Die Grenzboten. Jg. 19, 1860, II. Semester. III. Band.Mg trouvo c^u'it ein auraikirt de80in eux MLmes. Llls unus, estts 66- 26. Mai 1737. Ists daß ich mein Elend weniger empfinde, oder bin Mg trouvo c^u'it ein auraikirt de80in eux MLmes. Llls unus, estts 66- 26. Mai 1737. Ists daß ich mein Elend weniger empfinde, oder bin <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0516" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/110322"/> <p xml:id="ID_1576" prev="#ID_1575"> Mg trouvo c^u'it ein auraikirt de80in eux MLmes. Llls unus, estts 66-<lb/> Ile^t6886, n'oft qu'ol^nell, c^ne resistance s. cette simMeitö krimadle Mo<lb/> lllieu soulrMe ne voir on nous.—vous u'aveiz xoint, morr drsr ami!<lb/> es mexriZ 60 tondo ano8e 1ror8 Ah vous, cete« r<zxugNAne<z ä vous kbais-<lb/> ssr, estto estims in-ri tonÄöe xoui- vous mHme irs seu8 <^ne trox<lb/> alas moi.</p><lb/> <p xml:id="ID_1577" next="#ID_1578"> 26. Mai 1737. Ists daß ich mein Elend weniger empfinde, oder bin<lb/> ich sonst von der Welt minder verleitet? Ich spüre mich merklich ruhiger.<lb/> Gott sei Dank, trauriger im Aeußern und gerührter; aber mit mehr Hoffnung!<lb/> Ach, daß ich Thränen vergießen könnte, die vom Herzen gingen; die nicht den<lb/> Verlust der Weltfreuden, sondern die Feindschaft mit Gott beweinten! — 20. Juni.<lb/> — Me kalt ist meine Liebe gegen Gott! wie manchen Zug des guten Geistes<lb/> habe ich unnütz angewandt! — 1. Juli. — Ists ein Betrug, oder bin ich<lb/> endlich etwas gerührt? O hilf mir Armen, daß ich nicht durch falsche Be¬<lb/> redung mich besser glaube! — 22. Juli. — Die Bewegungen der Gnade<lb/> habe ich so vernachlässigt, daß ich fast nicht mehr hoffen darf, einen Zug der¬<lb/> selben zu fühlen. Wo werde ich hinfliehn. wenn Gott einst Rechenschaft von<lb/> mir fordern wird. — 3. Oct. — Vater reiche mir deine Hand, führe Mich<lb/> ab vom Weg des Verderbens, worauf ich wandle. Scharfe das Gefühl<lb/> meiner Sünden; unterwirf mich deinem züchtigender Geist. — 24. Nov. —<lb/> Die Kraft des Vaters Gottes ist in mir mächtig gewesen. Es dünkt mich<lb/> nun möglich und fast leicht zu überwinden. Aber ich kenne mich und mein<lb/> tückisch Herze wohl: wenn du 0 Gott mich nicht bewahrst, wie bald werde<lb/> ich abtrünnig werden! — 3. Dec. — Bin ich nicht noch ebenso hochmüthig,<lb/> geizig, jähzornig, gehässig und im Herzen so üppig, als ich jemals gewesen!<lb/> Vater, ich bin ein böses, verhärtetes Kind, das seinen ihm zurufenden Vater<lb/> wegstößt. Zerknirsche mein steinernes Herz, daß ich fühle, was dein Zorn<lb/> ist! - 1738. 1. Jan. — Fast sehe und fühle ich nichts mehr von Gott.<lb/> Zerstreut in weltlichen Sachen, ohne Eifer und Aufmerksamkeit; hängend an<lb/> Ehre, Wollust und an allem Bösen, zufrieden mit den tröstlichen Znrednngen<lb/> meiner Eigenliebe. O Herr, etbarme dich mein, denn ich bin eitel und falsch,<lb/> eitel Heuchelei. — 22. Febr. — So lange hab ich mich vor Gott verborgen!<lb/> Aber darum sieht er mich doch, und seine Strafe wird durch meine Sicherheit<lb/> nicht abgewandt. Ich habe seitdem allen Geschmack an göttlichen Dingen<lb/> verloren, ich bin der alte uubekehrte elende Mensch. — 12. März. — Ich<lb/> verliere nach und uach das Gefühl meines Elends und verfalle in eine Schlum¬<lb/> mersucht, in eine Unempfindlichkeit, die ich mit meiner Untreue wol verdient<lb/> habe. — 2i. März. — Es ist alles das gleiche; ohne Gefüllt, ohne Eiser und<lb/> ohne Andacht. Die Dornen der Welt ersticken meine übrigen Empfindungen<lb/> vor Gott gänzlich. O Gott, reiße mich aus diesen Klauen des Todes! Ich schreie</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0516]
Mg trouvo c^u'it ein auraikirt de80in eux MLmes. Llls unus, estts 66-
Ile^t6886, n'oft qu'ol^nell, c^ne resistance s. cette simMeitö krimadle Mo
lllieu soulrMe ne voir on nous.—vous u'aveiz xoint, morr drsr ami!
