiwilligen-Regimenter bilden, in der Regel nur ein Jahr. Nach
Ablauf der Kapitulation erhält der Wiedereintretende außer neuem Handgelde
Anspruch auf eine Zulage und nach der Verabschiedung 180 Acker Land. In
Kriegszeiten wird mehr bewilligt. Indeß ist der Soldat schon in gewöhn¬
lichen Zeiten sehr gut gestellt, indem er monatlich 7, nach Verlauf eines Viertel¬
jahres 10 Dollars Löhnung, vollständige Bekleidung und eine tägliche Nation von
1'/» Pfund Rind- oder V» Pfund Schweinefleisch,' 18 Unzen Vrot oder Mehl,
1 Pinke Rum oder Whiskey, sowie Salz. Essig, Lichte und sogar Kautabak
in genügender Menge erhält. Ein Korporal bekommt 12, ein Feldwebel 16
Dollars Monatssold, ein Unterarzt nach zehnjähriger Dienstzeit einen monat¬
lichen Gehalt, der mit Einschluß der Nationen, der Fourage für ein Pferd
und der Vergütung für einen Diener 98 Dollars beträgt, ein Oberarzt nach
Verlauf einer gleichen Dienstzeit einen Monatsgehalt von 140 Dollars. Die
Gage des Lieutuants ist bei der Artillerie und Infanterie monatlich (mit Hin¬
zurechnung von Rationen, Fourage u. s. w.) 64, die des Hauptmanns 79,
die des Majors 129, die des Obersten 166 Dollars; bei der Cavallerie erhält
der Lieutnant 89, der Rittmeister 106, der Major 141, der Oberst 183, bei
den Ingenieurs der Lieutnant 81, der Hauptmann 98, der Major 141, der
Oberst 183 Dollars monatlich. Ein Brigadegeneral bezieht monatlich 104
Dollars Gage, 12 Rationen (Z. 20 Cents) Fourage für 3 Pferde (24 Dollars
monatlich) und Vergütung für 3 Diener, im Ganzen jährlich 2952 Dollars,
ein Generalmajor 200 Dollars Monatsgage, 15 Nationen, Fourage für 3
Pferde und Auslösung für 4 Diener, im Ganzen jährlich 4512 Dollars, d. h-
etwa 6320 Thaler Preußisch. Sämmtliche Offiziere unter Generalsrang sind
berechtigt, von fünf zu fünf Jahren Zulage zu ihrer Gage zu verlangen, die
ihnen, wenn nichts gegen sie vorliegt, nicht verweigert werden darf.

Das ganze Heer steht unter dem Befehl eines Generalmajors, welcher
in Washington residirt. Die Stelle bekleidet jetzt Winsield Scott, bekannt als
Sieger im Kriege mit Mexico. Das Hauptquartier der Armee war bisher in
Neuyork. Im Uebrigen vertheilt sich dieselbe über 8 Departements, von denen
das erste das ganze Gebiet östlich vom Mississippi umfaßt und sein Hauptquar¬
tier zu Trop im Staate Neuyork hat, das zweite Iowa, Missouri, Arkansas
und ein Stück von Louisiana in sich begreift und sein Hauptquartier in Se.
