Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. II. Band.dem Recht, den Verträgen und den Thatsachen. (Berlin, Springer). -- Eine ge¬ Alfred Reth el. Blätter der Erinnerung von W olfgang Müller. (Leip¬ Altes und Neues, oder drei neue preußische Schulrcgulative. Ein Paralle- Meine Wanderung durchs Leben. Ein Beitrag zur Geschichte der ersten dem Recht, den Verträgen und den Thatsachen. (Berlin, Springer). — Eine ge¬ Alfred Reth el. Blätter der Erinnerung von W olfgang Müller. (Leip¬ Altes und Neues, oder drei neue preußische Schulrcgulative. Ein Paralle- Meine Wanderung durchs Leben. Ein Beitrag zur Geschichte der ersten <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0249" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/111681"/> <p xml:id="ID_763" prev="#ID_762"> dem Recht, den Verträgen und den Thatsachen. (Berlin, Springer). — Eine ge¬<lb/> rechte Abwehr der Ansprüche, welche in dem Landtag laut geworden sind, und de¬<lb/> nen glücklicherweise die Logik noch mehr entgegentritt als die Jurisprudenz.</p><lb/> <p xml:id="ID_764"> Alfred Reth el. Blätter der Erinnerung von W olfgang Müller. (Leip¬<lb/> zig, Brockhaus). — Eine lebendig und warm geschriebene Biographie des höchst<lb/> begabten Malers, der den 15. Mai 1816 bei Aachen geboren, in Düsseldorf erzo¬<lb/> gen, schon durch sein erstes Bild (l). Bonifacius) 1832 große Aufmerksamkeit er¬<lb/> regte, und diese durch die Illustrationen zum rheinischen Sagenkreis, die Todten-<lb/> tänze, den Uebergang Hannibals über die Alpen u. a. Gemälde rechtfertigte. Seit<lb/> 1837 war er in Frankfurt a. M.; 1844 machte er eine Reise nach Italien, ver¬<lb/> heiratete sich im Herbst 1851, und verrieth bald die Anlage zu einer Geistesstö¬<lb/> rung, die einige Zeit daraus in unheilbaren Wahnsinn überging. — Die Beschrei¬<lb/> bungen der Gemälde (z. B. Hannibal) sind zum Theil vortrefflich.</p><lb/> <p xml:id="ID_765"> Altes und Neues, oder drei neue preußische Schulrcgulative. Ein Paralle-<lb/> lismus von Dr. Leopold Besser. (Berlin, Janke). — Die Raumcrschcn Re¬<lb/> gulative haben auch bei gebildeten Männern, denen aber Diestcrwcg in seinen An¬<lb/> sprüchen zu weit geht, Beifall gefunden, und man hat den leitenden Gesichtspunkt<lb/> verrückt — die Hauptsache ist immer da. Nach den Regulativen soll der Mittel¬<lb/> punkt der Bildung für die Schullehrer wie für das Volk der Katechismus sein;<lb/> wer das für zweckmäßig hält, mag sie loben; wem es aber unserm Jahrhundert nicht<lb/> urehr angemessen erscheint, der muß auf ihre gesetzliche Beseitigung dringen.</p><lb/> <p xml:id="ID_766" next="#ID_767"> Meine Wanderung durchs Leben. Ein Beitrag zur Geschichte der ersten<lb/> Hälfte des 19. Jahrhunderts, von Dr. Gerd Elters, K. pr. Geh. Reg.-Reh. a. D. —<lb/> l>- Th. — Die Jugendzeiten und die ersten zehn Regierungsjahre Friedrich Wilhelm des<lb/> Vierten (Leipzig, Brockhaus.) — Als thätig mitwirkender Helfer und Untergebener Eich¬<lb/> horns hätte Elters gerade über diese Periode viel Interessantes mittheilen können ; die Aus¬<lb/> beute ist aber äußerst gering. Zeitungsnotizen, Citate aus nicht, Stimmungen,<lb/> ^ntcrjectionen u. drgl. ist nicht gerade das, was man von einem Staatsmann<lb/> 6- D. erwartet. Der Charakter des Königs gewinnt kein neues Licht; die Strö¬<lb/> mungen der Zeit, ihre berechtigten und unberechtigten Ansprüche werden nur auf<lb/> der Oberfläche angeschaut. Interessant ist nur, daß man erfährt, es habe in der Ab¬<lb/> locht Eichhorns gelegen, das ganze Beamtenperfonal, das Altenstein zurückgelassen,<lb/> Modificircn; und nur von anderer Seite habe man den König von der Unzweck-<lb/> mäßigkeit dieser Maßregel überführt — was Herr Elters sehr beklagt. — Ferner er-<lb/> fährt man, daß der König Herrn v. Bodelschwingh keine Menschenkenntnis; zutraute,<lb/> und in dieser Beziehung Eichhorn den Vorzug gab. — Man erfährt, daß Ad.<lb/> Schmidts Geschichte der Glaubensfreiheit im ersten Jahrhundert des Kaiserthums<lb/> «eine der durchdachtesten, boshaftesten und folglich wirksamsten Productionen" des<lb/> wahres 1847 war; daß Jacoby sich in den „Vier Fragen" in widerchristlichen Sinne<lb/> Ausgesprochen hat; daß man Humboldt vor dem Umgang mit dem „unzuverlässigen"<lb/> ^arnhagen warnte. Ueber die „Lieblinge des Königs", Nadowitz, Bunsen und Sensft-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0249]
dem Recht, den Verträgen und den Thatsachen. (Berlin, Springer). — Eine ge¬
rechte Abwehr der Ansprüche, welche in dem Landtag laut geworden sind, und de¬
nen glücklicherweise die Logik noch mehr entgegentritt als die Jurisprudenz.