es mexriZ 60 tondo ano8e 1ror8 Ah vous, cete« r<zxugNAne<z ä vous kbais-
ssr, estto estims in-ri tonÄöe xoui- vous mHme irs seu8 <^ne trox
alas moi.
26. Mai 1737. Ists daß ich mein Elend weniger empfinde, oder bin
ich sonst von der Welt minder verleitet? Ich spüre mich merklich ruhiger.
Gott sei Dank, trauriger im Aeußern und gerührter; aber mit mehr Hoffnung!
Ach, daß ich Thränen vergießen könnte, die vom Herzen gingen; die nicht den
Verlust der Weltfreuden, sondern die Feindschaft mit Gott beweinten! — 20. Juni.
— Me kalt ist meine Liebe gegen Gott! wie manchen Zug des guten Geistes
habe ich unnütz angewandt! — 1. Juli. — Ists ein Betrug, oder bin ich
endlich etwas gerührt? O hilf mir Armen, daß ich nicht durch falsche Be¬
redung mich besser glaube! — 22. Juli. — Die Bewegungen der Gnade
habe ich so vernachlässigt, daß ich fast nicht mehr hoffen darf, einen Zug der¬
selben zu fühlen. Wo werde ich hinfliehn. wenn Gott einst Rechenschaft von
mir fordern wird. — 3. Oct. — Vater reiche mir deine Hand, führe Mich
ab vom Weg des Verderbens, worauf ich wandle. Scharfe das Gefühl
meiner Sünden; unterwirf mich deinem züchtigender Geist. — 24. Nov. —
Die Kraft des Vaters Gottes ist in mir mächtig gewesen. Es dünkt mich
nun möglich und fast leicht zu überwinden. Aber ich kenne mich und mein
tückisch Herze wohl: wenn du 0 Gott mich nicht bewahrst, wie bald werde
ich abtrünnig werden! — 3. Dec. — Bin ich nicht noch ebenso hochmüthig,
geizig, jähzornig, gehässig und im Herzen so üppig, als ich jemals gewesen!
Vater, ich bin ein böses, verhärtetes Kind, das seinen ihm zurufenden Vater
wegstößt. Zerknirsche mein steinernes Herz, daß ich fühle, was dein Zorn
ist! - 1738. 1. Jan. — Fast sehe und fühle ich nichts mehr von Gott.
Zerstreut in weltlichen Sachen, ohne Eifer und Aufmerksamkeit; hängend an
Ehre, Wollust und an allem Bösen, zufrieden mit den tröstlichen Znrednngen
meiner Eigenliebe. O Herr, etbarme dich mein, denn ich bin eitel und falsch,
eitel Heuchelei. — 22. Febr. — So lange hab ich mich vor Gott verborgen!
Aber darum sieht er mich doch, und seine Strafe wird durch meine Sicherheit
nicht abgewandt. Ich habe seitdem allen Geschmack an göttlichen Dingen
verloren, ich bin der alte uubekehrte elende Mensch. — 12. März. — Ich
verliere nach und uach das Gefühl meines Elends und verfalle in eine Schlum¬
mersucht, in eine Unempfindlichkeit, die ich mit meiner Untreue wol verdient
habe. — 2i. März. — Es ist alles das gleiche; ohne Gefüllt, ohne Eiser und
ohne Andacht. Die Dornen der Welt ersticken meine übrigen Empfindungen
vor Gott gänzlich. O Gott, reiße mich aus diesen Klauen des Todes! Ich schreie
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