Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. I. Band.nunft war Schatnil. der Weise, Sohn Damils. Gott befahl Haretl), dem Der Geist Hareths wanderte später in Ruch (Noah). der Geist seines Die Drusen nehmen eine Art von Dreieinigkeit an. Gott hat nach Hamza ist nicht blos ein gottgesandter Prophet, sondern "die Ursache Der Hauptsatz, den Hamza seiner Lehre zu Grunde legt, ist, wie schon nunft war Schatnil. der Weise, Sohn Damils. Gott befahl Haretl), dem Der Geist Hareths wanderte später in Ruch (Noah). der Geist seines Die Drusen nehmen eine Art von Dreieinigkeit an. Gott hat nach Hamza ist nicht blos ein gottgesandter Prophet, sondern „die Ursache Der Hauptsatz, den Hamza seiner Lehre zu Grunde legt, ist, wie schon <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0156" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/111050"/> <p xml:id="ID_445" prev="#ID_444"> nunft war Schatnil. der Weise, Sohn Damils. Gott befahl Haretl), dem<lb/> Schatnil seine Verehrung zu bezeigen, und da dieser sich weigerte, vertrieb<lb/> er ihn aus dem Paradiese, d. h. nahm er ihm die Erkenntniß seiner Einheit.<lb/> Denn die Drusen glauben, daß das Paradies ihre Einheitslehre, die Hölle<lb/> die Verehrung des Nichts, d. h. eines unsichtbaren Gottes ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_446"> Der Geist Hareths wanderte später in Ruch (Noah). der Geist seines<lb/> Hauptgesährten sehn in Sam (Sem), dann kamen sie in Ibrahim (Abraham)<lb/> und Ismail, darauf in Musa (Moses) und Harun (Aaron), dann in Isa<lb/> (Jesus) und Petrus, nachher in Mohammed und Ali. endlich in Said und<lb/> Kaddah wieder. In gleicher Weise machte der Geist Schatniis seine Wan¬<lb/> derungen. Zur Zeit des Moses war er in Jethro, dem midianitischen Pre><lb/> ster. den die Drusen Schoaib nennen. Zur Zeit der griechischen Philosophen,<lb/> die sämmtlich als Verkörperungen der fünf Endpunkte der Einheitslehre gelten,<lb/> lebte er in Aeskulap und Pythagoras. Zur Zeit Jesu redete er aus Jessu,<lb/> der (Aehnliches lehrt der Koran) von Isa verschieden und der wahre Messias<lb/> ist. Die Geister der vier „Frauen" Hamzas waren in den vier Evangelisten<lb/> Matthäus, Markus. Lukas und Johannes; letzterer war von Johannes dem<lb/> Täufer nicht verschieden und wird von den Drusen auch Chrysostomus genannt.<lb/> Zur Zeit der Gründung des Islam endlich wohnte die Seele Schatnils (die<lb/> später bei Hakims Auftreten Hamzas Körper anzog, in Selman dem Perser<lb/> und die Seelen der vier Mit-Endpunkte oder Frauen in dessen vier Gefährten:<lb/> El Mekdad. Abu Dsarr El Ghaffari. Ammar Ben Jäher und En Nedschaschi.</p><lb/> <p xml:id="ID_447"> Die Drusen nehmen eine Art von Dreieinigkeit an. Gott hat nach<lb/> ihnen einen Namen, ein Geräumtes, d. h. Bestimmtes und eine Bedeutung,<lb/> d. h. Realität. Der Name Gottes ist Ismail, die „universelle Seele", das<lb/> Genannte, womit man sein Inneres bezeichnet, ist Hamza, die „allgemeine<lb/> Vernunft", die Bedeutung oder Realität endlich Hakim Beamrihi.</p><lb/> <p xml:id="ID_448"> Hamza ist nicht blos ein gottgesandter Prophet, sondern „die Ursache<lb/> der Ursachen", der „geschaffne Schöpfer", der „empfangende Geber". Er hat<lb/> völlige Macht über alles Seiende wie Gott, nur daß er geschaffen ist. Gott<lb/> der Erhabne, Hakim Beamrihi, ist „der, welcher die Ursache der Ursachen ver¬<lb/> ursacht", er ist fern von aller Action und hat sie von Ewigkeit in die Hand<lb/> des Schatnil-Hamza gelegt, „welchem die Rechenschaft, die Belohnung und<lb/> Bestrafung, die Vertheilung der Bedürfnisse und die Bestimmung des Todes<lb/> obliegt, mit Ausnahme dessen, was von dem Wesen des erhabenen Schöpfers<lb/> allein abhängt."</p><lb/> <p xml:id="ID_449" next="#ID_450"> Der Hauptsatz, den Hamza seiner Lehre zu Grunde legt, ist, wie schon<lb/> bemerkt: der echte Gläubige müsse für wahr halten, was die Uebrigen leugnen-<lb/> Er sagt in seiner Abhandlung: „Die Rechtfertigung und die Verwarnung"<lb/> unter Anderm: „Das Beste, was für das zukünftige Leben erlangt wird, und</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0156]
nunft war Schatnil. der Weise, Sohn Damils. Gott befahl Haretl), dem
Schatnil seine Verehrung zu bezeigen, und da dieser sich weigerte, vertrieb
er ihn aus dem Paradiese, d. h. nahm er ihm die Erkenntniß seiner Einheit.
