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Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, II. Semester. IV. Band.

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Frankreich.
Areal d, Wersten.Zcihl d. Schuppen.Docks,Docks im
Cherbourg .. . 256 engl. Acker"iÄ/^^6 N c> .-l>. ^ 0
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Rochefort. .. . 132.-?lsA--^s?i'-6
. . 240. . . . 20 . ... !
zusammen: 86576177

Nach dem oben Bemerkten ist es schwer, ohne weitere Daten anzugeben,
welches die genaue Ausdehnung der Werften Frankreichs ist. Wenn wir aber
annehmen, daß die Kanonenschuppen u. a. in den fünf Häfen ein Areal von
etwa 82 Ackern einnehmen, ein Raum, der eher zu groß als zu klein berechnet
ist, so ergibt sich immer noch, daß die englischen Werften 200 Acker weniger
Raum haben, als die französischen. Dazu kommt, daß die Franzosen 76, die
Engländer nur 44 Werstschlippen besitzen, wogegen diese letztern allerdings 34,
die erstem nur 24 Docks haben.

Von den 44 englischen Schuppen eignen sich nur 9 zum Bau von Linienschiffen
ersten Ranges, von den 34 Docks können nur 6 Schiffe dieser Art ausnehmen.
So muß man denn, um den wachsenden Bedürfnissen der britischen Marine
gerecht werden zu können, mehre der Schuppen sowol als der Docks erwei¬
tem und umbauen, und das erfordert natürlich sehr beträchtliche Kosten. So
braucht man jetzt unter der Rubrik "Neue Bauten" 585.862 Pfd. Se., wäh¬
rend das Jahr 1852 nur mit 265,140 Pfd. Se. figurirt. Ebenso ist die Rub¬
rik "Vorräthe" mit 100,000 Pfd. Se. mehr als im verfloßnen Jahr vertreten.
Aber England wird diese Anstrengungen fortsetzen und verdoppeln müssen,
wenn es die Herrschaft auf dem Meer sich erhalten will.

Die große Anzahl der jetzt im Dienst befindlichen Schiffe Englands be¬
wirkt, daß der Verbrauch von Holz zu Reparaturen beträchtlich größer ist,
als in frühern Jahren. Ebenso steigert die wachsende Größe und Stärke
der Schiffe die Kosten der Marine bedeutend; wenn vor zehn Jahren das
größte Schiff der britischen Flotte 210 Fuß Länge hatte, so besitzt dieselbe jetzt
mehre, die 350 Fuß lang sind. Ferner ist eine Dampferflotte weit kostspieliger,
als eine Flotte von Segelschiffen. Schon der Bau eines Dampfers kostet mehr,
dann aber nutzt sich ein solcher auch viel rascher ab, und es muß fast unauf¬
hörlich an den Kesseln geflickt und gen.ndert werden. Endlich aber erfordert
die Heizung derselben schon an der englischen Küste, noch mehr aber bei den
Stationen im Mittelmeer-und in den tropischen Gewässern sehr erhebliche
Ausgaben. Die Vorräthe von Material zum Schiffbau und von Kohlen,
welche sich in den acht englischen Werfthäfen befinden, zeigen eine bedeutende
Vermehrung seit 1852. Es lagerten hier:


Frankreich.
Areal d, Wersten.Zcihl d. Schuppen.Docks,Docks im
Cherbourg .. . 256 engl. Acker»iÄ/^^6 N c> .-l>. ^ 0
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Rochefort. .. . 132.-?lsA--^s?i'-6
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Nach dem oben Bemerkten ist es schwer, ohne weitere Daten anzugeben,
welches die genaue Ausdehnung der Werften Frankreichs ist. Wenn wir aber
annehmen, daß die Kanonenschuppen u. a. in den fünf Häfen ein Areal von
etwa 82 Ackern einnehmen, ein Raum, der eher zu groß als zu klein berechnet
ist, so ergibt sich immer noch, daß die englischen Werften 200 Acker weniger
Raum haben, als die französischen. Dazu kommt, daß die Franzosen 76, die
Engländer nur 44 Werstschlippen besitzen, wogegen diese letztern allerdings 34,
die erstem nur 24 Docks haben.

Von den 44 englischen Schuppen eignen sich nur 9 zum Bau von Linienschiffen
ersten Ranges, von den 34 Docks können nur 6 Schiffe dieser Art ausnehmen.
So muß man denn, um den wachsenden Bedürfnissen der britischen Marine
gerecht werden zu können, mehre der Schuppen sowol als der Docks erwei¬
tem und umbauen, und das erfordert natürlich sehr beträchtliche Kosten. So
braucht man jetzt unter der Rubrik „Neue Bauten" 585.862 Pfd. Se., wäh¬
rend das Jahr 1852 nur mit 265,140 Pfd. Se. figurirt. Ebenso ist die Rub¬
rik „Vorräthe" mit 100,000 Pfd. Se. mehr als im verfloßnen Jahr vertreten.
Aber England wird diese Anstrengungen fortsetzen und verdoppeln müssen,
wenn es die Herrschaft auf dem Meer sich erhalten will.

