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Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. I. Band.

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hart. Er zählt ihnen die Perioden vor, in denen er sich ihnen im Fleisch
gezeigt und sie aufgefordert zu seiner Verehrung und zum Bekenntniß der Ein-
heitslehre, und erinnert sie, wie sie trotzdem in ihrer Verblendung und Wider¬
spenstigkeit beharrt.

Dann werden sich auf Gott Hakims Befehl Gewitter über der Kaaba
entladen, sie zerstören und spurlos von der Erde vertilgen. Hierauf w!rd
Hamza mit seinen Gefährten, den vier Endpunkten auf goldnen mit Perlen
und Edelsteinen geschmückten Thronen unter einem prachtvollen Baldachin
sitzend den Versammelten Rechenschaft abnehmen. Zuerst werden die Gläubi¬
gen vortreten. Gott Hakim wird sie mit gnädigem Antlitz empfangen, ihnen
alle ihre Vergehungen verzeihen, ihnen köstliche Gewänder geben, ihnen Kro¬
nen von Gold und Juwelen aussetzen, sie auf wunderbar schönen Rossen
reiten lassen und sie mit den werthvollsten Waffen zieren zum Lohne für das,
was sie durch die Gewaltthätigkeit der Ungläubigen erlitten haben.

Nachdem dies geschehen, übergibt Hakim sein goldnes Schwert an Hamza,
und dieser tödtet damit den Ibn El Berberije und den Mohammed Ed Derezi,
die wiedererstandenen Lügenpropheten. Den Abu Sewiktin aber, welcher der
Satan ist, legt er in Ketten, läßt ihn in den Ländern umherführen und ge¬
bietet ihn. sobald man nach Balkh in Khorassan gekommen ist, in einer gold¬
nen Schüssel abzustechen.

Nachdem Hamza die beiden Lügenapostel erschlagen, übergibt er das Schwert
an den zweiten Endpunkt, Ismail, und nun beginnt ein furchtbares Würgen
und Gemetzel. Die Einheitsbekenner schlagen ihre Schwerter durch die Hälse
der Christen und Moslemin. Weder Groß noch Klein wird geschont, sondern
sämmtliche Bewohner von Mekka mit den Königen und allem ihrem Heer bis
auf die Frauen und Kinder werden niedergehauen. Sie dringen vor bis
Konstantinopel, ir> die Länder der Franken und nach den Inseln des Meeres,
erobern Alles, tödten die Menschen, rauben ihr Vermögen und plündern die
"Schatzkammern der Fürsten. Keine Seele wird in diesen Landen und Inseln
übrig bleiben, und dies ist die Auferstehung. Nun herrscht Hamza in der
heiligen Stadt Aegyptens El Kahira, die vier Endpunkte sitzen zu seiner Rechten
und Linken und Gott Hakim Beamrihi bleibt bei ihnen ewiglich. Die El"'
heitsbekenner bekleiden, jeder nach seinem Verdienst, hohe Würden und werden
zu Königen, Wessnen und Emiren ernannt. Alles übrige Volk (welches er¬
schlagen war, aber, wie man voraussetzen muß, wenn es keinen Widersprach
geben soll, nach einiger Zeit wieder auflebt) wird ewig unter dem Joch der
Sklaverei und der Zuchtruthe bleiben. Man wird ihnen einen Tribut ause^
legen und ihnen Ohrgehänge geben, nach denen sie in drei Classen zerfallen-

" Die erste Classe, welche sie die Gegner oder das Volk des äußerliche"
Gesetzes nennen, begreift die sunnitischen Mohammedaner und die Juden '"


hart. Er zählt ihnen die Perioden vor, in denen er sich ihnen im Fleisch
gezeigt und sie aufgefordert zu seiner Verehrung und zum Bekenntniß der Ein-
heitslehre, und erinnert sie, wie sie trotzdem in ihrer Verblendung und Wider¬
spenstigkeit beharrt.

Dann werden sich auf Gott Hakims Befehl Gewitter über der Kaaba
entladen, sie zerstören und spurlos von der Erde vertilgen. Hierauf w!rd
Hamza mit seinen Gefährten, den vier Endpunkten auf goldnen mit Perlen
und Edelsteinen geschmückten Thronen unter einem prachtvollen Baldachin
sitzend den Versammelten Rechenschaft abnehmen. Zuerst werden die Gläubi¬
gen vortreten. Gott Hakim wird sie mit gnädigem Antlitz empfangen, ihnen
alle ihre Vergehungen verzeihen, ihnen köstliche Gewänder geben, ihnen Kro¬
nen von Gold und Juwelen aussetzen, sie auf wunderbar schönen Rossen
reiten lassen und sie mit den werthvollsten Waffen zieren zum Lohne für das,
was sie durch die Gewaltthätigkeit der Ungläubigen erlitten haben.

Nachdem dies geschehen, übergibt Hakim sein goldnes Schwert an Hamza,
und dieser tödtet damit den Ibn El Berberije und den Mohammed Ed Derezi,
die wiedererstandenen Lügenpropheten. Den Abu Sewiktin aber, welcher der
Satan ist, legt er in Ketten, läßt ihn in den Ländern umherführen und ge¬
bietet ihn. sobald man nach Balkh in Khorassan gekommen ist, in einer gold¬
nen Schüssel abzustechen.

