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Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. I. Band.

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er ins öffentliche Leben eintrat, verfolgte er, wie wir gesehen, dieselben Ideen.
Auch ist der Ehrgeiz für so große Zwecke nicht zu tadeln, und wenngleich
man nicht alle Mittel rechtfertigen kann, die er dafür in Bewegung feste, so
wird er doch als einer der bedeutendsten Staatsmänner unsres Jahrhunderts
d <p. astehen.




Die Staaten des noroamenkmiischeil Soliderblmoes.
2.

Der westliche Nachbarstaat Alabamas, Mississippi, gehört seit 1803
zur Union und erlangte 1817 die Rechte eines Staates derselben. Seine
Verfassung gleicht der von Alabama, sein Senat besteht aus 12 auf vier,
sein Repräsentantenhaus aus 92 auf zwei Jahre gewählten Mitgliedern. Die
Amtsdnuer des Gouverneurs beträgt vier Jahre. Zum Kongreß in Washing¬
ton sendet Mississippi fünf Abgeordnete. Der Flächeninhalt desselben beträgt
47.151 englische oder 2218 deutsche Quadratmeilen, die Zahl der Einwohner
betrug 1850 605,488, unter denen 308,167 Negersklaven und etwa 1000 freie
Farbige waren. Jetzt mag dieselbe auf 720,000 (worunter die größere Hälfte
Neger) gestiegen sein. Das Staatseigenthum hatte im Jahr 1854 einen
Werth von etwa 2^ das Privateigenthum einen Werth von ziemlich 229 Millionen.
Die Einnahme betrug 379,407, die Ausgabe 314,429 Dollars. Die Noten
der Banken un Staate circulirten zu V" bis 1-/" Procent unter dem
Nennwerthe.

Eisenbahnen hat Mississippi 220 Meilen. Dieselben verbinden die
Städte Jackson und Vicksburg, Jackson und Brandon, Natchez und Malcolm,
Francisville und Woodville, Brandon und Mohne, wozu noch die große den gan¬
zen Staat durchschneidende Schienenstraße kommt, die von Nashville in Tennessee
"ach Neuorleans hinabläuft. Kanüle besitzt Mississippi nicht. Hauptflüsse
si"d außer dem Mississippi, der die Westgrenze bildet, der Yazoo. der Big-
Black und der Pearlriver. Seiner Bodengestaltung nach zerfällt das Land
gleich den andern Baumwollcnstaaten in Marschen, welche den Süden, hüge¬
lige Striche, welche! die Mitte, und Gebirgsdistricte. welche den Norden ein¬
nehmen. °Dcis Niedersand hat abwechselnd sandigen, thonigen und sumpfigen


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er ins öffentliche Leben eintrat, verfolgte er, wie wir gesehen, dieselben Ideen.
Auch ist der Ehrgeiz für so große Zwecke nicht zu tadeln, und wenngleich
man nicht alle Mittel rechtfertigen kann, die er dafür in Bewegung feste, so
wird er doch als einer der bedeutendsten Staatsmänner unsres Jahrhunderts
d <p. astehen.




Die Staaten des noroamenkmiischeil Soliderblmoes.
2.

Der westliche Nachbarstaat Alabamas, Mississippi, gehört seit 1803
zur Union und erlangte 1817 die Rechte eines Staates derselben. Seine
Verfassung gleicht der von Alabama, sein Senat besteht aus 12 auf vier,
sein Repräsentantenhaus aus 92 auf zwei Jahre gewählten Mitgliedern. Die
Amtsdnuer des Gouverneurs beträgt vier Jahre. Zum Kongreß in Washing¬
ton sendet Mississippi fünf Abgeordnete. Der Flächeninhalt desselben beträgt
47.151 englische oder 2218 deutsche Quadratmeilen, die Zahl der Einwohner
betrug 1850 605,488, unter denen 308,167 Negersklaven und etwa 1000 freie
Farbige waren. Jetzt mag dieselbe auf 720,000 (worunter die größere Hälfte
Neger) gestiegen sein. Das Staatseigenthum hatte im Jahr 1854 einen
Werth von etwa 2^ das Privateigenthum einen Werth von ziemlich 229 Millionen.
Die Einnahme betrug 379,407, die Ausgabe 314,429 Dollars. Die Noten
der Banken un Staate circulirten zu V» bis 1-/» Procent unter dem
Nennwerthe.