Denn die Drusen glauben, daß das Paradies ihre Einheitslehre, die Hölle
die Verehrung des Nichts, d. h. eines unsichtbaren Gottes ist.
Der Geist Hareths wanderte später in Ruch (Noah). der Geist seines
Hauptgesährten sehn in Sam (Sem), dann kamen sie in Ibrahim (Abraham)
und Ismail, darauf in Musa (Moses) und Harun (Aaron), dann in Isa
(Jesus) und Petrus, nachher in Mohammed und Ali. endlich in Said und
Kaddah wieder. In gleicher Weise machte der Geist Schatniis seine Wan¬
derungen. Zur Zeit des Moses war er in Jethro, dem midianitischen Pre>
ster. den die Drusen Schoaib nennen. Zur Zeit der griechischen Philosophen,
die sämmtlich als Verkörperungen der fünf Endpunkte der Einheitslehre gelten,
lebte er in Aeskulap und Pythagoras. Zur Zeit Jesu redete er aus Jessu,
der (Aehnliches lehrt der Koran) von Isa verschieden und der wahre Messias
ist. Die Geister der vier „Frauen" Hamzas waren in den vier Evangelisten
Matthäus, Markus. Lukas und Johannes; letzterer war von Johannes dem
Täufer nicht verschieden und wird von den Drusen auch Chrysostomus genannt.
Zur Zeit der Gründung des Islam endlich wohnte die Seele Schatnils (die
später bei Hakims Auftreten Hamzas Körper anzog, in Selman dem Perser
und die Seelen der vier Mit-Endpunkte oder Frauen in dessen vier Gefährten:
El Mekdad. Abu Dsarr El Ghaffari. Ammar Ben Jäher und En Nedschaschi.
Die Drusen nehmen eine Art von Dreieinigkeit an. Gott hat nach
ihnen einen Namen, ein Geräumtes, d. h. Bestimmtes und eine Bedeutung,
d. h. Realität. Der Name Gottes ist Ismail, die „universelle Seele", das
Genannte, womit man sein Inneres bezeichnet, ist Hamza, die „allgemeine
Vernunft", die Bedeutung oder Realität endlich Hakim Beamrihi.
Hamza ist nicht blos ein gottgesandter Prophet, sondern „die Ursache
der Ursachen", der „geschaffne Schöpfer", der „empfangende Geber". Er hat
völlige Macht über alles Seiende wie Gott, nur daß er geschaffen ist. Gott
der Erhabne, Hakim Beamrihi, ist „der, welcher die Ursache der Ursachen ver¬
ursacht", er ist fern von aller Action und hat sie von Ewigkeit in die Hand
des Schatnil-Hamza gelegt, „welchem die Rechenschaft, die Belohnung und
Bestrafung, die Vertheilung der Bedürfnisse und die Bestimmung des Todes
obliegt, mit Ausnahme dessen, was von dem Wesen des erhabenen Schöpfers
allein abhängt."
Der Hauptsatz, den Hamza seiner Lehre zu Grunde legt, ist, wie schon
bemerkt: der echte Gläubige müsse für wahr halten, was die Uebrigen leugnen-
Er sagt in seiner Abhandlung: „Die Rechtfertigung und die Verwarnung"
unter Anderm: „Das Beste, was für das zukünftige Leben erlangt wird, und
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