Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. II. Band.meiner Reisebilder für sie holte. Aber kaum hatte sie eine Seite darin gelesen, Paris. 28. Jan. 1837. "Wir leben beide sehr glücklich, d. h. ich habe Grenville. 2. Juni 1837. "Mathilde hat es durchgesetzt, mit mir zu Paris. 12. Octbr. 1837. "Wir leben' eingezogen und so halb und März 1838 handelt es sich um ein kolossales Zeitungsuntcrnehmcn; Heine Grenville, 31. Aug. 1340. "Mathilde ist eine gute Hausfrau geworden, Paris, 13. Oct. 1841. "Daß ich einige Tage vor dem Duell, um Ma- Paris. 17. Oct. 1842. "Meine Frau läßt grüßen. Sie treibt heute An Varnhagen, 3. Jan. 1825, empfiehlt Lassa lie: "er ist nun einmal so meiner Reisebilder für sie holte. Aber kaum hatte sie eine Seite darin gelesen, Paris. 28. Jan. 1837. „Wir leben beide sehr glücklich, d. h. ich habe Grenville. 2. Juni 1837. „Mathilde hat es durchgesetzt, mit mir zu Paris. 12. Octbr. 1837. „Wir leben' eingezogen und so halb und März 1838 handelt es sich um ein kolossales Zeitungsuntcrnehmcn; Heine Grenville, 31. Aug. 1340. „Mathilde ist eine gute Hausfrau geworden, Paris, 13. Oct. 1841. „Daß ich einige Tage vor dem Duell, um Ma- Paris. 17. Oct. 1842. „Meine Frau läßt grüßen. Sie treibt heute An Varnhagen, 3. Jan. 1825, empfiehlt Lassa lie: „er ist nun einmal so <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0303" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/111735"/> <p xml:id="ID_1003" prev="#ID_1002"> meiner Reisebilder für sie holte. Aber kaum hatte sie eine Seite darin gelesen,<lb/> als sie blaß wie der Tod wurde. Sie war nämlich auf eine verliebte Stelle<lb/> gestoßen, und eifersüchtig, wie sie ist. will sie auch nicht einmal, daß ich vor<lb/> ihrer Negierung einer Andern gehuldigt haben sollte; ja ich mußte ihr ver¬<lb/> sprechen, hinfüro keine Liebcsphrasen an erfundene Idealgestalten zu richten."</p><lb/> <p xml:id="ID_1004"> Paris. 28. Jan. 1837. „Wir leben beide sehr glücklich, d. h. ich habe<lb/> weder Tags noch Nachts eine Viertelstunde Ruhe."</p><lb/> <p xml:id="ID_1005"> Grenville. 2. Juni 1837. „Mathilde hat es durchgesetzt, mit mir zu<lb/> reisen, aber diese Begleitung hat viel Beschwerliches wegen der Wildheit der<lb/> theuern Person, wodurch ich mich beständig ängstige."</p><lb/> <p xml:id="ID_1006"> Paris. 12. Octbr. 1837. „Wir leben' eingezogen und so halb und<lb/> halb glücklich; diese Verbindung wird aber ein trübes Ende nehmen, es ist<lb/> deshalb heilsam, dergleichen vorher zu wissen, um nicht vom dunkeln Augen¬<lb/> blick bezwungen zu werden."</p><lb/> <p xml:id="ID_1007"> März 1838 handelt es sich um ein kolossales Zeitungsuntcrnehmcn; Heine<lb/> unterhandelt mit der preußischen Regierung und schreibt: „Seit zehn Jahren<lb/> studire ich den Organismus der Presse in allen Ländern, und ich kann behaup¬<lb/> ten. Niemand ist ihren Geheimnissen tiefer auf die Spur gekommen als ich.<lb/> Ich kenne das Personal und die Ressourcen der Tagespreise so genau, daß ich<lb/> durch die Einrichtungen, die ich treffen kann, das Außerordentlichste zu leisten<lb/> vermag.</p><lb/> <p xml:id="ID_1008"> Grenville, 31. Aug. 1340. „Mathilde ist eine gute Hausfrau geworden,<lb/> trotz ihren tollen Launen, und unser Ehestand ist eben so moralisch wie der<lb/> beste in Krähwinkel."</p><lb/> <p xml:id="ID_1009"> Paris, 13. Oct. 1841. „Daß ich einige Tage vor dem Duell, um Ma-<lb/> thildens Position in der Welt zu sichern, in die Nothwendigkeit gesetzt war.<lb/> meine wilde Ehe in eine zahme zu verwandeln, werden Sie erfahren haben.<lb/> Dieses eheliche Duell, welches nicht eher aufhören wird, bis einer von uns<lb/> beiden getödtet. ist gewiß gefährlicher als der kurze Holmgang mit Salomon<lb/> Strauß aus der Frankfurter Judengasse!"