Die große Anzahl der jetzt im Dienst befindlichen Schiffe Englands be¬
wirkt, daß der Verbrauch von Holz zu Reparaturen beträchtlich größer ist,
als in frühern Jahren. Ebenso steigert die wachsende Größe und Stärke
der Schiffe die Kosten der Marine bedeutend; wenn vor zehn Jahren das
größte Schiff der britischen Flotte 210 Fuß Länge hatte, so besitzt dieselbe jetzt
mehre, die 350 Fuß lang sind. Ferner ist eine Dampferflotte weit kostspieliger,
als eine Flotte von Segelschiffen. Schon der Bau eines Dampfers kostet mehr,
dann aber nutzt sich ein solcher auch viel rascher ab, und es muß fast unauf¬
hörlich an den Kesseln geflickt und gen.ndert werden. Endlich aber erfordert
die Heizung derselben schon an der englischen Küste, noch mehr aber bei den
Stationen im Mittelmeer-und in den tropischen Gewässern sehr erhebliche
Ausgaben. Die Vorräthe von Material zum Schiffbau und von Kohlen,
welche sich in den acht englischen Werfthäfen befinden, zeigen eine bedeutende
Vermehrung seit 1852. Es lagerten hier:


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[0062] Frankreich. Areal d, Wersten.Zcihl d. Schuppen.Docks,Docks im Cherbourg .. . 256 engl. Acker»iÄ/^^6 N c> .-l>. ^ 0 ' Brest ....^i-WiM ,s>!et-i/> ,)<!s'ii-I,2s."^'.>l!)4'I!kbt ^^l^ 0i!>l> Lorient. . .106^-..q^7^8s^-,j^i 4-6 .Z,-1.')hat I, Rochefort. .. . 132.-?lsA--^s?i'-6 . . 240. . . . 20 . ... ! zusammen: 86576177 Nach dem oben Bemerkten ist es schwer, ohne weitere Daten anzugeben, welches die genaue Ausdehnung der Werften Frankreichs ist. Wenn wir aber annehmen, daß die Kanonenschuppen u. a. in den fünf Häfen ein Areal von etwa 82 Ackern einnehmen, ein Raum, der eher zu groß als zu klein berechnet ist, so ergibt sich immer noch, daß die englischen Werften 200 Acker weniger Raum haben, als die französischen. Dazu kommt, daß die Franzosen 76, die Engländer nur 44 Werstschlippen besitzen, wogegen diese letztern allerdings 34, die erstem nur 24 Docks haben. Von den 44 englischen Schuppen eignen sich nur 9 zum Bau von Linienschiffen ersten Ranges, von den 34 Docks können nur 6 Schiffe dieser Art ausnehmen. So muß man denn, um den wachsenden Bedürfnissen der britischen Marine gerecht werden zu können, mehre der Schuppen sowol als der Docks erwei¬ tem und umbauen, und das erfordert natürlich sehr beträchtliche Kosten. So braucht man jetzt unter der Rubrik „Neue Bauten" 585.862 Pfd. Se., wäh¬ rend das Jahr 1852 nur mit 265,140 Pfd. Se. figurirt. Ebenso ist die Rub¬ rik „Vorräthe" mit 100,000 Pfd. Se. mehr als im verfloßnen Jahr vertreten. Aber England wird diese Anstrengungen fortsetzen und verdoppeln müssen, wenn es die Herrschaft auf dem Meer sich erhalten will. Die große Anzahl der jetzt im Dienst befindlichen Schiffe Englands be¬ wirkt, daß der Verbrauch von Holz zu Reparaturen beträchtlich größer ist, als in frühern Jahren. Ebenso steigert die wachsende Größe und Stärke der Schiffe die Kosten der Marine bedeutend; wenn vor zehn Jahren das größte Schiff der britischen Flotte 210 Fuß Länge hatte, so besitzt dieselbe jetzt mehre, die 350 Fuß lang sind. Ferner ist eine Dampferflotte weit kostspieliger, als eine Flotte von Segelschiffen. Schon der Bau eines Dampfers kostet mehr, dann aber nutzt sich ein solcher auch viel rascher ab, und es muß fast unauf¬ hörlich an den Kesseln geflickt und gen.ndert werden. Endlich aber erfordert die Heizung derselben schon an der englischen Küste, noch mehr aber bei den Stationen im Mittelmeer-und in den tropischen Gewässern sehr erhebliche Ausgaben. Die Vorräthe von Material zum Schiffbau und von Kohlen, welche sich in den acht englischen Werfthäfen befinden, zeigen eine bedeutende Vermehrung seit 1852. Es lagerten hier:

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341590_108129/62>, abgerufen am 23.07.2024.