Alfred Reth el. Blätter der Erinnerung von W olfgang Müller. (Leip¬
zig, Brockhaus). — Eine lebendig und warm geschriebene Biographie des höchst
begabten Malers, der den 15. Mai 1816 bei Aachen geboren, in Düsseldorf erzo¬
gen, schon durch sein erstes Bild (l). Bonifacius) 1832 große Aufmerksamkeit er¬
regte, und diese durch die Illustrationen zum rheinischen Sagenkreis, die Todten-
tänze, den Uebergang Hannibals über die Alpen u. a. Gemälde rechtfertigte. Seit
1837 war er in Frankfurt a. M.; 1844 machte er eine Reise nach Italien, ver¬
heiratete sich im Herbst 1851, und verrieth bald die Anlage zu einer Geistesstö¬
rung, die einige Zeit daraus in unheilbaren Wahnsinn überging. — Die Beschrei¬
bungen der Gemälde (z. B. Hannibal) sind zum Theil vortrefflich.
Altes und Neues, oder drei neue preußische Schulrcgulative. Ein Paralle-
lismus von Dr. Leopold Besser. (Berlin, Janke). — Die Raumcrschcn Re¬
gulative haben auch bei gebildeten Männern, denen aber Diestcrwcg in seinen An¬
sprüchen zu weit geht, Beifall gefunden, und man hat den leitenden Gesichtspunkt
verrückt — die Hauptsache ist immer da. Nach den Regulativen soll der Mittel¬
punkt der Bildung für die Schullehrer wie für das Volk der Katechismus sein;
wer das für zweckmäßig hält, mag sie loben; wem es aber unserm Jahrhundert nicht
urehr angemessen erscheint, der muß auf ihre gesetzliche Beseitigung dringen.
Meine Wanderung durchs Leben. Ein Beitrag zur Geschichte der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts, von Dr. Gerd Elters, K. pr. Geh. Reg.-Reh. a. D. —
l>- Th. — Die Jugendzeiten und die ersten zehn Regierungsjahre Friedrich Wilhelm des
Vierten (Leipzig, Brockhaus.) — Als thätig mitwirkender Helfer und Untergebener Eich¬
horns hätte Elters gerade über diese Periode viel Interessantes mittheilen können ; die Aus¬
beute ist aber äußerst gering. Zeitungsnotizen, Citate aus nicht, Stimmungen,
^ntcrjectionen u. drgl. ist nicht gerade das, was man von einem Staatsmann
6- D. erwartet. Der Charakter des Königs gewinnt kein neues Licht; die Strö¬
mungen der Zeit, ihre berechtigten und unberechtigten Ansprüche werden nur auf
der Oberfläche angeschaut. Interessant ist nur, daß man erfährt, es habe in der Ab¬
locht Eichhorns gelegen, das ganze Beamtenperfonal, das Altenstein zurückgelassen,
Modificircn; und nur von anderer Seite habe man den König von der Unzweck-
mäßigkeit dieser Maßregel überführt — was Herr Elters sehr beklagt. — Ferner er-
fährt man, daß der König Herrn v. Bodelschwingh keine Menschenkenntnis; zutraute,
und in dieser Beziehung Eichhorn den Vorzug gab. — Man erfährt, daß Ad.
Schmidts Geschichte der Glaubensfreiheit im ersten Jahrhundert des Kaiserthums
«eine der durchdachtesten, boshaftesten und folglich wirksamsten Productionen" des
wahres 1847 war; daß Jacoby sich in den „Vier Fragen" in widerchristlichen Sinne
Ausgesprochen hat; daß man Humboldt vor dem Umgang mit dem „unzuverlässigen"
^arnhagen warnte. Ueber die „Lieblinge des Königs", Nadowitz, Bunsen und Sensft-
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