Louis hat. Das dritte umfaßt das Gebiet Nebraska und den neuen Staat


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0348" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/111780"/>
          <p xml:id="ID_1133" prev="#ID_1132"> peitscht, dann mit Theer bestrichen und mit Federn bestreut eine Stunde auf<lb/>
einer Tonne vor der Wache ausgestellt und zuletzt mit einem I) gebrandmarkt<lb/>
zu werden. Wer sich als Rekrut meldet, erhält im Frieden 12, im Kriege 30<lb/>
bis 200 Dollars. Handgeld. Zum Eintritt in die Armee sind erforderlich ein<lb/>
Alter zwischen 18 und 85 Jahren, 5 Fuß 6 Zoll Höhe und ein gesunder Kör¬<lb/>
per. . Die gewöhnliche Capitulationszcit ist fünf Jahre, im Kriege, wo die<lb/>
Gewordenen Freiwilligen-Regimenter bilden, in der Regel nur ein Jahr. Nach<lb/>
Ablauf der Kapitulation erhält der Wiedereintretende außer neuem Handgelde<lb/>
Anspruch auf eine Zulage und nach der Verabschiedung 180 Acker Land. In<lb/>
Kriegszeiten wird mehr bewilligt. Indeß ist der Soldat schon in gewöhn¬<lb/>
lichen Zeiten sehr gut gestellt, indem er monatlich 7, nach Verlauf eines Viertel¬<lb/>
jahres 10 Dollars Löhnung, vollständige Bekleidung und eine tägliche Nation von<lb/>
1'/» Pfund Rind- oder V» Pfund Schweinefleisch,' 18 Unzen Vrot oder Mehl,<lb/>
1 Pinke Rum oder Whiskey, sowie Salz. Essig, Lichte und sogar Kautabak<lb/>
in genügender Menge erhält. Ein Korporal bekommt 12, ein Feldwebel 16<lb/>
Dollars Monatssold, ein Unterarzt nach zehnjähriger Dienstzeit einen monat¬<lb/>
lichen Gehalt, der mit Einschluß der Nationen, der Fourage für ein Pferd<lb/>
und der Vergütung für einen Diener 98 Dollars beträgt, ein Oberarzt nach<lb/>
Verlauf einer gleichen Dienstzeit einen Monatsgehalt von 140 Dollars. Die<lb/>
Gage des Lieutuants ist bei der Artillerie und Infanterie monatlich (mit Hin¬<lb/>
zurechnung von Rationen, Fourage u. s. w.) 64, die des Hauptmanns 79,<lb/>
die des Majors 129, die des Obersten 166 Dollars; bei der Cavallerie erhält<lb/>
der Lieutnant 89, der Rittmeister 106, der Major 141, der Oberst 183, bei<lb/>
den Ingenieurs der Lieutnant 81, der Hauptmann 98, der Major 141, der<lb/>
Oberst 183 Dollars monatlich. Ein Brigadegeneral bezieht monatlich 104<lb/>
Dollars Gage, 12 Rationen (Z. 20 Cents) Fourage für 3 Pferde (24 Dollars<lb/>
monatlich) und Vergütung für 3 Diener, im Ganzen jährlich 2952 Dollars,<lb/>
ein Generalmajor 200 Dollars Monatsgage, 15 Nationen, Fourage für 3<lb/>
Pferde und Auslösung für 4 Diener, im Ganzen jährlich 4512 Dollars, d. h-<lb/>
etwa 6320 Thaler Preußisch. Sämmtliche Offiziere unter Generalsrang sind<lb/>
berechtigt, von fünf zu fünf Jahren Zulage zu ihrer Gage zu verlangen, die<lb/>
ihnen, wenn nichts gegen sie vorliegt, nicht verweigert werden darf.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1134" next="#ID_1135"> Das ganze Heer steht unter dem Befehl eines Generalmajors, welcher<lb/>
in Washington residirt. Die Stelle bekleidet jetzt Winsield Scott, bekannt als<lb/>
Sieger im Kriege mit Mexico. Das Hauptquartier der Armee war bisher in<lb/>
Neuyork. Im Uebrigen vertheilt sich dieselbe über 8 Departements, von denen<lb/>
das erste das ganze Gebiet östlich vom Mississippi umfaßt und sein Hauptquar¬<lb/>
tier zu Trop im Staate Neuyork hat, das zweite Iowa, Missouri, Arkansas<lb/>
und ein Stück von Louisiana in sich begreift und sein Hauptquartier in Se.<lb/>
