4. September die Unterzeichnung für die Unterstützung bedürftiger Schleswig- Holsteiner.
Der Vorstand des deutschen Nationalvcreins.
v. Benningsen. Fries. Dr. Reyscher, Dr. insä. Rückert, F. Streit.
Wir bemerken hierzu, daß für Leipzig die Herren Harkort, Lorenz und Gustav- Mayer einen Ausruf zu gleichem Zweck erlassen haben, und daß letzterer als Cas- sirer des Hilfscomitös Beiträge annimmt.
Leipzig hat als das allezeit hilfreiche in den Jahren 1857--1859 an den Al tonaer Hauptuntcrstützungsverein nicht weniger als 3438 Thaler abgesandt. Noch im¬ mer aber bleibt eine Zahl von 96 Familien zu unterstützen gegenüber einem Cas- senbcstand von mir 8614 Thlr. 23'/- Ngr.
Diese Familien sind sehr bedürftig der Hilfe, ihre Häupter alt, gebrechlich, ar¬ beitsunfähig. Sie sind Opfer sür die. gerechteste Sache, Märtyrer für Deutschland. Handeln wir darnach!
Protest.
In den mir so eben zugegangenen Nummern 36 und 37 der "Grenz boten" vom 31. August und 7. September finde ich unter andern zwei Artikel: "Die Krisis in den Vereinigten Staaten",.die, im Ganzen etwa 29 Seiten enthaltend, mit Ausnahme von ungefähr sechs Seiten ein wörtlicher Auszug aus meiner im Jahre 1854 bei G. H. Wigand in Göttingen erschienenen Broschüre: "Die Sklavcnfrage in den Vereinigten Staaten" sind. Indem ersten der beiden Artikel ist nur der dritte Absatz S. 383. Eigenthum des Plagiarius; alles Andere ist wörtlich von mir abgeschrieben (S. 1 -- 73 meiner Broschüre); im zweiten Artikel sind blos einige Ereignisse und Thatsachen eingeschaltet, die sich nach 1854 ereignet haben. Es sind hier nicht nur Worte und Sätze, um die es sich handelt, nein, die ganze Beweisführung und meine ganze damalige Ansicht sind mit meinen eignen Worten abgedruckt, ohne daß ich selbst nur vorübergehend erwähnt bin.
Ich bin loyal genug, um einzusehn, daß einem Redacteur von gewissenlosen Mitarbeitern derartige Streiche sehr leicht gespielt werden können, um so mehr, wenn es sich um amerikanische Verhältnisse handelt, die ihrer Natur nach den
4. September die Unterzeichnung für die Unterstützung bedürftiger Schleswig- Holsteiner.
Der Vorstand des deutschen Nationalvcreins.
v. Benningsen. Fries. Dr. Reyscher, Dr. insä. Rückert, F. Streit.
Wir bemerken hierzu, daß für Leipzig die Herren Harkort, Lorenz und Gustav- Mayer einen Ausruf zu gleichem Zweck erlassen haben, und daß letzterer als Cas- sirer des Hilfscomitös Beiträge annimmt.
Leipzig hat als das allezeit hilfreiche in den Jahren 1857—1859 an den Al tonaer Hauptuntcrstützungsverein nicht weniger als 3438 Thaler abgesandt. Noch im¬ mer aber bleibt eine Zahl von 96 Familien zu unterstützen gegenüber einem Cas- senbcstand von mir 8614 Thlr. 23'/- Ngr.
Diese Familien sind sehr bedürftig der Hilfe, ihre Häupter alt, gebrechlich, ar¬ beitsunfähig. Sie sind Opfer sür die. gerechteste Sache, Märtyrer für Deutschland. Handeln wir darnach!
Protest.
In den mir so eben zugegangenen Nummern 36 und 37 der „Grenz boten" vom 31. August und 7. September finde ich unter andern zwei Artikel: „Die Krisis in den Vereinigten Staaten",.die, im Ganzen etwa 29 Seiten enthaltend, mit Ausnahme von ungefähr sechs Seiten ein wörtlicher Auszug aus meiner im Jahre 1854 bei G. H. Wigand in Göttingen erschienenen Broschüre: „Die Sklavcnfrage in den Vereinigten Staaten" sind. Indem ersten der beiden Artikel ist nur der dritte Absatz S. 383. Eigenthum des Plagiarius; alles Andere ist wörtlich von mir abgeschrieben (S. 1 — 73 meiner Broschüre); im zweiten Artikel sind blos einige Ereignisse und Thatsachen eingeschaltet, die sich nach 1854 ereignet haben. Es sind hier nicht nur Worte und Sätze, um die es sich handelt, nein, die ganze Beweisführung und meine ganze damalige Ansicht sind mit meinen eignen Worten abgedruckt, ohne daß ich selbst nur vorübergehend erwähnt bin.
Ich bin loyal genug, um einzusehn, daß einem Redacteur von gewissenlosen Mitarbeitern derartige Streiche sehr leicht gespielt werden können, um so mehr, wenn es sich um amerikanische Verhältnisse handelt, die ihrer Natur nach den
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Der Vorstand des deutschen Nationalvcreins.
v. Benningsen. Fries. Dr. Reyscher, Dr. insä. Rückert, F. Streit.
Wir bemerken hierzu, daß für Leipzig die Herren Harkort, Lorenz und Gustav-
Mayer einen Ausruf zu gleichem Zweck erlassen haben, und daß letzterer als Cas-
sirer des Hilfscomitös Beiträge annimmt.
Leipzig hat als das allezeit hilfreiche in den Jahren 1857—1859 an den Al
tonaer Hauptuntcrstützungsverein nicht weniger als 3438 Thaler abgesandt. Noch im¬
mer aber bleibt eine Zahl von 96 Familien zu unterstützen gegenüber einem Cas-
senbcstand von mir 8614 Thlr. 23'/- Ngr.
Diese Familien sind sehr bedürftig der Hilfe, ihre Häupter alt, gebrechlich, ar¬
beitsunfähig. Sie sind Opfer sür die. gerechteste Sache, Märtyrer für Deutschland.
Handeln wir darnach!
Protest.
In den mir so eben zugegangenen Nummern 36 und 37 der „Grenz boten" vom
31. August und 7. September finde ich unter andern zwei Artikel: „Die Krisis
in den Vereinigten Staaten",.die, im Ganzen etwa 29 Seiten enthaltend, mit
Ausnahme von ungefähr sechs Seiten ein wörtlicher Auszug aus meiner im Jahre 1854
bei G. H. Wigand in Göttingen erschienenen Broschüre: „Die Sklavcnfrage in
den Vereinigten Staaten" sind. Indem ersten der beiden Artikel ist nur der
dritte Absatz S. 383. Eigenthum des Plagiarius; alles Andere ist wörtlich von
mir abgeschrieben (S. 1 — 73 meiner Broschüre); im zweiten Artikel sind blos
einige Ereignisse und Thatsachen eingeschaltet, die sich nach 1854 ereignet haben.
Es sind hier nicht nur Worte und Sätze, um die es sich handelt, nein, die ganze
Beweisführung und meine ganze damalige Ansicht sind mit meinen eignen Worten
abgedruckt, ohne daß ich selbst nur vorübergehend erwähnt bin.
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Die Grenzboten. Jg. 19, 1860, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341594_110347/251>, abgerufen am 24.01.2025.
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