Eisenbahnen hat Mississippi 220 Meilen. Dieselben verbinden die
Städte Jackson und Vicksburg, Jackson und Brandon, Natchez und Malcolm,
Francisville und Woodville, Brandon und Mohne, wozu noch die große den gan¬
zen Staat durchschneidende Schienenstraße kommt, die von Nashville in Tennessee
"ach Neuorleans hinabläuft. Kanüle besitzt Mississippi nicht. Hauptflüsse
si»d außer dem Mississippi, der die Westgrenze bildet, der Yazoo. der Big-
Black und der Pearlriver. Seiner Bodengestaltung nach zerfällt das Land
gleich den andern Baumwollcnstaaten in Marschen, welche den Süden, hüge¬
lige Striche, welche! die Mitte, und Gebirgsdistricte. welche den Norden ein¬
nehmen. °Dcis Niedersand hat abwechselnd sandigen, thonigen und sumpfigen


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[0461] er ins öffentliche Leben eintrat, verfolgte er, wie wir gesehen, dieselben Ideen. Auch ist der Ehrgeiz für so große Zwecke nicht zu tadeln, und wenngleich man nicht alle Mittel rechtfertigen kann, die er dafür in Bewegung feste, so wird er doch als einer der bedeutendsten Staatsmänner unsres Jahrhunderts d <p. astehen. Die Staaten des noroamenkmiischeil Soliderblmoes. 2. Der westliche Nachbarstaat Alabamas, Mississippi, gehört seit 1803 zur Union und erlangte 1817 die Rechte eines Staates derselben. Seine Verfassung gleicht der von Alabama, sein Senat besteht aus 12 auf vier, sein Repräsentantenhaus aus 92 auf zwei Jahre gewählten Mitgliedern. Die Amtsdnuer des Gouverneurs beträgt vier Jahre. Zum Kongreß in Washing¬ ton sendet Mississippi fünf Abgeordnete. Der Flächeninhalt desselben beträgt 47.151 englische oder 2218 deutsche Quadratmeilen, die Zahl der Einwohner betrug 1850 605,488, unter denen 308,167 Negersklaven und etwa 1000 freie Farbige waren. Jetzt mag dieselbe auf 720,000 (worunter die größere Hälfte Neger) gestiegen sein. Das Staatseigenthum hatte im Jahr 1854 einen Werth von etwa 2^ das Privateigenthum einen Werth von ziemlich 229 Millionen. Die Einnahme betrug 379,407, die Ausgabe 314,429 Dollars. Die Noten der Banken un Staate circulirten zu V» bis 1-/» Procent unter dem Nennwerthe. Eisenbahnen hat Mississippi 220 Meilen. Dieselben verbinden die Städte Jackson und Vicksburg, Jackson und Brandon, Natchez und Malcolm, Francisville und Woodville, Brandon und Mohne, wozu noch die große den gan¬ zen Staat durchschneidende Schienenstraße kommt, die von Nashville in Tennessee "ach Neuorleans hinabläuft. Kanüle besitzt Mississippi nicht. Hauptflüsse si»d außer dem Mississippi, der die Westgrenze bildet, der Yazoo. der Big- Black und der Pearlriver. Seiner Bodengestaltung nach zerfällt das Land gleich den andern Baumwollcnstaaten in Marschen, welche den Süden, hüge¬ lige Striche, welche! die Mitte, und Gebirgsdistricte. welche den Norden ein¬ nehmen. °Dcis Niedersand hat abwechselnd sandigen, thonigen und sumpfigen 57*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341793_110893/461>, abgerufen am 25.08.2024.