</p><lb/> <p xml:id="ID_1010"> Paris. 17. Oct. 1842. „Meine Frau läßt grüßen. Sie treibt heute<lb/> ihre Hauswirthschaft mit vielem Geräusch. In diesem Augenblick zankt sie<lb/> mit der Magd. Sie ist durchaus keine stille Seele, wird aber täglich corpu-<lb/> lenter."--</p><lb/> <p xml:id="ID_1011" next="#ID_1012"> An Varnhagen, 3. Jan. 1825, empfiehlt Lassa lie: „er ist nun einmal so<lb/> um ausgezeichneter Sohn der neuen Zeit, der nichts von jener Entsagung und<lb/> Bescheidenheit wissen will, womit wir uns mehr oder minder in unserer Zeit<lb/> bindmchgelungert und hindurchgefaselt. Dies neue Geschlecht will genießen<lb/> ""d sich geltend machen im Sichtbaren; wir, die Alten, beugten uns demüthig<lb/> dem Unsichtbaren, fischten nach Schattenküssen und kleinen Blumengerüchen.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0303]
meiner Reisebilder für sie holte. Aber kaum hatte sie eine Seite darin gelesen,
als sie blaß wie der Tod wurde. Sie war nämlich auf eine verliebte Stelle
gestoßen, und eifersüchtig, wie sie ist. will sie auch nicht einmal, daß ich vor
ihrer Negierung einer Andern gehuldigt haben sollte; ja ich mußte ihr ver¬
sprechen, hinfüro keine Liebcsphrasen an erfundene Idealgestalten zu richten."
Paris. 28. Jan. 1837. „Wir leben beide sehr glücklich, d. h. ich habe
weder Tags noch Nachts eine Viertelstunde Ruhe."
Grenville. 2. Juni 1837. „Mathilde hat es durchgesetzt, mit mir zu
reisen, aber diese Begleitung hat viel Beschwerliches wegen der Wildheit der
theuern Person, wodurch ich mich beständig ängstige."
Paris. 12. Octbr. 1837. „Wir leben' eingezogen und so halb und
halb glücklich; diese Verbindung wird aber ein trübes Ende nehmen, es ist
deshalb heilsam, dergleichen vorher zu wissen, um nicht vom dunkeln Augen¬
blick bezwungen zu werden."
März 1838 handelt es sich um ein kolossales Zeitungsuntcrnehmcn; Heine
unterhandelt mit der preußischen Regierung und schreibt: „Seit zehn Jahren
studire ich den Organismus der Presse in allen Ländern, und ich kann behaup¬
ten. Niemand ist ihren Geheimnissen tiefer auf die Spur gekommen als ich.
Ich kenne das Personal und die Ressourcen der Tagespreise so genau, daß ich
durch die Einrichtungen, die ich treffen kann, das Außerordentlichste zu leisten
vermag.
Grenville, 31. Aug. 1340. „Mathilde ist eine gute Hausfrau geworden,
trotz ihren tollen Launen, und unser Ehestand ist eben so moralisch wie der
beste in Krähwinkel."
Paris, 13. Oct. 1841. „Daß ich einige Tage vor dem Duell, um Ma-
thildens Position in der Welt zu sichern, in die Nothwendigkeit gesetzt war.
meine wilde Ehe in eine zahme zu verwandeln, werden Sie erfahren haben.
Dieses eheliche Duell, welches nicht eher aufhören wird, bis einer von uns
beiden getödtet. ist gewiß gefährlicher als der kurze Holmgang mit Salomon
Strauß aus der Frankfurter Judengasse!"
Paris. 17. Oct. 1842. „Meine Frau läßt grüßen. Sie treibt heute
ihre Hauswirthschaft mit vielem Geräusch. In diesem Augenblick zankt sie
mit der Magd. Sie ist durchaus keine stille Seele, wird aber täglich corpu-
lenter."--
An Varnhagen, 3. Jan. 1825, empfiehlt Lassa lie: „er ist nun einmal so
um ausgezeichneter Sohn der neuen Zeit, der nichts von jener Entsagung und
Bescheidenheit wissen will, womit wir uns mehr oder minder in unserer Zeit
bindmchgelungert und hindurchgefaselt. Dies neue Geschlecht will genießen
""d sich geltend machen im Sichtbaren; wir, die Alten, beugten uns demüthig
dem Unsichtbaren, fischten nach Schattenküssen und kleinen Blumengerüchen.
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