Nachdem Hamza die beiden Lügenapostel erschlagen, übergibt er das Schwert
an den zweiten Endpunkt, Ismail, und nun beginnt ein furchtbares Würgen
und Gemetzel. Die Einheitsbekenner schlagen ihre Schwerter durch die Hälse
der Christen und Moslemin. Weder Groß noch Klein wird geschont, sondern
sämmtliche Bewohner von Mekka mit den Königen und allem ihrem Heer bis
auf die Frauen und Kinder werden niedergehauen. Sie dringen vor bis
Konstantinopel, ir> die Länder der Franken und nach den Inseln des Meeres,
erobern Alles, tödten die Menschen, rauben ihr Vermögen und plündern die
«Schatzkammern der Fürsten. Keine Seele wird in diesen Landen und Inseln
übrig bleiben, und dies ist die Auferstehung. Nun herrscht Hamza in der
heiligen Stadt Aegyptens El Kahira, die vier Endpunkte sitzen zu seiner Rechten
und Linken und Gott Hakim Beamrihi bleibt bei ihnen ewiglich. Die El»'
heitsbekenner bekleiden, jeder nach seinem Verdienst, hohe Würden und werden
zu Königen, Wessnen und Emiren ernannt. Alles übrige Volk (welches er¬
schlagen war, aber, wie man voraussetzen muß, wenn es keinen Widersprach
geben soll, nach einiger Zeit wieder auflebt) wird ewig unter dem Joch der
Sklaverei und der Zuchtruthe bleiben. Man wird ihnen einen Tribut ause^
legen und ihnen Ohrgehänge geben, nach denen sie in drei Classen zerfallen-

» Die erste Classe, welche sie die Gegner oder das Volk des äußerliche"
Gesetzes nennen, begreift die sunnitischen Mohammedaner und die Juden '"


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[0194] hart. Er zählt ihnen die Perioden vor, in denen er sich ihnen im Fleisch gezeigt und sie aufgefordert zu seiner Verehrung und zum Bekenntniß der Ein- heitslehre, und erinnert sie, wie sie trotzdem in ihrer Verblendung und Wider¬ spenstigkeit beharrt. Dann werden sich auf Gott Hakims Befehl Gewitter über der Kaaba entladen, sie zerstören und spurlos von der Erde vertilgen. Hierauf w!rd Hamza mit seinen Gefährten, den vier Endpunkten auf goldnen mit Perlen und Edelsteinen geschmückten Thronen unter einem prachtvollen Baldachin sitzend den Versammelten Rechenschaft abnehmen. Zuerst werden die Gläubi¬ gen vortreten. Gott Hakim wird sie mit gnädigem Antlitz empfangen, ihnen alle ihre Vergehungen verzeihen, ihnen köstliche Gewänder geben, ihnen Kro¬ nen von Gold und Juwelen aussetzen, sie auf wunderbar schönen Rossen reiten lassen und sie mit den werthvollsten Waffen zieren zum Lohne für das, was sie durch die Gewaltthätigkeit der Ungläubigen erlitten haben. Nachdem dies geschehen, übergibt Hakim sein goldnes Schwert an Hamza, und dieser tödtet damit den Ibn El Berberije und den Mohammed Ed Derezi, die wiedererstandenen Lügenpropheten. Den Abu Sewiktin aber, welcher der Satan ist, legt er in Ketten, läßt ihn in den Ländern umherführen und ge¬ bietet ihn. sobald man nach Balkh in Khorassan gekommen ist, in einer gold¬ nen Schüssel abzustechen. Nachdem Hamza die beiden Lügenapostel erschlagen, übergibt er das Schwert an den zweiten Endpunkt, Ismail, und nun beginnt ein furchtbares Würgen und Gemetzel. Die Einheitsbekenner schlagen ihre Schwerter durch die Hälse der Christen und Moslemin. Weder Groß noch Klein wird geschont, sondern sämmtliche Bewohner von Mekka mit den Königen und allem ihrem Heer bis auf die Frauen und Kinder werden niedergehauen. Sie dringen vor bis Konstantinopel, ir> die Länder der Franken und nach den Inseln des Meeres, erobern Alles, tödten die Menschen, rauben ihr Vermögen und plündern die «Schatzkammern der Fürsten. Keine Seele wird in diesen Landen und Inseln übrig bleiben, und dies ist die Auferstehung. Nun herrscht Hamza in der heiligen Stadt Aegyptens El Kahira, die vier Endpunkte sitzen zu seiner Rechten und Linken und Gott Hakim Beamrihi bleibt bei ihnen ewiglich. Die El»' heitsbekenner bekleiden, jeder nach seinem Verdienst, hohe Würden und werden zu Königen, Wessnen und Emiren ernannt. Alles übrige Volk (welches er¬ schlagen war, aber, wie man voraussetzen muß, wenn es keinen Widersprach geben soll, nach einiger Zeit wieder auflebt) wird ewig unter dem Joch der Sklaverei und der Zuchtruthe bleiben. Man wird ihnen einen Tribut ause^ legen und ihnen Ohrgehänge geben, nach denen sie in drei Classen zerfallen- » Die erste Classe, welche sie die Gegner oder das Volk des äußerliche" Gesetzes nennen, begreift die sunnitischen Mohammedaner und die Juden '"

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341793_110893/194>, abgerufen am 25.08.2024.