Louis hat. Das dritte umfaßt das Gebiet Nebraska und den neuen Staat</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0348] peitscht, dann mit Theer bestrichen und mit Federn bestreut eine Stunde auf einer Tonne vor der Wache ausgestellt und zuletzt mit einem I) gebrandmarkt zu werden. Wer sich als Rekrut meldet, erhält im Frieden 12, im Kriege 30 bis 200 Dollars. Handgeld. Zum Eintritt in die Armee sind erforderlich ein Alter zwischen 18 und 85 Jahren, 5 Fuß 6 Zoll Höhe und ein gesunder Kör¬ per. . Die gewöhnliche Capitulationszcit ist fünf Jahre, im Kriege, wo die Gewordenen Freiwilligen-Regimenter bilden, in der Regel nur ein Jahr. Nach Ablauf der Kapitulation erhält der Wiedereintretende außer neuem Handgelde Anspruch auf eine Zulage und nach der Verabschiedung 180 Acker Land. In Kriegszeiten wird mehr bewilligt. Indeß ist der Soldat schon in gewöhn¬ lichen Zeiten sehr gut gestellt, indem er monatlich 7, nach Verlauf eines Viertel¬ jahres 10 Dollars Löhnung, vollständige Bekleidung und eine tägliche Nation von 1'/» Pfund Rind- oder V» Pfund Schweinefleisch,' 18 Unzen Vrot oder Mehl, 1 Pinke Rum oder Whiskey, sowie Salz. Essig, Lichte und sogar Kautabak in genügender Menge erhält. Ein Korporal bekommt 12, ein Feldwebel 16 Dollars Monatssold, ein Unterarzt nach zehnjähriger Dienstzeit einen monat¬ lichen Gehalt, der mit Einschluß der Nationen, der Fourage für ein Pferd und der Vergütung für einen Diener 98 Dollars beträgt, ein Oberarzt nach Verlauf einer gleichen Dienstzeit einen Monatsgehalt von 140 Dollars. Die Gage des Lieutuants ist bei der Artillerie und Infanterie monatlich (mit Hin¬ zurechnung von Rationen, Fourage u. s. w.) 64, die des Hauptmanns 79, die des Majors 129, die des Obersten 166 Dollars; bei der Cavallerie erhält der Lieutnant 89, der Rittmeister 106, der Major 141, der Oberst 183, bei den Ingenieurs der Lieutnant 81, der Hauptmann 98, der Major 141, der Oberst 183 Dollars monatlich. Ein Brigadegeneral bezieht monatlich 104 Dollars Gage, 12 Rationen (Z. 20 Cents) Fourage für 3 Pferde (24 Dollars monatlich) und Vergütung für 3 Diener, im Ganzen jährlich 2952 Dollars, ein Generalmajor 200 Dollars Monatsgage, 15 Nationen, Fourage für 3 Pferde und Auslösung für 4 Diener, im Ganzen jährlich 4512 Dollars, d. h- etwa 6320 Thaler Preußisch. Sämmtliche Offiziere unter Generalsrang sind berechtigt, von fünf zu fünf Jahren Zulage zu ihrer Gage zu verlangen, die ihnen, wenn nichts gegen sie vorliegt, nicht verweigert werden darf. Das ganze Heer steht unter dem Befehl eines Generalmajors, welcher in Washington residirt. Die Stelle bekleidet jetzt Winsield Scott, bekannt als Sieger im Kriege mit Mexico. Das Hauptquartier der Armee war bisher in Neuyork. Im Uebrigen vertheilt sich dieselbe über 8 Departements, von denen das erste das ganze Gebiet östlich vom Mississippi umfaßt und sein Hauptquar¬ tier zu Trop im Staate Neuyork hat, das zweite Iowa, Missouri, Arkansas und ein Stück von Louisiana in sich begreift und sein Hauptquartier in Se. Louis hat. Das dritte umfaßt das Gebiet Nebraska und den neuen Staat

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341793_111431
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341793_111431/348
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341793_111431/348>, abgerufen am 19.10.2024.